Ich kann dann ja meine rund 300 Überstunden/Überzeiten die nächsten 2 Jahre mit der 3 Stunden Mehrarbeit Regelung abfeiern :-)
Wie sich manche hier feiern lassen wollen, dass sie sich selbst und ihren eigenen Arbeitsplatz so schlecht organisiert haben, dass sie ihre Arbeit nicht in der dafür vorgesehenen Zeit schaffen.
Okay, du denkst also wenn 3 Leute die Arbeit von 4 erledigen, also 1,33 Stellen , dann sind sie schlecht organisiert, wenn sie es nicht in 39h schaffen?
Wenn dauerhaft drei Leute die Arbeit von vieren erledigen und dabei Überstunden anhäufen, dann frage ich mich, was für eine schlechte Führungskraft diese Leute haben. Die Führungskraft bzw. der AG hat ganz klar eine Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten, die hier offensichtlich verletzt wird. Ich finde solche Führungskräfte mehr als gruselig und verstehe nicht, wieso Beschäftigte meinen, dass sie durch Überstunden irgendetwas Gutes tun.
Was wird denn die Folge sein, wenndrei Leute die Arbeit von vieren dauerhaft erledigen? Früher oder später wird einer der verbliebenen für einen längeren Zeitraum arbeitsunfähig werden oder kündigen. Was genau haben dann die Überstunden gebracht? Richtig - gar nichts. Sie haben das Problem nur künstlich in die Länge gezogen.
Es amüsiert mich, wie sehr sich hier Beschäftigte den Hut des Arbeitgebers aufsetzen und diesen komplett aus der Verantwortung lassen und so das völlige Organisationsversagen auch noch decken. Das ist mir unbegreiflich.
Und stell dir vor, es gibt Bereiche, da kannst nicht einfach den Stift fallen lassen.
Und viel mehr als Ausschreiben geht eben auch nicht.
Ich nehme dich mit zu einem Gedankenexperiment: Was passiert, wenn einer der verbliebenen drei Beschäftigten kündigt oder auf Grund von Krankheit kurzfristig für mehrere Wochen oder sogar Monate ausfällt. Arbeiten dann die verbliebenen zwei für vier oder lassen sie doch nach spätestens 10 Stunden ihre Stifte fallen und gehen nach Hause - egal wie vel Arbeit noch da ist? Plötzlich geht es dann nämlich, dass Arbeit liegen bleibt.
Es geht viel mehr als Ausschreiben. Recruiting extern an einen Headhunter vergeben - du wirst erstaunt sein wie viel schneller als durch eine klassische Ausschreibung plötzlich jemand Neues bei euch anfängt. Einzelne Aufgaben an externe Freelancer vergeben. Arbeitsabläufe optimieren. Das sind nur ein paar Beispiel, was der AG machen könnte.
Nochmal: Tarifbeschäftigte sind zu Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte verpflichtet. Wenn die Arbeit mit dem vorhandenen Personalkapazitäten nicht zu schaffen ist, dann ist zar hart, aber das Problem des Arbeitgebers, der gegenüber seinen Beschäftigten eine Fürsorgepflicht hat und diese nicht "verheizen" darf. Ich finde es nach wie vor befremdlich, dass einige sich tatsächlich dafür feiern, dass sie 300 Überstunden vor sich herschieben und sich selbst kaputt machen. Habt ihr alle kein schönes Zuhause oder eine Familie, mit der ihr gerne Zeit verbringen möchtet?
Aus meiner Zeit als Personaler kann ich dir zu dem Thema Folgendes sagen: ich hab eine Abteilung betreut, in der sich der Abteilungsleiter auch nicht gekümmert hat und die Leute immer am Limit und darüber hinaus gearbeitet haben. Was war das Ende vom Lied? Keiner ist bis zum Alter zum Erreichen der Regelaltersrente geblieben. Jeder ist mit spätestens 63 oder, wenn möglich, bereits früher in die Freistellung der Altersteilzeit oder in ein Sabbatical. Einzelne Mitarbeiter waren über Monate krank.