Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 406799 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1380 am: 02.04.2025 10:17 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.

Wenn ich schon das Wort "Ausschreibungsrunden" lese. Einfach den Recruiting-Prozess für noralgische Stellen an einen Headhunter outsourcen und diesen dafür ordentlich zahlen. Zusätzlich die Stelle attraktiv gestalten inkl. HO und weiteren Benefits (nein - kein Obstkorb oder kostenloses Leitungswasser) und es werden sich geeignete Bewerber finden. Solange aber immer noch rumgeknausert wird, kann der Leidensdruck bei den Arbeitgebern und den verbliebenen Beschäftgten nicht groß genug sein, wenn diese immer noch bereit sind zu "Überzeiten ohne Ende" und so den Laden am Laufen halten.
Und die Stelle mit laaaangweiligen Text nur im Interamt veröffentlicht wird......
Klar auf Eg4-11 Stellen haben wir auch 40+ Bewerbungen und auf Eg12-14 nur 5-15
aber bisher alles besetzt bekommen und nicht mit denen von Rudis Resterampe

Wer ist denn bei euch EG10 und EG11 eingruppiert, dass es da massenhaft Bewerbungen hagelt?
In Kommunen sind unter anderem Bauingenieure in EG11.... und da hast du ganz oft null Bewerbungen

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1381 am: 02.04.2025 10:20 »
Ich hatte keine Verhandlungen mit meinem AG! So ein Blödsinn
Nein, dass ist absoluter Blödsinn, was du schreibst:
Du hattest sehr wohl eine Verhandlung mit deinem AG:
Du hast dich angeboten und er hat dich als das Beste angesehen, was er für den Preis, den er dir anbieten gewillt ist, bekommt.
Daraufhin hast du dieses Angebot angenommen, ohne nach Zuschlägen, höhere Stufen oder sonstige Dinge zu fragen oder sie als Bedingung zu fordern.
Entweder, hast du darauf verzichtet intensiver zu verhandeln, weil du nicht daran gedacht hast (oder geglaubt hast, dasas der AG es nicht kann)
Oder du hast darauf verzichtet zu verhandeln, weil du mit dem Angebot (un)zufrieden warst aber/und du erkannt hast, dass du nicht mehr rausholen kannst.


Blödsinn.
Ich bin in der höchsten Entgeltgruppe und Stufe. Ich habe Benefits zusätzlich, wie Auto, Handy usw., was soll ich da noch verhandeln? Also sind für mich nur noch die Tariferhöhungen wichtig.

Es ist schon erstaunlich, dass einige den Hals nicht vollkriegen und nie zufrieden sind. Höchste EG/Stufe plus jede Menge Benefits wie Dienstwagen (vermutlich zur privaten Nutzung) und dann immer nur nach ausschließlich prozentualer Erhöhung schreien.

Ich denke auch, dass man mit EG15 Stufe 6 ganz gut leben können müsste.
Laut Tabelle hier 96.990 Euro und selbst in Steuerklasse 1 über 50 k netto im Jahr.

Netto jeden Monat über 4 k und offenbar auch noch einen Dienstwagen, wodurch die Kosten für Privat PKW entfallen oder sich reduzieren.
Wo bleibt man mit so viel Kohle?

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1382 am: 02.04.2025 10:21 »
Wie kann ich genau ausrechnen was ich bei Erhöhung auf 42 Std ( vorher 39 Std) bei der EG 9c am ende des Monats mehr habe?
1. Du schaust Dir in einer der Tabellen dieser Seite Deinen Stundenlohn an. Z.B. hier für 2025:
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/tr/2025?id=tvoed-vka-2025&matrix=tvoeds

2. Sagen wir Du bist Stufe 4. Das ist ein Stundenlohn von 28,24 EUR. Das rechnest Du mal 4,348 um den Monatswert zu erhalten. Das sind 122,79 EUR pro Stunde.

3. Dazu kommen noch Zuschläge. Dies sind 10% vom Stundenlohn (iHv maximal bis Erfahrungsstufe 3). Stundenlohn ES 3 ist 26,36 EUR. Wieder mal 4,348 sind 114,61. Davon dann 10% und Du hast die Zulage ermittelt: 11,46 EUR

4. Du addierst die beiden Werte: 122,79 + 11,46 = 134,25 EUR pro Stunde

5. Bei drei Stunden (39 auf 42) wären das dann 134,25 mal 3 = 402,75 EUR brutto mehr pro Monat
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1383 am: 02.04.2025 10:27 »
Ich hatte keine Verhandlungen mit meinem AG! So ein Blödsinn
Nein, dass ist absoluter Blödsinn, was du schreibst:
Du hattest sehr wohl eine Verhandlung mit deinem AG:
Du hast dich angeboten und er hat dich als das Beste angesehen, was er für den Preis, den er dir anbieten gewillt ist, bekommt.
Daraufhin hast du dieses Angebot angenommen, ohne nach Zuschlägen, höhere Stufen oder sonstige Dinge zu fragen oder sie als Bedingung zu fordern.
Entweder, hast du darauf verzichtet intensiver zu verhandeln, weil du nicht daran gedacht hast (oder geglaubt hast, dasas der AG es nicht kann)
Oder du hast darauf verzichtet zu verhandeln, weil du mit dem Angebot (un)zufrieden warst aber/und du erkannt hast, dass du nicht mehr rausholen kannst.


Blödsinn.
Ich bin in der höchsten Entgeltgruppe und Stufe. Ich habe Benefits zusätzlich, wie Auto, Handy usw., was soll ich da noch verhandeln? Also sind für mich nur noch die Tariferhöhungen wichtig.

Es ist schon erstaunlich, dass einige den Hals nicht vollkriegen und nie zufrieden sind. Höchste EG/Stufe plus jede Menge Benefits wie Dienstwagen (vermutlich zur privaten Nutzung) und dann immer nur nach ausschließlich prozentualer Erhöhung schreien.

Ich denke auch, dass man mit EG15 Stufe 6 ganz gut leben können müsste.
Laut Tabelle hier 96.990 Euro und selbst in Steuerklasse 1 über 50 k netto im Jahr.

Netto jeden Monat über 4 k und offenbar auch noch einen Dienstwagen, wodurch die Kosten für Privat PKW entfallen oder sich reduzieren.
Wo bleibt man mit so viel Kohle?


Ich habe erst gebaut. Diese Kosten sind schon enorm.
Unabhängig davon, wird das Leben ja für uns alle immer teurer.
Der Bäcker ist ja mittlerweile fast die Apotheke.

Zudem missgönne ich niemandem irgendetwas, aber die seit Jahren gelebte Praxis immer die oberen EG´s zu benachteiligen ist einfach nicht in Ordnung. Ich habe auch keine 39 Stunden wie sonst üblich in der Woche, sondern durchaus mehr. Und ich höre überall nur noch (vor allem von der Politik) man muss Steuern erhöhen und die Spitzenverdiener usw. mehr schröpfen. Ich verdiene gut, aber bin trotzdem nicht reich!


KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1384 am: 02.04.2025 10:29 »
Nur mal zur Info wegen Pflegekräftemangel.
In unserer Klinik ist für min. ein halbes Jahr Einstellungsstop obwohl wir Bewerbungen hätten. Verstehe das wer wolle aber letztes Jahr war es noch anders herum. Offenbar ist man in 2024 mit dem Personal weit über dem Budget. Wie das möglich sein kann versteht wohl niemand. Zumindest bei uns nicht und somit ändert sich bei uns wieder nichts und wir können Überstunden schieben weil kein Personal da ist.
Wie erklärt man so etwas den Pflegern die eh schon vollkommen überlastet sind?
Lt. Aussage der Krankenhausdirektoren liegt es an den Krankenkassen. Auf der anderen Seite muss man aber ein mindestpersonal vorhalten.
Es versteht einfach keiner mehr. Da kann sich auch keiner über 3% mehr freuen. Nicht einmal 5 % würden da was ändern ausser das es vermutlich noch schlimmer wird und noch weniger Personal eingestellt wird.

Ein Teufelskreis.

PS: In 2023 noch 5 Mio EUR Gewinn gemacht aber jetzt ist Einstellungsstop?!?! Verstehe das wer wolle.

Wo auch immer die Krankenkassen mit dem ganzen Geld immer bleiben.... Wenn man sich die drastischen Erhöhungen sowie die Hochsetzung der Beitragsbemessungsgrenze ansieht, muss dieses Jahr so viel Geld mehr ins System kommen. Und dennoch hieß es bereits im Februar, dass das niemals reichen wird und nächstes Jahr erneut drastisch angehoben werden muss.

Pfleger und Ärzte haben ja nun auch nicht 100 % Gehaltserhöhung bekommen.

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1385 am: 02.04.2025 10:34 »
Vielleicht sollte der öD eine Ausbildungsoffensive starten und seinen eigenen Nachwuchs heranziehen und sich nicht darauf verlassen, dass dies andere für ihn tun und die Ausgelernten dann freudestrahlend in den öD wechseln.

Hah, genau dazu darf ich mal die Antworten präsentieren, welche die Verantwortlichen meines letztes AGs  hatten. Naja, eigentlich genauer auf die Nachfragen warum die Ausbildungsprogramme eingestellt wurden:

- 1. Müsste man Kapazitäten für die Ausbildung bereit halten, die dann an anderer Stelle eh schon fehlten (wobei die "Ausbilder" halt alle (!) weg waren (Rente/Kündigung).
- 2. Würden die fertig ausgebildeten Azubis dann ja sowieso nicht bleiben, wie die Erfahrung gezeigt hätte. (Warum wohl?)

Jaja, das leidige Thema MA-Bindung im doch so attraktiven ÖD, wie Nancy immer wieder betont.

Und jetzt mal ganz ehrlich: Wenn dem Arbeitgeberso überhaupt gar nichts an Mitarbeiterbindung und Personalplanung liegt, warum gibt es dann (zumindest hier im Forum) haufenweise Mitarbeiter, die mit mehr oder weniger viel Stolz drei- oder vierstellige Überstundenkonten vor sich herschieben, weil sie vakante Stellen ausgleichen müssen und so den Laden am Laufen halten?

Es kristallisiert sich hier doh immer mehr heraus, dass das Personalproblem als klassisches Arbeitgeberproblem hier auf die Mitarbeiter abgewälzt wird oder diese es sogar freiwillig zu ihrem eigenen machen. Ich kann echt nur den Kopf schütteln.

PeterSch

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1386 am: 02.04.2025 10:39 »


Ich denke auch, dass man mit EG15 Stufe 6 ganz gut leben können müsste.
Laut Tabelle hier 96.990 Euro und selbst in Steuerklasse 1 über 50 k netto im Jahr.

Netto jeden Monat über 4 k und offenbar auch noch einen Dienstwagen, wodurch die Kosten für Privat PKW entfallen oder sich reduzieren.
Wo bleibt man mit so viel Kohle?
[/quote]


Ich habe erst gebaut. Diese Kosten sind schon enorm.
Unabhängig davon, wird das Leben ja für uns alle immer teurer.
Der Bäcker ist ja mittlerweile fast die Apotheke.

Zudem missgönne ich niemandem irgendetwas, aber die seit Jahren gelebte Praxis immer die oberen EG´s zu benachteiligen ist einfach nicht in Ordnung. Ich habe auch keine 39 Stunden wie sonst üblich in der Woche, sondern durchaus mehr. Und ich höre überall nur noch (vor allem von der Politik) man muss Steuern erhöhen und die Spitzenverdiener usw. mehr schröpfen. Ich verdiene gut, aber bin trotzdem nicht reich!
[/quote]

Sie schreiben es selbst. "Der Bäcker ist ja mittlerweile eine Apotheke". Dann darf der Müllwerker mit unter 2K netto nicht mehr zum Bäcker? Bauen kann er sowieso nicht.

Auch ich missgönne niemanden etwas. Aber ich finde das schon jammern auf hohem Niveau.

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1387 am: 02.04.2025 10:44 »
Und ich höre überall nur noch (vor allem von der Politik) man muss Steuern erhöhen und die Spitzenverdiener usw. mehr schröpfen. Ich verdiene gut, aber bin trotzdem nicht reich!
Das ist leider das was viele nicht verstehen.
Ja klar, mit E15/6 kann man gut leben. Mit E12 auch. Aber reich ist man damit nicht. Wir sind alle kleine Fische.
Reich ist man erst, wenn man allein von seinen Kaptalerträgen leben kann und damit mehr Einkünfte hat als ein Arbeitnehmer.
Die Leute schauen immer nur zur Seite und vergleichen sich mit den eigenen Kollegen. Aber sie müssten nach oben schauen. Und mit oben ist nicht E15 gemeint. E15 ist der Kollege an der Seite der im selben Boot sitzt.

Problem ist, dass man bei Besteuerung immer nur an die arbeitende Bevölkerung denkt. "Arbeit muss sich wieder lohnen" ist ein echter Hohn. Dieser Spruch wird auch nur gebracht, wenn es darum geht die Bürgergeld-Empfänger noch weiter zu drangsalieren. Währenddessen lässt man die Bezieher anderer erwerbsloser Einkommen (Kapitalerträge, Erbschaften, etc.) real weitgehend unangetastet.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1388 am: 02.04.2025 10:44 »
Ich hatte keine Verhandlungen mit meinem AG! So ein Blödsinn
Nein, dass ist absoluter Blödsinn, was du schreibst:
Du hattest sehr wohl eine Verhandlung mit deinem AG:
Du hast dich angeboten und er hat dich als das Beste angesehen, was er für den Preis, den er dir anbieten gewillt ist, bekommt.
Daraufhin hast du dieses Angebot angenommen, ohne nach Zuschlägen, höhere Stufen oder sonstige Dinge zu fragen oder sie als Bedingung zu fordern.
Entweder, hast du darauf verzichtet intensiver zu verhandeln, weil du nicht daran gedacht hast (oder geglaubt hast, dasas der AG es nicht kann)
Oder du hast darauf verzichtet zu verhandeln, weil du mit dem Angebot (un)zufrieden warst aber/und du erkannt hast, dass du nicht mehr rausholen kannst.


Blödsinn.
Ich bin in der höchsten Entgeltgruppe und Stufe. Ich habe Benefits zusätzlich, wie Auto, Handy usw., was soll ich da noch verhandeln? Also sind für mich nur noch die Tariferhöhungen wichtig.

Es ist schon erstaunlich, dass einige den Hals nicht vollkriegen und nie zufrieden sind. Höchste EG/Stufe plus jede Menge Benefits wie Dienstwagen (vermutlich zur privaten Nutzung) und dann immer nur nach ausschließlich prozentualer Erhöhung schreien.

Ich denke auch, dass man mit EG15 Stufe 6 ganz gut leben können müsste.
Laut Tabelle hier 96.990 Euro und selbst in Steuerklasse 1 über 50 k netto im Jahr.

Netto jeden Monat über 4 k und offenbar auch noch einen Dienstwagen, wodurch die Kosten für Privat PKW entfallen oder sich reduzieren.
Wo bleibt man mit so viel Kohle?


Ich habe erst gebaut. Diese Kosten sind schon enorm.
Unabhängig davon, wird das Leben ja für uns alle immer teurer.
Der Bäcker ist ja mittlerweile fast die Apotheke.

Zudem missgönne ich niemandem irgendetwas, aber die seit Jahren gelebte Praxis immer die oberen EG´s zu benachteiligen ist einfach nicht in Ordnung. Ich habe auch keine 39 Stunden wie sonst üblich in der Woche, sondern durchaus mehr. Und ich höre überall nur noch (vor allem von der Politik) man muss Steuern erhöhen und die Spitzenverdiener usw. mehr schröpfen. Ich verdiene gut, aber bin trotzdem nicht reich!

Ja ich bin auch nicht dafür, die oberen EG zu benachteiligen.

Du weißt aber dennoch, hoffe ich, dass du mit über 4 k netto schon zu den reichsten 10 % gehörst?

https://www.focus.de/finanzen/karriere/oberste-zehn-prozent-ab-diesem-gehalt-gelten-sie-in-deutschland-schon-als-reich_id_260552509.html

Bauen ist teuer, das stimmt. Kann ich bestätigen.

ich freue mich schon drauf, wenn in der nächsten erreichten Stufe 4 (wenn die Politik sich nicht wieder schöne Abzüge einfallen lässt) endlich die 3 vorne beim Nettogehalt steht.

Wahrscheinlich werden die beiden Erhöhungen jetzt nicht ganz reichen, da sicherlich KK, PV und RV anziehen werden

DNFF

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1389 am: 02.04.2025 10:49 »
Da sage ich mal gepflegt nein :D

Du bist inkonsistent (es sei denn, 39 Stunden sind exakt dein persönlicher "sweet spot", aber das wäre in meinen Augen ein ziemlicher Zufall).

1.) Eine Erhöhung deiner Arbeitszeit von 39 auf 40, 41 oder 42 Stunden lehnst du nach eigener Aussage ab, obwohl es einen kleinen Zusatzbonus obendrauf gibt.

2.) Eine Reduzierung deiner Arbeitszeit (durch Umwandlung von Teilen deiner JSZ in Urlaubstage) lehnst du hingegen ebenfalls ab.
Urlaubstage bringen mir nichts. Ich bin für eine 32h-35h Woche bei vollem Lohnausgleich.
Mein "Sweet Spot" liegt also eher so bei 32h.

Wenn ich dafür auf Entgelt verzichten wollen würde, dann könnte ich auch jetzt schon Teilzeit machen. Ist aber einfach zu teuer. Ich muss noch fürs Alter vorsorgen.

Wo ist das Problem?
Nimm die jetzt gerade in Verhandlung befindlichen 5,5 - 6 % mit, reduziere deine Stunden entsprechend auf ca. 36,5 Stunden. Dann bleibt dein Entgelt zum jetzigen Stand konstant und du hast dich deinem Sweet-Spot schon angenähert. Das Selbe machst bei den nächsten 1-2 Tarifverhandlungen nochmal und du dürftest deine 32 Stunden inne haben (bei gleichbleibenden, heutigem Entgelt).

Oder funktioniert das für dich nur wenn alle MA diesen Schritt konsequent mitgehen?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1390 am: 02.04.2025 10:50 »
Vielleicht sollte der öD eine Ausbildungsoffensive starten und seinen eigenen Nachwuchs heranziehen und sich nicht darauf verlassen, dass dies andere für ihn tun und die Ausgelernten dann freudestrahlend in den öD wechseln.

Hah, genau dazu darf ich mal die Antworten präsentieren, welche die Verantwortlichen meines letztes AGs  hatten. Naja, eigentlich genauer auf die Nachfragen warum die Ausbildungsprogramme eingestellt wurden:

- 1. Müsste man Kapazitäten für die Ausbildung bereit halten, die dann an anderer Stelle eh schon fehlten (wobei die "Ausbilder" halt alle (!) weg waren (Rente/Kündigung).
- 2. Würden die fertig ausgebildeten Azubis dann ja sowieso nicht bleiben, wie die Erfahrung gezeigt hätte. (Warum wohl?)

Jaja, das leidige Thema MA-Bindung im doch so attraktiven ÖD, wie Nancy immer wieder betont.

Nancy hat sich doch gut dran gebunden  :P
Bei 11 k im Monat ist es vielleicht auch sehr attraktiv

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1391 am: 02.04.2025 10:54 »
Die Leute schauen immer nur zur Seite und vergleichen sich mit den eigenen Kollegen. Aber sie müssten nach oben schauen. Und mit oben ist nicht E15 gemeint. E15 ist der Kollege an der Seite der im selben Boot sitzt.
Jain, hier sind das nur Dezernenten, insofern sie nicht verbeamtet sind oder Wahlbeamte sind. Abteilungsleiter sehen hier auch nur EG12 - EG13

Also ein "normaler Kollege" ist das hier nicht. Meistens hält man sich von Dezernenten ja eher fern, da der "kleine Mitarbeiter" dort auch gar nicht gesehen werden will - beruht aber auf Gegenseitigkeit  :D

Ach: Kleine Ausnahme: Ärzte und Tierärzte befinden sich auch in EG14/EG15, ggf. noch Volljuristen

Schokokeks

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1392 am: 02.04.2025 10:56 »
Zitat
Bauingenieure in EG11

Ich finde es immer interessant bis fast schon witzig, welche Summen hier immer bezüglich der ach so gelobten freien Wirtschaft kursieren.

Selbst mit einer 9b ist man als junger Ingenieur/Architekt als Angestellter oftmals besser bezahlt als in einem (nicht eigenen) Büro...

In einem Bauunternehmen mögen vielleicht teilweise genannte Summen bezahlt werden, allerdings summieren sich hier die Wochenstunden auch gerne mal auf 60+. In Summe relativiert sich das Gehalt also wieder schnell, wenn ich im Gegenzug 1,5 Stellen innehabe. Aber auch dies erst nach einiger Zeit, denn viele Absolventen sind in der theoretischen Abwicklung zwar einsame Spitze, aber in der Praxis weiterhin "Azubis" ohne Ahnung... 🤷‍♂️
Quereinsteiger mit Hang zum Monk

Rudi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1393 am: 02.04.2025 10:56 »
Nochmal zum Thema Solidarität.
Hab mal die prozentualen Erhöhungen im Bereich der VKA überschlagen.
2025 bekommen alle 3 % bis auf die, die vom Sockelbetrag profitieren
2026 bekommen mit Einrechnung der JSZ:
Lohngruppen 1 bis 8 + 2,8 %
Lohngruppen 9 bis 12 + 4,05 %
Lohngruppen 13 bis 15 + 5,55 %

Ist nahezu das Doppelte zwischen unten und oben.

Das finde ich nicht sehr solidarisch und kann Verdi da schon verstehen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1394 am: 02.04.2025 10:57 »

Problem ist, dass man bei Besteuerung immer nur an die arbeitende Bevölkerung denkt. "Arbeit muss sich wieder lohnen" ist ein echter Hohn. Dieser Spruch wird auch nur gebracht, wenn es darum geht die Bürgergeld-Empfänger noch weiter zu drangsalieren. Währenddessen lässt man die Bezieher anderer erwerbsloser Einkommen (Kapitalerträge, Erbschaften, etc.) real weitgehend unangetastet.

Ich wage zu bezweifeln, dass man das in EG2 als Drangsalierung wahrnehmen würde, da man fürs Arbeiten kaum mehr Geld bekommt.

Wir in den oberen EG ab EG9b haben einen ganz guten Abstand, in den niedrigeren EG dürfte man vom Abstand her eher enttäuscht sein - wodurch natürlich die ganzen Abgaben beitragen