Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 407863 times)

hackster80

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1395 am: 02.04.2025 10:58 »
Ich bin ziemlich schockiert wie hier diskutiert wird. Das Angebot ist ein Witz. Das Angebot würde nicht mal meine Verluste durch die höhere Pflegeversicherung und Kassenbeiträge ausgleichen.

Schokokeks

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1396 am: 02.04.2025 11:00 »
...

Das finde ich nicht sehr solidarisch und kann Verdi da schon verstehen.

Dann bezieh einfach mal die Jahre vorher seit Absenkung der JSZ in Deine Berechnung mit ein, dann sollte sich Dein Verständnis recht schnell wieder in den richtigen Bahnen befinden  ;)
Quereinsteiger mit Hang zum Monk

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1397 am: 02.04.2025 11:02 »
Zitat
Bauingenieure in EG11

Ich finde es immer interessant bis fast schon witzig, welche Summen hier immer bezüglich der ach so gelobten freien Wirtschaft kursieren.

Selbst mit einer 9b ist man als junger Ingenieur/Architekt als Angestellter oftmals besser bezahlt als in einem (nicht eigenen) Büro...

In einem Bauunternehmen mögen vielleicht teilweise genannte Summen bezahlt werden, allerdings summieren sich hier die Wochenstunden auch gerne mal auf 60+. In Summe relativiert sich das Gehalt also wieder schnell, wenn ich im Gegenzug 1,5 Stellen innehabe. Aber auch dies erst nach einiger Zeit, denn viele Absolventen sind in der theoretischen Abwicklung zwar einsame Spitze, aber in der Praxis weiterhin "Azubis" ohne Ahnung... 🤷‍♂️

Mir ging es ja darum, zu hinterfragen, warum beim Land EG11 noch massenhaft Bewerbungen bekommt und das Problem erst bei EG12 beginnt.
Wenn natürlich dort normale Sachbearbeiter (Verwaltungsfachangestellte) mit EG11 eingruppiert werden, wundert mich das nicht.

Dies war ein Beispiel dafür, wer bei uns zum Beispiel EG11 bekommt - und Bauingenieure sind oftmals genau das, was nicht gefunden wird. Also kann ich hier im kommunalen Bereich nicht behaupten, dass es für EG11 Stellen Bewerbungen es masse gibt. Tatsächlich kommen für Bauing-Stellen oftmals null Bewerbungen rein.

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1398 am: 02.04.2025 11:04 »
Vielleicht sollte der öD eine Ausbildungsoffensive starten und seinen eigenen Nachwuchs heranziehen und sich nicht darauf verlassen, dass dies andere für ihn tun und die Ausgelernten dann freudestrahlend in den öD wechseln.

Hah, genau dazu darf ich mal die Antworten präsentieren, welche die Verantwortlichen meines letztes AGs  hatten. Naja, eigentlich genauer auf die Nachfragen warum die Ausbildungsprogramme eingestellt wurden:

- 1. Müsste man Kapazitäten für die Ausbildung bereit halten, die dann an anderer Stelle eh schon fehlten (wobei die "Ausbilder" halt alle (!) weg waren (Rente/Kündigung).
- 2. Würden die fertig ausgebildeten Azubis dann ja sowieso nicht bleiben, wie die Erfahrung gezeigt hätte. (Warum wohl?)

Jaja, das leidige Thema MA-Bindung im doch so attraktiven ÖD, wie Nancy immer wieder betont.

Und jetzt mal ganz ehrlich: Wenn dem Arbeitgeberso überhaupt gar nichts an Mitarbeiterbindung und Personalplanung liegt, warum gibt es dann (zumindest hier im Forum) haufenweise Mitarbeiter, die mit mehr oder weniger viel Stolz drei- oder vierstellige Überstundenkonten vor sich herschieben, weil sie vakante Stellen ausgleichen müssen und so den Laden am Laufen halten?

Es kristallisiert sich hier doh immer mehr heraus, dass das Personalproblem als klassisches Arbeitgeberproblem hier auf die Mitarbeiter abgewälzt wird oder diese es sogar freiwillig zu ihrem eigenen machen. Ich kann echt nur den Kopf schütteln.

Das ist genau der Punkt. Es waren zuletzt nur 65-70 % der Stellen besetzt. Wobei ich hier auf die Vollzeitäquivalente abstelle und MA, welche in TZ arbeiten entsprechend aufsummiert werden. Es wurden von Jahr zu Jahr weniger Leute. Aber, die welche geblieben sind, waren dauerüberarbeitet. In der Not wurden halt nicht nur  Überstunden geschrubbt, sondern auch teilweise Vorgaben (Vergaberecht oder Zeichnungsbefugnisse) ignoriert. Natürlich hat das dann einen Rattenschwanz an Ärger und Erklärungsbedarf nach sich gezogen. Ich hab den Leuten oft genug gesagt, selbst schuld. Solange es immer noch ein paar Leuts findet, die den Mangel vertuschen, solange kann man als AG die Augen verschließen.

Aber, wie schon mal gesagt, inzwischen ist (endlich) ein Punkt gekommen, wo zunehmend "Handlungsunfähigkeit" gemeldet wird. Wobei die aktuell präsentierten Lösungsansätze schon was tragisch-komisches haben.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1399 am: 02.04.2025 11:04 »
Nochmal zum Thema Solidarität.
Hab mal die prozentualen Erhöhungen im Bereich der VKA überschlagen.
2025 bekommen alle 3 % bis auf die, die vom Sockelbetrag profitieren
2026 bekommen mit Einrechnung der JSZ:
Lohngruppen 1 bis 8 + 2,8 %
Lohngruppen 9 bis 12 + 4,05 %
Lohngruppen 13 bis 15 + 5,55 %

Ist nahezu das Doppelte zwischen unten und oben.

Das finde ich nicht sehr solidarisch und kann Verdi da schon verstehen.

Aber die Absenkungen der JSZ zuvor fandest du solidarisch?
Es geht hier im Prinzip nur um eine Wiederherstellung alter Zustände. Ursprünglich waren mal alle bei 100 %.

Und bitte bedenken, dass es nahezu bei allen Tarifrunden Mindest- oder Sockelbeträge gab, die den unteren EG schon prozentual mehr gebracht haben.
Daher weiß ich nicht, warum man sich beschwert, wenn man bei jedem Tarifabschluss bevorzugt wird, wenn dies einmal nun nicht der Fall ist?!

Die Sonne scheint ja auch nicht jeden Tag von morgens bis abends

Ole1997

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1400 am: 02.04.2025 11:05 »
Nochmal zum Thema Solidarität.
Hab mal die prozentualen Erhöhungen im Bereich der VKA überschlagen.
2025 bekommen alle 3 % bis auf die, die vom Sockelbetrag profitieren
2026 bekommen mit Einrechnung der JSZ:
Lohngruppen 1 bis 8 + 2,8 %
Lohngruppen 9 bis 12 + 4,05 %
Lohngruppen 13 bis 15 + 5,55 %

Ist nahezu das Doppelte zwischen unten und oben.

Das finde ich nicht sehr solidarisch und kann Verdi da schon verstehen.

In Anbetracht des Arbeitsmarktes ist das der absolut richtige Weg. Davon abgesehen muss man auch hinterfragen, wie solidarisch es bisher war, die hohen Entgeltgruppen zugunsten der niedrigen bei den Sonderzahlungen zu vernachlässigen.

Würde mir wünschen, dass wir uns mehr dem tatsächlichen Arbeitsmarkt nähern, denn um die Arbeitskräfte konkurrieren mit eben diesem. Da bildet sich das Gehalt durch Angebot, Nachfrage, Verantwortung, Qualität und Erfahrung. Wenn du die EG5 hast wird das seine Gründe haben, wenn du die EG15 hast ebenfalls. Deshalb niedrigere Sonderzahlung innerhalb eines Tarifvertrages zu bezahlen ist absurd.

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1401 am: 02.04.2025 11:07 »
Wo ist das Problem?
Das Problem liegt in der zur Arbeitszeitverkürzung linearen Reduzierung des Entgeltes. Das ist einfach zu teuer. Wer das will kann das jetzt schon machen. Da ist kein Sinn das linear tariflich zu regeln.
Der Vorteil einer tariflichen Regelung für alle wäre, wenn man die Arbeitszeitreduzierung günstiger haben könnte, als bei einer persönlichen Arbeitszeitreduzierung. Nur dann ist es sinnvoll.
Bei der IG Metall hat das ja auch funktioniert. OK, das ist länger her. Dann nehmen wir die GDL mit einem echten Verhandlungsführer, Weselsky. Da wird die Arbeitszeit auf 36h reduziert (gefordert waren 35h). Und das nicht nur bei vollem Lohnausgleich, sondern sogar mit einer Lohnerhöhung verbunden.

Tariflich geht potenziell so einiges was Arbeitszeitverkürzung angeht, OHNE dass man signifikante Entgelteinbußen hat. Von daher sollte man das auch entsprechend forcieren. Denn wie gesagt: die persönliche Reduzierung ist zu teuer. Nur über den Tarifvertrag ist das dergestalt möglich. Für so etwas würde ich sogar streiken und mich anderweitig engagieren.
« Last Edit: 02.04.2025 11:23 von Aleksandra »
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1402 am: 02.04.2025 11:08 »
Kein Überstundenzuschlag für Teilzeitkräfte
Die Unterscheidung zwischen Mehrarbeit und Überstunden gehört abgeschafft. Wer in Teilzeit arbeitet, hat in der Regel gute Gründe dafür und wird entsprechend eingeplant. Warum für Mehrarbeit kein Zuschlag gezahlt wird, erschließt sich mir nicht.
Konkret würde ich da zunächst mal differenzieren:

Grundsätzlich muss eine Teilzeitkraft keine Mehrarbeit leisten und daher ist es, wenn sie freiwillig Mehrarbeit leistet, auch nicht als Überstunden ab der ersten Minute anzusehen. So meine Meinung, dies dann wie Gleitzeitstunden für mich anzusehen sind.

Umgekehrt, wenn sie durch den Arbeitsvertrag (den sie "freiwillig" unterschrieben hat)  "gezwungen" wird (§6 Abs.5) zum Zeitpunkt der Anordnung ungewollt Mehrarbeit leisten zu müssen, dann sollte dies auch als Überstunden ab der ersten Minute gelten.
Allerdings sollten sich diese Zeiten jedoch häufen, so ist es andererseits im Umkehrschluss durchaus für den AG ein Grund der TZ Verlängerung zu widersprechen, da offensichtlich betriebliche Gründe dafür gesprochen haben, dass die Arbeitskraft benötigt wurde und wird.

Ein zweischneidiges Schwert.

Ich kenne es, dass Überstunden eigentlich nur Überstunden sind, wenn sie angeordnet werden, ist es bei uns in der Praxis aber anders. Dort trägt man das längere Bleiben nach dem Ende der Schicht in den Dienstplan ein (z.B. + 1 Stunde) und bekommt dies, je nach persönlichen Wunsch, ausgezahlt oder als Freizeit gutgeschrieben. Vollzeitkräfte bekommen bei Auszahlung aber Überstundenzuschlag, Teilzeitkräfte nicht. Das ist unfair und auch die europäische Rechtsprechung lehnt aktuell stark in die Richtung.
Cool! Selbstbedienungsladen unter Umgehung des Personalrates.
Platt gesagt:
Ihr arbeitet ohne Aufforderung des AGs einfach mehr und bekommt dieses auch noch bezahlt.
(mir ist klar, dass es in eurem Bereich nicht anders geht, insbesondere wenn die Dienstpläne der Mitarbeiter sich nicht ausreichend überlappen für die Übergabe oder mal jemand sich verspätet)

Hat aber nichts mit dem Tarifsystem zu tun, sondern ist ein übertarifliche Zuschlag, den der AG dann ja auch jederzeit dem TZ geben kann.
Und wie ich schon sagt: der TZ muss keine Überstunden/Mehrarbeit leisten, der VZ schon!

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« Antwort #1403 am: 02.04.2025 11:09 »

Mir ging es ja darum, zu hinterfragen, warum beim Land EG11 noch massenhaft Bewerbungen bekommt und das Problem erst bei EG12 beginnt.
Wenn natürlich dort normale Sachbearbeiter mit EG11 eingruppiert werden, wundert mich das nicht.

Dies war ein Beispiel dafür, was bei uns zum Beispiel EG11 bekommt - und Bauingenieure sind oftmals genau das, was nicht gefunden wird. Also kann ich hier im kommunalen Bereich nicht behaupten, dass es für EG11 Stellen Bewerbungen es masse gibt. Tatsächlich kommen für Bauing-Stellen oftmals null Bewerbungen rein.

In welchem Land? Insbesondere Bau-Ings. (Tiefbau, V, E) zieht man mit TV-L EG 11 nicht an Land. Architektur-Ings im Hochbau auch schon kaum noch. Da sind es max. Wiedereinsteiger bzw. 2-3 Tages-Kräfte. Zumal halt TV-L noch schlechter gestellt ist.

bernhard

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« Antwort #1404 am: 02.04.2025 11:09 »
Also Fakt ist:

Die ver.di hat nicht einmal wirklich für das was sie wollen gekämpft! Es ist schlimm, wie schnell sich die ver.di dann wieder den ganzen "Scheinargumenten" ergibt!
Wenn sie Gewerkschaft für AN ist, dann muss sie auch so handeln. Weselsky hats vorgemacht! Die Bahn hat gejammert und auf die Tränendrüsen gedrückt damals und? Die Gewerkschaft hat richtig reingehauen und damit viel erreicht! Das könnte ver.di auch, hab ich seit 15 Jahren Beruf aber noch nicht wirklich erlebt (einmal, ich glaube 2012 oder so, da ging es rund aber mehr auch nicht).
Die AG wollen einfach schnell wieder ruhe haben und das möglichst lang. Aber ver.di ist einfach so: Große Klappe aber nichts dahinter. Und das ist traurig!
Ich sag es mal so: ich nehme alles was kommt und freue mich! Da ich nicht in der ver.di bin, kann ich auch nicht so stark meckern wie die Mitglieder es könnten, die auch immer zahlen (ich weiss warum ich damals ausgetreten bin und es bestätigt sich leider immer wieder mit jeder Verhandlungsrunde neu).
Seien wir doch mal ehrlich: Ich wette das die AG sich schon fast ärgern das sie die Schlichtung angerufen haben, denn ver.di hätte die vorherige Kröte doch fast genauso geschluckt und das Angebot war doch schlechter als das jetzige der Schlichter.

Ich hoffe es kommt so durch, habe ehrlich gesagt fast angst das es schlechter wird. Und ich habe lieber ein schlechtes Ergebnis als ein noch schlechteres!

Wenn ver.di WIRKLICH "Eier" hätte, dann würden sie mit einer KERNFORDERUNG für alle Gruppen reingehen, und das könnte halt die AZV sein, und zwar auf 35 Wochenstunden. Träfe man sich am Ende auf 37 als ersten Step, wäre das auch super! So passiert hier beim Thema AZV leider wieder die nächsten 2 Jahre nix.

Prozente und AZ, da sollte ver.di ran, keine dummen Sockelbeträge, die machen es schlecht! Und ja, obere EG's verdienen z.T. sehr gut, aber es ist auch mehr an Verantwortung! Und die wird ja nicht weniger bei der Stauchung der Tabelle! Das muss bitte beachtet werden!!!

Liebe Grüße

Tanathos

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« Antwort #1405 am: 02.04.2025 11:21 »


Ich denke auch, dass man mit EG15 Stufe 6 ganz gut leben können müsste.
Laut Tabelle hier 96.990 Euro und selbst in Steuerklasse 1 über 50 k netto im Jahr.

Netto jeden Monat über 4 k und offenbar auch noch einen Dienstwagen, wodurch die Kosten für Privat PKW entfallen oder sich reduzieren.
Wo bleibt man mit so viel Kohle?


Ich habe erst gebaut. Diese Kosten sind schon enorm.
Unabhängig davon, wird das Leben ja für uns alle immer teurer.
Der Bäcker ist ja mittlerweile fast die Apotheke.

Zudem missgönne ich niemandem irgendetwas, aber die seit Jahren gelebte Praxis immer die oberen EG´s zu benachteiligen ist einfach nicht in Ordnung. Ich habe auch keine 39 Stunden wie sonst üblich in der Woche, sondern durchaus mehr. Und ich höre überall nur noch (vor allem von der Politik) man muss Steuern erhöhen und die Spitzenverdiener usw. mehr schröpfen. Ich verdiene gut, aber bin trotzdem nicht reich!


Sie schreiben es selbst. "Der Bäcker ist ja mittlerweile eine Apotheke". Dann darf der Müllwerker mit unter 2K netto nicht mehr zum Bäcker? Bauen kann er sowieso nicht.

Auch ich missgönne niemanden etwas. Aber ich finde das schon jammern auf hohem Niveau.

Wieso jammert dann eigentlich der Müllwerker? In Afrika gehts den Leuten ja noch schlechter.... Ich hoffe Sie merken es selber....
« Last Edit: 02.04.2025 11:27 von Tanathos »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1406 am: 02.04.2025 11:24 »

Mir ging es ja darum, zu hinterfragen, warum beim Land EG11 noch massenhaft Bewerbungen bekommt und das Problem erst bei EG12 beginnt.
Wenn natürlich dort normale Sachbearbeiter mit EG11 eingruppiert werden, wundert mich das nicht.

Dies war ein Beispiel dafür, was bei uns zum Beispiel EG11 bekommt - und Bauingenieure sind oftmals genau das, was nicht gefunden wird. Also kann ich hier im kommunalen Bereich nicht behaupten, dass es für EG11 Stellen Bewerbungen es masse gibt. Tatsächlich kommen für Bauing-Stellen oftmals null Bewerbungen rein.

In welchem Land? Insbesondere Bau-Ings. (Tiefbau, V, E) zieht man mit TV-L EG 11 nicht an Land. Architektur-Ings im Hochbau auch schon kaum noch. Da sind es max. Wiedereinsteiger bzw. 2-3 Tages-Kräfte. Zumal halt TV-L noch schlechter gestellt ist.

MoinMoin hat behauptet, dass seine Behörde bis einschließlich EG11 keinerlei Probleme mit der Besetzung von Stellen hat. Deshalb habe ich gefragt, wer oder was dort in EG11 eingruppiert ist.
Dass das Land Niedersachsen massenhaft Bauingenieure findet, wäre mir zumindest auch neu. Auf jeden Fall im Bereich Gewerbeaufsicht und Staatliches Baumanagement ist das definitiv nicht so, da ich dort Leute kenne, die dort tätig sind.

Zitat:
"Und die Stelle mit laaaangweiligen Text nur im Interamt veröffentlicht wird......
Klar auf Eg4-11 Stellen haben wir auch 40+ Bewerbungen und auf Eg12-14 nur 5-15
aber bisher alles besetzt bekommen und nicht mit denen von Rudis Resterampe"

MoinMoin

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« Antwort #1407 am: 02.04.2025 11:26 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.

Wenn ich schon das Wort "Ausschreibungsrunden" lese. Einfach den Recruiting-Prozess für noralgische Stellen an einen Headhunter outsourcen und diesen dafür ordentlich zahlen. Zusätzlich die Stelle attraktiv gestalten inkl. HO und weiteren Benefits (nein - kein Obstkorb oder kostenloses Leitungswasser) und es werden sich geeignete Bewerber finden. Solange aber immer noch rumgeknausert wird, kann der Leidensdruck bei den Arbeitgebern und den verbliebenen Beschäftgten nicht groß genug sein, wenn diese immer noch bereit sind zu "Überzeiten ohne Ende" und so den Laden am Laufen halten.
Und die Stelle mit laaaangweiligen Text nur im Interamt veröffentlicht wird......
Klar auf Eg4-11 Stellen haben wir auch 40+ Bewerbungen und auf Eg12-14 nur 5-15
aber bisher alles besetzt bekommen und nicht mit denen von Rudis Resterampe

Wer ist denn bei euch EG10 und EG11 eingruppiert, dass es da massenhaft Bewerbungen hagelt?
In Kommunen sind unter anderem Bauingenieure in EG11.... und da hast du ganz oft null Bewerbungen
9-11 sind Dinge wie Projektassistenz, Sachbearbeiter, IT Kräfte und da sind nur ein paar Studierte dabei, die den Job machen, sonst halt die üblichen Ausbildungen.
Bau Ings als Sachverständige haben wir auch sind von 12er bis 14er Posten.

MoinMoin

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« Antwort #1408 am: 02.04.2025 11:28 »
Wie kann ich genau ausrechnen was ich bei Erhöhung auf 42 Std ( vorher 39 Std) bei der EG 9c am ende des Monats mehr habe?
1. Du schaust Dir in einer der Tabellen dieser Seite Deinen Stundenlohn an. Z.B. hier für 2025:
https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/tr/2025?id=tvoed-vka-2025&matrix=tvoeds

2. Sagen wir Du bist Stufe 4. Das ist ein Stundenlohn von 28,24 EUR. Das rechnest Du mal 4,348 um den Monatswert zu erhalten. Das sind 122,79 EUR pro Stunde.

3. Dazu kommen noch Zuschläge. Dies sind 10% vom Stundenlohn (iHv maximal bis Erfahrungsstufe 3). Stundenlohn ES 3 ist 26,36 EUR. Wieder mal 4,348 sind 114,61. Davon dann 10% und Du hast die Zulage ermittelt: 11,46 EUR

4. Du addierst die beiden Werte: 122,79 + 11,46 = 134,25 EUR pro Stunde

5. Bei drei Stunden (39 auf 42) wären das dann 134,25 mal 3 = 402,75 EUR brutto mehr pro Monat
oder einfach die Arbeitszeit von 100 auf 107,7% erhöhen  ::)
im REchner:
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/

KlammeKassen

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« Antwort #1409 am: 02.04.2025 11:29 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.

Wenn ich schon das Wort "Ausschreibungsrunden" lese. Einfach den Recruiting-Prozess für noralgische Stellen an einen Headhunter outsourcen und diesen dafür ordentlich zahlen. Zusätzlich die Stelle attraktiv gestalten inkl. HO und weiteren Benefits (nein - kein Obstkorb oder kostenloses Leitungswasser) und es werden sich geeignete Bewerber finden. Solange aber immer noch rumgeknausert wird, kann der Leidensdruck bei den Arbeitgebern und den verbliebenen Beschäftgten nicht groß genug sein, wenn diese immer noch bereit sind zu "Überzeiten ohne Ende" und so den Laden am Laufen halten.
Und die Stelle mit laaaangweiligen Text nur im Interamt veröffentlicht wird......
Klar auf Eg4-11 Stellen haben wir auch 40+ Bewerbungen und auf Eg12-14 nur 5-15
aber bisher alles besetzt bekommen und nicht mit denen von Rudis Resterampe

Wer ist denn bei euch EG10 und EG11 eingruppiert, dass es da massenhaft Bewerbungen hagelt?
In Kommunen sind unter anderem Bauingenieure in EG11.... und da hast du ganz oft null Bewerbungen
9-11 sind Dinge wie Projektassistenz, Sachbearbeiter, IT Kräfte und da sind nur ein paar Studierte dabei, die den Job machen, sonst halt die üblichen Ausbildungen.
Bau Ings als Sachverständige haben wir auch sind von 12er bis 14er Posten.

Ja okay, krass. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied zwischen Land und Kommunen offenbar. Hier sind in EG11 eigentlich nur Studierte; vereinzelt vielleicht noch welche mit AII, aber da es oftmals um ING-Stellen geht (oder Umweltwissenschaften oder BWL (Kämmerei, Prüfung) oder Personalwesen oder Soziale Arbeit)