Nochmal zum Thema Solidarität.
Hab mal die prozentualen Erhöhungen im Bereich der VKA überschlagen.
2025 bekommen alle 3 % bis auf die, die vom Sockelbetrag profitieren
2026 bekommen mit Einrechnung der JSZ:
Lohngruppen 1 bis 8 + 2,8 %
Lohngruppen 9 bis 12 + 4,05 %
Lohngruppen 13 bis 15 + 5,55 %
Ist nahezu das Doppelte zwischen unten und oben.
Das finde ich nicht sehr solidarisch und kann Verdi da schon verstehen.
Ich empfehle, die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Tabellen an, statt eigener Überschlagsrechnungen:
Vielen Dank auch für die Gegenüberstellung der Jahreswerte mit der aktuellen Tabelle: https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/2026/a/vergleich.tvoed-vka-2024.j.html
Hier wird der große Effekt der JSZ-Erhöhung ab 2026 deutlich.
Aus der verlinkten Tabelle (Jahresbrutto Ist-Stand vs. 2026):
- EG9 bis EG12 + 7,11%
- < EG9 liegt ähnlich bis leicht darunter, aber
- nie über der Gruppe >EG13 + 8,69%
Das ist wirklich nicht schlecht und ist einmal die richtige Richtung für die höheren EG.
Und da sind noch keine +7,7% + x für mögliche 42h/Woche drin.
Das relativiert dein "nahezu das Doppelte" deutlich.
Und zur Solidarität: Ich bin ein Fan davon und höhere EG leisten bereits einen Beitrag durch höhere Steuer- und Sozialabgaben, die der (Sozial-)Staat umverteilt.
Von daher:
- Wie bewertest du mit Blick auf die Solidarität die höhere Lohnsteuer, die höheren Krankenversicherungsbeiträge, die höheren Rentenbeiträge (die direkt auf die aktuellen Rentner umgelegt werden) sowie die weiteren (AL, Pflege), die die höheren EG zahlen?
- Tragen diese nicht zur Solidarität bei, da dadurch der Staat bereits schon von "starken" auf "weniger starke" Schultern in der Gesamtgesellschaft umverteilt?
- Ist Solidarität für dich etwas Gesamtgesellschaftliches oder endet deine außerhalb des TVöD?
Ich bin nicht hier um über den Sozialstaat, über vor 10 Jahren abgeschlossene Tarifverträge oder Beitragsbemessungsgrenzen zu diskutieren. Da seid Ihr zu spät dran bzw. im falschen Forum. Hier geht es um die aktuellen Tarifverhandlungen bzw. den Schlichtungsvorschlag.
Nur soviel: Solidarität ist nicht was zu geben was man eh geben muss und von 8,69% brutto auf 8,50% netto ist die soziale Komponente bei weitem nicht so hoch wie von 5,92% brutto aus 5,22% netto. Das ist aus der von Dir verlinkten Tabelle ersichtlich.
Da Du meiner Überschlagsrechnung anscheinend kein Vertrauen schenkst hier die Tabelle von diesem Portal.
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/2026/a/vergleich.tvoed-vka-2025.j.html
Denke das relativiert Dein: "Das relativiert dein "nahezu das Doppelte" deutlich." oder?
Du bist also hier, um ausschließlich die aktuellen Tarifverhandlungen und den Schlichtungsvorschlag zu beurteilen?
Vergangene Tarifrunden und der Sozialstaat insgesamt sind zu ignorieren?
Dann bin ich gespannt auf die Begründung, warum du dann nur den Vergleich der 2025er- mit der 2026er-Tabelle ins Feld führst. Das ist der zweite Anstieg in der Mitte der Laufzeit, das ist absolut unüblich.
Also: Warum bewertest du nicht den Schlichtungsvorschlag auf die gesamte Laufzeit, so wie die Tarifparteien, die Öffentlichkeit und die Mehrheit in diesem Forum den Abschluss bewerten (werden)?
Mehrere in diesem Forum haben dir aus diesem Grund die Tabelle verlinkt, die die gesamte Laufzeit vergleicht.
Ich kann es dir sagen: Weil nur diese eine Tabelle und deren Prozente mit Scheuklappen in deine Erzählung von "nahezu das Doppelte" passt. Ziemliches cherry picking - du bist derjenige der sich relativiert.