Und wärst Du andererseits bereit, auf diese 2 Stunden (was auch immer Du in diesen machst) zu verzichten? Dein täglicher Output darf ja nicht sinken. Also wären dann alle Kaffeepausen und Unterhaltungen faktisch aus deinem Arbeitsalltag zu streichen. Ich hege gewisse Zweifel, dass eine solche Leistungsverdichtung wirklich in der Breite gut ankommt. (Nach einer Zeit von 60 Sekunden ohne Keyboard-Anschlag erfolgt dann eine automatisierte Pausenbuchung
)
Das obliegt dann ja der eigenen Verantwortung. Wer weiterhin seine Kaffeeklätschen halten will der darf gerne zwei Stunden länger vor Ort sein. Wer durchzieht, der kann pünktlich Feierabend machen. Das wäre mal echte Flexibilität.
Und da Du nach meiner Situation gefragt hast (auch wenn die vielleicht nicht repräsentativ ist). Bei mir geht es um Projektarbeit. Da ist es ganz normal, dass man mal Phasen hat wo etwas Leerlauf ist, weil man auf Interne oder Externe warten muss. Und andererseits hat man natürlich Spitzen, wo es in den Projekten in die entscheidenden Phasen kommt. Da finde ich dann persönlich auch so Regelungen wie "max bis 18:30 arbeiten" auch eher wenig hilfreich. In solchen Phasen bin auch gerne bereit länger zu machen.
Im großen und ganzen läuft es auch auf das Thema Vertrauensarbeitszeit hinaus, was als Konzept in weitesten Teilen des ÖD leider komplett unüblich ist.
Und was ist mit denen, die bereit sind, effektiv 8 Stunden zu arbeiten? Die können/dürfen das dann nicht mehr.
Nochmal: Wenn du weniger arbeiten willst, dann könntest du das ja. Aber warum willst du anderen die Möglichkeit verwehren, mehr zu arbeiten?
Ein Gleitzeitrahmen nur bis 18:30 finde ich auch etwas zu knapp, bei uns geht es bis 20:00.
Das es aber einen Rahmen gibt, der in bestimmten Bereichen auch enger gefasst sein kann, verstehe ich schon.
Es soll ja niemand, ohne entsprechende Arbeit zu haben, viele Stunden "absitzen", um dann wann anders (wo effektiv Arbeit anfällt) zu fehlen. Von daher kann ich einen gewissen Rahmen verstehen. Da wo eine gewisse Präsenz abgedeckt werden muss (auch wenn das immer weniger wird), kann ich auch verstehen, dass der Arbeitszeitrahmen enger ist.
Vertrauensarbeitszeit ist so einfach nicht möglich, da ist ja gesetzlich sogar eine Verschärfung eingetreten.
Ich empfinde es aber auch nicht als schlimm, seine Zeiten zu erfassen. Ich finde, bei denjenigen, die das gerne hätten, schwingt unterschwellig doch mit, am Ende weniger arbeiten zu wollen. Natürlich sagt das keiner und es geht natürlich nur darum, dass man seine Arbeit leistet, egal ob man dafür 4, 6 oder 8 Stunden braucht. Am Ende ist das aber im öD in der Regel nicht wirklich messbar und dann kann ein Missbrauch schnell eintreten. Und dem zumindest etwas vorzubeugen, weil es am Ende um Steuergelder geht, kann ich schon verstehen.