Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung  (Read 240939 times)

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #510 am: 11.04.2025 11:05 »
Hier noch mal eine offizielle Quelle zur Berechnung:
https://www.bundestag.de/resource/blob/1006552/a356bb719741ce98ee6e834a26892e18/WD-6-001-24-pdf.pdf

Seite 5:
Zitat
2.2. Vorläufiges Durchschnittsentgelt für das folgende Kalenderjahr
Da die Daten für die Ermittlung des vorläufigen Durchschnittsentgelts für das nächste Kalenderjahr nicht vorliegen, schreibt § 69 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 SGB VI ein Verfahren vor, das sich an den
letzten zur Verfügung stehenden Daten orientiert. Dazu ist das Durchschnittseinkommen für das
vergangene Kalenderjahr (siehe 2.1.) mit der doppelten Lohnzuwachsrate des vergangenen Kalenderjahres anzupassen und auf volle Euro zu runden.
2.3. Sozialversicherungsrechengrößen-Verordnung 2024
In § 3 Sozialversicherungsrechengrößen-Verordnung 2024 vom 24. November 20239 wurden das
Durchschnittsentgelt für das vergangene Jahr 2022 mit 42.053 Euro und das vorläufige Durchschnittsentgelt für das folgende Jahr 2024 mit 45.358 Euro festgelegt.

Man sieht, dass man für das vorläufige Entgelt 2024 berechnet wurde, indem die doppelte Lohnzuwachsrate aus 2022 zugrunde gelegt wurde.
Analog wird das dann auch für das vorläufige Entgelt aus 2025 gelten. Nur dass hier dann die doppelten Zuwachsraten aus 2023 genommen werden.
Bei dem real ermittelten Durchschnittsentgelt wartet man dann bis man konkrete Zahlen hat und löst dann das vorläufige Entgelt ab. So beschrieben hier:
Zitat
2.1. Durchschnittsentgelt für das vergangene Kalenderjahr
Nach § 69 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 SGB VI ist das auf volle Euro gerundete Durchschnittsentgelt für
das vergangene Kalenderjahr in Anlage 1 SGB VI entsprechend der Entwicklung der Bruttolöhne
und -gehälter je Arbeitnehmer (§ 68 Abs. 2 Satz 1 SGB VI) zu bestimmen.
Das Durchschnittsentgelt für das vergangene Jahr wird nicht direkt ermittelt, sondern durch eine
Fortschreibung des Durchschnittentgelts des vorvergangenen Kalenderjahres aus der Anlage 1
SGB VI bestimmt. Die Fortschreibung erfolgt entsprechend der Entwicklung der Bruttolöhne und
-gehälter je Arbeitnehmer vom vorvergangenen Kalenderjahr zum vergangenen Kalenderjahr (sogenannte Lohnzuwachsrate).

Wir werden sehen wie es sich dann exakt ermittelt. Aber ich glaube das vorläufige Entgelt für 2025 ist derzeit einfach zu hoch angesetzt und wird noch nach unten korrigiert werden.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #511 am: 11.04.2025 11:08 »
Jetzt wäre ja interessant zu sehen, wie sehr das vorläufige Jahresbrutto der vergangenen Jahre/Jahrzehnte vom dann tatsächlichen abgewichen hat. :)

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #512 am: 11.04.2025 11:09 »
Jetzt wäre ja interessant zu sehen, wie sehr das vorläufige Jahresbrutto der vergangenen Jahre/Jahrzehnte vom dann tatsächlichen abgewichen hat. :)
Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Aber so tief bin ich dann leider doch nicht drin :D
Aber da in den Jahren zuvor nicht so eine hohe Inflation war, denke ich mal dass die Abweichungen da nicht so groß gewesen sein werden.
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2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #513 am: 11.04.2025 11:17 »
Auch bei der Rente gilt es, evtl. auch einen Blick auf das perspektivische Netto zu halten.

Umlauf

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #514 am: 11.04.2025 11:37 »
Dazu könnte der Rentenonkel hier etwas sagen. Er dürfte den größtmöglichen Durchblick haben.

Alias10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #515 am: 11.04.2025 12:06 »
Jetzt wäre ja interessant zu sehen, wie sehr das vorläufige Jahresbrutto der vergangenen Jahre/Jahrzehnte vom dann tatsächlichen abgewichen hat. :)

Hab mal einige Werte gegooglet und mit Wikipedia verglichen:

2019   vorl. 38901    tatsächl.   39301       400  zu wenig geschätzt
2020   vorl. 40551    tatsächl.   39167     1384  zu viel geschätzt
2021   vorl. 41541    tatsächl.   40463     1078  zu viel geschätzt
2022   vorl. 38901    tatsächl.   42053     3152  zu wenig geschätzt

Quelle
https://www.rentenfuchs.info/ausgleichszahlung-fuer-rentenabschlaege-2022/
und viele andere

« Last Edit: 11.04.2025 12:13 von Alias10 »

Merlin089

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #516 am: 11.04.2025 12:46 »
Bodenlos. Große Chance vertan. Und vom Ergebnis eigtl auch nicht zu akzeptieren

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #517 am: 11.04.2025 12:53 »
Bodenlos. Große Chance vertan. Und vom Ergebnis eigtl auch nicht zu akzeptieren

Also habt ihr eigentlich Zeit für Geld schon. Pro Arbeitstag zahlt man ja circa 5% der JSZmeine ich. Also 10% weniger Jahressonderzahlung. Wieviel Prozent bekommt ihr?

Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #518 am: 11.04.2025 12:54 »
Alles andere würde mich doch sehr wundern  ;D

Ja, mich auch. Ich hatte nur heute Nachmittag kurz gestutzt, als Merz in der PK gesagt hat "Überstunden werden steuerfrei".

Ich hoffe, dass er als Kanzler etwas präziser redet und arbeitet..

Herr Merz redet und arbeitet immer sehr präzise! Vor der Wahl und nach der Wahl!
Er sagte immer: Der Wählerwille ist mir schnuppe; ich werde nur für Blackrock arbeiten und mein Vermögen vermehren!
Ich werde das Land in 1000 Jahre Schulden treiben und die Umverteilung in Blackrock Beteiligungs- Gesellschaften  verlagern!
 

Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #519 am: 11.04.2025 13:00 »
Diese Diskrepanz wird sehr wahrscheinlich mit der Erhöhung des Mindestlohns wachsen.

Hilft nur privat versorgen oder ein Zweitjob am PC oder so...


"Privat Vorsorgen"! Und dann wird die  private Vorsorge durch Steuern und 100 % GKV Beitrag fast halbiert!

Häufig hören wir von MA: Habe keine Reserven um "vorzusorgen"! Wenn es mal eng werden sollte, .... gehe ich aufs Amt"!

Merlin089

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #520 am: 11.04.2025 13:01 »
Bodenlos. Große Chance vertan. Und vom Ergebnis eigtl auch nicht zu akzeptieren

Also habt ihr eigentlich Zeit für Geld schon. Pro Arbeitstag zahlt man ja circa 5% der JSZmeine ich. Also 10% weniger Jahressonderzahlung. Wieviel Prozent bekommt ihr?

Effektiv zwischen 72-74% um den Dreh.

Die wirtschaftliche Situation im Bankenbereich ist aber in sofern anders als den Kommunen, dass man hier tatsächlich eine Chance zur Wettbewerbsfähigkeit verpasst hat

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #521 am: 11.04.2025 14:15 »
"Privat Vorsorgen"! Und dann wird die  private Vorsorge durch Steuern und 100 % GKV Beitrag fast halbiert!

Ist doch logisch, da die Einzahlungen für die Vorsorge steuer- und beitragsfrei sind.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #522 am: 11.04.2025 14:17 »
Aufgrund der Bezugsdauern sicherlich eine Männerfreundliche Entscheidung ;)

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #523 am: 11.04.2025 14:43 »
"Privat Vorsorgen"! Und dann wird die  private Vorsorge durch Steuern und 100 % GKV Beitrag fast halbiert!

Ist doch logisch, da die Einzahlungen für die Vorsorge steuer- und beitragsfrei sind.

Die private Vorsorge ist doch nicht steuerfrei. :'(
Und seit 2023 fällt endlich die leidige Doppelbesteuerung der staatl. Rente weg und man kann den kompletten Betrag absetzten.
« Last Edit: 11.04.2025 14:49 von Faunus »

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #524 am: 11.04.2025 15:00 »
"Privat Vorsorgen"! Und dann wird die  private Vorsorge durch Steuern und 100 % GKV Beitrag fast halbiert!

Ist doch logisch, da die Einzahlungen für die Vorsorge steuer- und beitragsfrei sind.

Die private Vorsorge ist doch nicht steuerfrei. :'(
Und seit 2023 fällt endlich die leidige Doppelbesteuerung der staatl. Rente weg und man kann den kompletten Betrag absetzten.
Nichts ist wirklich steuerfrei. Auch bei Einzahlungen in die gesetzliche RV gibt es keine Steuerfreiheit. Stichwort: nachgelagerte Besteuerung. Denn schließlich sind die Rentenzahlungen ja steuerpflichtig.
Das ist auch das gleiche Prinzip bei der Rürup-Rente. Die Einzahlungen kann man von der Steuer absetzen, aber dafür sind die Erträge dann steuerpflichtig.

Und genau so etwas hatte man in der Ampel mit dem Altersvorsorgedepot geplant (mithin die einzig sinnvolle Einbringung Lindners). Da war man in der Ampel auch kurz vor Vollendung des Pakets, und dann ist die Ampel geplatzt. Leider kann man im aktuellen Koalitionsvertrag nichts finden, was darauf schließen ließe diese doch recht gute Idee wieder aufzunehmen... Bin auch richtig pissed deswegen.

Die Idee war nämlich, dass man in einem speziellen Depot in Aktien, Anleihen etc investieren kann und die daraus entstehenden Erträge nicht direkt versteuern muss. So hätte man von den Zinseszinseffekten voll profitieren können, ohne dass die Steuern dies mindern. Steuern hätte man dann auch hier erst nachgelagert bezahlt, wenn man sich im Alter dann das Depot (stufenweise) auszahlen lässt.

Eine richtig gute Idee, die gleichzeitig den großen Nachteil der Rürup-Rente eliminiert hätte (Zwangsverrentung gepaart mit dem Umstand dass Versicherer konservative Sterbetafeln zugrunde legen, und sich das dann erst rentiert wenn man älter als 100 wird).
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
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