Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung  (Read 246427 times)

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #120 am: 06.04.2025 19:27 »
Bei Verdis Zusammenstellung gibt es den Punkt:

"Sonderkündigungsrecht zum 31.12. 2029
für das Gesamtpaket zu Arbeitszeitthemen:
 -Freiwillige Arbeitszeiterhöhung
 -1 zusätzlicher freier Tag
  -Möglichkeit bis zu 3 freie Tage
    einzutauschen".

Da frag ich mich: Für wen und was soll das Ganze?


Susu

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #121 am: 06.04.2025 19:31 »
Bei Verdis Zusammenstellung gibt es den Punkt:

"Sonderkündigungsrecht zum 31.12. 2029
für das Gesamtpaket zu Arbeitszeitthemen:
 -Freiwillige Arbeitszeiterhöhung
 -1 zusätzlicher freier Tag
  -Möglichkeit bis zu 3 freie Tage
    einzutauschen".

Da frag ich mich: Für wen und was soll das Ganze?
Dazu sagte Werneke in der PK es sei eine Kdg-Möglichkeit für AN und AG-Seite wenn man sieht, dass die Regelung zu Problemen führt. Verdi wollte das als Schutzfunktion für den Fall, dass vermehrt AG Druck auf ihre Mitarbeiter ausüben.

Christian Boxhammer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #122 am: 06.04.2025 19:38 »
Weiss jemand wie hoch der Abzug ist bei der JSZ (in Prozenten%) wenn man die zusätzlichen 3 Tage Urlaub wählt?

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #123 am: 06.04.2025 19:39 »
Aufgrund der Nullmonate muss man diesen Taschenspieler-Trick so berechnen:

3% :12*9= 2,25% für 2025
2,8%÷15*11= 2,05% ab 01/2026 bis Ende Laufzeit
2,25+2,05:2= 2,15% jährliche Steigerung. Also werden die 6,9% Reallohnverluste seit 10/2020 weiter existieren und wenn die jährliche Inflation über 2,15% ist, werden sich die Reallohnverluste noch weiter steigern...

Enttäuscht auf ganzer Linie, dass nicht einmal die bisherigen Reallohnverluste ausgeglichen werden, geschweige denn ein Kaufkraftgewinn erfolgt.
Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn so zu rechnen. Was zählt ist die Erhöhung der Entgelttabellen. Denn das wirkt langfristig.
Die verspätete Erhöhung hat nur einen Einfluss auf dieses Jahr. Aber die Erhöhung an sich wirkt sich aus bis auf das Dienstende und über die Rentenpunkte sogar bis zum Lebensende positiv weiter.

Ist doch der gleiche Trick wie den ganzen Handyverträgen. Da zahlste in den ersten Monaten 20 EUR und danach dann 50 EUR. Was zählt sind die 50 EUR, weil die zahlst Du dauerhaft.

Oder nimm die Idee mit der "Inflationsausglei8chsprämie" von vor zwei Jahren. Was bringt Dir diese Prämie, die einmalig ausgezahlt wird, aber für die kommenden Jahre nicht tabellenwirksam ist? Richtig, sie bringt Dir nichts.
Und genauso ist das auch mit der Erhöhung ab April. Nur dass dieses mal die Vorzeichen umgekehrt sind.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #124 am: 06.04.2025 19:43 »
Weiss jemand wie hoch der Abzug ist bei der JSZ (in Prozenten%) wenn man die zusätzlichen 3 Tage Urlaub wählt?
gemessen an der JSZ sind es ca. 5,4% Abzug pro Urlaubstag

Exakte Berechnung: Monatsbrutto / 21,74 = Kosten 1 Urlaubstag
Dieser Wert wird Dir dann von der JSZ abgezogen
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

schnitzelesser

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #125 am: 06.04.2025 19:49 »

Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn so zu rechnen. Was zählt ist die Erhöhung der Entgelttabellen. Denn das wirkt langfristig.

Auch wenn ich hier offensichtlich auf taube Ohren stoße, aber erneut muss ich diese wiederholte Behauptung deinerseits als nicht sachgerecht zurückweisen. Warum das so nicht zutrifft, hatte ich ja eigentlich schon ausführlich darlgelegt. Du kannst dich ja gern weiterhin selbst betrügen, aber dass du während der Laufzeit eben nicht das Geld in der Tasche hast, das deine Milchmädchenrechnung nahelegt, liegt ja auf der Hand. Merke: Es wurde für 27 Monate verhandelt und was danach kommt, wird in zwei Jahren verhandelt.

veeam

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #126 am: 06.04.2025 19:51 »
Zitat
freiwillige Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 42 Wochenstunden möglich, sofern der Arbeitgeber zustimmt. Das Entgelt erhöht sich entsprechend zuzüglich eines Zuschlags auf das Tabellenentgelt der Stufe 3 der jeweiligen Entgeltgruppe:
E 1 bis E 9b: 25%
E 9c bis E 15: 10%

Bedeutet in Zahlen:

EG13 Stufe 5
Bei 39 Stunden/Woche
Ca. 169 Stunden/Monat
Bisher 6.353,53 Euro Brutto/Monat

EG13 Stufe 5
Bei 42 Stunden/Woche
Ca. 182 Stunden/Monat
Neu 6.842,26 Euro Brutto/Monat
+3%
Neu 7.047,53 Euro Brutto/Monat
+10% von EG13 Stufe 3 (555,43 Euro ausgehend von der ebenfalls um 3% erhöhten Stufe 3 in EG13)
Neu 7.602,96 Euro Brutto/Monat

Ergibt unterm Strich für 3 Stunden mehr Wochenarbeitszeit ein Plus von 1.249,43 Euro Brutto/Monat

Oder habe ich da einen Denk-/Rechenfehler?





Sternschnuppe

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #127 am: 06.04.2025 19:53 »
Zitat
freiwillige Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 42 Wochenstunden möglich, sofern der Arbeitgeber zustimmt. Das Entgelt erhöht sich entsprechend zuzüglich eines Zuschlags auf das Tabellenentgelt der Stufe 3 der jeweiligen Entgeltgruppe:
E 1 bis E 9b: 25%
E 9c bis E 15: 10%

Bedeutet in Zahlen:

EG13 Stufe 5
Bei 39 Stunden/Woche
Ca. 169 Stunden/Monat
Bisher 6.353,53 Euro Brutto/Monat

EG13 Stufe 5
Bei 42 Stunden/Woche
Ca. 182 Stunden/Monat
Neu 6.842,26 Euro Brutto/Monat
+3%
Neu 7.047,53 Euro Brutto/Monat
+10% von EG13 Stufe 3 (555,43 Euro ausgehend von der ebenfalls um 3% erhöhten Stufe 3 in EG13)
Neu 7.602,96 Euro Brutto/Monat

Ergibt unterm Strich für 3 Stunden mehr Wochenarbeitszeit ein Plus von 1.249,43 Euro Brutto/Monat

Oder habe ich da einen Denk-/Rechenfehler?

Die 10 % gibt es doch nur auf die 3 Stunden mehr . Dazu rechnet der Tarifvertrag mit mehr Stunden für den Stundenlohn, am einfachsten vermutlich das Monatsgehalt durch 39 und dann x 42 nehmen, und aus dieser Differenz für Stufe 3 die 10 % Aufschlag rechnen

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #128 am: 06.04.2025 19:54 »
Merke: Es wurde für 27 Monate verhandelt und was danach kommt, wird in zwei Jahren verhandelt.

Jep, und was in zwei Jahren ist, setzt auf einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von >3%/Jahr aus der aktuellen Tarifrunde auf.

veeam

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #129 am: 06.04.2025 19:57 »
Zitat
freiwillige Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 42 Wochenstunden möglich, sofern der Arbeitgeber zustimmt. Das Entgelt erhöht sich entsprechend zuzüglich eines Zuschlags auf das Tabellenentgelt der Stufe 3 der jeweiligen Entgeltgruppe:
E 1 bis E 9b: 25%
E 9c bis E 15: 10%

Bedeutet in Zahlen:

EG13 Stufe 5
Bei 39 Stunden/Woche
Ca. 169 Stunden/Monat
Bisher 6.353,53 Euro Brutto/Monat

EG13 Stufe 5
Bei 42 Stunden/Woche
Ca. 182 Stunden/Monat
Neu 6.842,26 Euro Brutto/Monat
+3%
Neu 7.047,53 Euro Brutto/Monat
+10% von EG13 Stufe 3 (555,43 Euro ausgehend von der ebenfalls um 3% erhöhten Stufe 3 in EG13)
Neu 7.602,96 Euro Brutto/Monat

Ergibt unterm Strich für 3 Stunden mehr Wochenarbeitszeit ein Plus von 1.249,43 Euro Brutto/Monat

Oder habe ich da einen Denk-/Rechenfehler?

Die 10 % gibt es doch nur auf die 3 Stunden mehr

Danke für den Hinweis. Das macht das Ganze deutlich weniger attraktiv. Gibt es dazu irgendwo eine genauere Formulierung? Das geht mMn so nicht aus dem Text dieser Hauptseite hervor.

Sternschnuppe

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #130 am: 06.04.2025 19:58 »
Zitat
freiwillige Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 42 Wochenstunden möglich, sofern der Arbeitgeber zustimmt. Das Entgelt erhöht sich entsprechend zuzüglich eines Zuschlags auf das Tabellenentgelt der Stufe 3 der jeweiligen Entgeltgruppe:
E 1 bis E 9b: 25%
E 9c bis E 15: 10%

Bedeutet in Zahlen:

EG13 Stufe 5
Bei 39 Stunden/Woche
Ca. 169 Stunden/Monat
Bisher 6.353,53 Euro Brutto/Monat

EG13 Stufe 5
Bei 42 Stunden/Woche
Ca. 182 Stunden/Monat
Neu 6.842,26 Euro Brutto/Monat
+3%
Neu 7.047,53 Euro Brutto/Monat
+10% von EG13 Stufe 3 (555,43 Euro ausgehend von der ebenfalls um 3% erhöhten Stufe 3 in EG13)
Neu 7.602,96 Euro Brutto/Monat

Ergibt unterm Strich für 3 Stunden mehr Wochenarbeitszeit ein Plus von 1.249,43 Euro Brutto/Monat

Oder habe ich da einen Denk-/Rechenfehler?

Die 10 % gibt es doch nur auf die 3 Stunden mehr

Danke für den Hinweis. Das macht das Ganze deutlich weniger attraktiv. Gibt es dazu irgendwo eine genauere Formulierung? Das geht mMn so nicht aus dem Text dieser Hauptseite hervor.

Das steht recht deutlich in der Erklärung des DBB (10% auf die Mehrarbeit als Zuschlag)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #131 am: 06.04.2025 19:59 »
@veeam:

Die korrekte Rechnung wäre folgende:


Bisher 6.353,53 Euro Brutto/Monat

*) Nun Auftsockung von 39h/Woche auf 42h/Woche --> * 42/39, also 6.842,26€ Brutto.
*) Zuschlag: 10% für 3/39 von EG 13/3: 41,48€
-----------
in Summe 6883,74€

bzw. ist das der Jetzt-Stand; wenn die Regelung 2026 überhaupt erst möglich wird, sind es 3% mehr (allgemeine Tabellen-Erhöhung) bzw. ab Mai 2026 dann ja auch nochmal 2,8% mehr.

Aleksandra

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« Antwort #132 am: 06.04.2025 20:01 »
Auch wenn ich hier offensichtlich auf taube Ohren stoße, aber erneut muss ich diese wiederholte Behauptung deinerseits als nicht sachgerecht zurückweisen. Warum das so nicht zutrifft, hatte ich ja eigentlich schon ausführlich darlgelegt. Du kannst dich ja gern weiterhin selbst betrügen, aber dass du während der Laufzeit eben nicht das Geld in der Tasche hast, das deine Milchmädchenrechnung nahelegt, liegt ja auf der Hand. Merke: Es wurde für 27 Monate verhandelt und was danach kommt, wird in zwei Jahren verhandelt.
Ähm nein. Diese Entgeltsteigerungen hast Du bis an Dein Dienstzeitende (über Rente bis an Dein Lebensende). Das geht weit über die 27 Monate hinaus. Deswegen ist eine Betrachtung des Cashflows in den 27 Monaten recht einseitig.
Du wärst doch umgekehrt sicher auch nicht mit einer einmaligen Inflationsausgleichsprämie zufrieden, bei einer Tabellenerhöhung von 0 %. Ist das gleiche Prinzip, eben nur unter anderen Vorzeichen.

Die Frage ist ja auch: was hat man in den Verhandlungen dafür bekommen, dass die Erhöhung 3 Monate später einsetzt. Wenn es auch nur 0,1% Entgeltsteigerungen gebracht hat, hat sich das schon gelohnt. Wie es in den Verhandlungen konkret war, wissen wir nicht. Also können wir nur schauen, ob die Tabellenerhöhungen zufriedenstellend sind oder nicht. Und da sie dieses mal teils deutlich über der anzunehmenden Inflation liegen, sind sie zufriedenstellend. Und da fällt die verspätete Erhöhung auf lange Sicht nicht ins Gewicht.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

veeam

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« Antwort #133 am: 06.04.2025 20:03 »
@veeam:

Die korrekte Rechnung wäre folgende:


Bisher 6.353,53 Euro Brutto/Monat

*) Nun Auftsockung von 39h/Woche auf 42h/Woche --> * 42/39, also 6.842,26€ Brutto.
*) Zuschlag: 10% für 3/39 von EG 13/3: 42,73€
-----------
in Summe 6884,99€

Vielen lieben Dank!
Jetzt wurde bei mir auch (endlich) mal das mehrseitige Einigungspapier geladen. Dort ist es entsprechend wie von dir geschildert beschrieben.

WKO97

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« Antwort #134 am: 06.04.2025 20:04 »
Hat TV-V jetzt 2 bis Juni aber eine 0-Runde richtig?