Tarifrunde 2019 - Diskussion

Begonnen von Wombeljones, 12.11.2018 07:45

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Bastel

Danke für die Erläuterung!

öfföff

Ich rechne mit 2 mal 2,7 % und hoffe auf ein ÖPNV Ticket. Aber ich hoffe den Zuschuss bekommen nur die, die auch ein Ticket erwerben!

kommunalhesse

Zitat von: Zuvielverdiener am 01.12.2018 12:27
Zitat von: Spid am 01.12.2018 10:47
Tja, 97% haben wohl die Nase voll von Gewerkschaftsfolklore, die durch Forderungen nach Sozialismuskomponenten für die bestbezahlten Postwagenschubser sorgt.

Endlich kommen wieder diese "Sozialismuskomponenten" zur Sprache. Die gilt es zu beseitigen, also runter mit der Bezahlung! Das gilt dann auch für Leute die so wie ich einer Tätigkeit nachgehen für die eine Berufsausbildung (ich habe eine kaufmännische) vorausgesetzt wird.
Wobei ich habe vorher in der Privatwirtschaft gearbeitet und dort eine Tätigkeit ausgeübt die fast genau die Gleiche war wie meine heutige Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Die Bezahlung in dem Unternehmen (Groß- und Außenhandel) war wirklich nicht geringer. Ob es da etwa auch "Sozialismuskomponenten" im Tarif gab ist mir nicht bekannt.

Allen voradventliche Grüße  :)

Niemand fordert, dass die Bezahlung irgendwelcher Entgeltgruppen abzusenken wäre. Vielmehr sollten die Tarifparteien mehr Wert darauf legen, nicht den Großteil der verfügbaren Verhandlungsmasse (Ja, das Volumen der finanziellen Mittel ist begrenzt, der berühmte "Kuchen") für Sockel- oder Mindestbeträge zu verschwenden um damit bereits im Vergleich sehr gut bezahlte Beschäftigtengruppen zu übervorteilen, sondern dass speziell im Bereich der Entgeltgruppen oberhalb der EG 9 ein Anschluss an die Bezahlung der Konkurrenz aus der Privatwirtschaft hergestellt werden muss. Natürlich sollen alle TB an einer Erhöhung der Entgelte teilhaben, es ist jedoch nicht vermittelbar, warum die TB aus unteren EGen stärker profitieren sollen und damit ein größeres Stück vom Kuchen bekämen als der TB aus der knappen Klientel der Fachkräfte.
Sollte eigentlich einleuchten.
Der Vergleich mit der ähnlich der EG 8 bezahlten Tätigkeit in der Privatwirtschaft ist da Wasser auf die Mühlen der Arbeitgeber. Tätigkeiten oberhalb der EG 9 werden nämlich derzeit in der Privatwirtschaft deutlich besser bezahlt und stehlen so dem öD derzeit die besten Köpfe im Rennen um gutes Personal.

MoinMoin

Da spricht mir kommunalhesse fast aus der Seele.
Wobei ich anmerken möchte, dass eine überproportionale Anhebung der höheren EGs im Kern auch nicht zielführend ist.
Eher eine Anpassung der EGO für die aktuellen Mangelberufe (also da wo man zu stark mit der private Wirtschaft konkuriert, MINT Berufe etc.) wäre eine Möglichkiet.

Oder orts und fallspezifische Zulagen würden sogar noch mehr ein Instrument für die "Personalnot" sein.


MrRossi

Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 11:21
[Tätigkeiten oberhalb der EG 9 werden nämlich derzeit in der Privatwirtschaft deutlich besser bezahlt und stehlen so dem öD derzeit die besten Köpfe im Rennen um gutes Personal.
Quelle?

MoinMoin

Zitat von: MrRossi am 05.12.2018 12:51
Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 11:21
[Tätigkeiten oberhalb der EG 9 werden nämlich derzeit in der Privatwirtschaft deutlich besser bezahlt und stehlen so dem öD derzeit die besten Köpfe im Rennen um gutes Personal.
Quelle?
Hatte wir doch schon alles, z.B.:
EU-Studie: The gap between public and private wages: new evidence for the EU
http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/economic_paper/2013/pdf/ecp508_en.pdf

TV-Ler

Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 11:21
Vielmehr sollten die Tarifparteien mehr Wert darauf legen, nicht den Großteil der verfügbaren Verhandlungsmasse (Ja, das Volumen der finanziellen Mittel ist begrenzt, der berühmte "Kuchen") für Sockel- oder Mindestbeträge zu verschwenden um damit bereits im Vergleich sehr gut bezahlte Beschäftigtengruppen zu übervorteilen ...
Hier ergibt sich eine interessante Neudefinition des Begriffes "übervorteilen"  ;D

öfföff

Naja, ich wäre schon froh wenn einfach linear um X Prozent für alle EGs erhöht wird. Ohne Sockelbetrag.
Das wäre ja schon ein Anfang....

MrRossi

Zitat von: MoinMoin am 05.12.2018 13:03
Zitat von: MrRossi am 05.12.2018 12:51
Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 11:21
[Tätigkeiten oberhalb der EG 9 werden nämlich derzeit in der Privatwirtschaft deutlich besser bezahlt und stehlen so dem öD derzeit die besten Köpfe im Rennen um gutes Personal.
Quelle?
Hatte wir doch schon alles, z.B.:
EU-Studie: The gap between public and private wages: new evidence for the EU
http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/economic_paper/2013/pdf/ecp508_en.pdf
1.  -2010
2. Ab 60.000$* gehts nurnoch ums wohlfühlen (Quelle irgendwo hier), und da hat der ÖD es halt   schwer, ist mein Gegenargument.
3. Einfach mehr Frauen auf die Stellen setzen, die bekommen doch im Vergleich im ÖD ausreichend mehr um die Differenz zu füllen... ;)

daseinsvorsorge

Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 11:21
Natürlich sollen alle TB an einer Erhöhung der Entgelte teilhaben, es ist jedoch nicht vermittelbar, warum die TB aus unteren EGen stärker profitieren sollen und damit ein größeres Stück vom Kuchen bekämen als der TB aus der knappen Klientel der Fachkräfte.
Sollte eigentlich einleuchten.

Solange sich die überwiegende Mehrheit der Mitglieder bei Verdi unterhalb EG 9 befindet  , wäre es kaum nachvollziehbar, wenn die Gewerkschaft dies - auch bei den Forderungen - nicht berücksichtigen würde. Dies natürlich nur unter der grundsätzlichen Prämisse, dass Tarifverhandlungen erst durch Gewerkschaften möglich werden.

kommunalhesse

Zitat von: daseinsvorsorge am 05.12.2018 16:06
Solange sich die überwiegende Mehrheit der Mitglieder bei Verdi unterhalb EG 9 befindet  , wäre es kaum nachvollziehbar, wenn die Gewerkschaft dies - auch bei den Forderungen - nicht berücksichtigen würde. Dies natürlich nur unter der grundsätzlichen Prämisse, dass Tarifverhandlungen erst durch Gewerkschaften möglich werden.

Das ist absolut korrekt. Daher auch der Ruf der nicht organisierten und nicht vertretenen Kolleginnen und Kollegen nach dem baldigen Ende des Gewerkschaftsmonopols.

D-x

Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 16:10
Zitat von: daseinsvorsorge am 05.12.2018 16:06
Solange sich die überwiegende Mehrheit der Mitglieder bei Verdi unterhalb EG 9 befindet  , wäre es kaum nachvollziehbar, wenn die Gewerkschaft dies - auch bei den Forderungen - nicht berücksichtigen würde. Dies natürlich nur unter der grundsätzlichen Prämisse, dass Tarifverhandlungen erst durch Gewerkschaften möglich werden.

Das ist absolut korrekt. Daher auch der Ruf der nicht organisierten und nicht vertretenen Kolleginnen und Kollegen nach dem baldigen Ende des Gewerkschaftsmonopols.

Bei den letzten Verhandlungen im TVöD sind, meiner Meinung nach eher unerwartet, ja recht gute Ergebnisse für die höheren Entgeltgruppen rausgekommen, obwohl auch dort diese Mitglieder nicht die Mehrheit stellen dürften. Insofern besteht auch im TV-L womöglich trotz der Forderungen seitens ver.di die berechtigte Hoffnung, dass man auch jenseits der EG9x keine unterdurchschnittlichen Entgeltsteigerungen erwarten darf...

M. Stein

#252
Hallo liebe Kollegen,

für mich ist die Thematik zur E9k/E9(3) überaus wichtig.

Mir erschießt es überhaupt nicht, warum diese Tarifgruppe E9 so zerlegt wird. Was ist der Hintergrund?

Genauso sind die Verlaufszeiten dieser Tarifgruppe ungerecht und fachlich in keinster Weise nachvollziehbar!

Beispiel:
Meine Kollegen in der E9 unterliegen einer verkürzen Laufzeit zur E9k. Obwohl meine Kollegen fachlich mehr leisten, beziehungsweise fachliche Kompetenz erlangen müssen. Somit gelangen höher gruppierte und "Bestands-"Kollegen schneller in die nächste Erfahrungsstufe, als meine Kollegen in der E9k. Wieso?!

Dies ist meines erachtens nicht gerechtfertigt und widerspricht jeglicher Logik.

Eine Beendigung dieser Benachteiligung ist angebracht.

MoinMoin

Zitat von: D-x am 05.12.2018 16:16
Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 16:10
Zitat von: daseinsvorsorge am 05.12.2018 16:06
Solange sich die überwiegende Mehrheit der Mitglieder bei Verdi unterhalb EG 9 befindet  , wäre es kaum nachvollziehbar, wenn die Gewerkschaft dies - auch bei den Forderungen - nicht berücksichtigen würde. Dies natürlich nur unter der grundsätzlichen Prämisse, dass Tarifverhandlungen erst durch Gewerkschaften möglich werden.

Das ist absolut korrekt. Daher auch der Ruf der nicht organisierten und nicht vertretenen Kolleginnen und Kollegen nach dem baldigen Ende des Gewerkschaftsmonopols.

Bei den letzten Verhandlungen im TVöD sind, meiner Meinung nach eher unerwartet, ja recht gute Ergebnisse für die höheren Entgeltgruppen rausgekommen, obwohl auch dort diese Mitglieder nicht die Mehrheit stellen dürften. Insofern besteht auch im TV-L womöglich trotz der Forderungen seitens ver.di die berechtigte Hoffnung, dass man auch jenseits der EG9x keine unterdurchschnittlichen Entgeltsteigerungen erwarten darf...
Nicht die Gewerkschaften alleine bestimme wie die Torte verteilt wird, sondern der AG ebenfalls.
Und im TVöD haben sie erkannt, dass sie ein Problem haben.

Im TV-L sind allerdings die Masse der zweizahligen EGs entweder Lehrer oder WiMis
Die einen sind anderweitig organisiert. Und die anderen machen idR nur eine Stippvisite im öD

daseinsvorsorge

Zitat von: kommunalhesse am 05.12.2018 16:10

Das ist absolut korrekt. Daher auch der Ruf der nicht organisierten und nicht vertretenen Kolleginnen und Kollegen nach dem baldigen Ende des Gewerkschaftsmonopols.

...und dann ?