Corona: Wie hält es Eure Behörde damit?

Begonnen von clarion, 16.03.2020 21:14

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Feidl

Weiterhin kein Home Office bei uns (jedenfalls nicht so einfach), raumtechnisch sind wir aber gut aufgestellt, 2/3 der Mitarbeiter hat sowieso Einzelbüros.
Nun sollen wir andere Büros nur noch aus dienstlich notwendigen Gründen und möglichst kurz betreten, Abstand natürlich wahren. Essen und Getränke auch nur noch in den Büros zu sich nehmen, somit kein gemeinsames Frühstück mehr.
Hat dazu geführt, dass es deutlich ruhiger im Gebäude ist, obwohl der Großteil der Mitarbeiter auch weiter regulär zur Arbeit kommt. Aufgrund der Altersstruktur hat auch kaum ein Mitarbeiter (noch) kleine Kinder zu Hause, die betreut werden müssen (für die es großzügige Regelung gibt).

Lisa4321

Hallo,

Ich habe eine Frage:
Wenn ich als Beamtin in Quarantäne bin, besteht dann eine eine Arbeitspflicht wenn man die Möglichkeit hat zu Hause zu arbeiten? Ich habe Angst unter Quarantäne gestellt zu werden und meiner Arbeitspflicht dann nicht nachkommen zu können... Mein Mann und unsere drei Kinder wären dann ja ebenfalls zu Hause...

BAT

Zitat von: Andrea2 in 23.03.2020 08:16

Immerhin wurde die Rahmenarbeitszeit verändert, sodass man bis 22 Uhr seine Aufgaben erledigen kann. Auch die Kappungsregelung der 100 Mehrarbeitsstunden wurde aufgehoben :o


Bei uns nicht und daher habe ich den interessierten Kreisen mitgeteilt, daß meine Bereitschaft für die Arbeit am Bürgertelefon, in der Kontaktermittlung und der Quarantäne - Einweisung erst ab dem 01.04. wieder besteht, aber dann gehts in den Urlaub:-)

Spid

Haben Beamte überhaupt eine Arbeitspflicht?

Pepper2012

Sorry verstehe das Problem nicht. Wenn Du in Quarantäne kommst, wärest Du doch unabhängig davon, ob Du arbeitest oder nicht arbeitest, mit Deinem Mann und Deinen Kindern in der Wohnung zusammen.

Dass Dein Besoldungsanspruch nicht tangiert wird und Du keinen Urlaub/keine Plusstunden o. ä. in Anspruch nehmen musst, ist hier schon lang und breit erörtert worden.

BStromberg

Zitat von: Lisa4321 in 23.03.2020 09:44
Ich habe Angst unter Quarantäne gestellt zu werden und meiner Arbeitspflicht dann nicht nachkommen zu können... Mein Mann und unsere drei Kinder wären dann ja ebenfalls zu Hause...

Ich hatte gerade 'ne Woche bezahlte Freistellung genommen und kann Ihre Ängste und Sorgen in Hinblick auf das Zusammenleben mit Frau und Kind 24/7 unter einem Dach voll und ganz nachvollziehen und bestätigen; vor allem, wenn alle erdenklichen Aufgaben rund um Haus und Hof erledigt sind (mehr wie einmal die Winterreifen pro Auto zu wechseln bringt ja auch keinen echten Mehrwert).

Bin froh, heute wieder im Dienst zu sein.
Das hätte ich rein emotional nicht länger ausgestanden.
Nur gut, dass ich den eigentlich bewilligten Erholungsurlaub stornieren konnte.

"Ich brauche Informationen.
Meine Meinung bilde ich mir selber."
(Charles Dickens)

Dakmer

Wir haben im Sachgebiet ein Diensthandy und die Telefone von 7 Sachbearbeitern sind zum Diensthandy umgeleitet. Das bedeutet, das der Glückliche mit dem Diensthandy alle Anrufe entgegennimmt und diese dann auf die Privathandys der Mitarbeiter in Heimarbeit verteilt. Wir sind also im Prinzip alle telefonisch erreichbar. Im Büro bin ich nur 1-2 Tage pro Woche erreichbar.
Per E-Mail sind wir nur im Büro erreichbar.

Organisator

Zitat von: Dakmer in 23.03.2020 11:06
Wir haben im Sachgebiet ein Diensthandy und die Telefone von 7 Sachbearbeitern sind zum Diensthandy umgeleitet. Das bedeutet, das der Glückliche mit dem Diensthandy alle Anrufe entgegennimmt und diese dann auf die Privathandys der Mitarbeiter in Heimarbeit verteilt. Wir sind also im Prinzip alle telefonisch erreichbar. Im Büro bin ich nur 1-2 Tage pro Woche erreichbar.
Per E-Mail sind wir nur im Büro erreichbar.

Na das ist ja mal echt 90´er!

(sorry für den unqualifizierten Kommentar, aber ich finds erschreckend, wie stark manche Behörden hinterherhinken)

RsQ

Zitat von: Dakmer in 23.03.2020 11:06
und diese dann auf die Privathandys der Mitarbeiter in Heimarbeit verteilt.

Minimal-Learning aus der Krise: Für Mitarbeiter mit Kundenkontakt mindestens eine Dienst-SIM-Karte bereithalten. Die kosten nun wirklich nicht nennenswert Geld. Dazu entweder ein Extra-Smartphone (Billig-Liga reicht ja) oder private Nutzung von Dual-SIM-Handys empfehlen.

Dass private Handynummern genutzt werden müssen, ist ein Unding.

WasDennNun

Zitat von: RsQ in 23.03.2020 12:26Dass private Handynummern genutzt werden müssen, ist ein Unding.
aber auch kein Weltuntergang

Dakmer

Wenn ich die Wahl habe, zu Hause zu sein mit Privathandy oder  jeden Tag 30 km zur Arbeit zu fahren, um da 8 h zu sein, dann wähle ich die erste Variante.  ;) ;) ;)

Organisator

Zitat von: WasDennNun in 23.03.2020 13:17
aber auch kein Weltuntergang

Bestimmt nicht. Aber bei Kosten von 30 € für ein Handy + 5 € monatlich für eine Telefon-Flatrate sollte es jedem Arbeitgeber möglich sein, dass den Beschäftigten zur Verfügung zu stellen. Schon eine Effizienzsteigerung von 0,2 % begründet die Wirtschaftlichkeit.

WasDennNun

Zitat von: Organisator in 23.03.2020 14:11
Zitat von: WasDennNun in 23.03.2020 13:17
aber auch kein Weltuntergang

Bestimmt nicht. Aber bei Kosten von 30 € für ein Handy + 5 € monatlich für eine Telefon-Flatrate sollte es jedem Arbeitgeber möglich sein, dass den Beschäftigten zur Verfügung zu stellen. Schon eine Effizienzsteigerung von 0,2 % begründet die Wirtschaftlichkeit.
Warum nicht dem Mitarbeiter diese 10€ monatlich für die Benutzung des privatem Telefon bezahlen.
Ist doch Mist noch mehr Elektroschrott zu produzieren.

Wasserkopp

Erschreckend, dass man selbst zu dieser Zeit nicht bessere Lösungen findet. Selbst wenn man sich bisher mit Händen und Füßen gegen ein bisschen Fortschritt gewehrt hat, müsste man doch jetzt umdenken.

Wir können aktuell quasi ungestört aus dem Heimbüro arbeiten, bis auf einige Kernfunktionen in der Verwaltung (Zentraldrucker, Scanstelle, usw.)

Ansonsten jeder Beschäftigte hat einen Laptop  mit Bluetooth-Headset und kann über "virtuelles Telefon" + Office Paket + digitale Akte ohne Einschränkungen arbeiten.

Nice

Das Land Niedersachsen hat so weit mir bekannt bereits den größten Teil der Telefonanlagen auf IP-Telefonie umgestellt.
Im Home Office habe ich jetzt zwar kein Diensttelefon und muss dafür mein privates Gerät nutzen. Allerdings wird die Verbindung über den Telefonie-Server aufgebaut, weswegen beim Gegenüber meine Büronummer angezeigt wird und ich auch unter dieser erreichbar bin.

Aber diese "Lösung" mit einer hat ein Diensttelefon und leitet die Anrufe auf die privaten Geräte weiter ist ja schrecklich und sollte eigentlich schon längst überholt sein.