Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

Begonnen von E15TVL, 09.10.2024 18:47

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Rentenonkel

Laut Konrad Adenauer Stiftung gilt folgendes:

Ein Drittel bis die Hälfte der Gesundheitsausgaben entsteht ab dem 65. Lebensjahr. Das gilt gleichermaßen für Länder wie Japan, Großbritannien, USA, Kanada, Australien, Frankreich, Neuseeland und auch Deutschland.

Bis zum Alter von 14 Jahren betragen die Gesundheitskosten insgesamt nur etwa 5,6 % der gesamten Krankheitskosten, die im Durchschnitt eines Lebens entstehen.

Versicherte über 60 Jahre kosten die Krankenkassen etwa dreimal soviel wie die Altersgruppe der 20 bis 60 jährigen. Verbunden mit einer deutlich verringerten Beitragszahlung der Generation der Rentner liegt daher in der Finanzierung der Krankenkasse eine mindestens genauso hohe demografische Sprengkraft wie in der Frage der Finanzierung der Rentenversicherung.

BAT

G. O. und sein Neusprech und Doppeldenk: "Gesundheitskosten". Naja.

Davon ab, gibt es irgendwelche Bestrebungen, die ich verpasst habe, die Beiträge nach dem Aufwand für KRANKHEITSKOSTEN zu bemessen?

Die Hintergründe hierzu sind ja längst bekannt und nichts Neues.

UNameIT

Zitat von: karstenbrit am 02.01.2025 15:12
Im Verunglimpfen bist du schnell, aber ansonsten schreibst du viel um den heißen Brei herum.

Ich würde es an der Stelle einfach dabei belassen. Deiner Auffassung nach benötigen Kinder so viel Gelder von den Krankenkassen, dass ein GKVler ohne Kinder die Krankenhäuser deutlich stärker finanziert als wenn er Kinder hätte.

Ich glaube es geht einfach darum, das Kinder kostenlos mitversichert sind.

Bsp. (zahlen nicht repräsentativ)
Single zahlt 500€ Krankenkasse , verursacht Krankenkosten für 1 Person
Vater von 2 Kindern zahlt 500€ Krankenkasse, verursacht Krankenkosten für 3 Personen.

Im Fall des Singles bleibt natürlich mehr Geld für "das System" übrig als im Fall des Vaters von 2 Kindern.

Meiner Erfahrung nach sind Kinder übrigens immer und ständig krank. und stecken dann gerne noch andere (unbeabsichtigt) an. Frag mal Eltern, wie oft die Kinder Krankheiten aus der Kita mitbringen.

Schokobon

Und welche Kosten werden durch die normale Infektionskrankheit aus dem Kindi genau verursacht?
Sämtliche Medikamente (Nasenspray, Fiebersaft etc.) müssen in der Apotheke selbst erworben werden.
Beim Kinderarzt muss man ja nicht vorstellig werden. Zumal dort kein Termin zu kriegen ist.
Die Krankenkasse bekommt von der Krankheit doch gar nichts mit.

Rentenonkel

@BAT:

Die Beiträge orientieren sich weiterhin an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Beitragszahler. Die Diskussionen um die solidarische Gesundheitsprämie (im Volksmund auch gerne Kopfprämie genannt) oder der Bürgerversicherung sind jedoch nicht neu und könnten je nach Ausgang der Bundestagswahl möglicherweise wieder an Fahrt gewinnen.

Ich wollte lediglich die Diskussion um die Mitversicherung der Kinder mit objektivierbaren Zahlen unterfüttern, wobei diese Diskussion zumindest in Teilen off topic sein dürfte.

BAT

Nun, auch an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit orientieren sich die Beiträge nicht, sondern am Bruttogehalt aus Erwerbseinkommen. Sicherlich oft deckungsgleich, aber bei weitem nicht immer, diese Begrifflichkeiten.

Zum materiellen deiner Zitierung wurde oben ja schon angebracht, dass indirekt Kosten der Kinder z. B. durch Ansteckung der Eltern- evtl auch Großelternteile nicht einberechnet sind. Und sicherlich keine Gesundheitskosten. Oder habe ich beim Auto in der Werkstatt Fahrbereits-Kosten?

Es geht mir nur um eine offene Diskussion, die jedoch nur mit belastbaren Fakten angedeihen kann.

xirot

Zitat von: BAT am 02.01.2025 15:24
Nein, nur objektive Sachverhalte können hier Maßgabe sein.

Und du scheiterst bei einer einfachen Definition der derzeitigen Finanzierung der GKV. Bitte mehr Sachlichkeit und eine ernsthafte Diskussion.

Wolltest du damit sagen, dass alte ohne kinder mehr in die gkv zahlen sollten?

BAT

Da ich sehr mit der Kopfpauschale liebäugel, wäre dies sicher eine Mehrbelastung aller Rentner. (Übrigens wohl auch für mich).

Denn deren Rente fällt ja im Regelfall niedriger aus, als das Arbeitseinkommen, was ja zu recht geringen Beiträgen führt, wir Rentenonkel schon anführte.

Aber mit dem Gegenrechnen, da bin ich kein Freund von. Alte ohne Kinder dürften ob der statistischen geringeren Lebenserwartung eher geringe Kosten verursachen als welche mit. Vice versa zur Pflegeversicherung.

conny111

Zitat von: karstenbrit am 02.01.2025 15:12
Meiner Auffassung nach, die sich auch mit meiner Lebenserfahrung deckt, sitzt man mit Kindern maximal für eine Viertelstunde wegen einer U-Untersuchung beim Arzt oder holt sich eine Krankschreibung nebst billiger Fiebersenker ab und die verursacht marginale Kosten im Gesundheitswesen. Wie man die Sache beurteilt, ist jedem selbst überlassen. Ok?

Wofür gibts eigentlich Kinderkliniken, wenn Kinder doch höchstens mal eine U-Untersuchung benötigen oder einen Fiebersaft? Ein kleines Beispiel: Mein Schwester ist Kinderkrankenschwester auf der Onkologie. Aber nein, Kinder erkranken doch nie... Wann immer ich mit meinen Kindern früher mal in die Kinderklinik musste, war es da rappelvoll und man wartete nicht selten Stunden. Da war dann alles dabei: Von Knochenbrüchen, Unfällen, Gehirnerschütterungen etc.

xirot

Zitat von: UNameIT am 02.01.2025 17:33
Zitat von: karstenbrit am 02.01.2025 15:12
Im Verunglimpfen bist du schnell, aber ansonsten schreibst du viel um den heißen Brei herum.

Ich würde es an der Stelle einfach dabei belassen. Deiner Auffassung nach benötigen Kinder so viel Gelder von den Krankenkassen, dass ein GKVler ohne Kinder die Krankenhäuser deutlich stärker finanziert als wenn er Kinder hätte.

Ich glaube es geht einfach darum, das Kinder kostenlos mitversichert sind.

Bsp. (zahlen nicht repräsentativ)
Single zahlt 500€ Krankenkasse , verursacht Krankenkosten für 1 Person
Vater von 2 Kindern zahlt 500€ Krankenkasse, verursacht Krankenkosten für 3 Personen.

Im Fall des Singles bleibt natürlich mehr Geld für "das System" übrig als im Fall des Vaters von 2 Kindern.

Meiner Erfahrung nach sind Kinder übrigens immer und ständig krank. und stecken dann gerne noch andere (unbeabsichtigt) an. Frag mal Eltern, wie oft die Kinder Krankheiten aus der Kita mitbringen.

Wieviel zahlen doch gleich die Kinder des Kinderlosen ein? Und Erwachsene deren Imunsystem mit "kinder sind ständig krank" nicht klar kommt sollten sich über ihren allgemeinen  Gesundheitszustand mal Gedanken machen.

xirot

Zitat von: conny111 am 02.01.2025 20:11
Zitat von: karstenbrit am 02.01.2025 15:12
Meiner Auffassung nach, die sich auch mit meiner Lebenserfahrung deckt, sitzt man mit Kindern maximal für eine Viertelstunde wegen einer U-Untersuchung beim Arzt oder holt sich eine Krankschreibung nebst billiger Fiebersenker ab und die verursacht marginale Kosten im Gesundheitswesen. Wie man die Sache beurteilt, ist jedem selbst überlassen. Ok?

Wofür gibts eigentlich Kinderkliniken, wenn Kinder doch höchstens mal eine U-Untersuchung benötigen oder einen Fiebersaft? Ein kleines Beispiel: Mein Schwester ist Kinderkrankenschwester auf der Onkologie. Aber nein, Kinder erkranken doch nie... Wann immer ich mit meinen Kindern früher mal in die Kinderklinik musste, war es da rappelvoll und man wartete nicht selten Stunden. Da war dann alles dabei: Von Knochenbrüchen, Unfällen, Gehirnerschütterungen etc.

Ausnahmen bestätigen die Regel wenn zum Beispiel Erwachsene Kinder in Unfälle verwickeln oder wenn die Natur einigen Kindern übel mitspielt.

Faunus

Diese ganze Diskussion um Verteilung der Gelder im Krankenwesen verdeckt m.M. nach ein fundamentales Problem der wesentlichen Ursache der Kostenexplosion:
aus einem übergewichtiges Kind wird in der Regel ein übergewichtiger Erwachsener und dann auch irgendwann ein chronisch kranker Erwachsener.
Laut verschiedenster Studien würde sich durch Einschränkung/Verzicht von Rauchen/Alkohol/Zucker aber täglicher Bewegung zw. 30-50 % der Krankheitsfälle erledigen.

Persönlich finde ich es erschreckend, wie selbstverständlch die Industrie zur Gewinnmaximierung unsere Kinder mästet und unsere Jugend an Alkohol heranführt - ohne das die Bildungsstätten die notwendigen Informationen liefert und sich die Politik mit ein Deckmäntelchen an "Präventionmaßnahmen" fürf Renten-/Krankenversicherungen aus der Affäre zieht.

Da wären wir bei den Tarifverhandlungen: Unterstützung der Gesundheit des AN verpflichtend - in welcher Form kann man ja diskutieren.
Nach jahrelangen Hickhack bietet eine Krankenkasse über den Präventionsdeckmantel "& meinen AG" nun kostenfreie Sportkurse in der Mittagspause an. Alleine die bürokratischen Hürden, die sich da aufgetan haben, waren so hoch, dass die Krankenkasse nun den Übungsleiter über die "Prävention" bezahlt. Mein AG übernimmt zumindest die "Organisation" mit  ein paar Stunden an Arbeitszeit/Jahr für diese Veranstaltungen.
Wenn das das zuständige Ministerium mitbekommt  8) LOL

BAT

Bei den Forderungen geht die Rentenkasse in die Knie oder man muss bis 73 arbeiten.

Man muss sich entscheiden.  ;)

Faunus

Wieso Rentenkasse?
Und das Präventionsgetz existiert... auch wenn es mehr eine Feigenblatt/Bedienladen ist - je nach Blickwinkel.

Es ist in meinem Post die Rede von "vom AG über Tarifvertrag in die Pflicht nehmen" statt das Feigenblatt "Prävention" den Sozialversicherungskassen per Gesetz auf's Auge zu drücken. Bewegung muss zum Alltag gehören und der Alltag des AN gehört dem AG zu ca. 1/3.
Außerdem sollen die AN doch länger arbeiten => die Gesundheit muss längerfristig erhalten bleiben.

Zur Info:  Die finanzielle Unterstützung der gesundheitlichen Selbsthilfe wurde durch das Präventionsgesetz um rund 30 Mio. Euro erhöht. Die jährlich verfügbaren Fördermittel der Krankenkassen sind gesetzlich festgelegt. Für Selbsthilfegruppen, -organisationen und -kontaktstellen stellen die Krankenkassen für das Jahr 2019 je Versicherten 1,13 Euro zur Verfügung.

BAT

Man kann ja über Gesundheit und Paternalismus reden.

Aber ich gehe nicht davon aus, dass gesundheitsbewusstes Verhalten eine Ersparnis für das Gesamtsystem der Sozialversicherung bedeutet; eher dürfte das Gegenteil der Fall sein.

Zudem ist ja geplant, Teil(zeit)krankschreibungen einzuführen, also mit Knochenbrüchen - zumindest bei eingerichtetem HO - keine Krankschreibungen für Bürojobs mehr vorzunehmen. Das alte Bild  Krankheit vs. Arbeit wird in der neuen Arbeitswelt neu gedacht werden müssen.