Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

Begonnen von E15TVL, 09.10.2024 18:47

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KlammeKassen

Zitat von: MoinMoin am 10.02.2025 14:02
Zitat von: UNameIT am 10.02.2025 12:19
Ist halt schwierig. Es gibt ja jetzt schon die Fachkräftezulage. Aber manche Kommunen zahlen die, wie zum Beispiel bei MoinMoin und machen gute Erfahrungen damit, andere Kommunen wie meine zahlen gar nichts oder nur, wenn man schon dabei ist sich wegzubewerben.

Eigentlich müsste man die Fachkräftezulage von einer freiwilligen Zulage zu einer festen machen, für alle Mangelberufe, nicht nur IT, Ingeneure sondern auch Ausländerbehörde, Sozialamt, Kitas, etc.
Ich bin nicht Kommune, sondern Land.

und Gießkannen Zulagen sind doch keine Zulagen, sondern sind dann eine Anpassung der EGO.

Also wenn der AG keinen Mangel erkennt und deswegen nicht seine Tariflichen Möglichkeiten nutzt und der AN nicht seine Macht erkennt und sich einen AG sucht, der marktgerecht bezahlt (obwohl tariflich möglich), dann soll es die Gewerkschaft richten und eine Erhöhung für alle, auch dort wo es nicht nötig ist, machen?

Wozu?

Das ist doch auch ein sozialistischer Ansatz. Wer es mag....

Wie gesagt: Kommunale Ebene kannst du das fast überall vergessen. Es hat nicht jeder in der Nähe eines Bundes- oder Landesbehörde

Alfi

Zitat von: SamFisher am 10.02.2025 14:48
Zitat von: Sebl am 10.02.2025 13:13
Die besagte Zulage ist kürzlich überarbeitet worden.

https://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/2024/RdSchr_20241217.html

Anlage A (Bund) zum TVöD
Beschäftigte in den Entgeltgruppen 9a bis 15:
bis zu 1.500 Euro

Beschäftigte in den Entgeltgruppen 7 und 8:
bis zu 750 Euro
Anlage E (Bund) zum TVöD

Beschäftigte in den Entgeltgruppen P6 bis P9:
bis zu 750 Euro


Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass zumindest die Bundeswehr/BMVg diese Zulagen auch gerne und unbürokratisch gewähren. Das BAPers hilft sogar bei der Begründung, man weiß hier einfach mittlerweile, dass der Tarif bei der Zeitenwende ein Stück weit im Weg steht.

Gute Theorie. In der Praxis scheitert es bei uns (Bundesoberbehörde) oft an dem hier: Zusätzliche Mittel werden nicht bereitgestellt. Etwaige Mehrausgaben sind im jeweiligen Einzelplan zu erwirtschaften.

Wir haben aktuell auch kein Geld mehr für Stellennachbesetzungen.  In diesem Jahr gibt es bei uns daher grundsätzlich auch keine Höhergruppierungen und Beförderungen.

Also wenn ich mich nicht täusche, dann kann der öD Arbeitgeber nicht sagen, nö wir können dich nicht höhergruppieren weil wir kein Geld haben. Wenn eine Stellenbewertung durchgeführt wird und eine höhere Gruppe raus kommt, dann muss der AG dich höher gruppieren ob du willst oder nicht!

JahrhundertwerkTVÖD

Zulagen sind "kann" Regelungen und nicht fester Bestandteil des Tarifvertrages.

Muss die Kommune ihre eigenen freiwilligen Leistungen streichen, sind auch die freiwilligen Zulagen zu streichen.
Völlig unabhängig davon, ob der Mitarbeiter geht oder nicht.

Hier werden Sachen vermischt, die nicht zusammen passen.

Höher- und Eingruppierungen sind tariflich geregelt. Diese müssen auch vergütet werden.
Zulagen sind "kann" Regelungen und müssen gestrichen werden, wenn die Haushaltslage dies nicht mehr erlaubt

Alfi

Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 10.02.2025 15:23
Zulagen sind "kann" Regelungen und nicht fester Bestandteil des Tarifvertrages.

Muss die Kommune ihre eigenen freiwilligen Leistungen streichen, sind auch die freiwilligen Zulagen zu streichen.
Völlig unabhängig davon, ob der Mitarbeiter geht oder nicht.

Hier werden Sachen vermischt, die nicht zusammen passen.

Höher- und Eingruppierungen sind tariflich geregelt. Diese müssen auch vergütet werden.
Zulagen sind "kann" Regelungen und müssen gestrichen werden, wenn die Haushaltslage dies nicht mehr erlaubt

Ja weil der SamFischer ja schrieb bei uns gibt es das zur Zeit nicht wegen kein Geld etc.

Höhergruppierungen können deshalb nicht ausbleiben.

MoinMoin

Zitat von: SamFisher am 10.02.2025 14:48
Gute Theorie. In der Praxis scheitert es bei uns (Bundesoberbehörde) oft an dem hier: Zusätzliche Mittel werden nicht bereitgestellt. Etwaige Mehrausgaben sind im jeweiligen Einzelplan zu erwirtschaften.

Nix Theorie:
Es gibt AG die haben einen bedarf und nutzen die tariflichen Möglichkeiten und es gibt welche die haben keinen Bedarf, bzw. haben errechnet, dass es billiger ist weniger und preiswertes Personal zu haben, weil es keine Konsequenzen hat.
Wenn man aber zeigt, dass es Konsequenzen hat und dasss es billiger ist Zulagen z ubezahlen, dann haben sie in der Regel dann doch das Geld.
Zitat
Wir haben aktuell auch kein Geld mehr für Stellennachbesetzungen.  In diesem Jahr gibt es bei uns daher grundsätzlich auch keine Höhergruppierungen und Beförderungen.
Wenn es keine HG gibt, dann hat man auch kein Bedarf die Tätigkeiten auszuüben.

Oder man hat solch willfährige Mitarbeiter, die sich falsch bezahlen lassen, auch gut, da freue ic hmich als Steuerzahler

KlammeKassen

Zitat von: Alfi am 10.02.2025 15:12
Zitat von: SamFisher am 10.02.2025 14:48
Zitat von: Sebl am 10.02.2025 13:13
Die besagte Zulage ist kürzlich überarbeitet worden.

https://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/2024/RdSchr_20241217.html

Anlage A (Bund) zum TVöD
Beschäftigte in den Entgeltgruppen 9a bis 15:
bis zu 1.500 Euro

Beschäftigte in den Entgeltgruppen 7 und 8:
bis zu 750 Euro
Anlage E (Bund) zum TVöD

Beschäftigte in den Entgeltgruppen P6 bis P9:
bis zu 750 Euro


Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass zumindest die Bundeswehr/BMVg diese Zulagen auch gerne und unbürokratisch gewähren. Das BAPers hilft sogar bei der Begründung, man weiß hier einfach mittlerweile, dass der Tarif bei der Zeitenwende ein Stück weit im Weg steht.

Gute Theorie. In der Praxis scheitert es bei uns (Bundesoberbehörde) oft an dem hier: Zusätzliche Mittel werden nicht bereitgestellt. Etwaige Mehrausgaben sind im jeweiligen Einzelplan zu erwirtschaften.

Wir haben aktuell auch kein Geld mehr für Stellennachbesetzungen.  In diesem Jahr gibt es bei uns daher grundsätzlich auch keine Höhergruppierungen und Beförderungen.

Also wenn ich mich nicht täusche, dann kann der öD Arbeitgeber nicht sagen, nö wir können dich nicht höhergruppieren weil wir kein Geld haben. Wenn eine Stellenbewertung durchgeführt wird und eine höhere Gruppe raus kommt, dann muss der AG dich höher gruppieren ob du willst oder nicht!

Das ist korrekt; Tarifautomatik. Wenn die übertragenen Tätigkeiten EG XY entsprechen, ist auch EG xy zu zahlen.
Da kann nicht einfach gesagt werden "Eigentlich sind deine Tätugkeiten EG11, aber da der Haushalt so schlecht ist, zahlen wir nur EG10"

th3oretiker

Zitat von: monkey am 10.02.2025 11:46
Und wer legt dann die Mangelberufe fest? Kriegt also die gesamte IT die Zulage, weil "wurde so festgelegt"?
Ich bin da nicht gegen, wundere mich nur, wie man dies gestalten will, wenn es verpflichtend ist.

Z.B. die Bundesagentur für Arbeit in ihrer jährlichen Engpassanalyse. Eine Fachkräftezulage könnte an diese gekoppelt werden.

https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Fachkraeftebedarf/Engpassanalyse-Nav.html

SWB

Mal etwas anderes... In Niedersachsen gilt ja das *Qualifikationsgesetz* ? Ich sitze auf einer E11 Stelle, bekomme aber nur E10, da mir die Qualifikation (zb Studium) fehlt.

Glaubt ihr, das könnte und wird sich anpassen? Hat das was mit den Tarifverhandlungen zutun?

Ich bin der Meinung, dass es in Hamburg TVL nicht gibt
Danke 

Alfi

hmm welches Studium benötigt man für die EG11 was man für die EG10 nicht benötigt?  :o

Organisator

#5484
Zitat von: Alfi am 10.02.2025 15:53
Höhergruppierungen können deshalb nicht ausbleiben.

Doch, natürlich. Man überträgt einfach keine höherwertigen Aufgaben oder macht das nur befristet.

Organisator

Zitat von: Alfi am 11.02.2025 07:54
hmm welches Studium benötigt man für die EG11 was man für die EG10 nicht benötigt?  :o

Das Studium der Entgeltordnung, z.B. §12.

Rowhin

Zitat von: SWB am 11.02.2025 07:03
Mal etwas anderes... In Niedersachsen gilt ja das *Qualifikationsgesetz* ? Ich sitze auf einer E11 Stelle, bekomme aber nur E10, da mir die Qualifikation (zb Studium) fehlt.

Glaubt ihr, das könnte und wird sich anpassen? Hat das was mit den Tarifverhandlungen zutun?

Ich bin der Meinung, dass es in Hamburg TVL nicht gibt
Danke

Nein, es ist m.E.n. sehr unwahrscheinlich, dass das in den Tarifverhandlungen thematisiert wird.

SamFisher

Zitat von: Organisator am 11.02.2025 07:58
Zitat von: Alfi am 10.02.2025 15:53
Höhergruppierungen können deshalb nicht ausbleiben.

Doch, natürlich. Man überträgt einfach keine höherwertigen Aufgaben oder macht das nur befristet.

Korrekt, so läuft das. Fehlende Entlastung der höheren Tätigkeiten + kein Weiterkommen beim Nachwuchs. Die Stimmung ist daher im Augenblick eher gedrückt und wir hoffen darauf, dass nach den Tarifverhandlungen unser Ressort endlich mal ein wenig Geld rausrückt. Wobei wir es als IT noch recht gut haben, aber in der Verwaltung sieht es viel trüber aus.

MoinMoin

Zitat von: Organisator am 11.02.2025 08:00
Zitat von: Alfi am 11.02.2025 07:54
hmm welches Studium benötigt man für die EG11 was man für die EG10 nicht benötigt?  :o

Das Studium der Entgeltordnung, z.B. §12.
In den meisten mir bekannten Fällen, gibt es neben dem Ausbildungsstrang inzwischen in der EGO einen ohne Ausbildungsvoraussetzung.
Sprich einfach via anderer Fallgruppe die Tätigkeiten bewerten und fertig ist die EG11.

Drum die Frage @SWB: Wo genau in der EGO bist du eingruppiert?

UNameIT

Zitat von: MoinMoin am 10.02.2025 14:02
Zitat von: UNameIT am 10.02.2025 12:19
Ist halt schwierig. Es gibt ja jetzt schon die Fachkräftezulage. Aber manche Kommunen zahlen die, wie zum Beispiel bei MoinMoin und machen gute Erfahrungen damit, andere Kommunen wie meine zahlen gar nichts oder nur, wenn man schon dabei ist sich wegzubewerben.

Eigentlich müsste man die Fachkräftezulage von einer freiwilligen Zulage zu einer festen machen, für alle Mangelberufe, nicht nur IT, Ingeneure sondern auch Ausländerbehörde, Sozialamt, Kitas, etc.
Ich bin nicht Kommune, sondern Land.

und Gießkannen Zulagen sind doch keine Zulagen, sondern sind dann eine Anpassung der EGO.

Also wenn der AG keinen Mangel erkennt und deswegen nicht seine Tariflichen Möglichkeiten nutzt und der AN nicht seine Macht erkennt und sich einen AG sucht, der marktgerecht bezahlt (obwohl tariflich möglich), dann soll es die Gewerkschaft richten und eine Erhöhung für alle, auch dort wo es nicht nötig ist, machen?

Wozu?

Das ist doch auch ein sozialistischer Ansatz. Wer es mag....

Manchmal hab ich das Gefühl, das hier Beiträge gar nicht richtig gelesen wird. Oder dem Strang nicht wirklich gefolgt wird. Man liest einen Beitrag und fertig. Manchmal sollte man auch die Beiträge darüber/darunter lesen. Oder alle durchlesen, bevor man seine Meinung zum Besten gibt.


Zitat von: UNameIT am 10.02.2025 13:04

Die Richtlinie heißt:

ZitatArbeitgeberrichtlinie der VKA zur Gewinnung und zur Bindung von Fachkräften, insbesondere auf dem Gebiet der Informationstechnik und von Ingenieurinnen und Ingenieuren (Fachkräfte-RL)

Schon allein die Voraussetzung ist halt schwierig:

ZitatDie Fachkräftezulage kann gewährt werden, wenn dies zur Deckung des Personalbedarfs (bei neu eingestellten Beschäftigten) oder zur Bindung bereits vorhandener Fachkräfte bei Abwanderungsbestrebungen "im begründeten Einzelfall" (so die Formulierung in der Fachkräfte-RL) erforderlich ist. Der Begriff der "Fachkräfte" erfasst die Beschäftigten der Entgeltgruppen 9a bis 15 mit einschlägiger Fachhochschul- oder Hochschulbildung, insbesondere im IT-Bereich sowie bei Ingenieuren, bzw. Beschäftigten mit gleichwertigen Kenntnissen.

Bei Abwanderungsbestrebungen ist es ja normalerweise eh schon zu spät.

Also müsste man die Fachkräftezulage grundsätzlich überarbeiten. Oder halt wirklich die Entgeltgruppen 9a-15 grundsätzlich überarbeiten.