Autor Thema: TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit  (Read 40520 times)

Admin

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Nach zahlreichen Anfragen haben wir - derzeit noch im Konzept - eine Seite zur geplanten freiwilligen Arbeitszeiterhöhung ab 01.01.2026 begonnen.

https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/2026/freiwillige-arbeitszeiterhoehung.html

Wir bitte um Ergänzungsvorschläge und Kommentierung, insbesondere zu unserer Berechnung der Zuschlagstabelle.
« Last Edit: 08.04.2025 15:16 von Admin »

NIPA

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #1 am: 08.04.2025 14:52 »
Ich finde es eine spannende Sache. Mal sehen wie sich in der Praxis dazu die AG positionieren werden.

Aleksandra

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #2 am: 08.04.2025 15:48 »
Danke für die tolle Arbeit!
Feedback: Was ich ganz sinnvoll fände, wäre eine zusätzliche Auswähl-Option zu der 42h-Regel, bei den Tabellen und dem "Brutto-Netto-Rechner".
In meinen persönlichen Excel-Tabellen habe ich mir eine Check-Box eingebaut. Wenn ich die aktiviere rechnet er mir das Brutto/Netto für diese 3 Extrastunden (inkl. Zuschläge) aus, so dass ich weiß, was ich dann netto mehr habe.
Nur so als Idee, weil ja nach Feedback gefragt wurde. Wie schwierig und aufwändig das auf dieser Seite online umzusetzen ist, kann ich nicht beurteilen.
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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #3 am: 08.04.2025 16:18 »
Danke für die tolle Arbeit!
Feedback: Was ich ganz sinnvoll fände, wäre eine zusätzliche Auswähl-Option zu der 42h-Regel, bei den Tabellen und dem "Brutto-Netto-Rechner".
In meinen persönlichen Excel-Tabellen habe ich mir eine Check-Box eingebaut. Wenn ich die aktiviere rechnet er mir das Brutto/Netto für diese 3 Extrastunden (inkl. Zuschläge) aus, so dass ich weiß, was ich dann netto mehr habe.
Nur so als Idee, weil ja nach Feedback gefragt wurde. Wie schwierig und aufwändig das auf dieser Seite online umzusetzen ist, kann ich nicht beurteilen.

Das kommt auf jeden Fall in ein paar Tagen! Ich denke als Auswahlzulage.

Schokobon

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #4 am: 08.04.2025 19:31 »
Tolle Sache - weiß nur nicht wem und warum ich das gewähren sollte.

Wenn dann nur bei Personalmangel im Bereich. Aber dann helfen die 3 h / Woche auch nicht. Wenn mir eine Vollzeitkraft fehlt müssten mehr als 10 Vollzeitkräfte 3 h / Woche aufstocken.
Und welches Interesse sollte ich als Führungskraft daran haben dies zuzulassen?
Neben dem Umstand, dass meine Mitarbeiter dann mehr verdienen als ich habe ich nach 1 Jahr einen Haufen überarbeiteter Mitarbeiter und trotzdem kein neues Personal.
Bereich Verwaltung

Womöglich sinnvoll wenn mal zeitlich begrenzte Projektaufgaben anstehen, die ZUSÄTZLICH anfallen...

Ludi04

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #5 am: 08.04.2025 19:42 »
Zunächst einmal Danke für die Tabelle - Die Idee mit den bis zu 42 Stunden finde ich ok. Es wird sich denke ich bis zum IV. Quartal 25 entscheiden,wie das seitens der AG Akzeptanz findet. Ich könnte mir vorstellen, dass es pro Tag eine 1/2 Stunde längere Öffnungszeiten geben könnte, und die 3 Stunden verpflichtend vor Ort, und nicht im Homeoffice geleistet werden können. Dieses wäre doch für den AG eine annehmbare Lösung. Ich kann mir vorstellen, dass die verlängerte Öffnungszeit natürlich in Hinblick auf die Befristung von 18 Monaten diskutabel ist, aber ich meine, dass die „freiwillige“ höhere Vergütung eine beidseitige Leistung erfordert.

broker

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #6 am: 08.04.2025 20:11 »
Erhöht die Aufstockung auch die JSZ und die ZVK Umlage?

Kryne

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #7 am: 08.04.2025 20:17 »
Tolle Sache - weiß nur nicht wem und warum ich das gewähren sollte.

Wenn dann nur bei Personalmangel im Bereich. Aber dann helfen die 3 h / Woche auch nicht. Wenn mir eine Vollzeitkraft fehlt müssten mehr als 10 Vollzeitkräfte 3 h / Woche aufstocken.
Und welches Interesse sollte ich als Führungskraft daran haben dies zuzulassen?
Neben dem Umstand, dass meine Mitarbeiter dann mehr verdienen als ich habe ich nach 1 Jahr einen Haufen überarbeiteter Mitarbeiter und trotzdem kein neues Personal.
Bereich Verwaltung

Womöglich sinnvoll wenn mal zeitlich begrenzte Projektaufgaben anstehen, die ZUSÄTZLICH anfallen...

Das heißt seit euer Stellenplan vor vermutlich zig Jahren mal aufgestellt wurde, kam nicht eine einzige Aufgabe bei irgendwem "dazu" ? Respekt.

Alleine seit ich 2016 angefangen habe, kamen jedes Jahr neue Aufgaben dazu bei uns. Personal blieb das gleiche.

Aber eventuell habt ihr eine riesige Verwaltung die schon vor 15 Jahren so aufgebläht war, dass auch die Aufgaben Heute noch locker gemacht werden können ?

Oder ihr habt Personal dazu bekommen, für die jährlich hinzukommenden Aufgaben ? Dann wärt ihr eine absolute Ausnahme.

So oder so muss es bei euch aber sehr angenehm sein, wenn alle Aufgaben von den vorhandenen Mitarbeitern in der Regelarbeitszeit erledigt werden können und keine Plusstunden/Gleitzeitstunden/Überstunden oder Mehrarbeit in jeglicher Form anfallen.

Schokobon

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #8 am: 08.04.2025 21:07 »
Doch - natürlich sind Aufgaben und Anforderungen an die Qualität hinzugekommen. War mit dem vorhandenen Personal in der Vergangenheit nicht machbar also habe ich Aufgabenkritik betrieben und entschieden welche Aufgaben dann eben nicht mehr erledigt werden und das auch gegenüber der Behördenleitung so vertreten.
In einem gut geführten Bereich muss niemand Mehrarbeit leisten.

Zudem fällt Arbeit häufig in Wellen an. Auf das Hoch (Mehrarbeit) folgt bekanntlich das Tief (Abgleiten).

Denkbare Anwendungsfälle:
- AG möchte längere Öffnungszeiten anbieten
- Zeitlich befristete Zusatzaufgaben / Projekte
- Zur Abarbeitung von Arbeitsspitzen, die über das regelmäßige Maß hinausgehen (Quantifizierbar)

Halte ich aber alles für sehr konstruiert.
Und ich befürchte die meisten AG werden das so sehen (Bereich Verwaltung)


HammerImaSchon

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #9 am: 08.04.2025 23:02 »
Zitat
Denkbare Anwendungsfälle:
- AG möchte längere Öffnungszeiten anbieten
- Zeitlich befristete Zusatzaufgaben / Projekte
- Zur Abarbeitung von Arbeitsspitzen, die über das regelmäßige Maß hinausgehen (Quantifizierbar)

Wenn es solche Bereiche gibt, die über die regelmäßige Wochenarbeitszeit gehen, kann der Arbeitgeber hierfür auch Überstunden anordnen.

Wieso sollte sich ein Angestellter freiwillig mit nur 25%/10% Zuschlägen zufrieden geben, wenn man stattdessen 30%/15% Zuschläge für angeordnete Überstunden bekommen könnte?

TheBr4in

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #10 am: 08.04.2025 23:25 »
Gibt im Bereich Verwaltung aber eben auch Arbeitgeber, bei denen Umfangreich ein mal im Jahr dutzende Überstunden ersatzlos gestrichen werden. Allein um das zu vermeiden, wäre die Vereinbarung sinnvoll.

Die Arbeitslast ist durchaus sehr heterogen verteilt, gerade wenn man in den Bereich Bund und dort die Ministerien schaut. Und diese Bereiche wurden ja nun mal mit verhandelt. Insofern kann es natürlich sein, dass die Regelung auf kommunaler Ebene eher seltener Anwendung findet, aber in z.B. Ministerien häufiger, da so die jährliche Streichung von Überstunden vermieden oder zumindest vermindert werden kann.

Kryne

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #11 am: 08.04.2025 23:52 »


Halte ich aber alles für sehr konstruiert.
Und ich befürchte die meisten AG werden das so sehen (Bereich Verwaltung)


Ich halte es eher für sehr konstruiert die 42h nicht zu genehmigen, aber das kommt natürlich sehr stark auf die Verwaltung bzw. den eigenen Bereich an.

Die meisten AG werden es aus rein finanziellen Gründen ablehnen. Kostet ja Geld. Und solange es genug Idioten gibt, die die Arbeit mit frewilligen Gleitzeitstunden erledigen, die den AG nichts kosten, wird sich das auch nicht ändern.

Dein Konstrukt mit Mehrarbeit erledigen in intensiven Phasen und dann abgleiten funktioniert auch nur weil die Leute das freiwillig mitmachen.

Würde jeder nach 39h den Stift fallen lassen, würde das so nicht funktionieren oder es müssten halt Überstunden angeordnet werden, was den AG mehr kostet am Ende.


Bei uns stapeln sich die Aufgaben. Mehrere Stellen sind seit Jahren nicht besetzt. Ist inzwischen auch alles ein hoher Frustfaktor bei der Belegschaft. Führt inzwischen zu argen Streitereien untereinander zwischen den Abteilungen, sogar zwischen Kollegen die sich früher sehr gut verstanden haben. Alles in allem zur Zeit eine sehr traurige Entwicklung und ich höre aus vielen benachbarten Verwaltungen über ähnliche Zustände.

shenja

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #12 am: 09.04.2025 07:11 »
Ich würde, Stand jetzt, nie aufstocken und mir sind auch noch nie Stunden verfallen. Bevor das passiert, mache ich frei. Dann bleibt zwar wieder Arbeit liegen, dann baue ich eben wieder auf.

Nur weil mein AG evtl die Öffnungszeiten verlängern möchte, würde ich nicht 42 Stunden arbeiten. Das käme mir nicht mal im Traum vor. Die Öffnungszeiten sind nicht mein Problem. Muss ich länger offen haben, habe ich weniger Zeit um die Anträge zu bearbeiten (Sozialamt). Dann ist das so. Dann dauert es eben bis es Geld gibt.
Niemand muss bei uns persönlich vorsprechen. Es kann alles per Post/Mail eingereicht werden.

Kryne

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #13 am: 09.04.2025 08:06 »
Ich würde, Stand jetzt, nie aufstocken und mir sind auch noch nie Stunden verfallen. Bevor das passiert, mache ich frei. Dann bleibt zwar wieder Arbeit liegen, dann baue ich eben wieder auf.

Nur weil mein AG evtl die Öffnungszeiten verlängern möchte, würde ich nicht 42 Stunden arbeiten. Das käme mir nicht mal im Traum vor. Die Öffnungszeiten sind nicht mein Problem. Muss ich länger offen haben, habe ich weniger Zeit um die Anträge zu bearbeiten (Sozialamt). Dann ist das so. Dann dauert es eben bis es Geld gibt.
Niemand muss bei uns persönlich vorsprechen. Es kann alles per Post/Mail eingereicht werden.

Das muss halt wirklich höchst individuell betrachtet werden. Hier wird jeder andere persönliche Präferenzen haben.

Ich denke von AG Seite aus, sollte es bei 90% der Leute Sinn machen eine Erhöhung zuzulassen. Zumindest bei den Kommunen kamen in den letzten 10-15 Jahren enorm viele Aufgaben dazu, welche zum aller größten Teil nicht mit Personalaufstockung einhergingen.

Der Logik nach müsste fast jede Kommune unter einer enormen Arbeitsverdichtung leiden.

Ich persönlich habe seit 2 Jahren die Möglichkeit mobil zu arbeiten an 3 Tagen in der Woche und spare mir seitdem mehrere Stunden Fahrtzeit pro Woche. Könnte 2-3 Stunden mehr Arbeitszeit pro Woche ohne Probleme unterbringen und hätte dann trotzdem noch mehr Freizeit als vor 2 Jahren noch.

ElBarto

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Antw:TVöD 2026: freiwillige Erhöhung der Arbeitszeit
« Antwort #14 am: 09.04.2025 08:51 »
Tolle Sache - weiß nur nicht wem und warum ich das gewähren sollte.

Wenn dann nur bei Personalmangel im Bereich. Aber dann helfen die 3 h / Woche auch nicht. Wenn mir eine Vollzeitkraft fehlt müssten mehr als 10 Vollzeitkräfte 3 h / Woche aufstocken.
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Womöglich sinnvoll wenn mal zeitlich begrenzte Projektaufgaben anstehen, die ZUSÄTZLICH anfallen...

Ich sehe den Sinn -außer Fachkräfteblabla- hinter der langfristigen Arbeitszeiterhöhung auch nicht.

Aber ich fände es praktisch, wenn es möglich wäre das jeden Monat festzulegen.
Dann könnte man damit auf Arbeitsaufkommen reagieren oder auch mal begrenzt Überstunden abbauen ohne, dass man unnötig freinehmen muss.
Auch bliebe man soweit flexibel ggfs. unter der nächsten Steuerstufe zu bleiben.