Das BVerfG hat ja auch in der Vergangenheit durchaus schon "kontroverse" Entscheidungen gefällt. Aber nach meinem Verständnis wurden sämtliche dieser Entscheidungen (gegebenenfalls grollend) "akzeptiert", zumindest von einem Großteil der Medien sowie der Bevölkerung. Es war und ist nun mal unsere letzte Instanz, und zumindest bisher gab es in meiner Wahrnehmung diesbezüglich keine größere Gegenwehr.
Aber klar, ihr habt schon Recht, wenn tatsächlich demnächst die Beamtenbesoldung angehoben werden muss (unabhängig von der konkreten Aufteilung zwischen Grundgehalt und Zuschlagsorgien) und beispielsweise die Springer-Presse massiv dagegen Stimmung machen sollte, dann wäre das sicher nicht hilfreich für unsere aktuell sowieso schon tendenziell gefährdete freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Aber sollen wir Beamten uns deshalb auf den Rücken legen und rufen "Wir wollen keine höhere Besoldung"? Ich hatte ja kürzlich im anderen Thread angerissen, warum ich mich (insbesondere im Zeitablauf) gegenüber meiner Peer Group leicht unterbesoldet fühle. Und nicht falsch verstehen: Ich bin natürlich trotzdem weiterhin gerne Beamter, und ein paar Goodies gibt es ja auch nach wie vor (wir haben z.B. eine recht großzügige Gleitzeitregelung, die mir mehrere längere Urlaube im Jahr ermöglicht, was "draußen" vermutlich etwas schwieriger wäre).
Und nochmal: Ich habe absolut volles Verständnis für euch Tarifangestellte in den höheren Entgeltgruppen. Ihr habt vermutlich Spaß am Job, nette Kollegen, usw., ABER eure Bezahlung ist im Vergleich zu "draußen" im Zeitablauf immer schlechter und schlechter geworden. Und wenn dann demnächst die Beamten im Nachbarbüro eine ordentliche Schippe obendrauf bekommen, ist das dem Betriebsfrieden sicherlich nicht zuträglich. Somit kann man euch nur wünschen, dass dann auch bei euch der Druck auf die Arbeitgeber so groß wird, dass sich auch bei euch (signifikant) etwas tut. Und eventuell könnte ja auch Verdi zumindest mal versuchen, euch nicht ständig zu ignorieren..