Hat mal einer durchgerechnet, wie der Reallohnverlust der Coronajahre (der nicht mehr ausgeglichen wird), die ach so tollen Reallohnsteigerungen aus den Tarifverhandlungen der Nuller/10jahre bereits aufgefressen hat?
Ja, bisher kein Reallohnverlust, wenn man von 2006 bis Nov 2022 im öD nur eine Inflationsbereinigung als Lohnerhöhung durchgeführt hätte, wäre das Einkommen jetzt nicht höher und nur bisserl niedriger.
Also Reallohnverlust fängt jetzt an!
Die angegeben Inflation sehe ich selten als eine wirklich wahrnehmbare Angabe zur Berechnung eines Reallohnverlustes. Die Inflations is lediglich eine Berechnung der durchschnittlichen Preiserhöhungen. Gerade in den letzten Jahren zeichnet sich aber eine deutliche Steigerung der Grundkosten ab (Miete, Energie, Lebensmittel etc.) Davon betroffen sind vor allem die unteren und mittleren Einkommen. Also der Großteil des öD. Für einen sehr gut bezahlten Manager machen 300 Euro mehr im Monat für Grundkosten vlt nicht viel aus, für ein mit mittleren Einkommen aber extrem. Jetzt mag doch mal jeder nachrechnen wieviel Mehrkosten in Summe er hatte. Um allein die aktuellen Kostensteigerungen auszugleichen wäre selbst die Forderung von 10,5% noch zu wenig.
Ich sehe daher nicht, dass wir seit 2006 bis 2020 eine wirkliche Steigerung des Reallohns hatten, maximal gerade so eine Erhaltung dessen.
Du kannst gerne deinen individuellen Warenkorb zusammenstellen (
https://www.destatis.de/DE/Service/Statistik-Visualisiert/persoenlicher-inflationsrechner-uebersicht.html) und daraus deine individuelle Inflation und dann Reallohne Gewinne/Verluste ausrechnen.
Ob du dann keinen Reallohngewinn bei dir siehst, wirst du dann fundiert sehen.
Klar wer in den letzten 15 Jahren 6 mal umgezogen ist wird eine höhere Mietsteigerung erlebt haben als jemand, der nur die moderaten Mietsteigerungen seines Vermieters erleben musste.
So hatte ich als Kneipen und Restaurantgänger einen deutlich höhere InfRate als der Euro eingeführt wurde und eine deutlich niedrigere zu Coronazeiten.
Auch Steigerungen bei Miete/Gas/Benzin fallen bei mir mit 0% ins Gewicht.
Das was ich jedoch oben geschrieben habe ist halt, das was der Verbraucherpreisindex so ausspuckt:
Guckst Du hier:
Naja einen Verlust hätte man auch früher nicht gemacht. Es wäre nur kein Plus bei rum gekommen. Allerdings befürchte ich jetzt einen noch herberen Verlust. ich glaube seit Einführung TV-L müsste es im Schnitt ~2% Lohnerhöhung pro Jahr gegeben haben. Wie die Inflation sich in dieser Zeit verhalten hat, kann ich nicht sagen.
Gab es in der Zeit auch mal eine Deflation?
ja
Ich persönlich könnte mit einer Kopplung leben, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Lasse mich gerne durch Argumente von was besserem überzeugen.
Wenn ich aber die letzte Verhandlung gesehen habe, bekomme ich Bauchschmerzen über die kommende Verhandlung im TV-L
Dann rechne dir doch mal aus, welche Lohnerhöhung du gehabt hättest:
2006 EG8 S6 2493 € Brutto
2020 EG8 S6 3535 € Brutto
Wenn Lohnsteigerung nach Verbraucherpreisindex vorgenommen wäre:
3021€
Also du hättest 2020 514€ brutto weniger bekommen.
und nun mit dem aktuellen Werte November 2022:
3492€
BINGO!
Aber noch weniger als aktuell, trotz Lohnsprung um 470€ wegen Inflation von 2020 zu 2022.
immer noch begeistert von einer Kopplung?
Dann bist du also derzeitig hochzufrieden!