Der Unterschied besteht zwischen einer Dividende und einem Gewinn, der durch Wertsteigerung von Anteilen beim Verkauf erzielt wird (Spekulation). Bei der Dividende bin ich ja ein Teileigner der Firma, die Gewinne erzielt und eben auch versteuert. Diese Gewinne aus meinem Anteil werden dann aber bei Auszahlung an mich ein weiteres Mal versteuert. Eigentlich wäre es "fairer", Unternehmensgewinne, die als Dividende ausgezahlt werden zunächst gar nicht, dann aber mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern.
Wie bitte??
Bei jeder Dividendenzahlung sinkt doch der Kurs des Unternehmens genau um den entsprechenden Wert der Ausschüttung. Wie und warum sollen denn dann deine ausgeschütteten Dividenden beim späteren Verkauf deiner Anteile "ein weiteres Mal" versteuert werden?
Hast Du nicht (oder falsch) verstanden:
Dividende = Versteuerter Unternehmensgewinn, der bei Auszahlung(!) erneut besteuert wird. (2x)
Spekulationsgewinne (Kaufe Aktie bei 100, Verkaufe bei 200) werden nur einmal besteuert. (1x)
Nicht jedes Unternehmen zahlt ja Dividenden aus, es ging mir nur um den "technischen" Prozess der Besteuerung. Der Kurs, zu dem ein Unternehmen gehandelt wird, entspricht auch nicht dem Realwert der Betriebsvermögen, sondern spiegelt vor allem die Erwartung an die Geschäftsentwicklung.
Als überzeugter ETF-Mensch kenne ich mich in der Tat bei Einzelaktien nur bedingt aus. Trotzdem verstehe ich dich nicht.
Angenommen ich kaufe Aktien von zwei Firmen, die absolut identisch sind. Einziger Unterschied ist ihre "Dividendenpolitik":
- Firma A schüttet jedes Jahr (oder Quartal) eine Dividende an mich aus. Diese Zahlung muss ich versteuern, im Gegenzug sinkt jeweils der Kurs der Firma um den entsprechenden Wert der Ausschüttung.
- Firma B schüttet aus Prinzip keine Dividenden aus ("Firmenpolitik", whatever).
Beim Verkauf meiner Anteile zahle ich logischerweise bei B deutlich mehr Steuern als bei A (weil der Kurs von A entsprechend niedriger ist).
Wo genau soll jetzt der Unterschied zwischen A und B liegen?