Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1189440 times)

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2235 am: 04.12.2024 12:25 »
Sanierungsstau

Schöne Umschreibung für die Politik will das mal eben jetzt so.

Ich finde Sanierungsstau ist schon ein sehr passender Begriff. Grade bei Dingen wie Fenster, Heizung sowie Dämmung ist es einfach passend mit der Zeit zu gehen. Und zum Glück bieten im Moment auch viele Kommunen kostenlose Energieberatungen an. Ein Haus was nicht regelmäßig saniert wird verfällt.

Was das Problem des Besitzers ist und nicht das Problem vom Pampers verteilenden Staat

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2236 am: 04.12.2024 12:27 »
Stell Dir mal vor: Als mein Haus gebaut wurde, hatte man auf eine Zentralheizung verzichtet und die Holzöfen der Küche als Wärmequelle verwendet. So was wäre heute wohl -ganz unabhängig vom GEG- ein echter Malus.

Fenster, Dächer oder auch sehr beliebt: Kellerabdichtungen altern mit der Zeit und müssen erneuert werden. Wenn man das nicht macht, sinkt der Wert einer Immobilie auch.

Das GEG ist insbesondere im Förderregime völliger Pfusch - aber wenn der Liter Heizöl erst mal 2,40€ kostet, dann wertet so ein Ölbrenner Dein Haus auch nicht auf.

Mensch das klingt ja fast so, als ob da der Markt den Preis bilden würde ganz ohne, dass die Politik Bezahlschranken eingebaut hätte.

Tatsächlich einer der wenigen, verständlichen Kommentare von Dir ;)

...
Hat aber allles nix mit Erbe zu tun (... und ich habe immer noch nicht verstanden, in welchem Verhältnis der Dich begünstigende Erblasser zu Dir steht, da Du ja immer noch von einer Besteuerung von mindestens 50% ausgehst ;))

Na na na von mir ist alles verständlich wenn man sich drauf einlässt, dass Menschen unterschiedliche Erfahrungen haben. Außerdem erwarte ich weder ein Erbe was auch nur annähernd irgend einer Steuer unterliegt noch gehe ich davon aus, dass die mindestbesteuerung 50% ist. Die ist 7% in Steuerklasse 1.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2237 am: 04.12.2024 12:28 »
Eine Frage dazu: Die Auswirkungen des GEG sind überschaubar, weil die CO2-Bepreisung, die auf EU-Ebene beschlossen ist und ab 2027 greift, nicht sanierte Objekte unattraktiver macht. Korrekt?

Ja, das ist genauso korrekt, wie es im Jahre 1983 den Wert meines Hauses (welches ich natürlich erst viel später erwarb) durch die nicht vorhandene Zentralheizung betraf. Tatsächlich wurde das dann im Rahmen einer Erbschaft (für teuer Geld) nachgerüstet. Einen Zwang gab es nicht, aber die Bude wäre anders nicht mehr nutzbar gewesen. Ähnliches gilt in ganz großer Breite beim Ziel der Klimaneutralität beim Heizen.

Zitat
Mit dem GEG sagt konkret die Regierung, dass ich entweder künftig auf weniger Quadratmeter leben werde oder mehr von meinem Gehalt als die rd. 30% für Wohnen werde ausgeben müssen. Unabhängig davon, ob ich Mieter oder Vermieter bin. Weil die Bestandsquadratmeterpreise sich deutlich in Richtung Neuquadratmeterpreise entwickeln werden (falls man Handwerker findet). Oder eben der Co2-Preis einen über die Nebenkosten auffrisst.

Das hat doch Sprengkraft für die Gesellschaft, denn Mietpreise von 16-20 EUR schlagen ja in der Mittelschicht brutal zu.

Ja, wie ich schon schrieb: Das GEG ist (in meinen Augen) mangelhaft umgesetzt, weil es zum Teil recht hohe Investitionskosten mit einem sehr späten Amortisationszeitpunkt mit sich bringt. Ob es nun sagt, dass der gemeine Bürger künftig auf kleinerer Fläche zu leben hat, mag ich bezweifeln, aber ja: Ein gewisser Herr Anton H. hat die Zukunft von EFH mehrfach in diesem Zusammenhang in Frage gestellt - Das sind dann die ideologischen Leitbilder, bei denen auch mir die Zehennägel einwachsen ;)

Wohnen ist tatsächlich zu einer erheblichen finanziellen Belastung geworden, weil Kaufpreise und Mieten oft schneller steigen, als die zur Verfügung stehenden Einkommen. Aufgabe der Politik wäre es hier, steuernde Maßnahmen nicht ausschließlich über Verteuerung unerwünschten Verhaltens umzusetzen, sondern -ganz einem spieltheoretischem Gedanken folgend- echte, sich auch finanziell auszahlende Auswege aufzuzeigen.

Am Beispiel Wärmepumpe hätte man statt einer Anlagenbezuschussung (die auch noch mit harten Stufen erfolgt) lieber eine zinsgünstige, langlaufende Finanzierung über die KfW etablieren können. Dazu flankierend hätte man die Preise für den benötigten WP-Strom erheblich(!) subventionieren sollen. Das hätte die Marktkräfte bei den Anlagenherstellern und -Installateuren erhalten und auf den Strommarkt nur marginale Effekte gehabt. Einfach mal nach Strompreisen in Norwegen googlen - dann erschließt sich sofort, warum dort mit Wärmepumpen geheizt und mit Elektroautos gefahren wird. ;)

Ja, das sind dann natürlich wieder Subventionen, die am Ende Geld kosten und irgendwie finanziert werden müssen - und deshalb finde ich eine Besteuerung der Vererbung sehr großer Vermögen oder Unternehmensanteilen (was in beiden Fällen oft ohne einen eizigen Cent geschieht) in solchen Zusammenhängen auch sinnvoll.

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2238 am: 04.12.2024 12:32 »
Stell Dir mal vor: Als mein Haus gebaut wurde, hatte man auf eine Zentralheizung verzichtet und die Holzöfen der Küche als Wärmequelle verwendet. So was wäre heute wohl -ganz unabhängig vom GEG- ein echter Malus.

Fenster, Dächer oder auch sehr beliebt: Kellerabdichtungen altern mit der Zeit und müssen erneuert werden. Wenn man das nicht macht, sinkt der Wert einer Immobilie auch.

Das GEG ist insbesondere im Förderregime völliger Pfusch - aber wenn der Liter Heizöl erst mal 2,40€ kostet, dann wertet so ein Ölbrenner Dein Haus auch nicht auf.

Mensch das klingt ja fast so, als ob da der Markt den Preis bilden würde ganz ohne, dass die Politik Bezahlschranken eingebaut hätte.

Tatsächlich einer der wenigen, verständlichen Kommentare von Dir ;)

Natürlich macht das der Markt. Die These, das neue GEG hätte hier einen exorbitanten Einfluss, ist aber so nicht haltbar, denn die dort gemachten Vorgaben werden ohnehin mit der Zeit zwecks Werterhalt umzusetzen sein.

Ein ganz anderer Faktor sind die Leitzinsen, die sich über viele Jahre an der Nulllinie bewegten (mein letzter Baukredit-Zins hat eine Null vor dem Komma). Das hatte ebenfalls stützende Wirkung auf die Preise gehabt, was nun jedoch weggefallen ist.

Hat aber allles nix mit Erbe zu tun (... und ich habe immer noch nicht verstanden, in welchem Verhältnis der Dich begünstigende Erblasser zu Dir steht, da Du ja immer noch von einer Besteuerung von mindestens 50% ausgehst ;))
Eine Frage dazu: Die Auswirkungen des GEG sind überschaubar, weil die CO2-Bepreisung, die auf EU-Ebene beschlossen ist und ab 2027 greift, nicht sanierte Objekte unattraktiver macht. Korrekt?

Mit dem GEG sagt konkret die Regierung, dass ich entweder künftig auf weniger Quadratmeter leben werde oder mehr von meinem Gehalt als die rd. 30% für Wohnen werde ausgeben müssen. Unabhängig davon, ob ich Mieter oder Vermieter bin. Weil die Bestandsquadratmeterpreise sich deutlich in Richtung Neuquadratmeterpreise entwickeln werden (falls man Handwerker findet). Oder eben der Co2-Preis einen über die Nebenkosten auffrisst.

Das hat doch Sprengkraft für die Gesellschaft, denn Mietpreise von 16-20 EUR schlagen ja in der Mittelschicht brutal zu.

Na na na dafür soll es doch das Klimageld geben. Wie sollte denn sonst jemand seine persönliche Transformation bezahlen können wenn ihm noch mehr Geld abgenommen wird?

NelsonMuntz

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« Antwort #2239 am: 04.12.2024 12:33 »
Tatsächlich einer der wenigen, verständlichen Kommentare von Dir ;)
Na na na von mir ist alles verständlich wenn man sich drauf einlässt, dass Menschen unterschiedliche Erfahrungen haben.

Beispiel:

Was das Problem des Besitzers ist und nicht das Problem vom Pampers verteilenden Staat

Ich habe keine Ahnung, was Du damit sagen willst - echt nicht! (Den Unterschied zwischen Besitzer und Eigentümer ergooglest Du bitte in Eigenleistung ;))

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2240 am: 04.12.2024 12:37 »

Na na na dafür soll es doch das Klimageld geben. Wie sollte denn sonst jemand seine persönliche Transformation bezahlen können wenn ihm noch mehr Geld abgenommen wird?

Das Klimageld wäre tatsächlich (zumindest von der Idee her) eine gute Sache gewesen. Leider konnte die FDP den Zahlungsverkehr nicht organisieren (viel zu komplex ;)) und die Grünen hätten a) etwas davon abgezwackt und b) sicher irgendeine Sozialkomponente eingebaut.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2241 am: 04.12.2024 12:44 »
Ja, wie ich schon schrieb: Das GEG ist (in meinen Augen) mangelhaft umgesetzt, weil es zum Teil recht hohe Investitionskosten mit einem sehr späten Amortisationszeitpunkt mit sich bringt. Ob es nun sagt, dass der gemeine Bürger künftig auf kleinerer Fläche zu leben hat, mag ich bezweifeln, aber ja: Ein gewisser Herr Anton H. hat die Zukunft von EFH mehrfach in diesem Zusammenhang in Frage gestellt - Das sind dann die ideologischen Leitbilder, bei denen auch mir die Zehennägel einwachsen ;)
und bei mir hochklappen.
Bei uns in der Großstadt findet allerdings auch eine solche Verdichtung und Vernichtung von EFH statt. Hübsche 30er Gebäude (die man sanieren könnte, weiß ich weil ich so was mein eigene nenne) werden platt gemacht und dafür 2-3ZKB MFH im hässlichen Quader Look drauf geballert.
Naja, Wohnraum für Familien geht anders.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #2242 am: 04.12.2024 13:03 »
Autsch ich glaube sie korrelieren wohl eher mit dem Zinssatz.


Es wird immer so toll getan, als ob diese beschissene Reform vom Heizungsgesetz etwas brandneues erfunden hätte.
Auch früher wurden alte Kessel zwangsstillgelegt!

Sie korrelieren mit dem Zinssatz und den daher geänderten Marktwerten. Jetzt zufrieden?

Und bitte bedenke die entscheidendste Neuerung im Vergleich zu den früheren "Heizkesseln", du kannst in einer Eigentümergemeinschaft nicht mehr einfach deine Heizung wechseln, sondern brauchst ein Gesamtkonzept. Bitte nicht die alten Regelungen mit den neuen vergleichen, die ganz andere Auswirkungen haben.
Die Autonomie über "deine Heizung" ist damit verloren gegangen, zumindest bei Etagenheizungen.

Es bleibt zudem fraglich, ob die Klimaziele erreicht werden wollen, wenn man öffentliche Gebäude ausnimmt. Der politsche Schaden ist natürlich ein ganz anderer.
« Last Edit: 04.12.2024 13:10 von BAT »

BAT

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« Antwort #2243 am: 04.12.2024 13:09 »

 Einfach mal nach Strompreisen in Norwegen googlen - dann erschließt sich sofort, warum dort mit Wärmepumpen geheizt und mit Elektroautos gefahren wird. ;)


Hatten wird doch in Deutschland schon längst gehabt, z. B. seinerzeit mit dem Atomstrom und den Durchlauferhitzern, die waren mal ein ganz großer Hit. Und anschließend eine starke Belastung.

MoinMoin

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« Antwort #2244 am: 04.12.2024 13:21 »

 Einfach mal nach Strompreisen in Norwegen googlen - dann erschließt sich sofort, warum dort mit Wärmepumpen geheizt und mit Elektroautos gefahren wird. ;)


Hatten wird doch in Deutschland schon längst gehabt, z. B. seinerzeit mit dem Atomstrom und den Durchlauferhitzern, die waren mal ein ganz großer Hit. Und anschließend eine starke Belastung.
Und die ehrwürdigen Nachtspeicheröfen könnten eine Renaissance erleben

xirot

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« Antwort #2245 am: 04.12.2024 13:27 »
Tatsächlich einer der wenigen, verständlichen Kommentare von Dir ;)
Na na na von mir ist alles verständlich wenn man sich drauf einlässt, dass Menschen unterschiedliche Erfahrungen haben.

Beispiel:

Was das Problem des Besitzers ist und nicht das Problem vom Pampers verteilenden Staat

Ich habe keine Ahnung, was Du damit sagen willst - echt nicht! (Den Unterschied zwischen Besitzer und Eigentümer ergooglest Du bitte in Eigenleistung ;))

Damit ist eigentlich allgemeinläufig die Überführsorglichkeit des Staates gemeint der sich sogar bei Heizungen sorgen macht, dass die Leute zu viel für Öl und Gas bezahlen müssen. Um das zu verhindern verbietet er ganz fürsorglich eine freie marktwirtschaftliche Entscheidung. Top - Bürger kann sich wieder hinlegen.

MoinMoin

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« Antwort #2246 am: 04.12.2024 13:32 »
Autsch ich glaube sie korrelieren wohl eher mit dem Zinssatz.


Es wird immer so toll getan, als ob diese beschissene Reform vom Heizungsgesetz etwas brandneues erfunden hätte.
Auch früher wurden alte Kessel zwangsstillgelegt!

Sie korrelieren mit dem Zinssatz und den daher geänderten Marktwerten. Jetzt zufrieden?

Und bitte bedenke die entscheidendste Neuerung im Vergleich zu den früheren "Heizkesseln", du kannst in einer Eigentümergemeinschaft nicht mehr einfach deine Heizung wechseln, sondern brauchst ein Gesamtkonzept. Bitte nicht die alten Regelungen mit den neuen vergleichen, die ganz andere Auswirkungen haben.
Die Autonomie über "deine Heizung" ist damit verloren gegangen, zumindest bei Etagenheizungen.
Auch das ist einer der Geburtsfehler von diesem dämlichen Gesetz.
Mein Heizungsbauer meint nur, dass für ETHs es noch keine vernünftigen kompakte WPs gibt und alleine schon daran krankt, wenn man diese Autonomie erlauben würde.
Und natürlich müssten Bau-Gesetze her, die es erlauben würden den "Ventilator" draußen grundsätzlich aufzuhängen oder 2m von der Grenze entfernt hinzustellen.
Es gibt derzeitig so viele Konstellationen, wo selbst ein williger Baurechtlich und technisch nicht in der Lage ist eine WP zu nutzen.
Krank!
Wie Nelson schon sagt, einfach mehr Zeit geben lassen, die CO2 Abgabe wirken lassen und Wärmestrom mit weniger Abgaben belegen.
Fun Fact: Habe gerade eine Therme ausgetauscht und deswegen keine WP einbauen können, sondern musste einen billigen Gasbrenner nehmen, in der Hoffnung, dass ich den 10-15 Jahre betreiben darf, bis dahin muss halt biogas zugemischt werden, auf dem Papier oder eine SplitKlima nachgerüstet werden....
Zitat
Es bleibt zudem fraglich, ob die Klimaziele erreicht werden wollen, wenn man öffentliche Gebäude ausnimmt. Der politsche Schaden ist natürlich ein ganz anderer.
und echt zum kotzen, dass "der Staat" uns Bürgern was aufbürdet und sich selbst raushält

BAT

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« Antwort #2247 am: 04.12.2024 13:50 »

Mein Heizungsbauer meint nur, dass für ETHs es noch keine vernünftigen kompakte WPs gibt und alleine schon daran krankt, wenn man diese Autonomie erlauben würde.
Und natürlich müssten Bau-Gesetze her, die es erlauben würden den "Ventilator" draußen grundsätzlich aufzuhängen oder 2m von der Grenze entfernt hinzustellen.
Es gibt derzeitig so viele Konstellationen, wo selbst ein williger Baurechtlich und technisch nicht in der Lage ist eine WP zu nutzen.
Krank!


Alle technischen Aspekt mal beiseite gelassen: die Wärmeplanung ist noch längst nicht abgeschlossen. Man muss halt den ersten vor dem zweiten Schritt machen.

Es gab bei uns in Stadt mal ein Angebot, die Abwärme des KKW hierfür zu nutzen, das wurde aber ausgeschlagen, da Energie doch sehr günstig wäre.


NelsonMuntz

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« Antwort #2248 am: 04.12.2024 14:52 »
Damit ist eigentlich allgemeinläufig die Überführsorglichkeit des Staates gemeint der sich sogar bei Heizungen sorgen macht, dass die Leute zu viel für Öl und Gas bezahlen müssen. Um das zu verhindern verbietet er ganz fürsorglich eine freie marktwirtschaftliche Entscheidung. Top - Bürger kann sich wieder hinlegen.

Der "fürsorgliche" Staat muss überall dort eingreifen, wo der freie Markt oder ein unreguliertes Verhalten zu hohen, nicht behebaren Schäden führen kann. Das ist der Ordnungsrahmen, in dem wir uns bewegen und in dem der freie Markt wirken darf. So hat die StVO z.B. durchaus einen Sinn, obwohl Du Dich sicher fragst, warum Du nicht mit 180 an einer Schule vorbeibrettern darfst ;)

Klimaschäden lassen sich nur schwerlich mit Marktkräften vermeiden, denn dazu müssten direkte Kausalitäten zwischen Verursachern und Geschädigten mit entsprechenden Entschädigungsansprüchen entstehen. Das ist aber unmöglich und somit kann man nur durch eine Veränderung des Ordnungsrahmens etwas dagegen tun. Hier könnte man das Heizen mit Öl und Gas selbstverständlich von einem Tag auf den anderen verbieten - ich schätze aber, xirot wäre einer der Fahnenträger, wenn "das Volk" im Anschluss mit Fackel und Forke gen Berlin zieht.

Also muss man hier den Rückbau/Umbau mit Bedacht vornehmen respektive die Kräfte des Marktes so manipulieren/stimulieren, dass die Menschen und Unternehmen in der Veränderung einen realen Vorteil für sich sehen. Und genau hier kommen dann auch Subventionen in all ihren Ausprägungen ins Spiel.

Nochmal: Ich finde das GEG alles andere als gelungen, kann in der eigentlichen Zielsetzung aber nichts falsches sehen - wohl aber erkennen, das homo oeconomicus und sein Markt allein an der Aufgabe scheitern würden.

oeffiHansel

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« Antwort #2249 am: 04.12.2024 15:02 »
Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt.
Ein Steuerberater hatte es mir vor Jahren erklärt. In Kurzform: die Kapitalerträge kommen aus dem bereits versteuerten Gewinn einer
 Firma. Wären die Steuer auf Kapitalerträge bei Privatpersonen bei 42%, würde der Staat etwa 3/4 des erwirtschafteten Kapitals abgreifen (bei Ausschüttung).

Das gilt für Dividenden und ist so richtig.

Aber eben nicht für den Verkauf von Anteilen oder Gütern, die im Wert gestiegen sind. Wenn ich zum Beispiel für 100k Gold kaufe, und es für 200k wieder verkaufe, dann hat das Gold sicher alles mögliche gemacht, aber ganz sicher keine Steuern gezahlt ;)


Interessanter Einwand. In meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden hätte ich gesagt, dass Erträge, gleichgültig wo sie her kommen gleich zu besteuern wären. Wenn also jemand mit seiner herumliegenden Kohle im Jahr einen Ertrag von 30 k€ produziert, warum sollte dieses anders zu versteuern sein, als bei Jemanden der 30k€ im Jahr an Einkommensertrag aus Lohntätigkeit hat. Mir erschließt sich halt nicht, warum hier zu differenzieren wäre, beziehungsweise, wie man argumentieren könnte, dass die Arbeitsleistung eines Facharbeiters stärker zu besteuern ist, als der Ertrag aus welchen Zinsgeschäften auch immer.