Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1092071 times)

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1515 am: 19.11.2024 11:38 »
Das Problem ist, dass die österreichische Infrastruktur doch gut in Ordnung ist. In Deutschland ist da massiver Nachholbedarf.

Was bringt Dir die Subvention, wenn die Züge nicht pünktlich fahren? Zudem waren ja auch vor dem 9 € und dem D-Ticket die Pendlertickets schon massiv "subventioniert".


Herbert Meyer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1516 am: 19.11.2024 11:48 »
Die Infrastruktur in Österreich begeistert mich jedes Jahr im Urlaub aufs neue. Egal ob mit Auto, ÖPNV oder mit dem Fahrrad - alles im Vergleich zu Deutschland zumindest als subjektives Gefühl ein Traum. Wenn dann noch Spielraum ist, für subventionierte Tickets - umso besser!

Aber in Deutschland... Für Pendler und Arbeitnehmer ist die deutsche Infrastruktur unberechenbar und vielerorts für Menschen, die termingebunden an Zielpunkten eintreffen müssen, nicht mehr nutzbar. Einem solch dysfunktionalen System auch noch Einnahmen aufgrund eines Sozialtickets zu verwehren, ist halt eigentlich ziemlich geisteskrank und ein weiteres Indiz für unsere andauernde Abwärtsspirale. 

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1517 am: 19.11.2024 11:52 »
Wieso wollen leitende Positionen immer einen so hohen Sprung beim Einkommen? Für ein höheres Einkommen muss auch spürbar mehr Leistung gebracht werden. Ich bin von der Privatwirtschaft in den ÖD gewechselt und bin schockiert, wie diese sogenannten "Führungskräfte" agieren und handeln, teilweise beschämend! Das ist keine Ausnahme, das läuft fast überall so ab. Die hohe Fluktuation hat meist nichts mit dem Job oder der Bezahlung zu tun, sondern mit dem Verhalten dieser vielen kleinen "Könige" namens Amtsleiter etc. Hätte ich nicht so ein dickes Fell, wäre ich schon längst wieder abgehauen, aber der Zusammenhalt der "Normalverdienser" hier ist einfach gut.

LOB - ich kann es nicht mehr hören! Wer hat das verbrochen?!? Mitarbeitergespräche sind ja was ganz tolles, aber dies einmal im Jahr mit einer Einmalzahlung zu verzahnen, wo mindestens jeder zweite angepisst und demotiviert den runden Tisch verlässt, hat sein Zeil komplett verfehlt! Ich werde von jemand bewertet, der weder weiß was ich genau mache, noch weiß, ob ich das gut oder schlecht mache - laufe aber mit 3 Punkten raus und soll das gut finden!? Finde den Fehler...



Zum einen bitte nicht generalisieren, es gibt im ÖD genau wie in der PW gute und schlechte Führungskräfte. LOB ist Tarifproblem nicht Führungskräfteproblem - für den Mist, wie er derzeit umgesetzt wird, bitte bei Verdi bedanken und beschweren.

Zum anderen brauchen die richtigen Personen auch eine Motivation dazu sich den extra Stress als Führungskraft anzutun. Oft bleibt am Ende dann nur ein zweit- oder drittbester übrig, der eigentlich eh keinen Bock auf den Job hat, weil der "Erstbeste" genau abwägt, ob der zusätzliche Stress die 2/3 Kröten wert ist.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1518 am: 19.11.2024 13:31 »
Ich lese hier kaum mit, nur zur Erhöhung der Jahressonderzahlung für z.B. Führungskräfte:

Ich finde Führungskräfte sind nicht ausreichend nach oben hin vergütet, wenn man schon ein Team aus gut bezahlten Mitarbeitenden leitet (mit viel E11, wenige E12 und E13). Die Führungskraft hat in diesen Fällen selbst manchmal "nur" 12 oder 13 und ist damit gleich bezahlt wie manche Mitarbeitende oder "lediglich" 200-300€ brutto mehr gegenüber E11.

ABER selbstverständlich sollten diese Erhöhungen in den niedrigeren Einkommensgruppen genauso gelten, daher stimme ich zu, dass es ansonsten unsozial wäre.

Nur um es noch einmal klarzustellen:
Den höheren EG´s wurde in den vorherigen Tarifverhandlungen die JSZ gekürzt um die freiwerdenden Mittel den unteren EG´s zugute kommen zu lassen.

Nun meinte die VKA, dass die JSZ in den höheren EG´s wieder der Höhe angeglichen werden sollte wie in den unteren EG´s

Was ist nun dabei unsozial?

Bei allem Respekt, aber wenn nun auch noch das Ergebnis der SWR Tarifverhandlungen herangezogen wird, ist es wirklich nur noch zum "übergeben" wie indoktriniert diese Gewerkschaft agiert

Thomasmueller

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1519 am: 19.11.2024 13:36 »

Zwischen EG11 und EG12 ist die Differenz aber ordentlich (zumindest Stufe 6), zwischen 12 und 13 dann natürlich ein absoluter Witz, zumal in 13 die JSZ prozentual auch noch kleiner ist als in 12

Ja, das stimmt. Da sind es dann vielleicht eher 300-400€ netto (grob überschlagen) anstatt brutto. Das ist an sich viel Geld - aber als Unterschied zwischen einer Führungskraft eines Teams mit z.B. Ingenieuren oder anderen Fachkräften meiner Meinung nach trotzdem zu gering. Das wird sich mit einer Tarifrunde nicht ändern, das ist mir schon klar, aber das gibt mir als junger "aufstrebender" Fachkraft, die bereits jetzt EG11 mit Zulage zu EG12 bezieht, zu denken, ob ich wirklich für ca. 350€ mehr ein Team mit 10 Mitarbeitenden leiten möchte. Wo ist denn da das Verhältnis?

Da kann ich mich nur anschließen: Kein Wunder, dass kaum jemand mehr in Führung gehen mag.

Ich interessiere mich dafür, nicht nur des Geldes wegen, das wäre auch die falsche Motivation, aber es sollte dennoch angemessen vergütet werden.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen:
Der Unterschied zwischen EG12 St. 6 und EG13 St. 6 beträgt 280,27€ brutto / JAHR(!), nicht pro Monat!

Wir sprechen also von 23,36€ butto / Monat. Das sind dann 13,55€ netto / Monat (Stkl. 1, Spitzensteuersatz)

Die gebe ich als TL für Schoko-Osterhasen, Schoko-Nikoläuse / Schoko-Weihnachtsmänner, die Runde beim Betriebsausflug und mal eine Runde Pizza für die MA locker aus.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1520 am: 19.11.2024 13:45 »
Die Infrastruktur in Österreich begeistert mich jedes Jahr im Urlaub aufs neue. Egal ob mit Auto, ÖPNV oder mit dem Fahrrad - alles im Vergleich zu Deutschland zumindest als subjektives Gefühl ein Traum. Wenn dann noch Spielraum ist, für subventionierte Tickets - umso besser!

Aber in Deutschland... Für Pendler und Arbeitnehmer ist die deutsche Infrastruktur unberechenbar und vielerorts für Menschen, die termingebunden an Zielpunkten eintreffen müssen, nicht mehr nutzbar. Einem solch dysfunktionalen System auch noch Einnahmen aufgrund eines Sozialtickets zu verwehren, ist halt eigentlich ziemlich geisteskrank und ein weiteres Indiz für unsere andauernde Abwärtsspirale.

Weil es in Zeiten teurerer Tickets besser war und mehr investiert wurde?
Das ist der Selbe Fiebertraum "wenn wir nicht so viel Geld in Flüchtlinge stecken würden, käme mehr bei mir an".
So funktioniert die Verteilung von staatlichen Geldern nicht. Und wie erklärt man ansonsten das:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/858460/umfrage/investitionen-der-deutschen-bahn/

Falls kein Account vorhanden:
2023 und 2024 waren trotz des angeblich zu billigen Tickets die absoluten Rekordjahre für Investitonen in die Schieneninfrastruktur. Zwischen 2011 und 2016 pendelte man zwischen 5 und 6 Mrd. Seitdem geht es stetig hoch. 23 und 24 waren nochmal deutliche Sprünge nach oben auf 12,7 und jetzt 16,4 Mrd Euro.

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Thomasmueller

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1521 am: 19.11.2024 13:53 »
Die Infrastruktur in Österreich begeistert mich jedes Jahr im Urlaub aufs neue. Egal ob mit Auto, ÖPNV oder mit dem Fahrrad - alles im Vergleich zu Deutschland zumindest als subjektives Gefühl ein Traum. Wenn dann noch Spielraum ist, für subventionierte Tickets - umso besser!

Aber in Deutschland... Für Pendler und Arbeitnehmer ist die deutsche Infrastruktur unberechenbar und vielerorts für Menschen, die termingebunden an Zielpunkten eintreffen müssen, nicht mehr nutzbar. Einem solch dysfunktionalen System auch noch Einnahmen aufgrund eines Sozialtickets zu verwehren, ist halt eigentlich ziemlich geisteskrank und ein weiteres Indiz für unsere andauernde Abwärtsspirale.

Weil es in Zeiten teurerer Tickets besser war und mehr investiert wurde?
Das ist der Selbe Fiebertraum "wenn wir nicht so viel Geld in Flüchtlinge stecken würden, käme mehr bei mir an".
So funktioniert die Verteilung von staatlichen Geldern nicht. Und wie erklärt man ansonsten das:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/858460/umfrage/investitionen-der-deutschen-bahn/

Falls kein Account vorhanden:
2023 und 2024 waren trotz des angeblich zu billigen Tickets die absoluten Rekordjahre für Investitonen in die Schieneninfrastruktur. Zwischen 2011 und 2016 pendelte man zwischen 5 und 6 Mrd. Seitdem geht es stetig hoch. 23 und 24 waren nochmal deutliche Sprünge nach oben auf 12,7 und jetzt 16,4 Mrd Euro.

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Bei solchen Post frage ich mich ernsthaft, ob das Satire ist oder nicht. Wer in den letzten 2 - 3 Jahren Bahn gefahren ist (was ich und meine Frau als ehem. Bahnpendler schlussendlich aufgegeben haben) weiß, dass ein Kernproblem der Bahn flächendeckende Personalausfälle sind. Wie die Investition (wohl eher Verschwendung) von 16,4 Milliarden € (nur für 2024!) dieses Problem "[...]langfristig[...]" lösen möchte, erschließt sich mir nicht. Seien wir ehrlich: Die Bahn als Unternehmen ist seit Jahren fundamental gescheitert und wird ohne komplette Reformierung nicht zukunftsfähig sein.

Bei dem allg. Zustand der Bahn zum jetzigen Zeitpunkt stellt sich m.E. die angemessene Frage, ob das Geld nicht tatsächlich im Straßenbau besser aufgehoben wäre.

Garfield

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« Antwort #1522 am: 19.11.2024 13:58 »
Die Infrastruktur in Österreich begeistert mich jedes Jahr im Urlaub aufs neue. Egal ob mit Auto, ÖPNV oder mit dem Fahrrad - alles im Vergleich zu Deutschland zumindest als subjektives Gefühl ein Traum. Wenn dann noch Spielraum ist, für subventionierte Tickets - umso besser!

Aber in Deutschland... Für Pendler und Arbeitnehmer ist die deutsche Infrastruktur unberechenbar und vielerorts für Menschen, die termingebunden an Zielpunkten eintreffen müssen, nicht mehr nutzbar. Einem solch dysfunktionalen System auch noch Einnahmen aufgrund eines Sozialtickets zu verwehren, ist halt eigentlich ziemlich geisteskrank und ein weiteres Indiz für unsere andauernde Abwärtsspirale.

Weil es in Zeiten teurerer Tickets besser war und mehr investiert wurde?
Das ist der Selbe Fiebertraum "wenn wir nicht so viel Geld in Flüchtlinge stecken würden, käme mehr bei mir an".
So funktioniert die Verteilung von staatlichen Geldern nicht. Und wie erklärt man ansonsten das:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/858460/umfrage/investitionen-der-deutschen-bahn/

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2023 und 2024 waren trotz des angeblich zu billigen Tickets die absoluten Rekordjahre für Investitonen in die Schieneninfrastruktur. Zwischen 2011 und 2016 pendelte man zwischen 5 und 6 Mrd. Seitdem geht es stetig hoch. 23 und 24 waren nochmal deutliche Sprünge nach oben auf 12,7 und jetzt 16,4 Mrd Euro.

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Bei solchen Post frage ich mich ernsthaft, ob das Satire ist oder nicht. Wer in den letzten 2 - 3 Jahren Bahn gefahren ist (was ich und meine Frau als ehem. Bahnpendler schlussendlich aufgegeben haben) weiß, dass ein Kernproblem der Bahn flächendeckende Personalausfälle sind. Wie die Investition (wohl eher Verschwendung) von 16,4 Milliarden € (nur für 2024!) dieses Problem "[...]langfristig[...]" lösen möchte, erschließt sich mir nicht. Seien wir ehrlich: Die Bahn als Unternehmen ist seit Jahren fundamental gescheitert und wird ohne komplette Reformierung nicht zukunftsfähig sein.

Bei dem allg. Zustand der Bahn zum jetzigen Zeitpunkt stellt sich m.E. die angemessene Frage, ob das Geld nicht tatsächlich im Straßenbau besser aufgehoben wäre.

Das Geld ist jahrezehntelang in den Straßenbau geflossen.
Und nun sag du als Bahnpendler doch mal, was dadurch besser geworden ist.

Du erkennst nicht nur keine Satire, es scheitert auch an einfachsten Zusammenhängen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1523 am: 19.11.2024 14:16 »
Wieso wollen leitende Positionen immer einen so hohen Sprung beim Einkommen? Für ein höheres Einkommen muss auch spürbar mehr Leistung gebracht werden. Ich bin von der Privatwirtschaft in den ÖD gewechselt und bin schockiert, wie diese sogenannten "Führungskräfte" agieren und handeln, teilweise beschämend! Das ist keine Ausnahme, das läuft fast überall so ab. Die hohe Fluktuation hat meist nichts mit dem Job oder der Bezahlung zu tun, sondern mit dem Verhalten dieser vielen kleinen "Könige" namens Amtsleiter etc. Hätte ich nicht so ein dickes Fell, wäre ich schon längst wieder abgehauen, aber der Zusammenhalt der "Normalverdienser" hier ist einfach gut.

LOB - ich kann es nicht mehr hören! Wer hat das verbrochen?!? Mitarbeitergespräche sind ja was ganz tolles, aber dies einmal im Jahr mit einer Einmalzahlung zu verzahnen, wo mindestens jeder zweite angepisst und demotiviert den runden Tisch verlässt, hat sein Zeil komplett verfehlt! Ich werde von jemand bewertet, der weder weiß was ich genau mache, noch weiß, ob ich das gut oder schlecht mache - laufe aber mit 3 Punkten raus und soll das gut finden!? Finde den Fehler...

Bei uns sind es zum Großteil auch Beamte, die noch nie etwas anderes als das eigene Haus gesehen haben - was ich mitunter auch sehr schwierig finde, weil die oft nicht wirklich einen Plan haben, was eigentlich außerhalb des öffentlichen Dienstes bzw. des Beamtentums überhaupt abgeht (keine PKV, Sozialabgaben, mehr Erfolgsdruck, Verlust zur ökonomischen Perspektive etc.).
Da ich beide Bereiche kenne, bin ich hier häufig auch erschrocken über diese "Fremdheit"

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1524 am: 19.11.2024 14:22 »

Zwischen EG11 und EG12 ist die Differenz aber ordentlich (zumindest Stufe 6), zwischen 12 und 13 dann natürlich ein absoluter Witz, zumal in 13 die JSZ prozentual auch noch kleiner ist als in 12

Ja, das stimmt. Da sind es dann vielleicht eher 300-400€ netto (grob überschlagen) anstatt brutto. Das ist an sich viel Geld - aber als Unterschied zwischen einer Führungskraft eines Teams mit z.B. Ingenieuren oder anderen Fachkräften meiner Meinung nach trotzdem zu gering. Das wird sich mit einer Tarifrunde nicht ändern, das ist mir schon klar, aber das gibt mir als junger "aufstrebender" Fachkraft, die bereits jetzt EG11 mit Zulage zu EG12 bezieht, zu denken, ob ich wirklich für ca. 350€ mehr ein Team mit 10 Mitarbeitenden leiten möchte. Wo ist denn da das Verhältnis?

Da kann ich mich nur anschließen: Kein Wunder, dass kaum jemand mehr in Führung gehen mag.

Ich interessiere mich dafür, nicht nur des Geldes wegen, das wäre auch die falsche Motivation, aber es sollte dennoch angemessen vergütet werden.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen:
Der Unterschied zwischen EG12 St. 6 und EG13 St. 6 beträgt 280,27€ brutto / JAHR(!), nicht pro Monat!

Wir sprechen also von 23,36€ butto / Monat. Das sind dann 13,55€ netto / Monat (Stkl. 1, Spitzensteuersatz)

Die gebe ich als TL für Schoko-Osterhasen, Schoko-Nikoläuse / Schoko-Weihnachtsmänner, die Runde beim Betriebsausflug und mal eine Runde Pizza für die MA locker aus.
Das EG12 und 13 so Eng beieinander liegen ist doch erst zu einem Problem geworden, seit dem man die Anpassungen der EGO durch höherwertige Tätigkeiten in seinem Arbeitsumfeld von 12 zu 13 höher gruppiert werden kann.
Da liegt der Konstruktionsfehler, dass es da nicht von 12 auf 14 geht.
Früher war es doch so 12 Endgruppe für den einen Bereich
EG13 Anfangsgruppe für den anderen Bereich

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1525 am: 19.11.2024 14:46 »
Deswegen geht es bei uns auch direkt von E12 in E 14 für das Verwaltungspersonal. Mag evtl. nicht tarifkonform sein, aber die einzige Lösung.

Wobei hier auch ein ganze anderer langfristiger Unterschied ist, so wurde bis weit in die 90er/ 2000er Amtsleiterstellen nur mit Beamten besetzt (das war ja immer schon so), die ja in diesem Bereich eine vernünftige Spreizung der Tabelle. Mit Beschäftigten wird das erst seit 10 oder 15 Jahren so langsam gemacht.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1526 am: 19.11.2024 14:50 »

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Ernsthaft?

Sind die Mittel nicht eher verschoben vom Straßenbau in die Schiene? Unser gesamtes System ist aber marode, bis rein in die Digitalisierung.

Pendlerzug gestern: 1 Stunde Verspätung, heute nur 26 Minuten. Vorletzte Woche ist der frühere Zug nach dem späteren Zug angekommen. Willkommen in der Bahnwelt.  ;)

 

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1527 am: 19.11.2024 14:55 »

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Ernsthaft?

Sind die Mittel nicht eher verschoben vom Straßenbau in die Schiene?

Nein.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151923/umfrage/investitionen-des-bundes-in-verkehrswege/

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1528 am: 19.11.2024 14:59 »
Kann man nicht einsehen...

Dennoch respektiere ich deine Zuversicht. Das System Bahn habe ich aufgegeben und glaube auch nicht mehr an eine ausreichende Ertüchtigung.

Wie auch immer. Die Ausgaben des Sozialtickets gehören dennoch in die Infrastruktur. Es gab da mal eine Zeitenwende. ;)

xirot

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« Antwort #1529 am: 19.11.2024 15:02 »

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Ernsthaft?

Sind die Mittel nicht eher verschoben vom Straßenbau in die Schiene?

Nein.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151923/umfrage/investitionen-des-bundes-in-verkehrswege/

Kann man eigentlich die Investitionen der Bahn mit den Bahnhöfen München, Frankfurt und erst recht Stuttgart relativieren oder müssen die zwangsläufig dafür herhalten um zu zeigen wie toll doch in die Schiene investiert wird?