Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1088230 times)

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1545 am: 19.11.2024 17:51 »
Der Süddeutschezeitung hat einen Beitrag veröffentlicht mit dem Titel ,,die Kassen sind leer"

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1546 am: 19.11.2024 20:23 »

Zwischen EG11 und EG12 ist die Differenz aber ordentlich (zumindest Stufe 6), zwischen 12 und 13 dann natürlich ein absoluter Witz, zumal in 13 die JSZ prozentual auch noch kleiner ist als in 12

Ja, das stimmt. Da sind es dann vielleicht eher 300-400€ netto (grob überschlagen) anstatt brutto. Das ist an sich viel Geld - aber als Unterschied zwischen einer Führungskraft eines Teams mit z.B. Ingenieuren oder anderen Fachkräften meiner Meinung nach trotzdem zu gering. Das wird sich mit einer Tarifrunde nicht ändern, das ist mir schon klar, aber das gibt mir als junger "aufstrebender" Fachkraft, die bereits jetzt EG11 mit Zulage zu EG12 bezieht, zu denken, ob ich wirklich für ca. 350€ mehr ein Team mit 10 Mitarbeitenden leiten möchte. Wo ist denn da das Verhältnis?

Da kann ich mich nur anschließen: Kein Wunder, dass kaum jemand mehr in Führung gehen mag.

Ich interessiere mich dafür, nicht nur des Geldes wegen, das wäre auch die falsche Motivation, aber es sollte dennoch angemessen vergütet werden.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen:
Der Unterschied zwischen EG12 St. 6 und EG13 St. 6 beträgt 280,27€ brutto / JAHR(!), nicht pro Monat!

Wir sprechen also von 23,36€ butto / Monat. Das sind dann 13,55€ netto / Monat (Stkl. 1, Spitzensteuersatz)

Die gebe ich als TL für Schoko-Osterhasen, Schoko-Nikoläuse / Schoko-Weihnachtsmänner, die Runde beim Betriebsausflug und mal eine Runde Pizza für die MA locker aus.
Das EG12 und 13 so Eng beieinander liegen ist doch erst zu einem Problem geworden, seit dem man die Anpassungen der EGO durch höherwertige Tätigkeiten in seinem Arbeitsumfeld von 12 zu 13 höher gruppiert werden kann.
Da liegt der Konstruktionsfehler, dass es da nicht von 12 auf 14 geht.
Früher war es doch so 12 Endgruppe für den einen Bereich
EG13 Anfangsgruppe für den anderen Bereich

Aber selbst dann ist es doch fragwpürdig oder nicht?

Für nicht einmal 1.000 Euro mehr Verdienst im Jahr einen Master machen?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1547 am: 19.11.2024 20:24 »

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Ernsthaft?

Sind die Mittel nicht eher verschoben vom Straßenbau in die Schiene? Unser gesamtes System ist aber marode, bis rein in die Digitalisierung.

Pendlerzug gestern: 1 Stunde Verspätung, heute nur 26 Minuten. Vorletzte Woche ist der frühere Zug nach dem späteren Zug angekommen. Willkommen in der Bahnwelt.  ;)

Brücken bei Straßen wurden auch ewig ignoriert, nun kommt man nicht mehr gegenan

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1548 am: 19.11.2024 20:28 »
@Garfield:

Natürlich ist das "politischer Wille" - trotzdem gibt man den Euro nur einmal aus.

Verkehrspolitik ist wie Energiepolitik leider hochideologisch belastet. Bei mir gibt es kein "Öffis" und meine Frau kotzt regelmäßig im Strahl, wenn irgendwelche hippen "Verkehrswender" aus den Großstädten mit tollen, fluffigen Konzepten für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum unter Vermeidung des Individualverkehrs in Konferenzen salbadern. Lustig in dem Zusammenhang auch Meldungen, die bei einem Ausbau des urbanen ÖPNV eine Reduktion des Angebots auf dem Land zwingend erforderlich sehen.

Und nicht mal Kanzler Robert der Grüne würde daran etwas ändern. Ernsthaft.

Ich habe das mal so verstanden, dass der Staat die Möglichkeit zur Mobilität gewährleisten muss - aber eben nicht deren (fast) Gratis-Nutzung.

Ich schließe mich an, ist bei mir ebenso.
Zur Arbeit müsste ich mit Öffis 3 Mal umsteigen, die allerdings auch nur 3 Mal am Tag fahren. Ich wäre glaube ich etwa 4 Stunden unterwegs, wenn ich das Auto gar nicht benutze. Ist halt alles weltfremd.
Für die Landbevölkerung ist die Bezuschussung ein Supergau, da man diese Gelder sinnvoller anderweitig nutzen könnte. Wenn jemand vernünftig (!!) mit Öffis pendeln kann (ausreichend hohes Angebot), macht er das auch; die Studien haben ja auch ergeben, dass nicht sonderlich viele umgestiegen sind. Nur diejenigen, die mit Öffis pendeln können, haben jetzt einen billigen Arbeitsweg....

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1549 am: 19.11.2024 20:30 »

Pendlerzug gestern: 1 Stunde Verspätung, heute nur 26 Minuten. Vorletzte Woche ist der frühere Zug nach dem späteren Zug angekommen. Willkommen in der Bahnwelt.  ;)

Bringt Schwung und Abwechslung in deinen Alltag  ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1550 am: 19.11.2024 20:33 »
Der Süddeutschezeitung hat einen Beitrag veröffentlicht mit dem Titel ,,die Kassen sind leer"

Wann sind sie das mal nicht?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1551 am: 19.11.2024 20:34 »
https://www.welt.de/wirtschaft/article254582624/Oeffentlicher-Dienst-Verdi-nimmt-Abstand-von-der-Vier-Tage-Woche.html

Eine kleine Abendlektüre/Morgenlektüre für euch.
Sie wollen sich nicht billig abspeisen lassen und auch schon mit der CDU wurden gute Abschlüsse erzielt, sagt SPD-Mann Werneke.




https://www.marburger-bund.de/bundesverband/meldungen/angebot-der-vka-enttaeuschend-marburger-bund-beschliesst-urabstimmung

Auch interessant. Der Marburger Bund lässt sich nicht für dumm verkaufen! Hoffen wir mal, dass verdi und der dbb es dieses Mal auch endlich nicht tun

Ramirez

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1552 am: 19.11.2024 20:35 »

Unser Schienennetz und die Infrastruktur wurden über Jahrzehnte runtergewirtschaftet. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, aber den Effekt wird man erst langfristig spüren. Projekte wie die Generalsanierung der Riedbahn sind der richtige Weg. Keine Flickschusterei mehr, sondern generelle Renovierung.
Man darf gespannt sein ob dieser Weg von den Folgeregierungen beibehalten oder wieder abgewürgt wird.

Ernsthaft?

Sind die Mittel nicht eher verschoben vom Straßenbau in die Schiene?

Nein.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151923/umfrage/investitionen-des-bundes-in-verkehrswege/
Das ist schon mehr als Rabulistik, die Schiene hat Einnahmen unter null, sie wird komplett aus der Straße finanziert.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1553 am: 19.11.2024 20:42 »
https://www.sueddeutsche.de/politik/oeffentlicher-dienst-verdi-tarifrunde-lux.DirR7pJt86C6goKkbt9Kdj

"Das trifft nicht alle gleichermaßen: Nach wie vor gibt es reiche Kommunen, etwa in Baden-Württemberg, Hessen oder Bayern, die höhere Löhne für den öffentlichen Dienst locker bezahlen können. Dem gegenüber stehen jedoch viele ärmere Gemeinden etwa in Nordrhein-Westfalen, in Rheinland-Pfalz, in Sachsen und in Mecklenburg-Vorpommern, die schon jetzt überschuldet sind. Landrat Hänsel aus Meißen findet deshalb, dass die Gewerkschaften endlich erkennen müssten: „Die Kassen sind leer und die Zeit der hohen Abschlüsse ist vorbei.“"

Kann mir jemand der "alten Hasen" erzählen, von welcher Zeit der hohen Abschlüsse er redet?
Der letzte war ganz ok (gehobener Durchschnitt über alle Branchen, würde ich sagen), wenn ich mich aber an die Abschlüsse davor zurückdenke, frage ich mich, von welchen Abschlüssen (Mehrzahl!) er spricht.....




"Bei Verdi bewertet man die Lage anders. „Wir werden in dieser Tarifrunde nicht zulassen, dass die Beschäftigten in den Kommunen und auch beim Bund die Leidtragenden einer verkorksten Politik sind“, sagt Gewerkschaftschef Frank Werneke. Was er damit meint: Die größten Kostentreiber für die Gemeinden sind nicht die Personalausgaben, sondern die Sozial- und Integrationsleistungen; Experten wie der Ökonom Martin Beznoska vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln kritisieren seit Langem, dass Bund und Länder diese nicht ausreichend finanzierten. „Viele Kommunen werden da alleingelassen“, sagt er."

=> mal ein gutes Statement


Leider ist immer alles egal und lässt sich verkaufen; nur hohe Personalausgaben dürfen nicht sein, das ist schon echt nervig langsam



"Ersatz zu finden, sei auch deshalb schwierig, weil in der freien Wirtschaft deutlich bessere Gehälter gezahlt würden: Einer Berechnung der Hans-Böckler-Stiftung zufolge sind die Löhne etwa in der Chemie- und in der Metallindustrie seit dem Jahr 2000 um etwa zehn Prozent stärker gestiegen als im öffentlichen Dienst."

Schokobon

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1554 am: 19.11.2024 21:27 »

Zwischen EG11 und EG12 ist die Differenz aber ordentlich (zumindest Stufe 6), zwischen 12 und 13 dann natürlich ein absoluter Witz, zumal in 13 die JSZ prozentual auch noch kleiner ist als in 12

Ja, das stimmt. Da sind es dann vielleicht eher 300-400€ netto (grob überschlagen) anstatt brutto. Das ist an sich viel Geld - aber als Unterschied zwischen einer Führungskraft eines Teams mit z.B. Ingenieuren oder anderen Fachkräften meiner Meinung nach trotzdem zu gering. Das wird sich mit einer Tarifrunde nicht ändern, das ist mir schon klar, aber das gibt mir als junger "aufstrebender" Fachkraft, die bereits jetzt EG11 mit Zulage zu EG12 bezieht, zu denken, ob ich wirklich für ca. 350€ mehr ein Team mit 10 Mitarbeitenden leiten möchte. Wo ist denn da das Verhältnis?

Da kann ich mich nur anschließen: Kein Wunder, dass kaum jemand mehr in Führung gehen mag.

Ich interessiere mich dafür, nicht nur des Geldes wegen, das wäre auch die falsche Motivation, aber es sollte dennoch angemessen vergütet werden.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen:
Der Unterschied zwischen EG12 St. 6 und EG13 St. 6 beträgt 280,27€ brutto / JAHR(!), nicht pro Monat!

Wir sprechen also von 23,36€ butto / Monat. Das sind dann 13,55€ netto / Monat (Stkl. 1, Spitzensteuersatz)

Die gebe ich als TL für Schoko-Osterhasen, Schoko-Nikoläuse / Schoko-Weihnachtsmänner, die Runde beim Betriebsausflug und mal eine Runde Pizza für die MA locker aus.
Das EG12 und 13 so Eng beieinander liegen ist doch erst zu einem Problem geworden, seit dem man die Anpassungen der EGO durch höherwertige Tätigkeiten in seinem Arbeitsumfeld von 12 zu 13 höher gruppiert werden kann.
Da liegt der Konstruktionsfehler, dass es da nicht von 12 auf 14 geht.
Früher war es doch so 12 Endgruppe für den einen Bereich
EG13 Anfangsgruppe für den anderen Bereich

Aber selbst dann ist es doch fragwpürdig oder nicht?

Für nicht einmal 1.000 Euro mehr Verdienst im Jahr einen Master machen?
Zu dem Thema kann man auch schöne Beispiele im TV-BA entdecken.
Die meisten Teamleiter beziehen TE III mit FS 1 für Personal und FS 1 für irgendeine dienstpostenunabhängige Zusatzaufgabe. Wenn dann der Aufstieg in TE II ohne FS ansteht bekommt man - nicht zuletzt dank Stufenlaufzeitverlusten - viele Jahre nur den Garantiebetrag.
Und dann wundert sich die BA, dass niemand Lust auf TE II hat oder nur irgndwelche Quereinsteiger (woanders grandios gescheitert) kommen.
Bravo Gewerkschaft!

Umlauf

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1555 am: 20.11.2024 01:41 »

Richtig ist, dass die Gewerkschaften eine Aufwertung bestimmter Gruppen durch entsprechende Kompensation anderer Gruppen ablehnen. Aber ansonsten darf die vka gerne aufwerten-sieht aber die Notwendigkeit nicht. Also die Kritik bitte an die vka

Bitte erkläre mir wie eine Aufwertung von E9+ durch JSZ für alle Entgeltgruppen auf 90% eine Abwertung der anderen Entgeltgruppen darstellt.

Eine einheitliche Bemessungsgrundlage der JSZ wäre nur die Wiederherstellung eines früher üblichen Zustands.

Muss wohl grottenschlecht gewesen sein, dieser BAT.

So kann man als Gewerkschaftler auch auf den Gräber der Gewerkschafts-Altvorderen tanzen. Echt traurig.


Da kann bei den Monatswerten zwischen 2 EG noch so ein schöner Unterschied sein. Wenn aber durch die JSZ das Jahresgehalt nur noch einen Unterschied von 192 Euro hat, ist es klar, warum da Kollegen zusätzliche Verantwortung ablehnen. Was soll da Netto übrig bleiben, was habe ich davon.

Das hat schon einen Grund warum ich vor vielen Jahren die Gewerkschaft gewechselt habe.

Wie wurde ich als junger Mensch in der Verdi-Schulung zur TVöD-Einführung herablassend behandelt, als ich es wagte Kritik zu üben. Schön mit Exceltapeten habe ich herausgestellt, dass der TVöD vorteilhaft sei, wenn ich niemals höhergruppiert werde. Aber mit jeder Höhergruppierung ist der TVöD ein Griff ins Klo.

Ich habe es bis jetzt auf 5 Höhergruppierungen geschafft.

Als in unserem Berufsbereich auf Antrag in der EG9a überführt wurde, habe ich für etliche Kollegen in einer Excel die Schmerzstrecken dieser Höhergruppierung aufgezeigt. Da waren welche bei, die für insgesamt 2 mal 3 Jahre, also 6 Jahre insgesamt ein geringes Jahresgehalt hatten im Vergleich zum Verbleib in der EG8.


Umlauf

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« Antwort #1556 am: 20.11.2024 01:55 »

Zwischen EG11 und EG12 ist die Differenz aber ordentlich (zumindest Stufe 6), zwischen 12 und 13 dann natürlich ein absoluter Witz, zumal in 13 die JSZ prozentual auch noch kleiner ist als in 12

Ja, das stimmt. Da sind es dann vielleicht eher 300-400€ netto (grob überschlagen) anstatt brutto. Das ist an sich viel Geld - aber als Unterschied zwischen einer Führungskraft eines Teams mit z.B. Ingenieuren oder anderen Fachkräften meiner Meinung nach trotzdem zu gering. Das wird sich mit einer Tarifrunde nicht ändern, das ist mir schon klar, aber das gibt mir als junger "aufstrebender" Fachkraft, die bereits jetzt EG11 mit Zulage zu EG12 bezieht, zu denken, ob ich wirklich für ca. 350€ mehr ein Team mit 10 Mitarbeitenden leiten möchte. Wo ist denn da das Verhältnis?

Da kann ich mich nur anschließen: Kein Wunder, dass kaum jemand mehr in Führung gehen mag.

Ich interessiere mich dafür, nicht nur des Geldes wegen, das wäre auch die falsche Motivation, aber es sollte dennoch angemessen vergütet werden.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen:
Der Unterschied zwischen EG12 St. 6 und EG13 St. 6 beträgt 280,27€ brutto / JAHR(!), nicht pro Monat!

Wir sprechen also von 23,36€ butto / Monat. Das sind dann 13,55€ netto / Monat (Stkl. 1, Spitzensteuersatz)

Die gebe ich als TL für Schoko-Osterhasen, Schoko-Nikoläuse / Schoko-Weihnachtsmänner, die Runde beim Betriebsausflug und mal eine Runde Pizza für die MA locker aus.

Beim Bund beträgt der Unterschied zwischen EG 12/6 und EG 13/6 exakt 192,27 Euro im Jahr brutto.
Das mal in Netto auf den Monat runtergebrochen. Was soll so etwas? Dafür feiert sich Verdi und verhindert die Wiederherstellung früherer Zeiten.

Ich bin zwar von einer EG 13 weit weg. Aber mit dem Wernecke-Ausspruch fühle ich mich von Verdi irgendwie verarscht. Glaube die echt, ich sei im Denken dermaßen minderbemittelt?

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1557 am: 20.11.2024 06:36 »

Zwischen EG11 und EG12 ist die Differenz aber ordentlich (zumindest Stufe 6), zwischen 12 und 13 dann natürlich ein absoluter Witz, zumal in 13 die JSZ prozentual auch noch kleiner ist als in 12

Ja, das stimmt. Da sind es dann vielleicht eher 300-400€ netto (grob überschlagen) anstatt brutto. Das ist an sich viel Geld - aber als Unterschied zwischen einer Führungskraft eines Teams mit z.B. Ingenieuren oder anderen Fachkräften meiner Meinung nach trotzdem zu gering. Das wird sich mit einer Tarifrunde nicht ändern, das ist mir schon klar, aber das gibt mir als junger "aufstrebender" Fachkraft, die bereits jetzt EG11 mit Zulage zu EG12 bezieht, zu denken, ob ich wirklich für ca. 350€ mehr ein Team mit 10 Mitarbeitenden leiten möchte. Wo ist denn da das Verhältnis?

Da kann ich mich nur anschließen: Kein Wunder, dass kaum jemand mehr in Führung gehen mag.

Ich interessiere mich dafür, nicht nur des Geldes wegen, das wäre auch die falsche Motivation, aber es sollte dennoch angemessen vergütet werden.

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen:
Der Unterschied zwischen EG12 St. 6 und EG13 St. 6 beträgt 280,27€ brutto / JAHR(!), nicht pro Monat!

Wir sprechen also von 23,36€ butto / Monat. Das sind dann 13,55€ netto / Monat (Stkl. 1, Spitzensteuersatz)

Die gebe ich als TL für Schoko-Osterhasen, Schoko-Nikoläuse / Schoko-Weihnachtsmänner, die Runde beim Betriebsausflug und mal eine Runde Pizza für die MA locker aus.
Das EG12 und 13 so Eng beieinander liegen ist doch erst zu einem Problem geworden, seit dem man die Anpassungen der EGO durch höherwertige Tätigkeiten in seinem Arbeitsumfeld von 12 zu 13 höher gruppiert werden kann.
Da liegt der Konstruktionsfehler, dass es da nicht von 12 auf 14 geht.
Früher war es doch so 12 Endgruppe für den einen Bereich
EG13 Anfangsgruppe für den anderen Bereich

Aber selbst dann ist es doch fragwpürdig oder nicht?

Für nicht einmal 1.000 Euro mehr Verdienst im Jahr einen Master machen?
Fragwürdig finde ich, dass es von der 12 nicht direkt in die 14 geht, da wo die 13 als Karriereleiter eingebaut wurde.
Ansonsten sehe ich schon einen Gehaltsunterschied zwischen  Bsc und Msc Tätigkeiten.
Die einen sind 9b oder 10 die anderen 13

Gifty

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« Antwort #1558 am: 20.11.2024 07:13 »
@Garfield:

Natürlich ist das "politischer Wille" - trotzdem gibt man den Euro nur einmal aus.

Verkehrspolitik ist wie Energiepolitik leider hochideologisch belastet. Bei mir gibt es kein "Öffis" und meine Frau kotzt regelmäßig im Strahl, wenn irgendwelche hippen "Verkehrswender" aus den Großstädten mit tollen, fluffigen Konzepten für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum unter Vermeidung des Individualverkehrs in Konferenzen salbadern. Lustig in dem Zusammenhang auch Meldungen, die bei einem Ausbau des urbanen ÖPNV eine Reduktion des Angebots auf dem Land zwingend erforderlich sehen.

Und nicht mal Kanzler Robert der Grüne würde daran etwas ändern. Ernsthaft.

Ich habe das mal so verstanden, dass der Staat die Möglichkeit zur Mobilität gewährleisten muss - aber eben nicht deren (fast) Gratis-Nutzung.

Ich schließe mich an, ist bei mir ebenso.
Zur Arbeit müsste ich mit Öffis 3 Mal umsteigen, die allerdings auch nur 3 Mal am Tag fahren. Ich wäre glaube ich etwa 4 Stunden unterwegs, wenn ich das Auto gar nicht benutze. Ist halt alles weltfremd.
Für die Landbevölkerung ist die Bezuschussung ein Supergau, da man diese Gelder sinnvoller anderweitig nutzen könnte. Wenn jemand vernünftig (!!) mit Öffis pendeln kann (ausreichend hohes Angebot), macht er das auch; die Studien haben ja auch ergeben, dass nicht sonderlich viele umgestiegen sind. Nur diejenigen, die mit Öffis pendeln können, haben jetzt einen billigen Arbeitsweg....

Diesel wird subventioniert ....

xirot

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« Antwort #1559 am: 20.11.2024 07:14 »
@Garfield:

Natürlich ist das "politischer Wille" - trotzdem gibt man den Euro nur einmal aus.

Verkehrspolitik ist wie Energiepolitik leider hochideologisch belastet. Bei mir gibt es kein "Öffis" und meine Frau kotzt regelmäßig im Strahl, wenn irgendwelche hippen "Verkehrswender" aus den Großstädten mit tollen, fluffigen Konzepten für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum unter Vermeidung des Individualverkehrs in Konferenzen salbadern. Lustig in dem Zusammenhang auch Meldungen, die bei einem Ausbau des urbanen ÖPNV eine Reduktion des Angebots auf dem Land zwingend erforderlich sehen.

Und nicht mal Kanzler Robert der Grüne würde daran etwas ändern. Ernsthaft.

Ich habe das mal so verstanden, dass der Staat die Möglichkeit zur Mobilität gewährleisten muss - aber eben nicht deren (fast) Gratis-Nutzung.

Ich schließe mich an, ist bei mir ebenso.
Zur Arbeit müsste ich mit Öffis 3 Mal umsteigen, die allerdings auch nur 3 Mal am Tag fahren. Ich wäre glaube ich etwa 4 Stunden unterwegs, wenn ich das Auto gar nicht benutze. Ist halt alles weltfremd.
Für die Landbevölkerung ist die Bezuschussung ein Supergau, da man diese Gelder sinnvoller anderweitig nutzen könnte. Wenn jemand vernünftig (!!) mit Öffis pendeln kann (ausreichend hohes Angebot), macht er das auch; die Studien haben ja auch ergeben, dass nicht sonderlich viele umgestiegen sind. Nur diejenigen, die mit Öffis pendeln können, haben jetzt einen billigen Arbeitsweg....

Diesel wird subventioniert ....

Benzin wird subventioniert ...