Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1111882 times)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3780 am: 17.01.2025 08:26 »
in 7 Tagen geht es los.

Ich sage jetzt schon was passiert:

- es wird kein Angebot geben
- die VKA und der Bund geben eine Presskonferenz, dass man komplett geschockt ist von den aufgestellten Forderungen, dass diese nichts mit der Realität zu tun haben und überhaupt nicht die (finanzielle / ökonomische) Lage berücksichtigen
(es wird also mal wieder so getan, als ob die Forderungen nicht bereits am 09.10.2024 verkündet worden wären, sondern als ob man sie erst am 24.01.2025 erfahren hätte)

Karin bleibt bei den 8 % der Kaffee im Halse stecken, Frank sagt, sie soll ein Lachsbrötchen essen, um dies auszutarieren. Dabei sagt sie nachher, dass der Lachs dieses Mal etwas nach Kaffee geschmeckt hätte, ob beim nächsten Mal ein anderer Lieferant für das Portsdamer Luxushotel gesucht werden könnte. Dieser ist aber deutlich teurer, so dass 0,1 % wieder weniger zur Verfügung stehen, die verteilt werden können.

Ah, endlich wieder ein zur Sache passender Beitrag!  ;) ;D 8)

Korrekt, es wird seitens der AG zunächst kein Angebot geben, nach der Verhandlung aber in jedem Fall eine Stellungnahme zu den (natürlich viel zu hohen) Forderungen geben. Das sind soweit nur die tradierten Rituale.

Wirklich spannend wird es erst in Runde 2. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass unmittelbarer vor der BTW ebenfalls kein Angebot gemacht wird, weil ich nicht glaube, dass es eine qualifizierte Einschätzung zur Bewertung eines Angebots durch unentschlossenen Wähler (und den daraus folgenden Kosequenzen auf seine Wahlentscheidung geben) wird.

Meine These: Auch im Rahmen der 2. Runde kein konkretes Angebot, in der Stellungnahme aber die Nennung eines möglichen Korridors mit der Bitte an die AN-Seite, sich mit diesem anzufreunden. Es heißt also: Geduld haben!

Gifty

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3781 am: 17.01.2025 08:27 »
Wird Zeit über die Häppchen zu diskutieren. Lachsfilet ist aus es wird Thunfisch

Na dann rechne ich eher mit 0,8 - 1,1% auf 36 Monate.

Falls es der Lachshäppchenlieferant am 24.01.2025 nicht schafft, Lachs zu liefern und stattdessen Thunfisch bringt, befürchte ich das Schlimmste für die bereits mit 55 Tagen Verspätung anstehenden Tarifverhandlungen. Sollte er sich weiterhin nicht ausreichend bemühen und auch noch den Klecks Mayonnaise nicht ordentlich auf dem Brötchen platzieren....ohweia

Jeder weiß, dass die Tarifverhandlungen maßgeblich von der Lieferung in der richtigen der Qualität, insbesondere aber auch von der richtigen Quantität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort abhängen.

Beachte Blauflossenthun kann unheimlich viel Wert sein ;) Reden wir von Dosenthunfisch oder eher Thunfischsteak?

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3782 am: 17.01.2025 08:29 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"

Absolut korrekt. Sockelbeträge/Mindesbeträge stellt den absoluten Elite-Sozialismus dar. Das meinte ich mit "der Sozialismus ist in deutschen Köpfen tief verankert" und daher die Menge an linksgewandten Wählern die glauben, dass erfolgreiche Menschen die etwas leisten, die Schuldigen sind. Und jeder der anders denkt ist ein Nazi.

Dieses Gedankenkonzept geht aber nicht auf und Gegenpole zu genau diesem Szenario werden stärker, siehe AFD. Wobei die sich genau dem gleiche Sozialismus bedienen. Ich sehe da also wenig Hoffnung bis nicht endlich die Systemfrage an sich gestellt wird.

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3783 am: 17.01.2025 08:34 »
in 7 Tagen geht es los.

Ich sage jetzt schon was passiert:

- es wird kein Angebot geben
- die VKA und der Bund geben eine Presskonferenz, dass man komplett geschockt ist von den aufgestellten Forderungen, dass diese nichts mit der Realität zu tun haben und überhaupt nicht die (finanzielle / ökonomische) Lage berücksichtigen
(es wird also mal wieder so getan, als ob die Forderungen nicht bereits am 09.10.2024 verkündet worden wären, sondern als ob man sie erst am 24.01.2025 erfahren hätte)

Karin bleibt bei den 8 % der Kaffee im Halse stecken, Frank sagt, sie soll ein Lachsbrötchen essen, um dies auszutarieren. Dabei sagt sie nachher, dass der Lachs dieses Mal etwas nach Kaffee geschmeckt hätte, ob beim nächsten Mal ein anderer Lieferant für das Portsdamer Luxushotel gesucht werden könnte. Dieser ist aber deutlich teurer, so dass 0,1 % wieder weniger zur Verfügung stehen, die verteilt werden können.

Ah, endlich wieder ein zur Sache passender Beitrag!  ;) ;D 8)

Korrekt, es wird seitens der AG zunächst kein Angebot geben, nach der Verhandlung aber in jedem Fall eine Stellungnahme zu den (natürlich viel zu hohen) Forderungen geben. Das sind soweit nur die tradierten Rituale.

Wirklich spannend wird es erst in Runde 2. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass unmittelbarer vor der BTW ebenfalls kein Angebot gemacht wird, weil ich nicht glaube, dass es eine qualifizierte Einschätzung zur Bewertung eines Angebots durch unentschlossenen Wähler (und den daraus folgenden Kosequenzen auf seine Wahlentscheidung geben) wird.

Meine These: Auch im Rahmen der 2. Runde kein konkretes Angebot, in der Stellungnahme aber die Nennung eines möglichen Korridors mit der Bitte an die AN-Seite, sich mit diesem anzufreunden. Es heißt also: Geduld haben!

Man will die Lachshäppchen ja auch an mindestens drei Verhandlungsrunden verköstigen können. Stell Dir mal vor, es gäbe bereits in der ersten Runde eine Einigung. Was würde mit dem restlichen Lachs passieren?

ohjeee

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3784 am: 17.01.2025 08:38 »
Welchen Betrag würde ihr freilassen, falls eine Verbeitragung von Kapitalerträgen kommen sollte? Und was soll es sein? Freibetrag oder Freigrenze? Woran soll man diese Parameter messen?

Warum sollte das kommen? Habeck hat damit sein eigenes Grab geschaufelt. Stichwort: Veggieday

Wenn meine Kryptowährungen die Werte erreichen, wie von den Fachexperten (Simpsons, Youtuber etc.) prognostiziert, dann möchte ich meine rund 10 Millionen an Gewinn nicht versteuern :-)
Vermutlich hört Habeck auch auf ähnliche Experten, wie ich bei den Kryptowährungen.
Das wird was, sag ich euch

Endlich mal jemand mit einem vernünftigen und interessanten Kommentar.

Je nachdem, welche Du meinst, werden die Gewinnaussichten bei Bitcoin zutreffen. Vielleicht nicht in 2025, aber in 2030 kannst Du je nach gehaltener Menge in Rente gehen, vermutlich sogar früher.

Aber das sind Themen, die die ETF und Sparbuch-Jünger hier nicht verstehen. Sie halten 5 - 10% Rendite für mega viel und eine Inflation von "nur 2%" ist ja auch nichts. Dabei wird vergessen, dass 2% auf 20 Jahre 40% Kaufkraftverlust bedeutet.

Aber dafür sind wir hier im falschen Forum. Dazu werden jetzt die Standardphrasen kommen wie "Bitcoin ist ein Schneeballsystem" und "hat keine intrinsischen Wert" und "Bitcoin ist Betrug"....alles der eigenen kognitiven Dissonanz geschuldet und dem festen Glauben, man sei definitiv zu spät und hat den richtigen Einstiegszeitpunkt längst verpasst.

Ja und 10x20 sind 200 zuzüglich zinseszins.  :o

genau, die 2% Inflation setzen sich immer zum 31.12 eines jeden Jahres, zusammen mit der Preiserhöhung, wieder auf 0 zurück und ab 01.01. haben wir dann wieder die Preise vom 01.01. des Vorjahres :D

Unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts wäre die Preise nach 20 Jahren, bei gleichbleibender Inflation von "nur 2%" nicht 40%, sonder 48,5% erhöht ;)

Vielleicht tust Du Dich schwer mit dem Begriff Kaufkraftverlust. Inflation ist nichts anderes.

Die Preissteigerung jedes Jahr wird auf aktuelle Preise angewendet und hat somit eine kumulierte Wirkung im Laufe der Jahre.
2% jährlich sind mit Zinseszins nach ca. 35 Jahren eine Verdoppelung(!), also auf das Ursprungsjahr eine Preissteigerung von 100% und nicht "nur" 48,5%.
Für so wenig Finanzbildung bist du aber ganz schön laut unterwegs...

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3785 am: 17.01.2025 08:43 »
Welchen Betrag würde ihr freilassen, falls eine Verbeitragung von Kapitalerträgen kommen sollte? Und was soll es sein? Freibetrag oder Freigrenze? Woran soll man diese Parameter messen?

Warum sollte das kommen? Habeck hat damit sein eigenes Grab geschaufelt. Stichwort: Veggieday

Wenn meine Kryptowährungen die Werte erreichen, wie von den Fachexperten (Simpsons, Youtuber etc.) prognostiziert, dann möchte ich meine rund 10 Millionen an Gewinn nicht versteuern :-)
Vermutlich hört Habeck auch auf ähnliche Experten, wie ich bei den Kryptowährungen.
Das wird was, sag ich euch

Endlich mal jemand mit einem vernünftigen und interessanten Kommentar.

Je nachdem, welche Du meinst, werden die Gewinnaussichten bei Bitcoin zutreffen. Vielleicht nicht in 2025, aber in 2030 kannst Du je nach gehaltener Menge in Rente gehen, vermutlich sogar früher.

Aber das sind Themen, die die ETF und Sparbuch-Jünger hier nicht verstehen. Sie halten 5 - 10% Rendite für mega viel und eine Inflation von "nur 2%" ist ja auch nichts. Dabei wird vergessen, dass 2% auf 20 Jahre 40% Kaufkraftverlust bedeutet.

Aber dafür sind wir hier im falschen Forum. Dazu werden jetzt die Standardphrasen kommen wie "Bitcoin ist ein Schneeballsystem" und "hat keine intrinsischen Wert" und "Bitcoin ist Betrug"....alles der eigenen kognitiven Dissonanz geschuldet und dem festen Glauben, man sei definitiv zu spät und hat den richtigen Einstiegszeitpunkt längst verpasst.

Ja und 10x20 sind 200 zuzüglich zinseszins.  :o

genau, die 2% Inflation setzen sich immer zum 31.12 eines jeden Jahres, zusammen mit der Preiserhöhung, wieder auf 0 zurück und ab 01.01. haben wir dann wieder die Preise vom 01.01. des Vorjahres :D

Unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts wäre die Preise nach 20 Jahren, bei gleichbleibender Inflation von "nur 2%" nicht 40%, sonder 48,5% erhöht ;)

Vielleicht tust Du Dich schwer mit dem Begriff Kaufkraftverlust. Inflation ist nichts anderes.

Die Preissteigerung jedes Jahr wird auf aktuelle Preise angewendet und hat somit eine kumulierte Wirkung im Laufe der Jahre.
2% jährlich sind mit Zinseszins nach ca. 35 Jahren eine Verdoppelung(!), also auf das Ursprungsjahr eine Preissteigerung von 100% und nicht "nur" 48,5%.
Für so wenig Finanzbildung bist du aber ganz schön laut unterwegs...

meine Berechnung lag auch bei 20 Jahren, nicht 35. Ich kann nicht einfach Bestandteile der Berechnung verändern und dann etwas anderes behaupten. Habe ich im Mathe-Unterricht immer versucht, ging in die Hose.

Außerdem stimmen die 2% schon nicht, sonst hätten wir nicht innerhalb von 2 Jahren eine Verdopplung der Energie- und Lebensmittelpreise erlebt.

ohjeee

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3786 am: 17.01.2025 08:49 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3787 am: 17.01.2025 08:52 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.

ohjeee

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3788 am: 17.01.2025 09:01 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3789 am: 17.01.2025 09:05 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

weil der Beamte deutlich weniger Abzüge hat, hat er natürlich mehr Netto vom Brutto bei gleicher Tariferhöhung. 3% Erhöhung minus 50% Steuern und Abgaben sind eben anders zu bewerten als 3% Erhöhung und 10% Abgaben.

Zu Deiner Frage "Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?" - eben genau das oben Erwähnte.

Der Hauptunterschied zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst liegt in der Sozialversicherung. Angestellte müssen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten, was die Abzüge von ihrem Bruttogehalt erhöht und damit ihr Nettogehalt verringert. Beamte sind von diesen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Sie müssen lediglich Beiträge zur Krankenversicherung leisten, allerdings in Form einer Beihilfe, die deutlich niedriger ist als die regulären Beiträge, die Angestellte zahlen müssen.

Durch die fehlenden oder geringeren Abzüge haben Beamte im Vergleich zu Angestellten eine höhere Nettosteigerung, wenn ihr Gehalt um einen Prozentsatz wie 3% erhöht wird.

Es gibt natürlich auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Höhe der Beihilfe zur Krankenversicherung usw. Aber in der Regel gilt, dass Beamte bei einer Gehaltserhöhung netto mehr profitieren als Angestellte.
« Last Edit: 17.01.2025 09:12 von iATarifangestellter »

ohjeee

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« Antwort #3790 am: 17.01.2025 09:14 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

weil der Beamte deutlich weniger Abzüge hat, hat er natürlich mehr Netto vom Brutto bei gleicher Tariferhöhung. 3% Erhöhung minus 50% Steuern und Abgaben sind eben anders zu bewerten als 3% Erhöhung und 10% Abgaben.

Zu Deiner Frage "Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?" - eben genau das oben Erwähnte.

Der Hauptunterschied zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst liegt in der Sozialversicherung. Angestellte müssen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten, was die Abzüge von ihrem Bruttogehalt erhöht und damit ihr Nettogehalt verringert. Beamte sind von diesen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Sie müssen lediglich Beiträge zur Krankenversicherung leisten, allerdings in Form einer Beihilfe, die deutlich niedriger ist als die regulären Beiträge, die Angestellte zahlen müssen.

Durch die fehlenden oder geringeren Abzüge haben Beamte im Vergleich zu Angestellten eine höhere Nettosteigerung, wenn ihr Gehalt um einen Prozentsatz wie 3% erhöht wird.

Es gibt natürlich auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Höhe der Beihilfe zur Krankenversicherung usw. Aber in der Regel gilt, dass Beamte bei einer Gehaltserhöhung netto mehr profitieren als Angestellte.
Dass ist mathematisch nicht korrekt und absoluter Unsinn.
Steuerprogression außen vor(!) sind 5% brutto auch 5% netto, egal wie viel abgezogen wird.

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3791 am: 17.01.2025 09:17 »
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

Es gab doch Grade erst wieder im Beamtenforum den x-ten Vergleich, der zeigt das ein Single-Beamte, keine Kinder im Monat netto gut 300€-400€ mehr zur Verfügung hat. (A11 S1 vs E11S1) Mit Frau und Kindern sogar über 1000€.  Wie man das immer noch leugnen kann.....

Hier geht es aber um die Tarifangestellten, nicht die Beamten. Wer doch Mal was den Tarifangestellten, die gleichen Zulagen zu geben, Familienzuschlag, Wohnortzuschlag, Kinderzuschlag und natürlich das Netto auf Beamtennetto anheben.

ohjeee

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3792 am: 17.01.2025 09:23 »
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

Es gab doch Grade erst wieder im Beamtenforum den x-ten Vergleich, der zeigt das ein Single-Beamte, keine Kinder im Monat netto gut 300€-400€ mehr zur Verfügung hat. (A11 S1 vs E11S1) Mit Frau und Kindern sogar über 1000€.  Wie man das immer noch leugnen kann.....

Hier geht es aber um die Tarifangestellten, nicht die Beamten. Wer doch Mal was den Tarifangestellten, die gleichen Zulagen zu geben, Familienzuschlag, Wohnortzuschlag, Kinderzuschlag und natürlich das Netto auf Beamtennetto anheben.
1. ging es um die Behauptung, Beamte hätten von jeder Tariferhöhung verhältnismäßig Netto mehr als Angestellte. Das ist faktisch falsch.
(fiktive Zahlen!)
Jemand der bisher 6.000 Brutto erhielt, bei 50% Abzügen, hatte 3.000 auf dem Konto.
Bei einer Erhöhung von 5% erhöht sich das Brutto auf 6.300 - 50% sind 3.150 auf dem Konto. Das sind ebenfalls 5% mehr auf dem Konto.
Jemand der 4.000 Brutto bei nur 30% Abzügen erhielt, hatte 2800€ auf dem Konto. Nach 5% Lohnerhöhung sind es 4.200 - 1260 = 2.940, also ebenfalls 5% mehr Netto.

2. Ist in die Betrachtung eingeflossen, dass der beamtete Kollege in A9 St. 1 einsteigt, im Regelfall erst nach 4 Jahren (3J Probezeit, mind. 1J zwischen Beförderungen) in A11 landet und der angestellte Kollege aber direkt in EG 11?
Kannst gerne hier den Thread verlinken damit ich mir die Zahlen anschauen kann, habe auf der ersten Seite keinen entsprechenden Thread gefunden.

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3793 am: 17.01.2025 09:23 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

weil der Beamte deutlich weniger Abzüge hat, hat er natürlich mehr Netto vom Brutto bei gleicher Tariferhöhung. 3% Erhöhung minus 50% Steuern und Abgaben sind eben anders zu bewerten als 3% Erhöhung und 10% Abgaben.

Zu Deiner Frage "Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?" - eben genau das oben Erwähnte.

Der Hauptunterschied zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst liegt in der Sozialversicherung. Angestellte müssen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten, was die Abzüge von ihrem Bruttogehalt erhöht und damit ihr Nettogehalt verringert. Beamte sind von diesen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Sie müssen lediglich Beiträge zur Krankenversicherung leisten, allerdings in Form einer Beihilfe, die deutlich niedriger ist als die regulären Beiträge, die Angestellte zahlen müssen.

Durch die fehlenden oder geringeren Abzüge haben Beamte im Vergleich zu Angestellten eine höhere Nettosteigerung, wenn ihr Gehalt um einen Prozentsatz wie 3% erhöht wird.

Es gibt natürlich auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Höhe der Beihilfe zur Krankenversicherung usw. Aber in der Regel gilt, dass Beamte bei einer Gehaltserhöhung netto mehr profitieren als Angestellte.
Dass ist mathematisch nicht korrekt und absoluter Unsinn.
Steuerprogression außen vor(!) sind 5% brutto auch 5% netto, egal wie viel abgezogen wird.

Dann vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen.

Blicken wir mal nur auf die Angestellten: eine 3% Erhöhung des Bruttolohns bedeutet bei jemandem in EG6 mehr netto also bei jemandem in EG15 (kalte Progression).

wir sprechen also richtigerweise von der prozentual gleichen Erhöhung für Angestellte und Beamten bei 3%, aber von völlig unterschiedlichen Abzügen.

Eine Erhöhung des Bruttogehalts führt zu höheren Abzügen, vor allem durch die Steuerprogression. Das bedeutet, dass ein höheres Bruttogehalt dazu führen kann, dass ein größerer Teil des zusätzlichen Einkommens durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge verloren geht. Die Steuerprogression sorgt dafür, dass mit steigendem Einkommen auch der Steuersatz steigt. Das betrifft sowohl Angestellte als auch Beamte, jedoch in unterschiedlichem Maße.


Angestellte zahlen Sozialversicherungsbeiträge (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung). Diese Abgaben sinken direkt mit der Erhöhung des Bruttogehalts, wodurch das zusätzliche Einkommen netto gemindert wird.

Beamte zahlen nur Beiträge zur Krankenversicherung (in Form der Beihilfe) und müssen keine Renten- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen. Daher haben sie weniger Abzüge und profitieren in der Regel stärker von einer Bruttoerhöhung als Angestellte.

Eine 3%ige Erhöhung des Bruttogehalts bedeutet tatsächlich auch 3% mehr Bruttoeinkommen für Beamte und Angestellte gleichermaßen. Das NETTOgehalt wird aber durch die Abzüge (insbesondere Steuern und Sozialversicherungsbeiträge) bei Angestellten viel stärker negativ beeinflusst.

Beamte haben in der Regel geringere Abzüge als Angestellte, sodass Du nicht beide in einen Topf werfen kannst.

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3794 am: 17.01.2025 09:33 »

Verstehe ich dich richtig, das ich oder man im hohen Alter, dann die Arbeitszeit reduzieren könnte um in die GKV zurück zur wechseln und anschließend wieder erhöhen?

Ich habe irgendwo gelesen, das bei Teilzeit immer auf Vollzeit hochgerechnet wird?
Habe mich jedoch vorher nie bzw. auch jetzt noch nicht da nicht mehr möglich, mit PKV intensiv beschäftigt.

Edit: vor dem Alter 55 ?

Grundsätzlich ja, wobei eine vorrausschauende Betrachtung des Jahresarbeitsentgeltes erfolgt. Bezogen auf das gesamte Kalenderjahr muss die Entgeltgrenze durch die Teilzeittätigkeit wieder unterschritten werden und man darf auch zum Zeitpunkt der Reduzierung das 55. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Da das sozialversicherungspflichtige Entgelt genommen wird, kann, wenn man nur knapp darüber liegt, es sogar ausreichen, wenn man im Rahmen der Bruttoentgeltumwandlung weitere Beträge in die betriebliche AV einzahlt.

Ok danke dir, hört sich an sich nicht schlecht an. Bis 55 habe ich doch noch ziemlich lang. Stand jetzt wäre eine pkv tatsächlich günstiger. Wenn man einfach Check24 glauben kann. Ich denke es ist dann doch etwas schwieriger, aber laut check24, würde ich ca. 200 € monatlich weniger zahlen müssen.

Mal was anderes, habt ihr mal den Gehaltsrechner heute benutzt? wollte gucken wie hoch die Erhöhung sein müsste um in die PKV zu können, dabei ist mir aufgefallen, dass laut dem Rechner die Lohnsteuer aufeinmal ca. 15 € niedriger wäre als vor paar Tagen.
Hat sich da was verändert?

Der höhere Grundfreibetrag wird nun berücksichtigt (12.096 statt 11.784 Euro) und dadurch die Verschiebung aller Tarifeckwerte

war das vorher nicht bereits berücksichtig?

Also stand jetzt bekomme ich knapp 15 € mehr raus als vorher. bzw. jetzt sind es keine knapp 40 € weniger sondern sogar knapp unter 20 €. Dann sieht es ja etwas weniger schlimm aus.

Vorher gab es aber auch schon eine Steuererleichterung und jetzt noch eine, obwohl wir keine Regierung haben?

Es gab im Herbst eine Erhöhung des Grundfreibetrags von 11.604 auf 11.784 Euro. Dabei wurde, um die Bürpkratie etwas geringer zu halten, beschlossen, das sich die gesamte Erhöhung des Grundfreibetrags (also die 180 Euro) komplett im Dezember widerspiegelt und keine Rückberechnung/Korrektur für jeden Monat des Jahres 2024 stattfindet.

Kurz vor Weihnachten hat die FDP der Erhöhung des Grundfreibetrags (von 11.784 auf 12.096 Euro) zum 01.01.2025 zugestimmt, so dass eine Mehrheit entstanden ist. Die FDP hat gesagt, sie stimmt diesem zu, wenn dafür die anderen Punkte aus dem Gesetzesvorhaben alle rausfliegen und es nur um Anhebung Kindergeld, Kinderfreibetrag und Grundfreibetrag + Verschiebung der Tarifeckwerte geht. Hiergegen hatten sich SPD und Grüne lange gewährt, aber es letztlich doch so gemacht, um sich darstellen zu können als diejenigen, die die Arbeitnehmer entlasten.
Die FDP hat hier also der Reste-Ampel zur Merheit verholfen.

Da es im Jahr 2024 diese Besonderheit gab, dass der erhöhte Grundfreibetrag sich komplett im Dezember widerspiegelt und nicht wie sonst bei nachträglicher Erhöhung auf alle Monate rückwirkend verteilt wird (dann hätte es Nachzahlungen für jeden Monat gegeben), ist es besser, wenn du dein Gehalt aus Oktober (bzw. die gezahlte Steuer) mit dem Januar vergleichst (November wegen Weihnachtsgeld nicht und Verschiebungen bei steuerpflichtigen Hinzurechnungsbeiträgen etc. nicht).

Das alles ist mir bekannt, ich glaube das der Rechner für 2025 andere Zahlen als für 2024 ausgespuckt hatte, also was Steuer an geht.

Jetzt ist das Netto etwas besser als vor paar Tagen. Zwar insgesamt schlechter als im Oktober 2024 aber weniger schlimm als vorher gedacht.

also etwas positives im Negativen :D