Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.
Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)
M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.
Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.
Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.
Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).
Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).
also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??
Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?
weil der Beamte deutlich weniger Abzüge hat, hat er natürlich mehr Netto vom Brutto bei gleicher Tariferhöhung. 3% Erhöhung minus 50% Steuern und Abgaben sind eben anders zu bewerten als 3% Erhöhung und 10% Abgaben.
Zu Deiner Frage "Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?" - eben genau das oben Erwähnte.
Der Hauptunterschied zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst liegt in der Sozialversicherung. Angestellte müssen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten, was die Abzüge von ihrem Bruttogehalt erhöht und damit ihr Nettogehalt verringert. Beamte sind von diesen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Sie müssen lediglich Beiträge zur Krankenversicherung leisten, allerdings in Form einer Beihilfe, die deutlich niedriger ist als die regulären Beiträge, die Angestellte zahlen müssen.
Durch die fehlenden oder geringeren Abzüge haben Beamte im Vergleich zu Angestellten eine höhere Nettosteigerung, wenn ihr Gehalt um einen Prozentsatz wie 3% erhöht wird.
Es gibt natürlich auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Höhe der Beihilfe zur Krankenversicherung usw. Aber in der Regel gilt, dass Beamte bei einer Gehaltserhöhung netto mehr profitieren als Angestellte.
Dass ist mathematisch nicht korrekt und absoluter Unsinn.
Steuerprogression außen vor(!) sind 5% brutto auch 5% netto, egal wie viel abgezogen wird.
Dann vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen.
Blicken wir mal nur auf die Angestellten: eine 3% Erhöhung des Bruttolohns bedeutet bei jemandem in EG6 mehr netto also bei jemandem in EG15 (kalte Progression).
wir sprechen also richtigerweise von der prozentual gleichen Erhöhung für Angestellte und Beamten bei 3%, aber von völlig unterschiedlichen Abzügen.
Eine Erhöhung des Bruttogehalts führt zu höheren Abzügen, vor allem durch die Steuerprogression. Das bedeutet, dass ein höheres Bruttogehalt dazu führen kann, dass ein größerer Teil des zusätzlichen Einkommens durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge verloren geht. Die Steuerprogression sorgt dafür, dass mit steigendem Einkommen auch der Steuersatz steigt. Das betrifft sowohl Angestellte als auch Beamte, jedoch in unterschiedlichem Maße.
Angestellte zahlen Sozialversicherungsbeiträge (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung). Diese Abgaben sinken direkt mit der Erhöhung des Bruttogehalts, wodurch das zusätzliche Einkommen netto gemindert wird.
Beamte zahlen nur Beiträge zur Krankenversicherung (in Form der Beihilfe) und müssen keine Renten- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen. Daher haben sie weniger Abzüge und profitieren in der Regel stärker von einer Bruttoerhöhung als Angestellte.
Eine 3%ige Erhöhung des Bruttogehalts bedeutet tatsächlich auch 3% mehr Bruttoeinkommen für Beamte und Angestellte gleichermaßen. Das NETTOgehalt wird aber durch die Abzüge (insbesondere Steuern und Sozialversicherungsbeiträge) bei Angestellten viel stärker negativ beeinflusst.
Beamte haben in der Regel geringere Abzüge als Angestellte, sodass Du nicht beide in einen Topf werfen kannst.