Damit die Beschäftigung in den kommenden Jahrzehnten in etwa konstant bleibt, braucht die Bundesrepublik eine Nettozuwanderung von 400.000 Personen jährlich, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berechnet hat.
Und da stelle ich mir die Frage: Ist das Unverständnis über nüchterne Zahlen Absicht oder einfach notwendig, weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
Wie machen das eigentlich Japan und andere asiatische Staaten mit einem "Demographieproblem"? Die importieren nicht massenhaft Armutsmigration.
Auch Japan erkennt das Demographieproblem und öffnet sich schrittweise. Die bilateralen Abkommen, die sogenannten Economic Partnership Agreements (EPA), die Japan mit Indonesien (2008), den Philippinen (2009) sowie Vietnam (2014) vereinbarte, markieren eine neue Strategie im Umgang mit dem steigenden Pflegebedarf und zugleich einen migrationspolitischen Paradigmenwandel in Japan. Erstmals öffnete Japan seinen Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitskräfte, die nicht im engen Sinne zum Segment der Hochqualifizierten zählen. Dieser Weg führte jedoch bisher nicht zu dem gewünschten Erfolgen. Daher forscht man beispielsweise an Roboter und KI, die die Pflegefachkräfte ergänzen sollen. Es gibt da jedoch derzeit noch Vorbehalte.
Nur um es klarzustellen: Ich bin auch nicht mit der bisherigen Migrationspolitik einverstanden und hätte mir auch einen anderen Weg gewünscht. In meinen Augen geht es aber darum, das WIE zukünftig anders zu gestalten und nicht das OB generell in Frage zu stellen. Es wird, wie cyrix42 es zutreffend dargestellt hat, in Zukunft einen Kampf um globale Manpower geben, weil alle westlichen Welten ein ähnliches Problem haben.
Dieser Fachkräftemangel wird den ÖD ungleich härter treffen, weil der ÖD ein noch stärkeres demografisches Problem hat wie der Durchschnitt der Bevölkerung.