Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 600846 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #525 am: 27.02.2025 10:29 »

Meine persönliche Tarifverhandlung habe ich heute beendet und einen neuen Vertrag unterschrieben. Dann will ich zumindest noch die Prozente fürs erste Halbjahr mitnehmen ;)

Meinen Glückwunsch dazu- ist ja auch völlig logisch: ist man kein Gewerkschaftsmitglied, verhandelt man für sich selber. Diese Logik wird aber hier von 99% bestritten. Diese sehen sich als Opfer zerrieben zwischen mauen Tarifabschlüssen und ihrem Versagen, mit ihrem AG zu verhandeln. Ich bitte Sie inständig, klären Sie die Ahnungslosen 99% auf: wie haben Sie mit Ihrem AG verhandelt?DANKE

Wenn man für sich selber verhandeln würde, würde man nicht automatisch an Tarifergebnissen partizipieren.

Und irgendwie verstehst du es einfach nicht, dass die VKA Arbeitgeber immer nach Tarif zahlen, da ist nichts mit verhandeln.

Mag beim Bund, Land und Versorgern (TV-V) ja anders sein....
Was Sie nicht verstehen wollen, dass  Verhandlungen auch zum Ergebnis führen können, dass sich der AN nach einem anderen Arbeitsplatz umsieht. Zb nämlich dann, wenn der AG im Tvöd erklärt, dass er mehr nicht zahlen kann; der AN aber mehr will.

Auch das sind Verhandlungen. Und der AG von Nordheidjer74 will ihn nicht ziehen lassen und gibt ihm deshalb mehr. Das einzige, was Sie wahrscheinlich nicht „ verstehen“ , ist das Ihr AG Sie nicht als Granate einschätzt, die er unbedingt halten muss. Das macht nichts- kann ja mal passieren.
Absolut richtig.
Und solange die KlammenKassen dieser Welt sich bei AGs rumtrollen die nur eine Klamme Kasse haben und zwar, weil sie schlechter Rechnen können als ander oder einfach keinen Bedarf, gibt es für diese Gemeinden auch kein Bedarf einen anderen Blickwinkel zu haben.
Im TVV scheint man es ja besser verstanden zu haben oder dort ist die Not größer.

Noch einmal. es gibt die VKA bzw. die KAV, die zurechtweisen.

Das gibt es bei Land und Bund nicht. Aber das willst du auch einfach nicht verstehen.
Ich kenne wirklich gute Leute, es bekommt niemand eine AT Gruppierung oder mal eben eine Höhere Eingruppierung (die es ja eigentlich auch nicht geben darf, weil die übertragenen Tätigkeiten maßgeblich sind).

Man hat ja nun hier oft genug vernommen, dass dies bei Kommunen nicht läuft (haben ja nun alle aus dem VKA Bereich hier bestätigt). Bei Bund und Land geht halt mehr, kein Wunder, wenn man auf den Geldern sitzt für Leistungen, die auf Kommunen übertragen werden  ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #526 am: 27.02.2025 10:34 »

Meine persönliche Tarifverhandlung habe ich heute beendet und einen neuen Vertrag unterschrieben. Dann will ich zumindest noch die Prozente fürs erste Halbjahr mitnehmen ;)

Meinen Glückwunsch dazu- ist ja auch völlig logisch: ist man kein Gewerkschaftsmitglied, verhandelt man für sich selber. Diese Logik wird aber hier von 99% bestritten. Diese sehen sich als Opfer zerrieben zwischen mauen Tarifabschlüssen und ihrem Versagen, mit ihrem AG zu verhandeln. Ich bitte Sie inständig, klären Sie die Ahnungslosen 99% auf: wie haben Sie mit Ihrem AG verhandelt?DANKE

Wenn man für sich selber verhandeln würde, würde man nicht automatisch an Tarifergebnissen partizipieren.

Und irgendwie verstehst du es einfach nicht, dass die VKA Arbeitgeber immer nach Tarif zahlen, da ist nichts mit verhandeln.

Mag beim Bund, Land und Versorgern (TV-V) ja anders sein....
Was Sie nicht verstehen wollen, dass  Verhandlungen auch zum Ergebnis führen können, dass sich der AN nach einem anderen Arbeitsplatz umsieht. Zb nämlich dann, wenn der AG im Tvöd erklärt, dass er mehr nicht zahlen kann; der AN aber mehr will.

Auch das sind Verhandlungen. Und der AG von Nordheidjer74 will ihn nicht ziehen lassen und gibt ihm deshalb mehr. Das einzige, was Sie wahrscheinlich nicht „ verstehen“ , ist das Ihr AG Sie nicht als Granate einschätzt, die er unbedingt halten muss. Das macht nichts- kann ja mal passieren.

Nr, dir Verhandlung von Nordheidjer74 hat dazu geführt, das er seinen Arbeitgeber verlassen wird.  Deswegen will er die rückwirkende Erhöhung, um noch was von den Verhandlungen zu haben.

Das ist das was du nicht verstehen willst. Klar kann der größte Teil der IT gehen, nur wer macht dann die Arbeit? Verwaltungsfachangestellte? Das ist das was Klammekassen und ich hier immer meinen. Man kann gehen, das sinkende Boot verlassen oder man versucht es zu retten. Und um es zu retten, reicht keine Lösung für mich alleine aus, sondern eine die "Rettungskräfte" alarmiert und ins Boot holt.

Es ist fast sinnlos dagegen an zu reden. Die Leute, die behaupten, dass das geht, arbeiten alle beim Bund oder beim Land. Und das ist kein Zufall.

Es gibt theoretische Konstukte von der VKA, ja. Aber nichtsdestotrotz werden die Arbeitgeber angehalten, möglichst nichts zu tun.
Beispiel alleine hierfür ist der Arbeitgeberzuschuss zur Entgeltumwandlung. Den zahlen Bund und Land einfach übertariflich, die VKA räumt die Möglichkeit offiziell ein, es wird aber in den Kommunen nicht gewärht, weil immer mit sparsamen Haushalten argumentiert wird.

Nicht besetzte Stellen entlasten den Haushalt ja; und wenn die Dinge dann auf dem Markt eingekauft werden müssen und wesentlich teurer sind, ist es auch egal, weil es zum Glück nicht unter Personalaufwendungen fällt. Krank, aber leider Realität.

Ansonsten würden die massiven Steuerverschwendungen für sinnlose Projekte auch mal viel mehr in den Fokus rücken, aber nein, es geht immer nur um das Personal, das zu teuer ist und nichts kosten darf
« Last Edit: 27.02.2025 10:53 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #527 am: 27.02.2025 10:39 »
Merz will aber wohl eh jeden 10. Mitarbeiter in der Verwaltung kündigen. Da wird es in den nächsten vier Jahren auch nichts in der Digitalisierung.

https://www.golem.de/news/verwaltungsdigitalisierung-nach-der-wahl-keine-besserung-in-sicht-2502-193663-2.html

Man gut, dass die alten Minister noch vorgesorgt haben und in der Probezeit verbeamtet haben, Beförderungen über mehrere Besoldungsgruppen durchgeführt haben.

Ich sag ja, beim Bund und bei den Ländern ist das alles egal, da werden die Gelder so rausgeknallt. Hauptsache man leitet es nicht an die Kommunen weiter.

Einige Bundesministerien sind aber auch überbesetzt, was man an so manchen sinnlosen Gesetzen sehen kann.

Gekündigt wird aber auch sicherlich nicht, wenn dann nur nicht nachbesetzt

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #528 am: 27.02.2025 10:46 »
Es ist doch Geld vorhanden:

https://www.bild.de/politik/inland/neuer-bundestag-abgeordneten-diaeten-sollen-um-606-euro-steigen-67bee6f1651ced275f673442


Ist eine Sauerei. Allerdings ist es halt keine große Maße. Geht ja "nur" um ein paar hundert Personen. Und damit hält sich die Gesamtsumme einigermaßen in Grenzen. (Pension ausgenommen).

Naja, bei der "Besteuerung von Milliardären" geht es auch nur um 140 Personen, trotzdem konnte die Linke mit diesem Thema ihr prognostiziertes Ergebnis mit ein paar viralen Reichinnek-TikTok-Videos verdoppeln. Die Politik sollte also nicht die Kraft der Symbolik unterschätzen.

Nur dass da die Gesamtsumme schnell ordentlich anwächst, weil das eben nicht "nur" 600 € pro Person ausmachen würde  ;)

Ja, zumindest wenn die Linke zuvor eine weitere ihrer politischen Ideen wiederbelebt und den Strafbestand der Republikflucht einführt. Denn ansonsten sind Milliardäre sozial wahrscheinlich recht mobil und sagen einfach bey bey.

Aber um nicht den Zorn der Moderation zu ernten, nachfolgend die Relation zum TVöD: Die Politik sollte bei der aufgeheizten Stimmung schon reflektiert überlegen, wofür Geld da ist und wofür nicht. Eines der wenigen Gemeinschaftsprojekte, auf das sich die potenziellen Koalitionen einigen können, lautet ja "Investitionen in die Infrastruktur" - und da sind die Tarifverhandlungen der 1. Baustein, um da wirklich Willen zu beweisen.

Jap, definitiv. Zumal nach den letzten Wahlergebnissen wäre es sinnvoll, wenn der öffentliche Dienst funktionieren würde...

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #529 am: 27.02.2025 10:57 »
Also vom Land Niedersachsen haben ich beispielsweise gefunden, dass es eine Anweisung gibt, dass der Arbeitgeberzuschuss pauschal gezahlt wird.

Das gilt dann aber für alle Behörden (Innenministerium, Finanzministerium, NLStBV etc.). Es geht halt um ganz andere Größen. Das Land Niedersachsen sagt dann "Jo passt schon. Geben wir unseren Leuten. Bezahlen wir halt die Kommunen nochmal schlechter."

Es wird halt bis nach unten durchgereicht.... und da die Kommunen die letzten sind....

Wenn es nach MoinMoin und daseinsvorsorge geht, kündigen wir nun aber alle und wechseln in die Wirtschaft oder zu Bund oder Land.
Dann gibt es schön "Rambozambo" vor Ort in den Kommunen  :). Jedes Rathaus einfach zu.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #530 am: 27.02.2025 10:57 »

Noch einmal. es gibt die VKA bzw. die KAV, die zurechtweisen.

Das gibt es bei Land und Bund nicht. Aber das willst du auch einfach nicht verstehen.
Ich kenne wirklich gute Leute, es bekommt niemand eine AT Gruppierung oder mal eben eine Höhere Eingruppierung (die es ja eigentlich auch nicht geben darf, weil die übertragenen Tätigkeiten maßgeblich sind).
...

Ja, aber diese Situation ist Dir doch bekannt. Es geht nicht darum, ob Leute gut sind, sondern ob ein Arbeitgeber der Meinung ist, dass der so besetzte Arbeitsplatz von herausragender Bedeutung ist und eben nicht auch durch eine mittelmäßige Kraft besetzt werden könnte. Wäre dem so, dann würde man sich auch gegen VKA/KAV auflehnen.

Hier bist Du mit Deiner Eigenverantwortung(! - Denk mal an Deine gelbe Lieblingspartei ;)) gefordert. Verdi wird Dir nicht helfen, also musst Du Deine Ansprüche selbst geltend machen. Verbleibt das ohne Erfolg, musst Du aber auch die Konsequenz daraus ziehen und gehen.

Ich kritisiere ja auch sehr gerne die geringe Beachtung der höheren EG in den Tarifverhandlungen. Das ist aber eine eher systemische Beleuchtung, weil ich davon ausgehe, dass der öD dann wirklich eines Tages durch Abwanderung von Leistungsträgern verblödet. Innerhalb dieses "Spiels" liegt die Entscheidung für oder gegen einen Verbleib im öD aber immer beim Einzelnen.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #531 am: 27.02.2025 11:04 »
Wenn es nach MoinMoin und daseinsvorsorge geht, kündigen wir nun aber alle und wechseln in die Wirtschaft oder zu Bund oder Land.
Dann gibt es schön "Rambozambo" vor Ort in den Kommunen  :). Jedes Rathaus einfach zu.

Wo ist das Problem dabei?

Dann wird man die Gehälter eben in dieser Not erhöhen. Es liegt an Dir, zu bleiben und zu hoffen, oder in die pW zu wechseln.

Nordheidjer74

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #532 am: 27.02.2025 11:14 »

Meine persönliche Tarifverhandlung habe ich heute beendet und einen neuen Vertrag unterschrieben. Dann will ich zumindest noch die Prozente fürs erste Halbjahr mitnehmen ;)

Meinen Glückwunsch dazu- ist ja auch völlig logisch: ist man kein Gewerkschaftsmitglied, verhandelt man für sich selber. Diese Logik wird aber hier von 99% bestritten. Diese sehen sich als Opfer zerrieben zwischen mauen Tarifabschlüssen und ihrem Versagen, mit ihrem AG zu verhandeln. Ich bitte Sie inständig, klären Sie die Ahnungslosen 99% auf: wie haben Sie mit Ihrem AG verhandelt?DANKE

Wenn man für sich selber verhandeln würde, würde man nicht automatisch an Tarifergebnissen partizipieren.

Und irgendwie verstehst du es einfach nicht, dass die VKA Arbeitgeber immer nach Tarif zahlen, da ist nichts mit verhandeln.

Mag beim Bund, Land und Versorgern (TV-V) ja anders sein....
Was Sie nicht verstehen wollen, dass  Verhandlungen auch zum Ergebnis führen können, dass sich der AN nach einem anderen Arbeitsplatz umsieht. Zb nämlich dann, wenn der AG im Tvöd erklärt, dass er mehr nicht zahlen kann; der AN aber mehr will.

Auch das sind Verhandlungen. Und der AG von Nordheidjer74 will ihn nicht ziehen lassen und gibt ihm deshalb mehr. Das einzige, was Sie wahrscheinlich nicht „ verstehen“ , ist das Ihr AG Sie nicht als Granate einschätzt, die er unbedingt halten muss. Das macht nichts- kann ja mal passieren.

Nr, dir Verhandlung von Nordheidjer74 hat dazu geführt, das er seinen Arbeitgeber verlassen wird.  Deswegen will er die rückwirkende Erhöhung, um noch was von den Verhandlungen zu haben.

Das ist das was du nicht verstehen willst. Klar kann der größte Teil der IT gehen, nur wer macht dann die Arbeit? Verwaltungsfachangestellte? Das ist das was Klammekassen und ich hier immer meinen. Man kann gehen, das sinkende Boot verlassen oder man versucht es zu retten. Und um es zu retten, reicht keine Lösung für mich alleine aus, sondern eine die "Rettungskräfte" alarmiert und ins Boot holt.

Es ist fast sinnlos dagegen an zu reden. Die Leute, die behaupten, dass das geht, arbeiten alle beim Bund oder beim Land. Und das ist kein Zufall.

Es gibt theoretische Konstukte von der VKA, ja. Aber nichtsdestotrotz werden die Arbeitgeber angehalten, möglichst nichts zu tun.
Beispiel alleine hierfür ist der Arbeitgeberzuschuss zur Entgeltumwandlung. Den zahlen Bund und Land einfach übertariflich, die VKA räumt die Möglichkeit offiziell ein, es wird aber in den Kommunen nicht gewärht, weil immer mit sparsamen Haushalten argumentiert wird.

Nicht besetzte Stellen entlasten den Haushalt ja; und wenn die Dinge dann auf dem Markt eingekauft werden müssen und wesentlich teurer sind, ist es auch egal, weil es zum Glück nicht unter Personalaufwendungen fällt. Krank, aber leider Realität.

Ansonsten würden die massiven Steuerverschwendungen für sinnlose Projekte auch mal viel mehr in den Fokus rücken, aber nein, es geht immer nur um das Personal, das zu teuer ist und nichts kosten darf

da aufbauend auf meinen Beitrag eine gewisse Diskussion entstand. Bin als Ing. bei einer Kommune und verlasse den öD nun wieder Richtung Planungsbüro. Mit dem bekanntgeben des Wechsels kam mein aktueller AG noch mit dem Versuch "evtl. mögliche Zulagen" und Aufgabenumstrukturierung mich zu überzeugen. Hauptgrund ist nicht mall zwingend nur das Geld, vielmehr dass ich fast nur noch verwalte, wenig praxisbezogen plane und baue(n lasse).

KlammeKassen

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« Antwort #533 am: 27.02.2025 11:32 »

Noch einmal. es gibt die VKA bzw. die KAV, die zurechtweisen.

Das gibt es bei Land und Bund nicht. Aber das willst du auch einfach nicht verstehen.
Ich kenne wirklich gute Leute, es bekommt niemand eine AT Gruppierung oder mal eben eine Höhere Eingruppierung (die es ja eigentlich auch nicht geben darf, weil die übertragenen Tätigkeiten maßgeblich sind).
...

Ja, aber diese Situation ist Dir doch bekannt. Es geht nicht darum, ob Leute gut sind, sondern ob ein Arbeitgeber der Meinung ist, dass der so besetzte Arbeitsplatz von herausragender Bedeutung ist und eben nicht auch durch eine mittelmäßige Kraft besetzt werden könnte. Wäre dem so, dann würde man sich auch gegen VKA/KAV auflehnen.

Hier bist Du mit Deiner Eigenverantwortung(! - Denk mal an Deine gelbe Lieblingspartei ;)) gefordert. Verdi wird Dir nicht helfen, also musst Du Deine Ansprüche selbst geltend machen. Verbleibt das ohne Erfolg, musst Du aber auch die Konsequenz daraus ziehen und gehen.

Ich kritisiere ja auch sehr gerne die geringe Beachtung der höheren EG in den Tarifverhandlungen. Das ist aber eine eher systemische Beleuchtung, weil ich davon ausgehe, dass der öD dann wirklich eines Tages durch Abwanderung von Leistungsträgern verblödet. Innerhalb dieses "Spiels" liegt die Entscheidung für oder gegen einen Verbleib im öD aber immer beim Einzelnen.

Ja, das ist durchaus richtig. Ich glaube auch nicht an Riesenerfolge von verdi.

Mir geht es eher darum, dass MoinMoin in einer Tour behauptet, dass man tausende Zulagen und Höhergruppierungen bekommen kann. Ich stelle nur richtig, dass das eben auf kommunaler Ebene nicht ohne Weiteres geht.
Hier sind auch schon viele abgewandert, was auch bedauert wurde, da gute Leistungen gebracht wurden: Aber es hieß dann von Landratebene "Da sind uns leider die Hände gebunden durch den KAV, da können wir nicht mehr zahlen."

Das haben hier doch auch nahezu alle, die im kommunalen Bereich tätig sind, dargestellt.

Gleichermaßen haben viele, die bei Bund und Land arbeiten illustriert, dass es nicht so problemhaft ist, Zulagen zu bekommen oder Stufensprünge zu machen.

Daher finde ich es schwierig, wenn Leute, die beim Bund und Land arbeiten, den Leuten in den Kommunen erzählen, was die easy rausholen können dort.

Dafür sind die Kommunen viel zu unterschiedlich.

Beim Innenministerium Niedersachsen ist dein Arbeitgeber das Land Niedersachsen, beim Finanzministerium auch das Land Niedersachsen etc. etc.
Bei der Stadt Braunschweig ist es die Stadt Braunschweig, bei der Region Hannover die Region Hannover.... zig verschiedene.
Daher weiß ich ohnehin nicht, wie diese pauschalen Behauptungen für den kommunalen Bereich aufgestellt werden können.

KlammeKassen

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« Antwort #534 am: 27.02.2025 11:34 »
Wenn es nach MoinMoin und daseinsvorsorge geht, kündigen wir nun aber alle und wechseln in die Wirtschaft oder zu Bund oder Land.
Dann gibt es schön "Rambozambo" vor Ort in den Kommunen  :). Jedes Rathaus einfach zu.

Wo ist das Problem dabei?

Dann wird man die Gehälter eben in dieser Not erhöhen. Es liegt an Dir, zu bleiben und zu hoffen, oder in die pW zu wechseln.

Das weiß ich doch, habe ich auch schon mehrfach gesagt.

Mal sehen, was die Zukunft bringen wird. Mit meinem Studium stehen mir zumindest extrem viele Bereiche zur Auswahl  :).

Die Aufgaben und die Kollegen halten mich momentan aber noch, da Aufgaben Spaß machen und die Abteilung gut ist.
Sind ja auch Faktoren, die einfließen bei einer Betrachtung

KlammeKassen

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« Antwort #535 am: 27.02.2025 11:37 »

Meine persönliche Tarifverhandlung habe ich heute beendet und einen neuen Vertrag unterschrieben. Dann will ich zumindest noch die Prozente fürs erste Halbjahr mitnehmen ;)

Meinen Glückwunsch dazu- ist ja auch völlig logisch: ist man kein Gewerkschaftsmitglied, verhandelt man für sich selber. Diese Logik wird aber hier von 99% bestritten. Diese sehen sich als Opfer zerrieben zwischen mauen Tarifabschlüssen und ihrem Versagen, mit ihrem AG zu verhandeln. Ich bitte Sie inständig, klären Sie die Ahnungslosen 99% auf: wie haben Sie mit Ihrem AG verhandelt?DANKE

Wenn man für sich selber verhandeln würde, würde man nicht automatisch an Tarifergebnissen partizipieren.

Und irgendwie verstehst du es einfach nicht, dass die VKA Arbeitgeber immer nach Tarif zahlen, da ist nichts mit verhandeln.

Mag beim Bund, Land und Versorgern (TV-V) ja anders sein....
Was Sie nicht verstehen wollen, dass  Verhandlungen auch zum Ergebnis führen können, dass sich der AN nach einem anderen Arbeitsplatz umsieht. Zb nämlich dann, wenn der AG im Tvöd erklärt, dass er mehr nicht zahlen kann; der AN aber mehr will.

Auch das sind Verhandlungen. Und der AG von Nordheidjer74 will ihn nicht ziehen lassen und gibt ihm deshalb mehr. Das einzige, was Sie wahrscheinlich nicht „ verstehen“ , ist das Ihr AG Sie nicht als Granate einschätzt, die er unbedingt halten muss. Das macht nichts- kann ja mal passieren.

Nr, dir Verhandlung von Nordheidjer74 hat dazu geführt, das er seinen Arbeitgeber verlassen wird.  Deswegen will er die rückwirkende Erhöhung, um noch was von den Verhandlungen zu haben.

Das ist das was du nicht verstehen willst. Klar kann der größte Teil der IT gehen, nur wer macht dann die Arbeit? Verwaltungsfachangestellte? Das ist das was Klammekassen und ich hier immer meinen. Man kann gehen, das sinkende Boot verlassen oder man versucht es zu retten. Und um es zu retten, reicht keine Lösung für mich alleine aus, sondern eine die "Rettungskräfte" alarmiert und ins Boot holt.

Es ist fast sinnlos dagegen an zu reden. Die Leute, die behaupten, dass das geht, arbeiten alle beim Bund oder beim Land. Und das ist kein Zufall.

Es gibt theoretische Konstukte von der VKA, ja. Aber nichtsdestotrotz werden die Arbeitgeber angehalten, möglichst nichts zu tun.
Beispiel alleine hierfür ist der Arbeitgeberzuschuss zur Entgeltumwandlung. Den zahlen Bund und Land einfach übertariflich, die VKA räumt die Möglichkeit offiziell ein, es wird aber in den Kommunen nicht gewärht, weil immer mit sparsamen Haushalten argumentiert wird.

Nicht besetzte Stellen entlasten den Haushalt ja; und wenn die Dinge dann auf dem Markt eingekauft werden müssen und wesentlich teurer sind, ist es auch egal, weil es zum Glück nicht unter Personalaufwendungen fällt. Krank, aber leider Realität.

Ansonsten würden die massiven Steuerverschwendungen für sinnlose Projekte auch mal viel mehr in den Fokus rücken, aber nein, es geht immer nur um das Personal, das zu teuer ist und nichts kosten darf

da aufbauend auf meinen Beitrag eine gewisse Diskussion entstand. Bin als Ing. bei einer Kommune und verlasse den öD nun wieder Richtung Planungsbüro. Mit dem bekanntgeben des Wechsels kam mein aktueller AG noch mit dem Versuch "evtl. mögliche Zulagen" und Aufgabenumstrukturierung mich zu überzeugen. Hauptgrund ist nicht mall zwingend nur das Geld, vielmehr dass ich fast nur noch verwalte, wenig praxisbezogen plane und baue(n lasse).

Ah okay, danke für den Hinweis  ;).
Bei Ingenieuren leider keine Seltenheit.... bei uns auch ein großes Problem. Auch häufig mit dem Aspekt, dass es zu wenig praxisbezogen ist (neben dem Gehalt).

Wegen der langen Kündigungsfrist erhälst du dann aber noch ein paar Monate das TVöD-Gehalt. Nun hab ich es verstanden  ;).

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #536 am: 27.02.2025 12:16 »
Daher finde ich es schwierig, wenn Leute, die beim Bund und Land arbeiten, den Leuten in den Kommunen erzählen, was die easy rausholen können dort.

Ich habe MoinMoin nicht so verstanden, dass es easy wäre, besondere Konditionen herauszuholen.

Es kommt auch beim Land immer auf die konkrete Position im konkreten Haus an. Bei uns gibt es erst seit kurzem Fachkräftezulagen, die aber eng kontingentiert und befristet sind, und auch nicht besonders hoch ausfallen. Im höheren Bereich gibt's dann auch AT, weil die E-Tabelle ja ein Ende hat und es bei uns bis zur B7 geht.

Auf der anderen Seite gibt es z.B. in der Kommune meiner Frau (mit ~20k Einwohnern) auch 2 AT-Kräfte. Es geht also schon, wenn man denn will.

Für Verbesserungen der Möglichkeiten muss man aber in den zweistelligen EG schon selbst kämpfen, weil -wie bekannt- verdi da nicht hilft.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #537 am: 27.02.2025 12:23 »

Wenn es nach MoinMoin und daseinsvorsorge geht, kündigen wir nun aber alle und wechseln in die Wirtschaft oder zu Bund oder Land. Dann gibt es schön "Rambozambo" vor Ort in den Kommunen  :). Jedes Rathaus einfach zu.
Also -So schwer von Kapee ist normalerweise nur die vka- jetzt auch noch Sie. Es geht nicht darum, einfach zu kündigen, sondern eine Abwägung vorzunehmen: bin ich der Meinung, dass meine Leistung an einem Arbeitsplatz in der pw besser bezahlt würde und die Weichen Faktoren etwa gleich sind?

Diese Frage beantworten regelmäßig mE mindestens 90% mit Nein - wenn auch aus verschiedenen Gründen und verbleiben im öd. Dass es in einzelnen Bereichen Problematiken gibt zb IT, ist ja offensichtlich. Aber wenn weder die Gewerkschaften noch die vka Sie im Blick haben , Sie aber den ÖD retten wollen und deshalb verbleiben:

Dann sollten Sie und Gleichgesinnte sich endlich aufraffen und eine eigene Interessensvertretung gründen wie Cockpit oder Marburger Bund. Wenn Ihnen das zu anstrengend ist, bleibt leider nur die Opferrolle.


SamFisher

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #538 am: 27.02.2025 12:32 »
Daher finde ich es schwierig, wenn Leute, die beim Bund und Land arbeiten, den Leuten in den Kommunen erzählen, was die easy rausholen können dort.

Es ist auch beim Bund nicht einheitlich. In meiner Ministeriumszeit musst ich erfahren, dass Höhergruppierungen verschenkt worden sind. Gute Beurteilung reichte. Aber nur genau bis der TB das Ende der fiktiven Beamtenlaufbahn erreicht hatte. Dann war für ihn auch das Ende erreicht und mehr war aus Prinzip nicht zu machen. Die Zulagen waren zu dem Zeitpunkt bei den Leistungsträgern auch oft schon ausgereicht und helfen natürlich auch nur wenig, wenn die Tätigkeit selbst nicht auslastet.

In den nachgelagerten Behörden dagegen war der Stellenkegel deutlich enger und auch das Geld für Zulagen saß nicht so locker. Jede Behörde verwaltet ihre Mittel selbst und Zulagen müssen aus den normalen Titeln erwirtschaftet werden.

Dass der Bund nur ein AG ist, kann da sogar Nachteil sein, weil z.B. die Fachkräftezulage nicht bei Wechsel innerhalb des Bundes neu gezahlt werden darf (nur übernommen, wenn man sie vorher schon hatte).

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #539 am: 27.02.2025 12:46 »
Daher finde ich es schwierig, wenn Leute, die beim Bund und Land arbeiten, den Leuten in den Kommunen erzählen, was die easy rausholen können dort.

Ich habe MoinMoin nicht so verstanden, dass es easy wäre, besondere Konditionen herauszuholen.

Es kommt auch beim Land immer auf die konkrete Position im konkreten Haus an. Bei uns gibt es erst seit kurzem Fachkräftezulagen, die aber eng kontingentiert und befristet sind, und auch nicht besonders hoch ausfallen. Im höheren Bereich gibt's dann auch AT, weil die E-Tabelle ja ein Ende hat und es bei uns bis zur B7 geht.

Auf der anderen Seite gibt es z.B. in der Kommune meiner Frau (mit ~20k Einwohnern) auch 2 AT-Kräfte. Es geht also schon, wenn man denn will.

Für Verbesserungen der Möglichkeiten muss man aber in den zweistelligen EG schon selbst kämpfen, weil -wie bekannt- verdi da nicht hilft.

Naja es wird immer gesagt "man macht drauf aufmerksam, was für Kosten entstehen, wenn man geht (als Fachkraft natürlich), und dann wird sich das oft anders überlegt."

Kann ich hier halt nicht bestätigen - und auch von anderen Bekannten und Freunden, die in anderen Behörden arbeiten, weiß ich, dass mit Zulagen u. ä. nicht gearbeitet wird.
Es werden dann lieber die Leute ziehen gelassen.

Daher ist die Frage, warum höhere Sachkosten nicht so problematisch sind, höhere Personalaufgaben aber immer extrem schlimm sind.