Autor Thema: Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst  (Read 51130 times)

Warnstreik

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Ein letzter Versuch: Sie können die Realtität verleugnen, bagatellisiern und Ihr Gegenüber in die lustige Ecke stellen: Aber auch Sie müssen unweigerlich mit den Folgen und Konsequenzen der Entwicklungen in Deutschland leben!

Keine Sorge, ich finde dich nicht lustig. Ich habe nur auf deine absolut anmutenden Aussagen reagiert (wie einige andere auch) - eben weil verallgemeinerde rassistische Vorurteile scheiße sind. Statt dieses Faktum kurz anzuerkennen kommst du mit Christenverfolgung und irgendwelchen Links zu Kufr-Erzählungen. Natürlich gibt es beides - aber darum geht es hier doch garnicht. Genauso wie hier die meisten keine Islamhasser sind, sind die meisten Muslime auch keine Christenhasser.

Aber auch Sie müssen unweigerlich mit den Folgen und Konsequenzen der Entwicklungen in Deutschland leben!

Ich lebe hier gut und gerne und mit guter Laune, auch wenn mir die gesellschaftlich-politische Lage Sorgen macht.

Faunus

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..., auch wenn mir die gesellschaftlich-politische Lage Sorgen macht.

Gestern wurde der Armutsbericht 2025 des Paritätischen Gesamtsverbands veröffentlicht und zeigt weiterhin die Tendez der sich öffnenden Schere zw. arm und reich.

Wobei diese vor allem Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentner*innen trifft, wobei die Altersarmut stark weiblich geprägt ist.
Positiv ist allerdings, dass trotz steigender Armutsquote (+1,1 %) die Armut unter den Erwerbstätigen leicht gesunken ist und zwar wegen der Reform des Wohngeldes und der Erhöhung des Mindestlohns.

BAT

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@BAT, weil vor dem Bau ein Planfeststellungsverfahren kommt, welches sehr lange dauern dürfte.

Ich kenn doch den Zirkus. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es oft nicht reale Probleme sind, die Projekte verzögern, sondern selbstgemachte.

BAT

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Positiv ist allerdings, dass trotz steigender Armutsquote (+1,1 %) die Armut unter den Erwerbstätigen leicht gesunken ist und zwar wegen der Reform des Wohngeldes und der Erhöhung des Mindestlohns.

Es ist keineswegs positiv, wenn

a) der Staat mal wieder die Aufgaben des Einzelnen übernimmt (Gewerkschaft) und
b) erhöhtes Wohngeld zahlt, welche nur fällig ist, weil er ausreichend Bauen verhindert und dann Wohngeld zahlt, welches letztendlich über die Miete bei etwas besser Situierten und Wohnkonzernen landet.

Faunus

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Seit wann sind Friseusen und viele andere "bescheiden" bezahlte Berufe gewerkschaftlich organisiert?
Diese ganzen Bereiche - z.B. Reinigungskräfte sind  sogar bei den Autobauern wie im ÖD outgesorct und fallen häufig unter keinem Tarif! Das war ja der Grund warum diese aus dem Metaller- bzw. ÖD-Tarif genommen wuden => Arbeitspreis drücken!

Lass das Wohngeld weg und sorge für faire Löhne durch noch höheren Druck auf die AG => das ist dann auch wieder falsch, oder!






BAT

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Warum soll ich mich für den Mindestlohn für Frisöse Uschi einsetzen?

Hat die Uschi das auch für meinen TVÖD gemacht?

Faunus, nicht ernsthaft oder? Natürlich muss sich die Arbeitnehmerschaft zunächst organisieren um SELBST bessere Bedingungen durchzusetzen.

Faunus

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Klingt wie "jeder für sich selbst und Gott/etc. für alle".
Wir leben in einer Gemeinschaft (Staatbürger von Deutschland) , in der ich persönlich weder hinter Stacheldrahlt mit bewaffneter Privat-Security an der Einfahrt noch vor dieser leben möchte! (= überspitzt ausgedrückt, um zu verdeutlichen!)

Deshalb bin ich für den Mindestlohn - immer hart an der Kante die AG gerade nicht zu verprellen ;)

Faunus

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@BAT
Bist Du je außerhalb von Europa unterwegs gewesen - und ich meine jetzt nicht "All-inclusive im Hotel in Puketh"!

BAT

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Jetzt habe ich Warnstreik von der Ignorierliste genommen und einen neuen hinzugefügt. Das Leben ist ein Geben und Nehmen.

Warnstreik

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Jetzt habe ich Warnstreik von der Ignorierliste genommen und einen neuen hinzugefügt. Das Leben ist ein Geben und Nehmen.

Nimm mich gerne wieder drauf.

Faunus

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Jetzt habe ich Warnstreik von der Ignorierliste genommen und einen neuen hinzugefügt. Das Leben ist ein Geben und Nehmen.

Nimm mich gerne wieder drauf.

Ich wußte nicht mal, dass das geht.
Da  ich grundsätzlich ein Anhänger der Demokratie und damit der Meinungsfreiheit bin - auch wenn manche die Grenzen dieser nicht kennen und es hin und wieder anstrengend ist - würde ich auf sowas garnicht kommen.

Naja, wenn's schön macht  8)

PushPull

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Positiv ist allerdings, dass trotz steigender Armutsquote (+1,1 %) die Armut unter den Erwerbstätigen leicht gesunken ist und zwar wegen der Reform des Wohngeldes und der Erhöhung des Mindestlohns.

An sich positiv, aber dennoch ein Armutszeugnis. Erwerbstätige sollten kein Wohngeld in Anspruch nehmen müssen.

Faunus

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Da bin ich bei Dir @Pitbull.
Aber der Preis "einer Ware/Dienstleistung" im Kapitalismus regelt sich über Angebot und Nachfrage.
Ist ein Überangebot und kaum Nachfrage vorhanden, so muss man wenig für das Angebotene zahlen.
Hohe Nachfrage kombiniert mit geringen Angebot und schon wird es teuer.

Das gilt auch für "Arbeitskraft", die u.U. für einen Vollzeitjob zu wenig erhält, um die eigenen Lebenshaltungskosten zu stemmen.

Da wäre wir dann bei der "sozialen Marktwirtschaft", bei der der Staat/die gewählte Regierung "umverteilt" - wie gut oder schlecht will ich nicht diskutieren, da wir da nicht mehr fertig werden.
Wohngeld ist eine von vielen solcher "Umverteilungen".

Da die Arbeitskräfte schwinden, lässt sich aber sowas wie Mindestlohn besser durchsetzten und kann dazu führen das Vollzeit-AN eher nicht mehr auf Wohngeld angewiesen sein werden. Bleibt das Heer der alleinerziehenden Teilzeit-AN, die eher Wohngeldempfänger sind, aber durch ein höheres Wohngeld und deinem höheren Mindestlohn vielleicht aus der Armut rauskommen.


Armutsbekämpfung ist immer ein Kraftakt für die Gesellschaft und Armut ist in der Regel nicht selbstverschuldet - z.B. weil so mancher Frisöse Uschi für eine 1/2 h mit Waschen, Schneiden und Föhnen nicht bereit ist 60 EUR zu zahlen und lieber beim Billigfriseur 32 EUR zahlt.
In beiden Fällen gehen Personalkosten/ Ladenmiete/Nebenkosten/ Arbeitsmaterial/diverse Steuern/etc. ab.
Wenn der Mindestlohn bei 15 EUR liegt, wird es nichts mehr mit 32 EUR für den Haarschnitt.


Faunus

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BAT

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Positiv ist allerdings, dass trotz steigender Armutsquote (+1,1 %) die Armut unter den Erwerbstätigen leicht gesunken ist und zwar wegen der Reform des Wohngeldes und der Erhöhung des Mindestlohns.

An sich positiv, aber dennoch ein Armutszeugnis. Erwerbstätige sollten kein Wohngeld in Anspruch nehmen müssen.

Auch nicht an sich positiv. Das Wohngeld ist eine Umverteilung von Mittelschicht in Richtung Mittelschicht (Kleinvermieter) bzw. Konzerne (Großvermieter). Da die Unterkunftskosten durch künstlichere Behinderung des (Bau-)Marktes und des Eigentumswerwerbs behindert sind, sind dies auch nur künstlich erzeugte Kosten.