Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 408648 times)

HansiderVogel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #375 am: 27.03.2025 10:29 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.

Verdi könnte sicherlich einiges mehr rausholen, wenn sie verschiedene Tarife anbieten würde.
Ich möchte z.B. weder Streikgeld noch eine Rechtschutzversicherung oder sonstige Leistung. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich 10 Euro im Monat zahlen. Eine Leistung (bis auf die Tarifverhandlung) möchte ich nicht. Sollte ich streiken, dann zahl ich das selbst.

So ein Tarif wäre wahrscheinlich für die oberen Gruppen interessant, da hier eh wenig Streikwirkung erzielt wird.
Quasi ein Beitrag für die Streikkasse, um Berufsgruppen zu unterstützen, bei denen ein Streik eine deutlich höhere Öffentlichkeitswirkung hat.

So etwas ist nicht möglich und ein Spendenkonto habe ich auch noch nicht gefunden.

Saggse

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #376 am: 27.03.2025 10:38 »
So ein Tarif wäre wahrscheinlich für die oberen Gruppen interessant, da hier eh wenig Streikwirkung erzielt wird.
Quasi ein Beitrag für die Streikkasse, um Berufsgruppen zu unterstützen, bei denen ein Streik eine deutlich höhere Öffentlichkeitswirkung hat.
Warum sollte jemand eine Gewerkschaft unterstützen, die aktiv gegen die eigenen Interessen handelt? Auf Stufe 6 hat es die Gewerkschaft fertig gebracht, den Unterschied zwischen EG12 und EG13 auf 25€ brutto im Monat zu reduzieren. Mal sehen, ob ich noch erlebe, dass das mal völlig gleich wird.

Grundsätzlich sind Gewerkschaften richtig und wichtig, aber von den zweistelligen Entgeltgruppen Unterstützung zu erhoffen, finde ich gelinde gesagt schon ziemlich frech.

Paul Stanley

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« Antwort #377 am: 27.03.2025 10:43 »
Völlig unabhängig von dem diesjährigen Ergebnis und den folgenden Tarifverhandlungen und deren Ergebnisse.

Was ganz klar ist, und das wurde von der Politik bereits vor ein paar Jahren ja auch direkt gesagt:

"Wir werden alle ärmer" und die nächsten Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte werden um einiges schwieriger als die letzten Jahre/Jahrzehnte. Der Wohlstand kann vermutlich nicht in der Form gehalten werden.

Das merkt man jetzt ja bereits jeden Tag.

Die Inflation wird vermutlich weiterhin hoch bleiben und Gehälter und Löhne werden dem nicht Stand halten können. Auch wird die Abgabenlast weiter ansteigen. Das ist alles unvermeidbar, weil die Politik leider keinen Systemwandel durchführt. Man sieht es jetzt mit den gestiegenen Krankenversicherungsbeiträgen, welche ja im kommenden Jahr weiter steigen werden. Aufgrund der Übernahme der Krankenkosten von den "neuen Mitbürgern" steigen die Beiträge stark an. Dies sagt jeder Vorsitzende der Krankenkassen. Wird nicht durch Steuergeld bezahlt, heißt auch, dass Privatversicherte sich daran nicht beteiligen.

Das und eine völlig vermurkste Krankenhausreform führt weiterhin zu steigenden Kosten. Rentenversicherungsbeiträge werden steigen, Pflegeversicherung auch.

Es müssten ja dieses Jahr bereits 1 % Brutto draufkommen, nur damit die erhöhten Krankenversicherungsbeiträge ausgeglichen werden.

Kurzum: Wir werden immer weniger Netto vom Brutto haben und somit leider ärmer.
Da kann verhandelt werden was will. Da hilft nur jedes Jahr 5 % mehr und dann wäre es ok.
Ist natürlich utopisch.

Auch Privat Versicherte bezahlen über die individuelle Steuerlast in den Gesundheitsfond ein. Somit tragen diese zur Finzanzierung der Versorgung ebenfalls "zweimal" bei.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #378 am: 27.03.2025 10:46 »


Vor allem gibt es, zumindest beim Gehalt von TB, keine erwähnenswerte Belastung für 99% der TB durch den Soli.

Aktuelle Tabelle: EG15/S4 und alle darunter: 0€ Soli im Jahr


Sicherlich, es ist nicht viel an Betrag, aber auch ein kleiner Baustein von steuerlichen Nichtentlastungen.

Es zahlen doch einige Kollegen über die Kapitalertragssteuer, wenn ich mich so umhöre.

UNameIT

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« Antwort #379 am: 27.03.2025 10:47 »
Also wir haben:

Zitat
Das Stundenentgelt errechnet sich nach der Umrechnungsformel in § 24 Abs. 3 (TVöD, TV-L, TV-H): Die in Monatsbeträgen festgelegten Entgeltbestandteile sind durch das 4,348-fache der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit wie folgt zu teilen:
durch 167,40 bei regelmäßig 38,5 Stunden Wochenarbeitszeit
durch 169,57 bei regelmäßig 39 Stunden Wochenarbeitszeit
durch 173,92 bei regelmäßig 40 Stunden Wochenarbeitszeit

Also:
246,16 Brutto
Ca 191,25 Netto

Zitat
Auf eine Formel gebracht: Durchschnittsbeitrag des Mitgliedes x Stundenfaktor x 40 / arbeitsvertragliche Wochenarbeitszeit.
51,51× 2,2 x 40/ 39 = 116€

192 -116€= 76€ Verlust pro Streiktrag


51.51*12*2= 1236,24

1246,24-200€(Rechtsschutz gibt es definitiv günstiger)-150€(DMB)-70€(Wiso)  ~ 816 €

Also 3Tage kann in meinem Fall verlustfrei alle 2Jahre gestreikt werden im Vergleich zu einer Verdimitgliedschaft.

daseinsvorsorge

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« Antwort #380 am: 27.03.2025 10:48 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

blanket

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« Antwort #381 am: 27.03.2025 10:52 »
Völlig unabhängig von dem diesjährigen Ergebnis und den folgenden Tarifverhandlungen und deren Ergebnisse.

Was ganz klar ist, und das wurde von der Politik bereits vor ein paar Jahren ja auch direkt gesagt:

"Wir werden alle ärmer" und die nächsten Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte werden um einiges schwieriger als die letzten Jahre/Jahrzehnte. Der Wohlstand kann vermutlich nicht in der Form gehalten werden.

Das merkt man jetzt ja bereits jeden Tag.

Die Inflation wird vermutlich weiterhin hoch bleiben und Gehälter und Löhne werden dem nicht Stand halten können. Auch wird die Abgabenlast weiter ansteigen. Das ist alles unvermeidbar, weil die Politik leider keinen Systemwandel durchführt. Man sieht es jetzt mit den gestiegenen Krankenversicherungsbeiträgen, welche ja im kommenden Jahr weiter steigen werden. Aufgrund der Übernahme der Krankenkosten von den "neuen Mitbürgern" steigen die Beiträge stark an. Dies sagt jeder Vorsitzende der Krankenkassen. Wird nicht durch Steuergeld bezahlt, heißt auch, dass Privatversicherte sich daran nicht beteiligen.

Das und eine völlig vermurkste Krankenhausreform führt weiterhin zu steigenden Kosten. Rentenversicherungsbeiträge werden steigen, Pflegeversicherung auch.

Es müssten ja dieses Jahr bereits 1 % Brutto draufkommen, nur damit die erhöhten Krankenversicherungsbeiträge ausgeglichen werden.

Kurzum: Wir werden immer weniger Netto vom Brutto haben und somit leider ärmer.
Da kann verhandelt werden was will. Da hilft nur jedes Jahr 5 % mehr und dann wäre es ok.
Ist natürlich utopisch.

Auch Privat Versicherte bezahlen über die individuelle Steuerlast in den Gesundheitsfond ein. Somit tragen diese zur Finzanzierung der Versorgung ebenfalls "zweimal" bei.


Da hast recht.

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #382 am: 27.03.2025 10:53 »
Wenn ich aus der Grundsatzerklärung der verdi vom 18. März 2010 zitieren darf:
"Die Vielfalt der Berufe und Tätigkeitsfelder, der Lebenslagen und
Beschäftigungsverhältnisse, der Anforderungen und Interessen der Mitglieder muss immer
wieder zum gemeinsamen und solidarischen Handeln zusammengeführt werden. Dazu
bedarf es gegenseitiger Anerkennung und gegenseitigen Respekts. Durch
innergewerkschaftliche Demokratie aus Vielfalt Einheit zu schaffen und die Einheit in der
Vielfalt zu bewahren, ist unser ständiger Auftrag. Dies sichert uns Erfolg als eine
Gewerkschaft, die alle beruflichen Statusgruppen vereint"

sei die Frage erlaubt, ob Verdi durch die eigenen Tarifforderungen der letzten Jahrzehnten und Schlechterstellung einzelner Mitglieder und Beschäftigten (Reduzierung der JSZ, geringere Prozentuale Steigerungen), seiner eigener Grundsatzerklärung gerecht wird.

Hierzu noch einmal der Hinweis dass mit Übergang der ÖTV in Verdi auch die Mitglieder übernommen wurden. Zum Zeitpunkt der Übernahme waren die Angestellten und die Arbeiter ungefähr gleich stark vertreten.
Bedingt durch die Tarifforderungen sind immer mehr Mitglieder ausgetreten, da gegen deren Interessen verhandelt wurde.

Kommunalgenie

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #383 am: 27.03.2025 10:56 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

Das ist doch viel zu populistisch. Alle Stellen über 9a würden sich doch ein viel besseres Gehalt raushandeln können, wenn beide Seiten nicht tarifgebunden sind. Alles darunter profitiert von der Gewerkschaft und das ändert sich eben auch nicht, wenn jetzt plötzlich ein Großteil der oberen EG beitreten würde, da diese immer noch in einer deutlichen Minderheit wären.

daseinsvorsorge

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« Antwort #384 am: 27.03.2025 11:02 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

Das ist doch viel zu populistisch. Alle Stellen über 9a würden sich doch ein viel besseres Gehalt raushandeln können, wenn beide Seiten nicht tarifgebunden sind. Alles darunter profitiert von der Gewerkschaft und das ändert sich eben auch nicht, wenn jetzt plötzlich ein Großteil der oberen EG beitreten würde, da diese immer noch in einer deutlichen Minderheit wären.
Alle Nichtmitglieder verhandeln doch bereits jetzt für sich und ca. 95% sind doch einverstanden mit dem Angebot der AG. Ansonsten würden sie ihren AG mit Forderungen unter Druck setzen und mit Kündigung drohen- tun 95% aber nicht- warum?

Kommunalgenie

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #385 am: 27.03.2025 11:06 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

Das ist doch viel zu populistisch. Alle Stellen über 9a würden sich doch ein viel besseres Gehalt raushandeln können, wenn beide Seiten nicht tarifgebunden sind. Alles darunter profitiert von der Gewerkschaft und das ändert sich eben auch nicht, wenn jetzt plötzlich ein Großteil der oberen EG beitreten würde, da diese immer noch in einer deutlichen Minderheit wären.
Alle Nichtmitglieder verhandeln doch bereits jetzt für sich und ca. 95% sind doch einverstanden mit dem Angebot der AG. Ansonsten würden sie ihren AG mit Forderungen unter Druck setzen und mit Kündigung drohen- tun 95% aber nicht- warum?

In meinem Falle:
1. Bei übertariflicher Bezahlung steigt die Kommunalaufsicht aufs Dach, da sich all unsere Kommunen in angespannter Haushaltslage befinden. Selbst wenn der AG seine "Rechtauffassung" einer Stelle um Zwei EG nach oben korrigiert.
2. Ich persönlich such mir nix anderes da <5 Minuten Arbeitsweg. Ich müsste eine Stunde nach Berlin fahren um mehr zu verdienen, das ist es halt niemals wert :)

daseinsvorsorge

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« Antwort #386 am: 27.03.2025 11:28 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

Das ist doch viel zu populistisch. Alle Stellen über 9a würden sich doch ein viel besseres Gehalt raushandeln können, wenn beide Seiten nicht tarifgebunden sind. Alles darunter profitiert von der Gewerkschaft und das ändert sich eben auch nicht, wenn jetzt plötzlich ein Großteil der oberen EG beitreten würde, da diese immer noch in einer deutlichen Minderheit wären.
Alle Nichtmitglieder verhandeln doch bereits jetzt für sich und ca. 95% sind doch einverstanden mit dem Angebot der AG. Ansonsten würden sie ihren AG mit Forderungen unter Druck setzen und mit Kündigung drohen- tun 95% aber nicht- warum?

In meinem Falle:
1. Bei übertariflicher Bezahlung steigt die Kommunalaufsicht aufs Dach, da sich all unsere Kommunen in angespannter Haushaltslage befinden. Selbst wenn der AG seine "Rechtauffassung" einer Stelle um Zwei EG nach oben korrigiert.
2. Ich persönlich such mir nix anderes da <5 Minuten Arbeitsweg. Ich müsste eine Stunde nach Berlin fahren um mehr zu verdienen, das ist es halt niemals wert :)
Ok- sie wägen ab und entscheiden sich für den sekundären Vorteil. Aber dann ist dann ist doch alles gut- oder ? Was ich nicht verstehe, wenn man sich für den sekundären Vorteil entscjeidet und dann immer noch unzufrieden ist.

KlammeKassen

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« Antwort #387 am: 27.03.2025 11:50 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

Das ist doch viel zu populistisch. Alle Stellen über 9a würden sich doch ein viel besseres Gehalt raushandeln können, wenn beide Seiten nicht tarifgebunden sind. Alles darunter profitiert von der Gewerkschaft und das ändert sich eben auch nicht, wenn jetzt plötzlich ein Großteil der oberen EG beitreten würde, da diese immer noch in einer deutlichen Minderheit wären.
Alle Nichtmitglieder verhandeln doch bereits jetzt für sich und ca. 95% sind doch einverstanden mit dem Angebot der AG. Ansonsten würden sie ihren AG mit Forderungen unter Druck setzen und mit Kündigung drohen- tun 95% aber nicht- warum?

In meinem Falle:
1. Bei übertariflicher Bezahlung steigt die Kommunalaufsicht aufs Dach, da sich all unsere Kommunen in angespannter Haushaltslage befinden. Selbst wenn der AG seine "Rechtauffassung" einer Stelle um Zwei EG nach oben korrigiert.
2. Ich persönlich such mir nix anderes da <5 Minuten Arbeitsweg. Ich müsste eine Stunde nach Berlin fahren um mehr zu verdienen, das ist es halt niemals wert :)

Dieser Beitrag muss für MoinMoin wie ein Schlag ins Gesicht wirken.
Wenn ich so etwas äußere, kommt nur, dass ich dann schlicht nicht verhandeln kann. Er würde die Kommunalaufsicht auf jeden Fall davon überzeugen können

NelsonMuntz

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« Antwort #388 am: 27.03.2025 12:22 »
Ok- sie wägen ab und entscheiden sich für den sekundären Vorteil. Aber dann ist dann ist doch alles gut- oder ? Was ich nicht verstehe, wenn man sich für den sekundären Vorteil entscjeidet und dann immer noch unzufrieden ist.

Unzufriedenheit und Meckern ist eine urdeutsche Eigenschaft. Das gehört dazu. Immer! ;)

Im Ernst: Natürlich bleibt man auch, weil es bei der Arbeit nicht ausschließlich um Geld geht. Ich für meinen Teil habe wirklich phantastische Arbeitsbedingungen, ein erstklassiges Team, tolle Weiterbildungsmöglichkeiten, Gesundheitsangebote und trotz 95% Homeoffice sogar einen kostenlosen Parkplatz bei meinem AG in einer hochpreisigen Großstadt.

Und trotzdem sagen uns viele gute Bewerber ab, da unser AG sich eng an den Tarif gebunden sieht und auch nur wenig an Zulagen bietet. Das ist NICHT die Verantwortung der Gewerkschaft, aber eine Mitgliedschaft bei verdi löst dieses spezifische Problem eben auch nicht. Und ja: Wir haben auch Abgänge in die pW, es verbleiben die (aus unterschiedlichen Gründen) eher Genügsameren. Damit ist eigentlich alles gesagt.

... und Dein Hinweis, man könne ja eine eigene Gewerkschaft gründen, wäre doch so gar nicht in Deinem Sinne, wenn dann eines Tages die "Vereinigung EG9+" verdi in Tarifverhandlungen in die Schranken weist, oder?

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #389 am: 27.03.2025 12:31 »
Bleibt nur eigene Gewerkschaft ab E10, aber für einen Beitrag von 1 % Bruttogehalt ist es halt fraglich, ob sich das dauerhaft lohnt.

Bei 6.000 Brutto sind das 700-800 Euro im Jahr. Und das jedes Jahr.

Also noch nie über eine Gewerkschaftsmitgliedschaft richtig informiert!?! Da geht es nicht nur ums Geld, eine Mitgliedschaft hat viele andere Vorteile. Ohne die Gewerkschaften wären es nicht 800€ im Jahr...einfach mal Erhöhungen, die die Gewerkschaft erstritten hat vom Gehalt abziehen! Manchmal muss eben weiter als den eigenen Tellerrand schauen, aber das schaffen heute nur noch weniger, ICH, ICH, ICH

Was ist den bitte in einer Gewerkschaft noch mit drin als eine Rechtsschutz?  Die bekomme ich übrigens für weniger als 100€ im Jahr, für alle Familienmitglieder vollumfänglich. (Verdi nur für das Mitglied)
Mietschutz macht der DMB für ca 70€ im Jahr, der kontrolliert auch meine Nebenkostenabrechnungen.
Und Lohnsteuer ist nicht wirklich kompliziert. Wiso Steuer kostet ca. 35€

Was bietet die Gewerkschaft mehr (jetzt abgesehen von Streikgeld), das min. den 4fachen Preis rechtfertigen würde?
Ein Streiktag kostet mich so um die 200€-250€.

Um genau zu sein (4.76%)
Monats-Brutto:                 245.19 €
netto bleiben:           191.25 €

Somit kann ich alle 2 Jahre 4 Tage streiken und bin immernoch im Plus. Vor allem wo Streikgeld ja nicht 100% ist, meine ich. Ich Google mal.
Ich bin immer wieder erstaunt über Fragestellunge wie : lohnt sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft ? Wie soll sich diese „lohnen“, wenn auch die Nichtmitglieder die gleichen Tarifleistungen erhalten? Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn ich es für lau erhalte- sehr menschliche Fragestellung.  Wäre es nicht so, würde sich eine Mitgliedschaft lohnen.

Und ca. 90% aller Nichtmitglieder werden auch so denken - freuen sich über die Tarifsteigerungen und halten die Klappe. Schwierig wirds, wenn Nichtmitglieder dann noch Erwartungen an Gewerkschaften formulieren - jetzt muss aber mal richtig gestreikt werden oder so und so müssen die Mitglieder abstimmen. Was soll das?

Und an alle die, die sich den Untergang der Gewerkschaften- insbesondere im ÖD - wünschen: wer verhandelt denn dann Tarifverträge ?Daran sind ja noch nicht einmal die AGS interessiert.Und für die Elite EG > 9a- eine neue Gewerkschaft würde auch Beiträge kosten.

Das ist doch viel zu populistisch. Alle Stellen über 9a würden sich doch ein viel besseres Gehalt raushandeln können, wenn beide Seiten nicht tarifgebunden sind. Alles darunter profitiert von der Gewerkschaft und das ändert sich eben auch nicht, wenn jetzt plötzlich ein Großteil der oberen EG beitreten würde, da diese immer noch in einer deutlichen Minderheit wären.
Ist das Satire?

Es ist doch genau umgekehrt, dass die oberen Entgeltgruppen vom Druck der unteren Entgeltgruppen profitieren. Man kann als ITler mit Streik keinen Druck aufbauen und als Ingenieur ebenso wenig. Wenn man sein Kind nicht zur Kita bringen kann oder der Müll nicht abgeholt wird, das erzeugt Druck.

Für gebildete Akademiker muss ich sagen, hat das etwas von Stockholm-Syndrom, wenn ich höre, dass die AG's bei Tarifverhandlungen so gern mehr für die oberen EG's rausholen würden aber wegen der sozialistischen Gewerkschaften nicht mehr drin wäre. Das zu glauben ist dem eigenen Stand doch unwürdig.

Das heißt nicht, dass ich nicht auch für eine Entzerrung der EG's wäre und dies durch gute Lohnerhöhungen im Bereich E9b+ erreicht werden sollte.

Die Realität sieht aber so aus, dass wenn gesuchte Fachkräfte für sich selbst verhandeln würden, hier ebenfalls eine Spreizung entstehen würde, zwischen einer kleinen, enorm leistungsfähigen Gruppe, die tatsächlich mehr für sich raushandeln könnte und einer großen Zahl von Wald und Wiesen Fachkräften, die sich bei diesen Verhandlungen letztlich irgendwo im Tarifspektrum einsortieren müsste. Für letztere Gruppe dient der Tarifvertrag als Feigenblatt zu glauben, man gehöre zur ersten Gruppe.