Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 407821 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #615 am: 28.03.2025 14:40 »
"Es wird zudem ab 2026 die Möglichkeit geschaffen, die wöchentliche Arbeitszeit beiderseits
freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen. Schließlich empfehlen die Schlichter, die
Regelungen zu Langzeitkonten, zur Gleitzeit und zur Arbeitszeit von Rettungsdiensten zu
verbessern."

also wenn beidseitig freiwillig wirklich heißen sollte, dass wenn ich gerne 42h arbeiten würde - einfach weil ich ohnehin einen Haufen Überstunden habe - die AG das aber verweigern können, dann hat ja letztlich doch der AG die Möglichkeit einem den Zugang zu mehr Bruttolohn zu verwehren. Und ich könnte mir vorstellen, dass dies ein Großteil der AG tun werden. Wo ist dann der "erschlichtete" Vorteil?

Ich sehe ja schon die Stellenausschreibungen mit 42 Stunden. "Freiwillig" zu Vertragsbeginn, sonst braucht man die Stelle gar nicht erst antreten.

Da es oftmals in den höheren EG eh 0-2 Bewerbungen gibt, dürfte sich das kaum widerspiegeln.

Die Zeiten mit massenhaft eingehenden Bewerbungen sind seit etwa 10 Jahren vorbei (außer bis EG9a)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #616 am: 28.03.2025 14:40 »
Das ist also eine Erhöhung um 29%. Inwiefern ist das schlecht?

Dein ernst? eine Erhöhung von 155€ auf 200€ sind bei dir also 29%?

Jo, sagt mein Taschenrechner. Sagt deiner was anderes?

Zitat
Nach den ganzen Steuerabgaben bleiben einem vielleicht noch 15-20€.... Kann man nicht mal einmal im Monat essen gehen dafür

Und was genau hat das mit der Erhöhung zu tun? Jetzt kannst du von der Wechselschichtzulage 29% mehr essen als zuvor (minus Preissteigerung)...

patrick0815

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #617 am: 28.03.2025 14:41 »
"Es wird zudem ab 2026 die Möglichkeit geschaffen, die wöchentliche Arbeitszeit beiderseits
freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen. Schließlich empfehlen die Schlichter, die
Regelungen zu Langzeitkonten, zur Gleitzeit und zur Arbeitszeit von Rettungsdiensten zu
verbessern."

also wenn beidseitig freiwillig wirklich heißen sollte, dass wenn ich gerne 42h arbeiten würde - einfach weil ich ohnehin einen Haufen Überstunden habe - die AG das aber verweigern können, dann hat ja letztlich doch der AG die Möglichkeit einem den Zugang zu mehr Bruttolohn zu verwehren. Und ich könnte mir vorstellen, dass dies ein Großteil der AG tun werden. Wo ist dann der "erschlichtete" Vorteil?

Die Sichtweise ist schon sehr negativ.

Eigentlich ist diese Regelung auch gut für die Arbeitgeberseite.

Die Mehrarbeit lässt sich in vielen Bereichen einfach nicht abfeiern (sprich Gleitzeitausgleich). Da ja ansonsten wieder die Arbeit liegen bliebt. Also vereinbart man einfach eine 42 Stunden-Woche, die man eh schon hat und bekommt dafür wenigstens mehr Geld.
Auszahlung von Überstunden war schon immer sehr heikel ...

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #618 am: 28.03.2025 14:41 »
Welchen Ausgleich gibt es dafür, dass ausgerechnet im Krankenhaus die JSZ nicht in freie Tage umgewandelt werden kann? Gefällt mir nicht.

Auch die Wechselschichtzulage von 155€ auf 200€ ist nicht so berauschend, wenn andere 100€ mehr bekommen.

Du musst dann halt das Geld der JSZ nehmen.
Ich denke, dass das in den Büros ohnehin die meisten machen werden.

Ich hab nichts gegen das Geld, aber ausgerechnet den Bereich ausklammern, der nach Entlastung schreit, finde ich schwierig.

Ich gehe davon aus, dass die das bei euch nicht gewährleisten können. Wenn jetzt schon Pfleger fehlen und alle Pfleger auf Station dann noch 3 freie Tage mehr haben, weiß ich nicht, wie die Pflege gewährleistet werden soll?
Es ist ja nicht so, dass man einfach 2 Stellen ausschreiben könnte und 2 Leute einstellen könnte. Oder gibt es arbeitslose Pfleger, die warten?
Ich meine eher, dass es keine freien am Markt gibt

KlammeKassen

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« Antwort #619 am: 28.03.2025 14:42 »
Wechselschicht liegt bei mir schon bei 155€.... Das wäre eine Brutto-Erhöhung von 45€... Wow (fürn A....)
Was ist mit Erhöhung der Pflegezulage?

Das ist also eine Erhöhung um 29%. Inwiefern ist das schlecht?

Dein ernst? eine Erhöhung von 155€ auf 200€ sind bei dir also 29%? Nach den ganzen Steuerabgaben bleiben einem vielleicht noch 15-20€.... Kann man nicht mal einmal im Monat essen gehen dafür

.... naja die Tabellenentgelterhöhungen sind auch brutto..... also sind es auch keine 3 % dann

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #620 am: 28.03.2025 14:43 »
"Es wird zudem ab 2026 die Möglichkeit geschaffen, die wöchentliche Arbeitszeit beiderseits
freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen. Schließlich empfehlen die Schlichter, die
Regelungen zu Langzeitkonten, zur Gleitzeit und zur Arbeitszeit von Rettungsdiensten zu
verbessern."

also wenn beidseitig freiwillig wirklich heißen sollte, dass wenn ich gerne 42h arbeiten würde - einfach weil ich ohnehin einen Haufen Überstunden habe - die AG das aber verweigern können, dann hat ja letztlich doch der AG die Möglichkeit einem den Zugang zu mehr Bruttolohn zu verwehren. Und ich könnte mir vorstellen, dass dies ein Großteil der AG tun werden. Wo ist dann der "erschlichtete" Vorteil?

Ich sehe ja schon die Stellenausschreibungen mit 42 Stunden. "Freiwillig" zu Vertragsbeginn, sonst braucht man die Stelle gar nicht erst antreten.

Da es oftmals in den höheren EG eh 0-2 Bewerbungen gibt, dürfte sich das kaum widerspiegeln.

Die Zeiten mit massenhaft eingehenden Bewerbungen sind seit etwa 10 Jahren vorbei (außer bis EG9a)

Na ja, aber bei der Masse ist die EG eben tiefer und bei Bewerberflut: 42 Std. oder nichts.

Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #621 am: 28.03.2025 14:44 »
Wechselschicht liegt bei mir schon bei 155€.... Das wäre eine Brutto-Erhöhung von 45€... Wow (fürn A....)
Was ist mit Erhöhung der Pflegezulage?

Das ist also eine Erhöhung um 29%. Inwiefern ist das schlecht?

Dein ernst? eine Erhöhung von 155€ auf 200€ sind bei dir also 29%? Nach den ganzen Steuerabgaben bleiben einem vielleicht noch 15-20€.... Kann man nicht mal einmal im Monat essen gehen dafür

Alternative: 20 Euro im Monat :: 250 im Jahr! Dies 450 Jahre ansparen, ergeben nach Abzug von Steuer und Sozialversicherungsbeiträgen ::  1/2 neue Löwenzahn-Heizung!

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #622 am: 28.03.2025 14:45 »
Welchen Ausgleich gibt es dafür, dass ausgerechnet im Krankenhaus die JSZ nicht in freie Tage umgewandelt werden kann? Gefällt mir nicht.

Auch die Wechselschichtzulage von 155€ auf 200€ ist nicht so berauschend, wenn andere 100€ mehr bekommen.

Du musst dann halt das Geld der JSZ nehmen.
Ich denke, dass das in den Büros ohnehin die meisten machen werden.

Ich hab nichts gegen das Geld, aber ausgerechnet den Bereich ausklammern, der nach Entlastung schreit, finde ich schwierig.

Ich gehe davon aus, dass die das bei euch nicht gewährleisten können. Wenn jetzt schon Pfleger fehlen und alle Pfleger auf Station dann noch 3 freie Tage mehr haben, weiß ich nicht, wie die Pflege gewährleistet werden soll?
Es ist ja nicht so, dass man einfach 2 Stellen ausschreiben könnte und 2 Leute einstellen könnte. Oder gibt es arbeitslose Pfleger, die warten?
Ich meine eher, dass es keine freien am Markt gibt

Deine Einschätzung stimmt so, aber wo ist der Ausgleich, dann meinetwegen finanziell? So ist es wieder ein Tritt in den Hintern, leider.

schnitzelesser

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #623 am: 28.03.2025 14:46 »
Beim konsequent in der Öffentlichkeit totgeschwiegenen TV-V sollten es schon mehr Prozente sein, wenn die JSZ bei 100 % verbleibt.

Oder einfach den TVöD Kollegen gönnen und sich freuen, dass euch die JSZ damals nicht zusammengekürzt wurde. Da wir auch mal bei 100 % JSZ waren, ist es eher die Wiederherstellung eines ehemaligen Zustandes. Die bessere Tabelle behaltet ihr ja weiterhin

Was für ein kruder Vergleich. Die einen werden zum Großteil durch Steuergelder finanziert, die anderen agieren als Unternehmen am Markt und erwirtschaften ihren Ertrag mit Absatz an Kunden.

pascal

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« Antwort #624 am: 28.03.2025 14:47 »
aus Sicht der Pflege einfach nur enttäuschend! Keine Erhöhung der Zulagen für Sonntag etc... das wäre notwendig gewesen!

cyrix42

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« Antwort #625 am: 28.03.2025 14:47 »
Na ja, aber bei der Masse ist die EG eben tiefer und bei Bewerberflut: 42 Std. oder nichts.

Und dann kommt man nach der Probezeit und beantragt Teilzeit. Darauf hat man ja Anspruch...

patrick0815

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« Antwort #626 am: 28.03.2025 14:48 »
Beim konsequent in der Öffentlichkeit totgeschwiegenen TV-V sollten es schon mehr Prozente sein, wenn die JSZ bei 100 % verbleibt.

Oder einfach den TVöD Kollegen gönnen und sich freuen, dass euch die JSZ damals nicht zusammengekürzt wurde. Da wir auch mal bei 100 % JSZ waren, ist es eher die Wiederherstellung eines ehemaligen Zustandes. Die bessere Tabelle behaltet ihr ja weiterhin

Was für ein kruder Vergleich. Die einen werden zum Großteil durch Steuergelder finanziert, die anderen agieren als Unternehmen am Markt und erwirtschaften ihren Ertrag mit Absatz an Kunden.

Und wem gehören die Stadtwerke ?

Gesellschafter sind regelmäßig die Kommunen.
Aufgebaut und finanziert durch Steuergelder.

KlammeKassen

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« Antwort #627 am: 28.03.2025 14:50 »
also wenn beidseitig freiwillig wirklich heißen sollte, dass wenn ich gerne 42h arbeiten würde - einfach weil ich ohnehin einen Haufen Überstunden habe - die AG das aber verweigern können, dann hat ja letztlich doch der AG die Möglichkeit einem den Zugang zu mehr Bruttolohn zu verwehren. Und ich könnte mir vorstellen, dass dies ein Großteil der AG tun werden. Wo ist dann der "erschlichtete" Vorteil?

Naja, aus Arbeitgeber-Sicht wäre es schon auch seltsam, wenn jetzt alle seine Arbeitnehmer sagen "ich arbeite jetzt 3h/Woche länger und erwarte, dass du mir entsprechend mehr Lohn zahlst". Natürlich müssen überhaupt Aufgaben und Mittel dafür vorhanden sein...

Der Vorteil ist, dass man nicht mehr starr daran gebunden ist, maximal Vollzeit (also derzeit 39h/Woche beim Bund) arbeiten zu können, sondern flexibler ist, sich auch auf eben 40 oder bis zu 42h/Woche zu einigen.

Die Aufgaben sind in vielen Bereichen weniger das Problem, an den Mitteln wird es eher scheitern

Romsen

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« Antwort #628 am: 28.03.2025 14:52 »
Als Krankenpfleger kann ich mit dem Ergebnis erstmal leben. Die oflegezulage ist ohnehin dynamisiert. Sehr schade, dass Zuschläge für Nacht-und Wochenendarbeit nicht erhöht werden.

monkey

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« Antwort #629 am: 28.03.2025 14:54 »
Als Krankenpfleger kann ich mit dem Ergebnis erstmal leben. Die oflegezulage ist ohnehin dynamisiert. Sehr schade, dass Zuschläge für Nacht-und Wochenendarbeit nicht erhöht werden.

Noch ist es nur eine Empfehlung. Einige Punkte sind auch recht schwammig formuliert in der Empfehlung, also verhandeln am 5.4.25 müssen die beiden Parteien noch.