Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 411319 times)

depesch

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1650 am: 04.04.2025 10:52 »
Hallo,

ich habe folgende Aussage zu den Gesprächen zum TVV bekommen:

Wir haben uns im TVV mit einer eigenen Forderung auf den Weg gemacht die Entgelttabelle zu „operieren“ und das aus zwei Gründen,
einmal die Absenkung der Altersstufe 1 zu eliminieren, um ein gutes Anfangsgehalt zu generieren zum anderen die Verbesserung der Altersstufe 6 um die Langjährigen Kolleg*innen zu wertschätzen.
Bis jetzt wurde sich darauf geeinigt, dass wir die Entgelttabelle verändern werden. Dies wird mit dem Volumen des TVöD passieren, sodass wir hier über folgendes Volumen sprechen:
• 6,05% über 27 Monate + 1 Urlaubstag (ab 2027)

Nach meiner Deutung bedeutet dies, dass die Tabelleninhalte der Erfahrungsstufe 1 gelöscht werden und durch die Inhalte aus der Erfahrungsstufe 2 ersetzt werden. Analog für die ES 2,3,4,5. Dann gibt es weiterhin die ES 6 diese jedoch nach der Operation ohne Tabelleninhalt. Dieser wird unter Berücksichtigung des "Volumens" neu "gerechnet".

Onb meine Interpretation hier richtig ist, werden wir am oder nach dem Wochenende erfahren.

Angeblich entspricht EG9 im TV-V ja EG11 im TVöD
dort ist jetzt schon 200 Euro mehr drin.

Da die Eingruppierungen mittlerweile ja eher gleich erfolgen: EG11 TV-V = EG11 TVöD ist das Anfangsgehalt sogar schon knapp 800 Euro höher.
Hinzu kommt die höhere JSZ.


Fraglich ist daher wirklich, warum der TV-V noch immer unter dem TVöD mitläuft.
Ohne die klamme VKA könnte der TV-V sicherlich noch mehr durchsetzen.
Geht es darum "eine Masse an Leute" für Streiks etc. zu haben?

Ich bin von VKA 9a in die 7 in den TV-V gewechselt. Laut "Überleitung" soll man wohl in die 8 bei TV-V von 9a kommend überführen. Aber selbst die 7 war schon ein Plus für mich.

DruckerBRRR

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« Antwort #1651 am: 04.04.2025 11:00 »
Stelle dir nur mal vor wie das ganze in einem AfD Deutschland aussehen würde und gegen dich verwendet werden könnte.

Was ist ein AfD-Deutschland?


AfD Regierung mit >50% der Stimmen. Geht ja nur um das Gedankenexperiment



Wie kann ich mir ein solches Gedankenexperiment vorstellen?

Hier wird plötzlich alles einfarbig und die AFD-Leute laufen als Dokumentationen ab 22 Uhr bei Welt & n-TV.

Tanathos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1652 am: 04.04.2025 11:01 »
Stelle dir nur mal vor wie das ganze in einem AfD Deutschland aussehen würde und gegen dich verwendet werden könnte.

Was ist ein AfD-Deutschland?

AfD Regierung mit >50% der Stimmen. Geht ja nur um das Gedankenexperiment



Wie kann ich mir ein solches Gedankenexperiment vorstellen?

Bitte den Kontext weiter vorne suchen. Ich hab jetzt keinen Nerv das alles nochmal durchzukauen

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1653 am: 04.04.2025 11:05 »
Ja das klingt alles erstmal richtig und gut, aber was bedeutet das am Ende? Keine Zweifel am Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung ist einfach unglaublich schwammig. Im heutigen gesellschaftlichen Klima würde einem ein Tesla vermutlich schon zum Verhängnis. Das Grundgesetz schützt aus gutem Grund deine Meinung, auch wenn Sie falsch ist. Weil niemand festlegen darf was richtig und falsch ist und allein die (politische) Unterscheidung in eine solche den Weg in die Diktatur geebnet hat.

Das gilt in der von Dir formulierten Absolutheit so nicht.

Ein Beispiel:

"Die Politiker sind alle so doof, man sollte den Reichstag stürmen und niederbrennen! Ich fänd das richtig gut und würde auch das Benzin spendieren."

Mal von der Frage abgesehen, ob es sich hier nicht um einen impliziten Aufruf zur Gewalt handelt, wäre eine solche Meinung sicher schwierig für Personen, die sich beruflich um die Sicherheit des Reichstagsgebäudes kümmern sollen.

Bei "Keine Zweifel am Bekenntnis ..." habe ich aber auch Schwierigkeiten wegen der darin liegenden Unschärfe bei gleichzeitiger Totalität.

Bei Trump wäre das deinitiv kein Aufruf zur Gewalt  :D

Rudi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1654 am: 04.04.2025 11:09 »
Wie soll man denn mit dem gleichen Volumen, so eine Forderung durchbringen. Das wird doch viel mehr kosten. Wenn z.B. die aktuelle 6.1 jetzt zur 6.2 wird (von 3471€ auf 3667€) =5,6% + noch die 3% drauf sind also 8,6% mehr Gehalt.

Da wird das Volumen doch definitiv nicht reichen?

Oder verstehe ich das falsch

Wenn dann kann ich es mir nur so vorstellen, dass es keine lineare Erhöhung gibt sondern einfach nur die Tabellenverschiebung. Würde bei mir heißen, dass meine "neue" EG 13/4 dann die jetzige EG 13/5 wäre. Bedeutet eine Erhöhung von 5,58%. Würde soweit also zu den linearen Erhöhungen passen. In den vorderen Stufen sieht e s natürlich anders aus, also deutlich höher. Dann gibt es aber auch das zeitliche Problem. Angenommen es wird zum 01.06.2025 umgesetzt. Jemand ist zum 01.07.2025 sowieso mit einem Stufenaufstieg dran, bekommt dann also innerhalb von 1 Monat quasi 2 Aufstiege? Kann ich mir nicht vorstellen. Fängt die Stufenlaufzeit am 01.06.2025 neu an hätte er ja gar nichts gewonnen. Also das zeitliche kann ich mir da schwer vorstellen.

Ich denke mal das wenn es mit der Verschiebung kommen sollte nicht du in die nächste Stufe geschoben wirst sondern der Gehalt von Stufe 2 in 1, 3 in 2 usw. 6 wird dann neu berechnet. Anders ist das nicht möglich wegen der Zeitaufstiege und erst Recht nicht bei Stufe 5 zu 6.

willibald

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« Antwort #1655 am: 04.04.2025 11:09 »
https://www.wsws.org/de/articles/2025/04/03/tvod-a03.html

Politisch zwar für mich weit zu links, aber ein paar Punkte finde ich da ganz richtig. Letztlich werden momentan offenbar viele AN von VERDI regelrecht verarscht. Und ja, ich bin schon vor Jahren raus aus der "Vereinigten Gewerkschaft", die bislang nichts aus dieser Vereinigung macht. Danach war ich in der GDP und nun in der KOMBA.
Der Gedanke, das es einfach zu enge politische Verknüpfungen mit der SPD gibt, und hier eben auch sehr klare politische Gemeinsamkeiten, ist jedoch absolut richtig. Man mag fast den alten Spruch bemühen "wer hat uns verraten....". In jedem Fall aber ist das, was da jetzt auf dem Tisch liegt abzulehnen, selbst wenn man persönlich mit den Krümeln zufrieden sein sollte, weil man sich eh zu den "Besserverdienern" zählt. Und da schließ ich mich ja nicht aus, wir haben als DV auch keinerlei finanzielle Probleme.

Benson19

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« Antwort #1656 am: 04.04.2025 11:14 »
Die Linksverschiebung hätte für die Stufe 1 ab der EG 8 aufwärts im TV-V eine Steigerung von ca. >8%…

Beispiel EG 9 Stufe 1: bis 31.03.25 = 4.230€ auf 4.590€ + % durch den Tarifabschluss ÖD - würden wir zum 01.04.25 bei 4.725€ landen. (4.230€ auf 4.725€ ~ 11,7 %)

Nicht das ich Einwände hätte, aber wir reden hier ob nun mit oder ohne Erhöhung und nur Verschiebung von mind. 8%…
Für die oberen EG‘ natürlich sehr gut, da braucht man trotz guter Bewerberlage immer mal wieder Leute.

Selbe Betrachtung zur EG 12: 9% - 12,1 % (5.123€ auf dann 5.763€)

Die Erhöhung zum 01.05.26 ist hierbei noch nicht eingerechnet..

Ich hätte vermutet, dass die in deinem Beispiel zusätzliche Erhöhung nicht erfolgen würde. Aktuelle MA in Stufe 1 würden ja nur durch die Linksverschiebung und dem Wegfall ihrer aktuellen Stufe zwischen +5,6% (EG2) und 10,7% (EG15) erhalten. Nehmen wir dein Beispiel der EG9 Stufe 1: bis 31.03.25 -> 4.230€ auf 4.588€ zum 01.04.25 --> Ergibt eine Steigerung von 8,45% somit über den 3,0% oder 110EUR -> ergo keine Anpassung notwendig.

Alle MA in der aktuellen Stufe 2-6 würden ja mit nach Links rutschen. Den ehemaligen Stufen 3-6 (neue 2-5) würde man die genaue Erhöhung der 3,0% oder 110 EUR geben und man baut eine neue Stufe 6 in der sich ja keiner befinden wird.

Bei dem Gedankenspiel kam mir dann nur die Frage auf, was mit den MA ist, die in Stufe 2 waren und nun in 1 rutschen. Entweder man erhöht allen in Stufe 1 nochmal um die 3,0%/110 EUR (was auf gesamt 9,6% - 14,1% hinauslaufen würde) und staucht den Abstand zwischen Stufe 1 & 2 oder die ehemaligen aus Stufe 2 gehen leer aus, was ich mir nicht vorstellen kann.

Wenn man die neue Stufe 6 nicht betrachtet, dann würde die Tabelle im Durchschnitt für die Stufen 1-5 um 3,9% (Fall 1) oder 4,4% (Fall 2 =Stufe 1 bekommt zur Verschiebung nochmal die 3%) zum 01.04. erhöht.

Es bleibt spannend. Ich persönlich finde die Perspektive der neuen Stufe 6 gut. Ich bin Mitte 2023 aus der PW in den TVV gewechselt und habe eine EG11 Stufe 6 bekommen, die unterhalb meines vorherigen Gehaltes lag, da man mir nicht mehr anbieten konnte. In Ausblick auf die Erhöhungen und andere private Faktoren habe ich den Discount akzeptiert und in der letzten Erhöhung ein wenig kompensiert bekommen. Da ist der Ausblick in ein paar Jahren nochmal eine automatische Entwicklung zu bekommen doch ganz nett.

Ich bin sehr gespannt wie eine solche neue Tabelle aufgebaut wird und hoffe, dass bei einer Bekanntgabe dort auch Rahmeninfos zur Findung kommen. Ich finde solche Prozesse und die verbundenen Gedankenansätze recht spannend.

Bin ich bei dir, fast identischer Weg nach >10 Jahren PW
Teamleitung SVK-Vertrieb- TVV

Herzl

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« Antwort #1657 am: 04.04.2025 11:27 »
Hallo,

ich habe folgende Aussage zu den Gesprächen zum TVV bekommen:

Wir haben uns im TVV mit einer eigenen Forderung auf den Weg gemacht die Entgelttabelle zu „operieren“ und das aus zwei Gründen,
einmal die Absenkung der Altersstufe 1 zu eliminieren, um ein gutes Anfangsgehalt zu generieren zum anderen die Verbesserung der Altersstufe 6 um die Langjährigen Kolleg*innen zu wertschätzen.
Bis jetzt wurde sich darauf geeinigt, dass wir die Entgelttabelle verändern werden. Dies wird mit dem Volumen des TVöD passieren, sodass wir hier über folgendes Volumen sprechen:
• 6,05% über 27 Monate + 1 Urlaubstag (ab 2027)

Nach meiner Deutung bedeutet dies, dass die Tabelleninhalte der Erfahrungsstufe 1 gelöscht werden und durch die Inhalte aus der Erfahrungsstufe 2 ersetzt werden. Analog für die ES 2,3,4,5. Dann gibt es weiterhin die ES 6 diese jedoch nach der Operation ohne Tabelleninhalt. Dieser wird unter Berücksichtigung des "Volumens" neu "gerechnet".

Onb meine Interpretation hier richtig ist, werden wir am oder nach dem Wochenende erfahren.

Angeblich entspricht EG9 im TV-V ja EG11 im TVöD
dort ist jetzt schon 200 Euro mehr drin.

Da die Eingruppierungen mittlerweile ja eher gleich erfolgen: EG11 TV-V = EG11 TVöD ist das Anfangsgehalt sogar schon knapp 800 Euro höher.
Hinzu kommt die höhere JSZ.


Fraglich ist daher wirklich, warum der TV-V noch immer unter dem TVöD mitläuft.
Ohne die klamme VKA könnte der TV-V sicherlich noch mehr durchsetzen.
Geht es darum "eine Masse an Leute" für Streiks etc. zu haben?

Der TV-V müsste dringend losgelöst werden vom TV-öD. Die Abschlüsse der ganzen letzten Jahre liegen weit unter den Abschlüssen der Tarifverträge der privaten Energiewirtschaft.

Aktuell wurde der TG Energie abgeschlossen (E.ON, Tennet, AVU) mit 4,6% auf 13 Monate.

KlammeKassen

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« Antwort #1658 am: 04.04.2025 11:36 »
Richtig erkannt, das flog wohl raus.

Okay, hatte ich mir schon gedacht. Wirklich attraktiv ist der Bereitschaftsdienst nicht. Und die Zahl derjenigen, die in freiwillig machen, steigt an.

Die steigt an?
Merkwürdig, obwohl es nicht attraktiv ist?

Verbesserungen wären da sicherlich auch für die "Beamten vom Dienst" (die oftmals Angestellte sind) interessant gewesen

KlammeKassen

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« Antwort #1659 am: 04.04.2025 11:49 »
Hallo,

ich habe folgende Aussage zu den Gesprächen zum TVV bekommen:

Wir haben uns im TVV mit einer eigenen Forderung auf den Weg gemacht die Entgelttabelle zu „operieren“ und das aus zwei Gründen,
einmal die Absenkung der Altersstufe 1 zu eliminieren, um ein gutes Anfangsgehalt zu generieren zum anderen die Verbesserung der Altersstufe 6 um die Langjährigen Kolleg*innen zu wertschätzen.
Bis jetzt wurde sich darauf geeinigt, dass wir die Entgelttabelle verändern werden. Dies wird mit dem Volumen des TVöD passieren, sodass wir hier über folgendes Volumen sprechen:
• 6,05% über 27 Monate + 1 Urlaubstag (ab 2027)

Nach meiner Deutung bedeutet dies, dass die Tabelleninhalte der Erfahrungsstufe 1 gelöscht werden und durch die Inhalte aus der Erfahrungsstufe 2 ersetzt werden. Analog für die ES 2,3,4,5. Dann gibt es weiterhin die ES 6 diese jedoch nach der Operation ohne Tabelleninhalt. Dieser wird unter Berücksichtigung des "Volumens" neu "gerechnet".

Onb meine Interpretation hier richtig ist, werden wir am oder nach dem Wochenende erfahren.

Angeblich entspricht EG9 im TV-V ja EG11 im TVöD
dort ist jetzt schon 200 Euro mehr drin.

Da die Eingruppierungen mittlerweile ja eher gleich erfolgen: EG11 TV-V = EG11 TVöD ist das Anfangsgehalt sogar schon knapp 800 Euro höher.
Hinzu kommt die höhere JSZ.


Fraglich ist daher wirklich, warum der TV-V noch immer unter dem TVöD mitläuft.
Ohne die klamme VKA könnte der TV-V sicherlich noch mehr durchsetzen.
Geht es darum "eine Masse an Leute" für Streiks etc. zu haben?

Ich bin von VKA 9a in die 7 in den TV-V gewechselt. Laut "Überleitung" soll man wohl in die 8 bei TV-V von 9a kommend überführen. Aber selbst die 7 war schon ein Plus für mich.

Passt nur in den letzten Stufen nicht mehr beim Monatsgehalt Aber in TV-V 8 würde es definitiv immer besser sein.
Aber ja, es gibt hier auch oft Wechsel in die Richtung.

Daher ausschließen würde ich es künftig auch nicht, da im selben Ort vorhanden.

Für den TVöD ist das aber alles andere als gut, vor allem wenn die Ausdriftung immer größer wird und der Fachkräftemangel größer

KlammeKassen

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« Antwort #1660 am: 04.04.2025 11:53 »
https://www.wsws.org/de/articles/2025/04/03/tvod-a03.html

Politisch zwar für mich weit zu links, aber ein paar Punkte finde ich da ganz richtig. Letztlich werden momentan offenbar viele AN von VERDI regelrecht verarscht. Und ja, ich bin schon vor Jahren raus aus der "Vereinigten Gewerkschaft", die bislang nichts aus dieser Vereinigung macht. Danach war ich in der GDP und nun in der KOMBA.
Der Gedanke, das es einfach zu enge politische Verknüpfungen mit der SPD gibt, und hier eben auch sehr klare politische Gemeinsamkeiten, ist jedoch absolut richtig. Man mag fast den alten Spruch bemühen "wer hat uns verraten....". In jedem Fall aber ist das, was da jetzt auf dem Tisch liegt abzulehnen, selbst wenn man persönlich mit den Krümeln zufrieden sein sollte, weil man sich eh zu den "Besserverdienern" zählt. Und da schließ ich mich ja nicht aus, wir haben als DV auch keinerlei finanzielle Probleme.

Immerhin hat der "böse" Roland Koch einen Vorschlag gemacht, der deutlich besser ist als der von Karin und Nancy.
Ich behaupte gar nicht, dass der übertrieben megagut wäre, nur so als Information.

SPD müsste doch eigentlich Interesse an deutlichen VErbesserungen für die arbeitende Mitte haben...

KlammeKassen

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« Antwort #1661 am: 04.04.2025 11:54 »
Hallo,

ich habe folgende Aussage zu den Gesprächen zum TVV bekommen:

Wir haben uns im TVV mit einer eigenen Forderung auf den Weg gemacht die Entgelttabelle zu „operieren“ und das aus zwei Gründen,
einmal die Absenkung der Altersstufe 1 zu eliminieren, um ein gutes Anfangsgehalt zu generieren zum anderen die Verbesserung der Altersstufe 6 um die Langjährigen Kolleg*innen zu wertschätzen.
Bis jetzt wurde sich darauf geeinigt, dass wir die Entgelttabelle verändern werden. Dies wird mit dem Volumen des TVöD passieren, sodass wir hier über folgendes Volumen sprechen:
• 6,05% über 27 Monate + 1 Urlaubstag (ab 2027)

Nach meiner Deutung bedeutet dies, dass die Tabelleninhalte der Erfahrungsstufe 1 gelöscht werden und durch die Inhalte aus der Erfahrungsstufe 2 ersetzt werden. Analog für die ES 2,3,4,5. Dann gibt es weiterhin die ES 6 diese jedoch nach der Operation ohne Tabelleninhalt. Dieser wird unter Berücksichtigung des "Volumens" neu "gerechnet".

Onb meine Interpretation hier richtig ist, werden wir am oder nach dem Wochenende erfahren.

Angeblich entspricht EG9 im TV-V ja EG11 im TVöD
dort ist jetzt schon 200 Euro mehr drin.

Da die Eingruppierungen mittlerweile ja eher gleich erfolgen: EG11 TV-V = EG11 TVöD ist das Anfangsgehalt sogar schon knapp 800 Euro höher.
Hinzu kommt die höhere JSZ.


Fraglich ist daher wirklich, warum der TV-V noch immer unter dem TVöD mitläuft.
Ohne die klamme VKA könnte der TV-V sicherlich noch mehr durchsetzen.
Geht es darum "eine Masse an Leute" für Streiks etc. zu haben?

Der TV-V müsste dringend losgelöst werden vom TV-öD. Die Abschlüsse der ganzen letzten Jahre liegen weit unter den Abschlüssen der Tarifverträge der privaten Energiewirtschaft.

Aktuell wurde der TG Energie abgeschlossen (E.ON, Tennet, AVU) mit 4,6% auf 13 Monate.

Ja, sag ich ja.
Deshalb frage ich mich, warum drinbleibt.

Streikmasse?

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1662 am: 04.04.2025 12:01 »
Die originale Einigungsempfehlung der Schlichtungskommission:
"
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++67ea49f02b8ff310529bc369/download/Tarifrunde%2520%C3%96D%25202025%2520-%2520Einigungsempfehlung%2520der%2520Schlichtungskommission.pdf
"Voraussetzung für die Übernahme ist, dass keine personen-, verhaltens-, betriebsbedingten oder gesetzlichen Gründe entgegenstehen, insbesondere darf während der gesamten Ausbildungsdauer/Studiendauer kein Zweifel am Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bestehen."

Wenn ich das richtig interpretiere, wird damit bei den Auszubilden eine sogenannte "Gesinnungsprüfung" als Kriterium für die Übernahme empfohlen. Das ist eigentlich ein echter Skandal.
Das ist für mich in keinster Weise ein Skandal sondern eine Selbstverständlichkeit. Schlimm genug, dass man sowas heute überhaupt aufnehmen muss...

Als ich im letzten Jahrtausend mein Angestelltendarsein begann, habe ich auf das Grundgesetz geloben müssen. Dazu gab es eine Niederschrift und 4 Seiten mit den wichtigsten Strafrechtsparagraphen, die besonders für ein Angestelltenverhältnis im öffentlichen Dienst von Bedeutung sind.
Gerichte habe bereits im letzten Jahrtausend festgehalten, dass die Maßstäbe an einen Angestellten im öD nochmals höher liegen.

Also wo ist der Skandal?
Genauso war‘ s - sehe kein Problem

schnitzelesser

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1663 am: 04.04.2025 12:05 »
Bzgl. der sog. "Linksverschiebung" im TV-V habe ich arge Zweifel, ob damit auch nur ein Ziel dauerhaft erreicht werden kann. Wenn man tatsächlich das Entgelt nach links verschiebt und eine neue ES rechts einführt, hat man noch genauso viele ES wie vorher. Es gäbe also für die ES 6 lediglich einen Einmaleffekt hinsichtlich eines weiteren Stufenaufstiegs, denn Letzterer lässt sich dauerhaft nun einmal nur mit einer ES 7 erreichen. Lediglich das Ziel einer Entgelterhöhung für neue Mitarbeiter ließe sich bedingt dauerhaft erreichen. Bedingt, da es nach wenigen Jahren trotzdem einfach nur als das niedrigste Gehalt wahrgenommen würde. Außerdem wäre die Maßnahme einfach nur unglaublich teuer.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1664 am: 04.04.2025 12:15 »
https://www.wsws.org/de/articles/2025/04/03/tvod-a03.html

Politisch zwar für mich weit zu links, aber ein paar Punkte finde ich da ganz richtig. Letztlich werden momentan offenbar viele AN von VERDI regelrecht verarscht. Und ja, ich bin schon vor Jahren raus aus der "Vereinigten Gewerkschaft", die bislang nichts aus dieser Vereinigung macht. Danach war ich in der GDP und nun in der KOMBA.
Das Sie noch in einer Gewerkschaft sins- sehr gut. Aber weil die Komba ja unter dem Dach der dbb- Tarifunion ist, sind zumindest die Forderungen deckungsgleich mit verdi etc.