Es ist ein deutlicher Unterschied zwischen einem offiziellen Gelöbnis und einem grundsätzlichen Bekenntnis bzw. einer Pflichtverletzung!
Das eine ist aktiv, das andere greift bei Fehlverhalten! Ich habe z.B. noch nie erlebt bzw. gehört, dass man ein Gelöbnis auf die Unternehmensphilosophie abgeben soll.
Preisfrage: Inwieweit macht das einen konkreten Unterschied? Verändert sich dadurch Dein Verhalten, oder bist Du in Deiner Lebensweise eingeschränkt?
Ehrlich: Gesellschaftlich läuft rezent die Debatte über die Wehrpflicht oder Dienstpflicht. Das lehne ich zwar ab, aber wenn ich mich freiwillig für einen Dienst (oder eben ein Arbeitsverhältnis bei einem öffentlichen Arbeitgeber) entscheide, dann sollte mir ein Bekenntnis zum Grundgesetz eigentlich auch nicht schwer fallen, oder?
Das tolle in unserem Land ist ja: Wenn einem dieses Bekenntnis im Laufe der Zeit abhanden kommt, kann man aktiv kündigen. Damit umgeht man arbeitsrechtlich relevantes Fehlverhalten, wenn man denn mit Fackel und Forke in den Reichstag stürmt ... Das Gelöbnis erinnert die Menschen einfach nur daran 
Dann lies, was ich geschrieben habe, dann wird dir der Unterschied klar!
Vielleicht erkläre ich es mal realer: Wenn du heiratest, wird aktiv ein Versprechen abgegeben. Du kannst aber auch ohne in einer Partnerschaft sein. Ist das für dich auch kein Unterschied? Nein, um zurückzukommen: Wenn der Staat einen Treueeid (und, nichts anderes ist ein Gelöbnis) will, dann fordert er eine ganz andere Ebene der Loyalität ein - genau damit wird ja das Beamtentum gerechtfertigt!
Eine Pflichtverhältnis aus dem Arbeitsverhältnis heraus ist nicht vergleichbar!
Im übrigen, ein Staat der von einfachen Angestellten ausdrücklich einen eben Treueid fordern muss, sollte mal drüber nachdenken, wie das mit der Loyalität funktioniert: Fürsorgepflicht zB).
Aber, zum Ausgangsthema: Ich persönlich (wieder) finde das Gebaren beider Tarifparteien heuchlerisch und ziemlich armselig. Ihnen ist gar nicht klar, dass sich die Arbeitsebene immer weiter davon absetzt und - so der Personaldruck groß genug ist - die Tarifabschlüsse über Individualvereinbarungen ignoriert.