Die demogrfische "Zeitbombe" ist, wenn man es in einer statistischen Wellenbewegung betrachtet, ein Peak. Es tritt ein Problem mit einer Generation auf, der auch ganz von selbst wieder abnehmen wird. Logisch wäre es aus meiner Sicht, diesen Peak zu glätten, bis, so scheiße das klingen mag, die Boomer von alleine wegsterben.
Wenn man isoliert die Ausgabenseite der Sozialversicherung betrachtet ist das ein starkes Argument. Allerdings darf man nicht vergessen, dass ein Großteil der Boomer in der Wirtschaft wichtige Stellen besetzen und diese Stellen dann nicht oder nicht ausreichend besetzt werden könnten. Das werden wir dann alle spüren, sei es durch längere Wartezeiten bei den Ämtern, durch höhere Preise bei den Handwerkern oder durch leere Regale in den Supermärkten.
Was in meinen Augen nicht der richtige Weg ist, jetzt in purer Verzweiflung sich Irgendwen ins Land zu holen, in der Hoffnung, dass das zumindest überwiegend Menschen sind, die sich hier in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen einbringen. Meine Beobachtung ist eine andere: Die sozialen Sicherungssysteme werden noch stärker belastet und aus dem Bundeshaushalt müssen noch mehr Mittel zweckentfremdet werden, als hätte man das systemische Problem demografischer Wandel einfach laufen gelassen.
Die wissenschaftlichen Studien machen, wie ich es bereits beschrieben habe, andere Erfahrungen. Der weit überwiegende Teil der Migranten arbeiten nach einer Zeit der Eingewöhnung meist unsichtbar in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen und entlasten so die sozialen Sicherungssysteme.
Allerdings gibt es auch diejenigen, die die sozialen Sicherungssysteme bei uns in betrügerischer Absicht belasten und missbrauchen. Denen gehört natürlich der Kampf angesagt. Dabei muss man jedoch auch ehrlich sein. Kriminalität kann man reduzieren, aber nicht vollständig vermeiden. Kriminelle Strukturen gibt es allerdings nicht nur bei den Empfängern von Sozialleistungen, sondern in allen sozialen Schichten.
Der Schaden, der durch den Missbrauch der sozialen Sicherungssysteme entsteht, ist allerdings bei weitem nicht so hoch wie der Schaden durch die anderen sozialen Schichten. Beispielhaft möchte ich an die Milliarden durch cum ex oder durch cum cum Geschäfte erinnern. Auch Schwarzarbeit und andere Formen der Steuerhinterziehung sind immer wieder ein Thema.
Anne Brorhilker hat es mal auf den Punkt gebracht, als sie gekündigt hat. Sie hat gesagt;
"Man kommt quasi als Steuerhinterzieher, besonders wenn man es in großem Stil betreibt, deutlich besser weg als Sozialhilfebetrüger in Deutschland - und das ist wieder Ausdruck dieses Spruchs: Die Kleinen fängt man, die Großen lässt man laufen. Das ist einfach ungerecht."
Daher wäre es aus meiner Sicht wünschenswert, mehr Energie und Ressourcen darauf zu verwenden, uns das Geld von denjenigen wiederzuholen, die den Staat nicht um ein paar hundert Euro bescheißen, sondern um ein paar hundert Millionen Euro.
Solange der Staat die Bediensteten in seinem Justizapparat aber noch nicht einmal amtsangemessen besoldet, ist es nur denklogisch, dass die klugen Köpfe auf die dunkle Seite der Macht wechseln und der deutsche Rechtsstaat weiter in Richtung totaler Überforderung marschiert.