Autor Thema: Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten  (Read 88196 times)

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #795 am: 25.11.2025 15:16 »
Okay. möchte jetzt auch nichts mehr dazu schreiben, der Koaltionsvertrag steht, die Posten sind vergeben. Was soll die Diskussion?

Abgesehen von der Auslegung der Formulierung im Vertrag, sehe ich auch schlicht kein flächendeckendes Problem beim Einkommen der aktuellen aber auch nicht bei den zukünftigen Rentnern. Nochmals, wir reden über ein durchschnittliches Haushaltseinkommen von 3760 €.

Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #796 am: 25.11.2025 15:48 »
Nochmals, wir reden über ein durchschnittliches Haushaltseinkommen von 3760 €.

Brutto

Netto aktuell vermutlich 3300 für ein Doppelverdiener-Ehepaar bei 2 Kindern (beinhaltet auch die Kinderrente von 400-500 EUR brutto) und geringeren Pflegeversicherungssatz.

In 20 Jahren bei 2,5 % Inflation hat das nach heutigen Kaufkraft dann noch einen Wert von ca. 2000 EUR für dieses Ehepaar.


Bei einem Single brutto 2500
Netto aktuell vermutlich 2166 EUR ohne kinder
In 20 Jahren bei einer Inflation von 2,5 % hat das nach heutigen Kaufkraft dann noch einen Wert von ca. 1320 EUR für diesen Single.

Und nun?

Was möchtest Du @BAT uns mit diesem Durchschnittsbruttorentenbetrag für Ehepaare mit wahrscheinlich 2 Kindern (war für diese Generation noch eher üblich) sagen?




« Last Edit: 25.11.2025 15:57 von Faunus »

Warnstreik

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #797 am: 25.11.2025 15:54 »
Abgesehen von der Auslegung der Formulierung im Vertrag, sehe ich auch schlicht kein flächendeckendes Problem beim Einkommen der aktuellen aber auch nicht bei den zukünftigen Rentnern. Nochmals, wir reden über ein durchschnittliches Haushaltseinkommen von 3760 €.

Spannender wäre der Median - aber du hast absolut recht: Flächendeckend ist das kein Problem. Wir liegen aber auch sowohl beim Rentenbeitrag als auch beim Zuschuss zur Rente jeweils noch weit unter dem historischen Höchstwert, von daher gibt es hier auch erstmal kein dringendes Finanzierungsproblem.

Genau das wird sich aber mittelfristig ändern - das wurde Anfang der 2000er vorausgesehen und daher wurde Riester, Rürup und der Demografiefaktor geschaffen. Hier immer in ein bestehendes System einzugreifen finde ich nicht gut. (daher bin ich grundsätzlich bei der JU) Seit 25 Jahen weiß jeder, dass alleine die gesetzliche Rente nicht mehr ausreichen wird um den Lebensstandard zu halten - und viele haben ausreichend vorgesorgt. Alle denen das aufgrund persönlicher Probleme nicht möglich war, wird geholfen.

Da es wahrscheinlich so etwas wie einen Boomerjahrgang nicht mehr geben wird, muss man jetzt eine Reform machen, die entweder das Rentensystem komplett anders aufstellt (einen Umverteilungsfaktor einbaut, wie viele andere Staaten) oder versucht das jetzige System über die Lebenszeit der Boomergeneration hinweg zu stützen. Auch das kann funktionieren - aber das Rumgeeier nervt irgendwann, vor allem weil wir deutlich relevantere Themen haben (meiner Meinung nach)

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #798 am: 25.11.2025 15:57 »
ES sind 3760 € netto bei diesen Paaren:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-hoch-die-Einkommen-von-Rentnern-wirklich-sind-id30050793.html

Was redest Du in diesem Kontext von Kindern? Die dürften bei dem Personenkreis (65 Jahre und älter) aus dem Haus sein...
Renten werden mindestens in Inflationshöhe steigen, Einnahmen aus Mieten wohl noch weiter über der Inflation liegen.

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #799 am: 25.11.2025 16:01 »

Spannender wäre der Median - aber du hast absolut recht: Flächendeckend ist das kein Problem.
Genau das wird sich aber mittelfristig ändern -


Zum Median: es ist schlicht kurios, dass in allen Bereichen zielgenaue Umschichtungen gefordert werden und bei der Rente soll es dann mit der Gieskanne sein.

Zur Zukunft: nicht immer nur die Rente allein betrachten, sondern a) das Einkommen des Rentnerhaushaltes und b) der Bedarf (keine Kaltmiete)

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #800 am: 25.11.2025 16:07 »

Spannender wäre der Median - aber du hast absolut recht: Flächendeckend ist das kein Problem.
Genau das wird sich aber mittelfristig ändern -


Zum Median: es ist schlicht kurios, dass in allen Bereichen zielgenaue Umschichtungen gefordert werden und bei der Rente soll es dann mit der Gieskanne sein.

Zur Zukunft: nicht immer nur die Rente allein betrachten, sondern a) das Einkommen des Rentnerhaushaltes und b) der Bedarf (keine Kaltmiete)

Wer fordert das? Ich hab doch geschrieben, dass man ein neues System benötigt tunlichst mit einem Umverteilungsfaktor (Ideen gibt es dafür genug).

Ansonsten könnte man (meinetwegen) die Rente ganz einfach auslegen: Wir setzen den Beitrag fest und verteilen alles was eingezahlt wird IMMER nach dem entsprechenden Schlüssel. (Wird dann Jahresgenau festgelegt) Dann kann es auch zu Kürzungen kommen, aber das System ist konsistent und Bedürftigkeit muss/kann man dann anders abgangen.



Achso: Der Median ist eigentlich bei solchen Themen IMMER der bessere Indikator. Arithmetische Mittel verfälschen massiv.

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #801 am: 25.11.2025 18:32 »

Wer fordert das? Ich hab doch geschrieben, dass man ein neues System benötigt tunlichst mit einem Umverteilungsfaktor (Ideen gibt es dafür genug).


Und ich habe dargelegt, warum man kein neues System benötigt.

Ausweislich der Einkünfte dürfte auch eine Haltelinie von z. B. 40 Prozent problemlos möglich sein.

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #802 am: 25.11.2025 21:03 »

Wer fordert das? Ich hab doch geschrieben, dass man ein neues System benötigt tunlichst mit einem Umverteilungsfaktor (Ideen gibt es dafür genug).


Und ich habe dargelegt, warum man kein neues System benötigt.

Ausweislich der Einkünfte dürfte auch eine Haltelinie von z. B. 40 Prozent problemlos möglich sein.

Du hast eben über eine Rente mit der Gießkanne gemosert. Und du hast damit ja auch völlig recht...     

Allerdings die Durchschnittshaushaltseinkommen von Paaren über 65 anzuführen um darzulegen, dass ja alle auch mit 40% auskommen könnten...   Es geht vielen Rentnern gut, aber ziemlich vielen eben auch nicht und das wird immer problematischer. 20% der Rentner sind armutsgefährdet - und das steigt seit einigen Jahren. Eine Absenkung des Niveaus auf 40% entspricht einer relativen Rentenkürzung von 20%. Was dann mit der Armutsquote passiert kann man erraten...

Ich habe da auch keine Lösung für, dafür gibts aber Profis :-)

KaiBro

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #803 am: 25.11.2025 22:27 »

Wer fordert das? Ich hab doch geschrieben, dass man ein neues System benötigt tunlichst mit einem Umverteilungsfaktor (Ideen gibt es dafür genug).


Und ich habe dargelegt, warum man kein neues System benötigt.

Ausweislich der Einkünfte dürfte auch eine Haltelinie von z. B. 40 Prozent problemlos möglich sein.

Du hast eben über eine Rente mit der Gießkanne gemosert. Und du hast damit ja auch völlig recht...     

Allerdings die Durchschnittshaushaltseinkommen von Paaren über 65 anzuführen um darzulegen, dass ja alle auch mit 40% auskommen könnten...   Es geht vielen Rentnern gut, aber ziemlich vielen eben auch nicht und das wird immer problematischer. 20% der Rentner sind armutsgefährdet - und das steigt seit einigen Jahren. Eine Absenkung des Niveaus auf 40% entspricht einer relativen Rentenkürzung von 20%. Was dann mit der Armutsquote passiert kann man erraten...

Ich habe da auch keine Lösung für, dafür gibts aber Profis :-)

Wenn die Altersarmut steigt, werden mehr Rentner vom Staat abhängig sein. Der Staat wird also so oder so zahlen müssen, wenn auch nicht in dem Ausmaß.

In meinen Augen wird das Sozialsystem irgendwann implodieren und wir werden uns auf harte Einschnitte gefasst machen müssen.

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #804 am: 26.11.2025 09:10 »

Ich habe da auch keine Lösung für, dafür gibts aber Profis :-)

Da sind wir uns einig. Wobei es recht einfach sein dürfte, die Werte zu ermitteln, die relevant sind. Wer ist denn armutsgefährdet? Jeder Rentner mit weniger als 1000 € gesetzliche Rente? Ich zweifle schon die Statistik an, alleine schon weil wohl nur auf Einkommen geschaut wird. Meine Mutter lebte mit drei Renten und insgesamt ca. 600 € Rente fürstlich.

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« Antwort #805 am: 26.11.2025 11:39 »

Ich habe da auch keine Lösung für, dafür gibts aber Profis :-)

Da sind wir uns einig. Wobei es recht einfach sein dürfte, die Werte zu ermitteln, die relevant sind. Wer ist denn armutsgefährdet? Jeder Rentner mit weniger als 1000 € gesetzliche Rente? Ich zweifle schon die Statistik an, alleine schon weil wohl nur auf Einkommen geschaut wird. Meine Mutter lebte mit drei Renten und insgesamt ca. 600 € Rente fürstlich.

Auf was soll man denn sonst schauen als aufs Einkommen? Selbst Menschen mit niedriger Rente aber hohem Vermögen haben ja dementsprechend ein Einkommen aus ihrem Vermögen, sei es Miete oder Kapitalertrag. Schön, dass es deiner Mutter mit wenig Rente so gut geht - subjektive Beispiele werden aber wohl kaum die Lebensrealität Deutschlands Rentner widerspiegeln.

BAT

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #806 am: 26.11.2025 11:47 »

Auf was soll man denn sonst schauen als aufs Einkommen?

Auf den Bedarf, zum 1000. Mal. Ohne Kaltmiete lebt es sich im Alter auch mit mittlerer Rente sehr gut. Wohnrecht und privat im Erbschaftsvertrag geregelte Unterhaltsverpflichtungen gehören auch dazu.

Und das Einkommen sollte man nur pro Haushalt zur Diskussion mit einbringen. Ein Rentner mit 400 € Rente hat kein Armutsrisiko, wenn der Partner noch 4000 € dazusteuert.


Faunus

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Antw:Sicherheit Beamtenpensionen - Kollaps Renten
« Antwort #807 am: 30.11.2025 13:08 »

Auf was soll man denn sonst schauen als aufs Einkommen?

Auf den Bedarf, zum 1000. Mal. Ohne Kaltmiete lebt es sich im Alter auch mit mittlerer Rente sehr gut. Wohnrecht und privat im Erbschaftsvertrag geregelte Unterhaltsverpflichtungen gehören auch dazu.

Und das Einkommen sollte man nur pro Haushalt zur Diskussion mit einbringen. Ein Rentner mit 400 € Rente hat kein Armutsrisiko, wenn der Partner noch 4000 € dazusteuert.

Ja, da stimme ich Dir zu.
Allerdings sollte auch klar sein, dass als Hinterbliebene(r) mit 400 EUR dann schlimmstenfalls noch 25% von 4000 EUR an Witwe(r) - also 1000 EUR - fließen.
So bitter das nun klingen mag: von 1400 EUR kann man leben, auch wenn man dann den Lebensstandard senken muss, wenn der Partner nicht weiter vorgesorgt hat. Dafür gibt es die Zugewinngemeinschaft.

Was viele einfach nicht verstehen: die Einzahlungen vom Einkommen - pardon: Gehalt -  in die Rentenkasse sind

                    kein persönlicher Sparvertrag und es ist ein Generationenvertrag,

und Kinder sind kein Renditemodell, das man für seine Rentenansprüche weiter optimieren/oder optimal auspressen kann und sie sichern nicht vorzugsweise den eigenen Eltern den Ruhestand. Dann wird es irgendwann wieder 7 Kinder als Rentensicherung aufwärts pro Mama geben, aber kein Kindergeld.
 
Mütter bekommen Rentenpunkte für Kinder, weil u.a viele Frauen im Alter in die Armut kommen. Meiner Meinung nach hat das viel mit der Scheidungsrate von ca. 33% jährlich zu tun, wovon die Hälfte der Ehepaare minderjährige Kinder hat. Dabei dürfte eher ein geringerer Teil der Ehepaare in der Lage sein zwei Haushalte vom Gesamteinkommen zu finanzieren - also darf der Steuerzahler unterstützen und damit - in der Regel - die alleinerziehenden Frauen nicht auch noch im Alter die Rente zum Großteil von der Gesellschaft bezahlt werden muss, versucht diese mit  Rentenpunkten über Steuern gegenzusteuern. Warum das jetzt wieder im Gießkannenprinzip laufen muss...

BAT

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« Antwort #808 am: 30.11.2025 13:19 »

Allerdings sollte auch klar sein, dass als Hinterbliebene(r) mit 400 EUR dann schlimmstenfalls noch 25% von 4000 EUR an Witwe(r) - also 1000 EUR - fließen.
So bitter das nun klingen mag: von 1400 EUR kann man leben, auch wenn man dann den Lebensstandard senken muss, wenn der Partner nicht weiter vorgesorgt hat. Dafür gibt es die Zugewinngemeinschaft.

Was viele einfach nicht verstehen: die Einzahlungen vom Einkommen - pardon: Gehalt -  in die Rentenkasse sind

                    kein persönlicher Sparvertrag und es ist ein Generationenvertrag,

und Kinder sind kein Renditemodell, das man für seine Rentenansprüche


Also zunächst erstmal die Systematik. Meine o. g. Ausführungen gelten für die ERFASSUNG der Thematik, die LÖSUNGEN müssten dann anschließend kommen. Wenn man aber bei der Erfassung schon - und zwar wissentlich - scheitert, damit man seiner Ideologie folgen kann, wird es auch keine guten Lösungen geben.

Uns beiden trennt etwas Grundsätzliches. Wie viel soll der Staat für mich tun, wieviel umgekehrt?

Dein Ansicht des stark eingreifenden Staates ist ja durchaus ein Weg, aber nicht meiner.

Nimm die Kinder, natürlich sind die aufgrund des gegenseitigen Unterhaltsanspruchs eine Alterssicherung. Im menschlichen Bereich sogar oft die Beste.

Und ernsthaft, wenn ein paar mit 4000 € und 400 € Alterseinkommen es nicht geregelt bekommt, auch bei Tod eiens Partners gut dazustehen... ::)

Faunus

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« Antwort #809 am: 30.11.2025 13:46 »

Und ernsthaft, wenn ein paar mit 4000 € und 400 € Alterseinkommen es nicht geregelt bekommt, auch bei Tod eiens Partners gut dazustehen... ::)

Aber das ist doch meine Aussage - wenn der mit 400 EUR dann Witwe/r ist, bekommt er noch aktuell 25% von 4000 und muss dann bei 1400/mtl. u.U. seinen Lebenstandard senken oder man hat es geregelt bekommen und der Partner steht finanziell weiterhin gut da.

Kann es sein, dass Du die 25% ebenfalls radikal streichen möchtest? Nach dem Motto "Hat nur für 400 EUR eingezahlt, dann gibt es auch nicht mehr"?
Da kommen wir dann tatsächlich nicht zusammen.