"Diese Erhöhungen basieren auf der Lohnentwicklung des Vorjahres. Die Bruttolöhne stiegen 2024 um 5,16 Prozent, und die Bundesregierung passt die Beitragsbemessungsgrenzen entsprechend an.
Das ist ein automatischer Mechanismus, der jährlich per Rechtsverordnung festgelegt wird.",
https://www.ftd.de/finanzen/finanzcheck/neue-bbg-2026/Ich betrachte jetzt nur die KV und es wurde hier schon angerissen.
BBG 2025: 66.150 €
BBG 2026: 69.750 €
Nur der Relation halber.
Ich würde die BBG sogar viel höher ansetzen, damit sich die Mittelschicht/gehobene Mittelschicht nicht jedes Jahr erneut gearscht fühlt.
Lt. „statista“ beziehen derzeit 5,48 mio. Personen Bürgergeld.,
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/Der Bundeszuschuss zur KV beträgt 133,00 €, dabei müsste er ungefähr das Dreifache betragen.
"Der Bund zahlt Beiträge für die Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld an die gesetzlichen Krankenkassen. Denn es ist eine staatliche Aufgabe, die medizinische Versorgung von Menschen am Existenzminimum im Krankheitsfall abzusichern. Im Jahr 2025 liegen die Beiträge pro Person bei 133 Euro monatlich. Das Problem: Diese Beiträge sind viel zu gering, sie decken nur etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten. Das Defizit, das sich aus den zu geringen Beiträgen vom Staat ergibt, liegt bei rund
zehn Milliarden Euro jährlich. Dieses Geld fehlt den gesetzlichen Krankenkassen.",
https://www.tk.de/presse/themen/finanzen/finanzierung-von-gesundheit/kassenbeitraege-und-buergergeld-2199636"Laut der aktuellen Prognose des GKV-Schätzerkreises belaufen sich die Einnahmen des Gesundheitsfonds für das Jahr 2025 auf rund 294,7 Milliarden Euro. Das Expertengremium schätzt die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland für dasselbe Jahr auf rund 341,4 Milliarden Euro. Die Liquiditätsreserve des Fonds betrug im Jahr 2023 rund 9,4 Milliarden Euro.",
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73331/umfrage/einschaetzung-der-einnahmen-und-ausgaben-der-gkv/Diese o. a. 10 Mill. sind der berühmte Tropfen auf den heißen Stein - könnte man mit einbeziehen, beseitigt aber nicht die Unwucht. Ich denke, es ist ausreichend bekannt, dass D. mit die höchsten Gesundheitskosten hat (ca. 6.000 €/Einwohner), die Qualität der med. Leistungen sich aber im Mittelfeld befinden. Wir haben neben der PKV 94 gesetzl. Krankenkassen in Deutschland. Die haben alle Vorstände mitsamt Gefolge, d. h. 94mal Gespräche auf allen Führungsebenen. Hallejujah!
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74834/umfrage/anzahl-gesetzliche-krankenkassen-seit-1970/Die Jahresgehälter dieser Vorstände bewegen sich, kleinere BKK ausgeklammert, zwischen 150.000 bis 400.000 €,
https://www.krankenkassen.de/krankenkassen-vergleich/statistik/finanzen/vorstand/gehalt/.
D. h., selbst bei nur einem Vorstandsmitglied (sind es drei oder fünf?) entstehen da Kosten von ca. 26 mio./Jahr. Gut für die 94 Vorstände, schlecht für die Beitragszahler. Der Leistungskatalog der GKV ist nahezu identisch, warum braucht es da 94 GKK? Reicht nicht auch eine, die in 16 Einheiten (BLänder) unterteilt ist?
Abgesehen von der Tatsache, dass das eingangs angesprochene Solidarprinzip durch die BBG ohnehin ausgehebelt wird (gleicher Beitragssatz, egal wie hoch das Einkommen ist), entziehen sich Teile der Bevölkerung diesem Solidarprinzip. Dazu zähle ich auch die PKV, die mit teuren Doppelstrukturen und unnötigen Kosten (Vertriebsprovisionen, Werbung etc.). zwar die Arztpraxen quersubventioniert, aber das könnte man innerhalb der GKV sicherlich auch anders regeln.
Ein weiterer und wesentlicher Punkt ist, dass "Einkommen" aus Kapitalerträgen/Vermietung etc. nicht berücksichtigt werden. Der Faktor "Arbeit" wird dadurch übermäßig belastet, das "Kapital" trägt in diesem System nicht zu einer solidarischen Finanzierung bei. Im Gegenteil, die Kosten der KV kann ich steuerlich sogar geltend machen und so meine Steuerlast senken.
Hinzu kommen die Steuervermeidung, Steuerhinterziehung und Steuerflucht sowie die Schwarzarbeit. Schätzungen gehen von ca. 80 bis 100 Mill. €/Jahr an Mehreinnahmen aus, die durch Steuerhinterziehung dem Fiskus verloren gehen.
10 Mill. KV-Beiträge beim Bürgergeld vs. 100 Mill. an Einnahmen durch konsequente und politisch gewollte Verfolgung von Steuerhinterziehung etc. – eine, wie ich finde, interessante Relation.
Ich kann die "Empörung" der betreffenden Personen nachvollziehen. Man reißt sich als "Leistungsträger" den Arsch auf und am Ende bleibt wenig bis nichts über, während die berühmten Anderen alles in den Arsch geschoben bekommen (subversive, faule Elemente, Ausländer, Kriegsflüchtlinge, Frauen usw. usf.).
Dabei sollte man, aber das ist nur meine bescheidene Sicht der Dinge, durchaus bedenken, dass man bei einem Einkommen an der BBG und darüber hinaus schon erheblich über dem Gehaltsmedian liegt. Mit anderen Worten: man wird nicht verhungern und muss nicht bei "der Tafel" anstehen. Da ist sogar der eine oder andere Urlaub drin, vllt. auch ein EFH mitsamt 5er-BMW vor dem gepflegten Schottergarten. Wir hatten das in der Vergangenheit hier schon einmal.
Es gibt kein Grundrecht auf Urlaubsreisen, wenngleich es gerade für die saturierte Mittelschicht der einzige Lebensinhalt zu sein scheint.
Ich schreibe es noch einmal und dann immer wieder...

Die Grenze verläuft nicht zwischen rechts und links, sondern zwischen oben und unten.
Die Vermögensverteilung in D strotzt vor absurder Ungleichheit. Die oberen 10 % besitzen 54 % der gesamten Vermögenswerte. Und nein,
nicht jeder soll das Gleiche wie der Nachbar haben, Unterschiede müssen existieren, sonst leidet die "Motivation", aber diese Überreichen nutzen sämtliche Vorzüge dieses Landes, ohne sich am Erhalt - entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit - zu beteiligen (für Interessierte: „Die Abstiegsgesellschaft – Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne“, kann auch als Impfung gg. Rechtspopulismus benutzt werden).
Im Tier- und Pflanzenreich spricht man da von Schmarotzern oder auch Parasiten, sie saugen ihren Wirt aus.
Anstatt sich über die Erhöhung der BBG zu echauffieren, sollte man sich vllt. einmal mit der Vermögensverteilung und -besteuerung beschäftigen. Diese Neiddebatte zwischen Unterschicht bis obere Mittelklasse wird seit Jahrzehnten am Laufen gehalten und die Nutznießer lachen sich ob unserer Dummheit ins Fäustchen.
Trotz aller Daten und Aufklärung funktioniert das tatsächlich immer noch. Faszinierend.