Autor Thema: TVÖD- Sozialabgaben  (Read 4346 times)

Fettschwanzmaki

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #30 am: 09.09.2025 21:13 »
"Diese Erhöhungen basieren auf der Lohnentwicklung des Vorjahres. Die Bruttolöhne stiegen 2024 um 5,16 Prozent, und die Bundesregierung passt die Beitragsbemessungsgrenzen entsprechend an. Das ist ein automatischer Mechanismus, der jährlich per Rechtsverordnung festgelegt wird.", https://www.ftd.de/finanzen/finanzcheck/neue-bbg-2026/

Ich betrachte jetzt nur die KV und es wurde hier schon angerissen.

BBG 2025: 66.150 €
BBG 2026: 69.750 €

Nur der Relation halber.

Ich würde die BBG sogar viel höher ansetzen, damit sich die Mittelschicht/gehobene Mittelschicht nicht jedes Jahr erneut gearscht fühlt.

Lt. „statista“ beziehen derzeit 5,48 mio. Personen Bürgergeld., https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242062/umfrage/leistungsempfaenger-von-arbeitslosengeld-ii-und-sozialgeld/

Der Bundeszuschuss zur KV beträgt 133,00 €, dabei müsste er ungefähr das Dreifache betragen.

"Der Bund zahlt Beiträge für die Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld an die gesetzlichen Krankenkassen. Denn es ist eine staatliche Aufgabe, die medizinische Versorgung von Menschen am Existenzminimum im Krankheitsfall abzusichern. Im Jahr 2025 liegen die Beiträge pro Person bei 133 Euro monatlich. Das Problem: Diese Beiträge sind viel zu gering, sie decken nur etwa ein Drittel der tatsächlichen Kosten. Das Defizit, das sich aus den zu geringen Beiträgen vom Staat ergibt, liegt bei rund zehn Milliarden Euro jährlich. Dieses Geld fehlt den gesetzlichen Krankenkassen.",   https://www.tk.de/presse/themen/finanzen/finanzierung-von-gesundheit/kassenbeitraege-und-buergergeld-2199636

"Laut der aktuellen Prognose des GKV-Schätzerkreises belaufen sich die Einnahmen des Gesundheitsfonds für das Jahr 2025 auf rund 294,7 Milliarden Euro. Das Expertengremium schätzt die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland für dasselbe Jahr auf rund 341,4 Milliarden Euro. Die Liquiditätsreserve des Fonds betrug im Jahr 2023 rund 9,4 Milliarden Euro.",  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73331/umfrage/einschaetzung-der-einnahmen-und-ausgaben-der-gkv/

Diese o. a. 10 Mill. sind der berühmte Tropfen auf den heißen Stein - könnte man mit einbeziehen, beseitigt aber nicht die Unwucht. Ich denke, es ist ausreichend bekannt, dass D. mit die höchsten Gesundheitskosten hat (ca. 6.000 €/Einwohner), die Qualität der med. Leistungen sich aber im Mittelfeld befinden. Wir haben neben der PKV 94 gesetzl. Krankenkassen in Deutschland. Die haben alle Vorstände mitsamt Gefolge, d. h. 94mal Gespräche auf allen Führungsebenen. Hallejujah! https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74834/umfrage/anzahl-gesetzliche-krankenkassen-seit-1970/

Die Jahresgehälter dieser Vorstände bewegen sich, kleinere BKK ausgeklammert, zwischen 150.000 bis 400.000 €,  https://www.krankenkassen.de/krankenkassen-vergleich/statistik/finanzen/vorstand/gehalt/.

D. h., selbst bei nur einem Vorstandsmitglied (sind es drei oder fünf?) entstehen da Kosten von ca. 26 mio./Jahr. Gut für die 94 Vorstände, schlecht für die Beitragszahler. Der Leistungskatalog der GKV ist nahezu identisch, warum braucht es da 94 GKK? Reicht nicht auch eine, die in 16 Einheiten (BLänder) unterteilt ist?

Abgesehen von der Tatsache, dass das eingangs angesprochene Solidarprinzip durch die BBG ohnehin ausgehebelt wird (gleicher Beitragssatz, egal wie hoch das Einkommen ist), entziehen sich Teile der Bevölkerung diesem Solidarprinzip. Dazu zähle ich auch die PKV, die mit teuren Doppelstrukturen und unnötigen Kosten (Vertriebsprovisionen, Werbung etc.). zwar die Arztpraxen quersubventioniert, aber das könnte man innerhalb der GKV sicherlich auch anders regeln.

Ein weiterer und wesentlicher Punkt ist, dass "Einkommen" aus Kapitalerträgen/Vermietung etc. nicht berücksichtigt werden. Der Faktor "Arbeit" wird dadurch übermäßig belastet, das "Kapital" trägt in diesem System nicht zu einer solidarischen Finanzierung bei. Im Gegenteil, die Kosten der KV kann ich steuerlich sogar geltend machen und so meine Steuerlast senken.

Hinzu kommen die Steuervermeidung, Steuerhinterziehung und Steuerflucht sowie die Schwarzarbeit. Schätzungen gehen von ca. 80 bis 100 Mill. €/Jahr an Mehreinnahmen aus, die durch Steuerhinterziehung dem Fiskus verloren gehen.

10 Mill. KV-Beiträge beim Bürgergeld vs. 100 Mill. an Einnahmen durch konsequente und politisch gewollte Verfolgung von Steuerhinterziehung etc. – eine, wie ich finde, interessante Relation.

Ich kann die "Empörung" der betreffenden Personen nachvollziehen. Man reißt sich als "Leistungsträger" den Arsch auf und am Ende bleibt wenig bis nichts über, während die berühmten Anderen alles in den Arsch geschoben bekommen (subversive, faule Elemente, Ausländer, Kriegsflüchtlinge, Frauen usw. usf.).

Dabei sollte man, aber das ist nur meine bescheidene Sicht der Dinge, durchaus bedenken, dass man bei einem Einkommen an der BBG und darüber hinaus schon erheblich über dem Gehaltsmedian liegt. Mit anderen Worten: man wird nicht verhungern und muss nicht bei "der Tafel" anstehen. Da ist sogar der eine oder andere Urlaub drin, vllt. auch ein EFH mitsamt 5er-BMW vor dem gepflegten Schottergarten. Wir hatten das in der Vergangenheit hier schon einmal.

Es gibt kein Grundrecht auf Urlaubsreisen, wenngleich es gerade für die saturierte Mittelschicht der einzige Lebensinhalt zu sein scheint.

Ich schreibe es noch einmal und dann immer wieder...  ;D

Die Grenze verläuft nicht zwischen rechts und links, sondern zwischen oben und unten.

Die Vermögensverteilung in D strotzt vor absurder Ungleichheit. Die oberen 10 % besitzen 54 % der gesamten Vermögenswerte. Und nein, nicht jeder soll das Gleiche wie der Nachbar haben, Unterschiede müssen existieren, sonst leidet die "Motivation", aber diese Überreichen nutzen sämtliche Vorzüge dieses Landes, ohne sich am Erhalt - entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit - zu beteiligen (für Interessierte: „Die Abstiegsgesellschaft – Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne“, kann auch als Impfung gg. Rechtspopulismus benutzt werden).

Im Tier- und Pflanzenreich spricht man da von Schmarotzern oder auch Parasiten, sie saugen ihren Wirt aus.

Anstatt sich über die Erhöhung der BBG zu echauffieren, sollte man sich vllt. einmal mit der Vermögensverteilung und -besteuerung beschäftigen. Diese Neiddebatte zwischen Unterschicht bis obere Mittelklasse wird seit Jahrzehnten am Laufen gehalten und die Nutznießer lachen sich ob unserer Dummheit ins Fäustchen.

Trotz aller Daten und Aufklärung funktioniert das tatsächlich immer noch. Faszinierend.


NelsonMuntz

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #31 am: 09.09.2025 21:42 »
Es ist doch ganz einfach zu lesen: Das Wasserloch ( Sozialversicherung) hat seit Jahren einen zu geringen Wasser-Zulauf, um die zunehmende Zahl der Nutznießer ( vor allem derer, welche niemals Wasser zu der Wasserstelle bringen!) zu sättigen. Dies kann ein 5 jähriges Kind erkennen, beschreiben und warnen! Doch die meisten Deutschen fordern: Mehr Menschen an die Wasserstelle! 

Und die "Mähr", die Deutschen hätten zu wenig Kinder hervorgebracht, ist grotesk, denn nicht alle "hervorgebrachten" Kinder zahlen hinreichend Beiträge ein.

Nanana, erst auf die mathematischen Fähigkeiten von 5-Jährigen verweisen und dann aber die simple Binse nicht akzeptieren, dass eine stabile Population etwa 2,1 Kinder pro Frau benötigt. Mag ja sein, dass manche Sprösslinge der Wohlstandsverwahrlosung anheimfallend keine reale Wertschöpfung betreiben - wenn es derer aber vom Grundsatz her zu wenig gibt, dann kann es erst recht nicht zur Kompensation solcher Ausfälle kommen ... naja, Migration in großem Stil könnte dies erzielen, aber dazu hast Du sicher auch eine Meinung ;)

Daryl

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #32 am: 09.09.2025 21:51 »
Nachdem die BBG in diesem Jahr deutlich angehoben wurde, liegt mein monatliches Netto nun seit 8 Monaten unter dem Betrag aus Oktober 2024. Wenn Ende September bei uns die Erhöhung aus der letzten Tarifrunde dann endlich ausbezahlt wird, sollte es dann hoffentlich etwas mehr sein. Ich bin gespannt, wie weit das ganze dann ab Januar 2026 wieder runter geht…muss ich dann wohl wieder bis zur nächsten Erhöhung im Mai warten. Bloß gut, dass die Inflation so niedrig ist  :-X

Bezüglich des geringen Zuschusses des Bundes zur GKV Mitgliedschaft der Bürgergeldempfänger wird ja häufig gefordert, dass dieser deutlich höher ausfallen sollte. Sicherlich eine berechtigte Forderung, die aber wahrscheinlich nicht umgesetzt werden wird, da der politische Wille dazu nicht vorhanden sein dürfte. Alternativ könnte man aber auch mal darüber nachdenken, diese Gruppe (Ausnahme wären die Aufstocker mit sv-pflichtigen Arbeitsverhältnis) aus der GKV ganz herauszunehmen und die medizinische Versorgung (wie im AsylbLG in den ersten 36 Monaten) direkt abzurechnen. Der Verwaltungsaufwand in den Jobcentern wäre dadurch zwar höher, aber die Gesundheitskosten würden dann aus Steuermitteln finanziert und würden somit die Allgemeinheit und nicht nur die gesetzlich Krankenversicherten belasten. Aus meiner Sicht wäre dies eigentlich auch nur logisch, da ja Regelsätze, KdU etc. als Existenzminimum auch aus Steuermitteln finanziert werden und die Gesundheitsversorgung nur einen weiteren Baustein in der Sicherung des Existenzminimums darstellt.

MoinMoin

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #33 am: 10.09.2025 07:28 »
Und die "Mähr", die Deutschen hätten zu wenig Kinder hervorgebracht, ist grotesk, denn nicht alle "hervorgebrachten" Kinder zahlen hinreichend Beiträge ein.
Richtig. Der kinderlose Unternehmer der Arbeitsplätze schafft, ist bessere für die GRV/GKV  als der Mensch der Selbstständige oder Beamtenkinder produziert.
Also Kinder sind niemals das Problem, die fehlende Anzahl an besetzten Arbeitsplätze im Verhältnis zu den Versicherten ist alleinig das Problem.

MoinMoin

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #34 am: 10.09.2025 07:51 »
Trotz aller Daten und Aufklärung funktioniert das tatsächlich immer noch. Faszinierend.
Korrekt es wird auf dem Bürgergeldler geschimpft, der Cum Exler macht aber den 1.000.000fachen Schaden
Egal, da wird man vergesslich.
Und das ein Mensch der mehrere Millionen (ups Millarden) erbt quasi erbschaftssteuerfrei gesetzt wird, weil er sich bedürftig rechnen darf, daran will auch keiner Schrauben.
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JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #35 am: 10.09.2025 08:00 »
Die Diskussion begann nicht wegen dem Millionär, Milliardär etc sondern, dass bereits in deutlich niedrigeren Regionen erneut abgeschöpft wird.

Nun ist es so, dass diese Angestellten, sowohl in den vorherigen Tarifverträgen mehrfach schlechter gestellt wurden (niedrigere JSZ, niedrigere prozentuale Abschlüsse, erneute Laufzeitbeginne bei Höhergruppierungen etc.) und nun auch noch höhere Abgaben zu leisten haben.

NelsonMuntz

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #36 am: 10.09.2025 08:24 »
Und die "Mähr", die Deutschen hätten zu wenig Kinder hervorgebracht, ist grotesk, denn nicht alle "hervorgebrachten" Kinder zahlen hinreichend Beiträge ein.
Richtig. Der kinderlose Unternehmer der Arbeitsplätze schafft, ist bessere für die GRV/GKV  als der Mensch der Selbstständige oder Beamtenkinder produziert.
Also Kinder sind niemals das Problem, die fehlende Anzahl an besetzten Arbeitsplätze im Verhältnis zu den Versicherten ist alleinig das Problem.

Die Kinder sind dann von Relevanz, wenn man das Ideal von stabilen Beiträgen und Rentenhöhen verfolgen möchte. Wir erleben bereits heute, dass die in den Arbeitsmarkt eintretenden Kohorten kleiner sind als jene, die aus dem Arbeitsleben in den Ruhestand ausscheiden. Darauf muss eine Umlage mit höheren Beiträgen oder geringeren Leistungen antworten, aber dieses Problem der Relationsverschiebung wurde über die verstärkte Arbeitsaufnahme von Frauen und Migranten zumindest teilweise kompensiert. Nur: Wenn erst mal alle über 18 in Vollzeit arbeiten, dann ist dieses Potentialwachstum auch ausgeschöpft.

Das ist jetzt alles sehr vereinfacht ausgedrückt. Rentenonkel hat hier:

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,126760.msg419769.html#msg419769

einen wirklich hervorragenden Beitrag über die Funktionsweise und mögliche Stellschrauben der GRV geschrieben.

Unter dem Strich betrachtet ist eine schrumpfende Bevölkerung durch immer kleiner werdende Nachwuchskohorten eine Belastung/Herausforderung für ein solches Umlagesystem. Es gibt natürlich erfolgsversprechende Gegenmaßnahmen wie z.B. die Migration in den Arbeitsmarkt hinein - dennoch bleibt es dabei, dass zu wenig Kinder ein auf die GRV negativ wirkender Faktor sind. Wie das so wirkt -insbesondere bei geringer Migration- kann man in Ländern wie Japan oder Südkorea beobachten.

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Die Diskussion begann nicht wegen dem Millionär, Milliardär etc sondern, dass bereits in deutlich niedrigeren Regionen erneut abgeschöpft wird.

Wenn Du nicht wünscht, dass man bei Arbeitseinkommen in der Nähe der BBG abschöpft, dann musst Du Deinen Blick auf die leistungslosen Einkommen und Vermögenszuwächse richten, die sich eben bisher nicht an der Finanzierung der Alters- und Gesundheitsversorung beteiligen. Wenn Du bspw. wünscht, dass der Staat für das Bürgergeld einen kostendeckenden Beitrag in die GKV abführt, dann darfst Du 3 mal raten, bei wem diese so benötigten Mittel über Steuern eingetrieben werden. ;) ... Das ist also nur "linke Tasche, rechte Tasche" - die Last der Überalterung verbleibt auf den Schultern der Arbeitnehmer.

Sehrgerne

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #37 am: 10.09.2025 08:33 »
Das Problem ist ja derzeit die Unterfinanzierung der KV und PV. Dies liegt derzeit aber daran, dass der Staat nicht seiner Verpflichtung nachkommt und den Staatszuschuss für die Versicherungsfremdenleistungen (Zuschuss für die Finanzierung von Beziehern von Bürgergeld und Asylgeld) nicht auf den tatsächlichen Bedarf anpasst. Derzeit liegt der Zuschuss bei 133 Euro pro Leistungsempfänger. Laut IGES-Institut liegt der Bedarf (Stand 2022 nun wahrscheinlich noch höher) bei 331 Euro pro Nase.

Da der Bund sich streubt, liegt die Last beim gesetzlich Versicherten Arbeitnehmer und dessen Arbeitgeber.

Natürlich muss man die BBG anpassen. Aber diese eben nur in der Höhe der Lohnsteigerungen.

Der korrekte Weg wäre den Zuschuss anzupassen und zu schauen, dass man möglichst viele Leistungsempfänger in Arbeit bekommt und diese ohne Bleiberecht endlich konsequent abschiebt.

Leider ist es eben so, dass wir die Auswüchse im Sozialstaat nicht mehr schultern können.

Aber anstatt dies wieder konsequent anzugehen, hat man ja seit heute ne neue Idee, was uns in Amerikanische Verhältnisse im Gesundheitssystem führen wird. Der neue Gedanke ist ja, dass die KV nur noch eine Grundversicherung abdeckt und man sich für Zusatzleistungen zusätzlich versichern muss. Heißt dann am Schluss noch mehr zwei Klassengesellschaft und am Ende zahlt man das selbe für weniger Leistungen.

Da wird der Zahnarzt oder Augenarzt oder Orthopäde irgendwann nicht mehr übernommen. Das kann man dann schön selbst zahlen oder eben mtl. ne Versicherung abschließen.



NelsonMuntz

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Antw:TVÖD- Sozialabgaben
« Antwort #38 am: 10.09.2025 09:24 »
...
Leider ist es eben so, dass wir die Auswüchse im Sozialstaat nicht mehr schultern können.

Aber anstatt dies wieder konsequent anzugehen, hat man ja seit heute ne neue Idee, was uns in Amerikanische Verhältnisse im Gesundheitssystem führen wird. Der neue Gedanke ist ja, dass die KV nur noch eine Grundversicherung abdeckt und man sich für Zusatzleistungen zusätzlich versichern muss. Heißt dann am Schluss noch mehr zwei Klassengesellschaft und am Ende zahlt man das selbe für weniger Leistungen.
...

Was ist das denn für eine Logik? Wenn wir den Sozialstaat nicht mehr schultern können (Ja, hier gehören auch die SV als größter Posten mit hinein), dann sind diese Ideen zu einer "leistungsgerechten" Versorgung in Abhängigkeit zu den Beiträgen doch genau der Weg, der sich konsequenterweise daraus ableitet.

Bürgergeld/Asybewerberleistungsgesetz sind nur ein Teil des Problems - wobei ich keine belastbaren(!) Zahlen kenne, die bei möglichen Einschränkungen/Kürzungen/Abschiebungen die reale Wirkung auf die Abgabenlast der AN quantifizieren. Da wird aktuell nur mit "Gefühl" argumentiert. (Nicht falsch verstehen: All solche Leistungen und deren Zugänglichkeit gehören grundsätzlich immer mal wieder auf den Prüfstand - aber ich sehe hier nicht das Potential für wirklich signifikante Entlastungen).

Organisator

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« Antwort #39 am: 10.09.2025 09:36 »
Das Problem ist ja derzeit die Unterfinanzierung der KV und PV.

Das Problem sehe ich nicht auf der Einnahmenseite sondern im Ausgabenbereich. Wir leisten uns eins der teuersten Gesundheitssysteme der Welt mit jedoch nur mäßiger Qualität. Solange z.B. viele Krankenhäuser mit geringer Auslastung aber hoher Angebotsbreite vorgehalten werden, ist das auch irgendwie logisch.

BAT

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« Antwort #40 am: 10.09.2025 10:26 »
um die zunehmende Zahl der Nutznießer ( vor allem derer, welche niemals Wasser zu der Wasserstelle bringen!) zu sättigen. Dies kann ein 5 jähriges Kind erkennen

Es ist z. B. dieses Kind, welches niemals Wasser bringt. ;)

(außer es ist im Bürgergeld)

BAT

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« Antwort #41 am: 10.09.2025 10:33 »
Das Problem sehe ich nicht auf der Einnahmenseite sondern im Ausgabenbereich. Wir leisten uns eins der teuersten Gesundheitssysteme der Welt mit jedoch nur mäßiger Qualität. Solange z.B. viele Krankenhäuser mit geringer Auslastung aber hoher Angebotsbreite vorgehalten werden, ist das auch irgendwie logisch.

Nicht nur im Gesundheitssystem, überall auch bei den Steuern sind die Einnahmen zu hoch! Aber statt sich auf den Hosenboden zu setzen und die System zu reformieren fordert man immer mehr Einnahmen bzw. Schulden und weißt mit dem Finger auf andere. So kann das nicht funktionieren.


Sehrgerne

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« Antwort #42 am: 10.09.2025 11:12 »
Ich sehe das Problem auch nicht unbedingt auf der Einnahmeseite. Die Frage ist nur wo möchte man Leistungen kürzen, die dich als Beitragszahler nicht trifft.Ich halte es für falsch, wenn am Ende bei den Leistungen wie Zahnersatz, freier Arztwahl, Orthopädie, Augen usw. gespart wird.

Was heißt es gibt keine belastbaren Zahlen die  Einfluss von Asylbewerber oder Bürgergeld zeigen. Das der Bundeszuschuss zu niedrig ist, ist bekannt. Wenn du jetzt die 220000 ausreisepflichtigen nimmst und die Unterdeckung von 198 Euro pro Monat auf das Jahr bist du bei 5,2 Mrdwas in etwa 0,3 Prozent Beitragssatz ausmacht. Heißt nicht, das dies das System rettet. Aber es wäre ein Anfang. Nicht das jetzt gleich jemand die Nazikeule geschwungen wird, mir geht es hier um ausschließlich eigentlich abgelehnter Asylbewerber.den anderen soll gerne geholfen werden.

Genauso kann man das auf das Bürgergeld ausweiten und versuchen mehr Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bekommen. Ich fand die Idee die Ukrainer schnell in den Job zu bringen auch gut. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass das System ausgenutzt wurde. Aus diesem Grund muss es auch bei Ukrainern eine Einkommensprüfung geben. Mich wundert eh, dass hier noch kein Deutscher geklagt hat und die selben Rechte wollte.

Nochmal ich möchte hier niemanden Pauschal verurteilen, aber es gibt Gesetzeslücken die von Deutschen und Ausländern ausgenutzt werden. Gerade wir im öffentlichen Dienst bekommen solche Geschichten hautnah mit, aber dagegen gemacht wird nichts.

Bevor man an den Leistungen des braven Bürgers spart sollte man erstmal gegen die vorgehen die das Aystem ausnutzen.

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« Antwort #43 am: 10.09.2025 11:37 »
Ich sehe das Problem auch nicht unbedingt auf der Einnahmeseite. Die Frage ist nur wo möchte man Leistungen kürzen, die dich als Beitragszahler nicht trifft.

Zum Beispiel indem man sich die Frage stellt, ob es unbedingt ein Krankenhaus in deiner direkten Umgebung geben muss, welches das volle Leistungsspektrum (daher aber nur von durchschnittlicher Qualität) anbietet, aber nur zu 70% ausgelastet ist.

NelsonMuntz

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« Antwort #44 am: 10.09.2025 11:44 »
@Sehrgerne:

Natürlich entlastet die Rückführung Ausreisepflichtiger die Sozialkassen, trotzdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass jene 0,3% (also 0,15% auf AN-Seite) eine ausreichende Entlastung vor dem Hintergrund einer überalternden Gesellschaft mit entsprechenden Gesundheitskosten darstellen wird.

Bei Bürgergeld ein ähnliches Bild: Natürlich wäre es schön, so viele wie möglich aus diesem Bezug herauszubekommen. Wenn Du aber beispielsweise Leute nimmst, die aufgrund mangelnder Qualifikation und Fähigkeiten nur im Mindestlohnbereich arbeiten können und überdies noch Kinder versorgen müssen, dann wird es grundsätzlich schwierig, diese aus eigener Kraft über dem Existenzminimum zu halten. Sprudelnde Einnahmen für die GKV sind da auch nicht zu erwarten.

Zum Thema Betrug oder Gesetzeslücken ausnutzen: Die Schäden durch Schwarzarbeit im Bereich Bürgergeld sind wahrscheinlich deutlich kleiner, als jene, die durch Selbständige und Freiberufler der Einkommensoberschicht entstehen.

Meine persönliche Erfahrung beim Hausbau: Je exklusiver das Auto vom Chef, desto häufiger die Frage, ob man denn eine Rechnung haben möchte. Echt, is so!