Autor Thema: "Eigenanteil" durch die Hintertür  (Read 6572 times)

Hortensie

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #45 am: 31.10.2025 19:00 »
Damals hätte ich nicht gewußt, wie sich welche Entscheidung auswirkt. Versicherungsvertretern glaube ich nur "bedingt". Die wollen etwas verkaufen und nennen dann nur die Vorteile.
Und Internet gab es damals noch nicht.
Also mit 19 Jahren fehlte mir damals jegliche Möglichkeit einer guten Information.
Man kennt die künftige Entwicklung nicht, ob man krank wird, ob die Versicherungspreise stark steigen, etc.
Ich wurde von Kollegen angeworben. Diese bekamen wohl eine Prämie.
Deren Hauptargument war, dass nahezu alle Beamten bei der Debeka sind.

Die Debeka hatte dann Jahre später von einem Gericht, ein moderates Bußgeld auferlegt bekommen.





Kingrakadabra

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #46 am: 01.11.2025 12:12 »
Bei mir tauchte damals nach der Mitteilung der Platzziffer sofort ein schmieriger Vertreter der Debeka auf. Irgendwer scheint also die Kontaktdaten weitergegeben zu haben. Bin aber damals nicht zur Debeka.

Hortensie

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #47 am: 02.11.2025 12:30 »
Bei mir tauchte damals nach der Mitteilung der Platzziffer sofort ein schmieriger Vertreter der Debeka auf. Irgendwer scheint also die Kontaktdaten weitergegeben zu haben. Bin aber damals nicht zur Debeka.

Wenn es bereits Internet gegeben haben sollte, ist es viel einfacher sich zu informieren. Manche Entscheidungen würde man dann womöglich anders treffen.

Kingrakadabra

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #48 am: 03.11.2025 12:47 »
Kann mich nicht erinnern, dass wir damals schon "schnelles" Internet hatten. Wsl. noch Modem oder ISDN...

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #49 am: 03.11.2025 13:30 »
Kann mich nicht erinnern, dass wir damals schon "schnelles" Internet hatten. Wsl. noch Modem oder ISDN...

und auch davor gabs Test von Stiftung Warentest / Finanztest usw. als Zeitschrift. Hat auch funktioniert, wenn auch nicht so schnell und umfangreich.

Kingrakadabra

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #50 am: 03.11.2025 14:30 »
Das stimmt. Aber wer vergleicht mit 20 Jahren anhand dieser Magazine?

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #51 am: 03.11.2025 14:37 »
Das stimmt. Aber wer vergleicht mit 20 Jahren anhand dieser Magazine?

Jeder halbwegs normal begabter 20 Jähriger wusste sich auch damals zu helfen, und wenn es nur ist, andere Menschen (statt das Internet) zu fragen. Spätestens die Eltern kennen andere Privatversicherte und solche Magazine und können helfen.

Wer jedoch noch nicht mal schafft, seine eigenen Eltern zu fragen (oder mal zur Verbraucherzentrale zu latschen), der schafft es auch heute nicht, aus dem Internet die passenden Infos zu finden und ist einfach mal nur lost.

Kingrakadabra

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #52 am: 03.11.2025 15:20 »
Korrekt!

Hortensie

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #53 am: 03.11.2025 18:18 »
Die Eltern? Verbraucherzentrale?
Wir sprechen vom Jahr 1977 und von einem Dorf mit damals weniger als 1000 Einwohnern:
Meine Eltern hatte eine kleine Landwirtschaft. Meine Mutter war unter Dauerstress wegen Kindererziehung und Mithilfe im Betrieb. Beide Elternteile hatten gewiß keine Ahnung von GKV und privater KV.
Meine jüngeren Geschwister und ich wurden in der Landwirtschaft zur Mithilfe eingeplant wie es damals üblich war.
Ich musste nach der Schule meinen kleinen 2-jährigen Bruder nachmittags betreuen, was ich aber gern getan habe und abends karrte ich die Milch zur Milchsammelstelle, was jedes Mal eine enorme körperliche Herausforderung war.
Ich kannte damals weder Stiftung Warentest noch eine "Verbraucherzentrale" oder wußte von der Existenz von beiden.
Das waren völlig andere Zeiten wie heute.

matthew1312

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #54 am: 03.11.2025 18:36 »
Bisschen mehr Empathie für Betroffene dieser Abzocke wäre schon angebracht.

Der Präfrontalkortex ist erst mit ca. 25 Jahren ausgeprägt.

Ein Mietwagen an Volljährige unter 25 Jahren ist oft nur bedingt oder gar nicht verfügbar.

Aber so eine stark verrechtlichte Entscheidung über die Krankenversicherung soll jemand mit Anfang zwanzig treffen. Ja ne, ist klar.

Schon vergessen, dass ca. 16 Millionen Menschen aus der DDR ins System übernommen wurden? Was sollen die bitte ihre Eltern fragen? Die sind froh, nicht an der Mauer abgeknallt worden zu sein. Muss es mal so drastisch sagen.

Außerdem gibt es Menschen, die ihr neuronales Netzwerk mit weniger inländischer Nabelschau füllen. Da gehen Synapsen drauf für Fremdsprachen, Fertigkeiten, Kenntnisse jenseit der Bonner Republik und dem Schützenverein (die World Series war doch toll).

Da bleibt dann halt weniger Raum, sich mit diesem Versicherungs-Kwatsch zu beschäftigen.

Nicht zu vergessen: Vor 20 Jahren gab es keine Pflicht, krankenversichert zu sein. Bezeichnungen wie "freiwillige gesetzliche Krankenversicherung" machen die Verwirrung komplett.

Hortensie

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #55 am: 03.11.2025 19:32 »
Ich musste damals froh sein, dass meine Eltern es zuließen, dass ich als Frau überhaupt aufs Gymnasium durfte. Ich war zuerst in der Hauptschule und wäre dort geblieben, wenn es nach meinen Eltern gegangen wäre. Mit Hauptschulabschluss wäre ich nie Beamtin geworden - was vielleicht auch nicht falsch gewesen wäre, wenn ich diesen "Zirkus" mit Beihilfe u. PKV sehe.
Auf dem Land ist weit und breit nichts, was zur Information über Versicherungen geeignet gewesen wäre. Und ich glaube nicht, dass ich, wenn ich nur einen gefunden hätte, der sich vermeintlich damit auskennt, dazu eine echt gute Auskunft bekommen hätte. ich weiß auch nicht, ob man 1977 die Lage wie sie heute ist, hätte vorhersagen können.

clarion

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #56 am: 03.11.2025 20:26 »
Es ist sehr müßig, die "Schuldfrage" von 1977  klären zu wollen. Wenn Du 1977 die Anwärterzeit angefangen hast,  dann bist Du jetzt dem regulären Rentenalter sehr nahe oder schon drüber weg. Die Lebensentscheidungen der früheren Jahre kann man nicht rückabwickeln. A propos, meine Mutter hat einen ähnlichen Lebenslauf wir Hortensie und ihr Leben lang bedauert, keine Ausbildung gemacht zu haben. Ihr und auch meinem Vater war extrem wichtig,  dass wir Kinder alle Möglichkeiten der Ausbildung hatten, meine Mutter hätte uns aber auch keinerlei Hilfestellung zum Themenkomplex Verbeamtung geben können. 

MoinMoin

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #57 am: 03.11.2025 22:51 »
Ich musste damals froh sein, dass meine Eltern es zuließen, dass ich als Frau überhaupt aufs Gymnasium durfte. Ich war zuerst in der Hauptschule und wäre dort geblieben, wenn es nach meinen Eltern gegangen wäre. Mit Hauptschulabschluss wäre ich nie Beamtin geworden - was vielleicht auch nicht falsch gewesen wäre, wenn ich diesen "Zirkus" mit Beihilfe u. PKV sehe.
Auf dem Land ist weit und breit nichts, was zur Information über Versicherungen geeignet gewesen wäre. Und ich glaube nicht, dass ich, wenn ich nur einen gefunden hätte, der sich vermeintlich damit auskennt, dazu eine echt gute Auskunft bekommen hätte. ich weiß auch nicht, ob man 1977 die Lage wie sie heute ist, hätte vorhersagen können.
Natürlich konntest du die Lage von 2017... nicht 1977 vorhersehen. Weder deine, noch die Beamtenrechtliche, noch die Gesellschaftliche.
Konnte keiner, also warum sollte da jemand als Individuum Schuld sein, dass die Lage so ist, wie sie ist.
Aber trotzdem ist das Individuum halt trotzdem "selber Schuld", wenn er sich so oder so entschieden hat.

Du hast mit deiner Wahl Beamtin nd bei der DH Auswahl zu werden damals eine Entscheidung getroffen,
und du stehst mit dieser Entscheidung, trotz deiner schweren Erkrankung, mit Sicherheit sehr viel Besser da, als wenn du einen Angestelltenkarriere gewählt hättest. Nur mal so am Rande erwähnt.

Vielleicht würdest du insgesamt unter einem anderem Dienstherren bisserl besser dastehen. Aber das gehört halt zu den Entscheidungen dazu.

Hortensie

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #58 am: 04.11.2025 07:04 »
Es ist sehr müßig, die "Schuldfrage" von 1977  klären zu wollen. Wenn Du 1977 die Anwärterzeit angefangen hast,  dann bist Du jetzt dem regulären Rentenalter sehr nahe oder schon drüber weg. Die Lebensentscheidungen der früheren Jahre kann man nicht rückabwickeln. A propos, meine Mutter hat einen ähnlichen Lebenslauf wir Hortensie und ihr Leben lang bedauert, keine Ausbildung gemacht zu haben. Ihr und auch meinem Vater war extrem wichtig,  dass wir Kinder alle Möglichkeiten der Ausbildung hatten, meine Mutter hätte uns aber auch keinerlei Hilfestellung zum Themenkomplex Verbeamtung geben können.
Es ging mir in den letzten Posts nur darum, aufzuzeigen, dass ich den Unterschied GKV zur PKV durch Befragung meiner Eltern in 1977 nicht hätte erfahren können oder alternativ in eine Verbraucherzentrale hätte gehen können.
Denn oben wurde mir das von Organisator vorgehalten.

Organisator

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Antw:"Eigenanteil" durch die Hintertür
« Antwort #59 am: 04.11.2025 07:43 »
Es ist sehr müßig, die "Schuldfrage" von 1977  klären zu wollen. Wenn Du 1977 die Anwärterzeit angefangen hast,  dann bist Du jetzt dem regulären Rentenalter sehr nahe oder schon drüber weg. Die Lebensentscheidungen der früheren Jahre kann man nicht rückabwickeln. A propos, meine Mutter hat einen ähnlichen Lebenslauf wir Hortensie und ihr Leben lang bedauert, keine Ausbildung gemacht zu haben. Ihr und auch meinem Vater war extrem wichtig,  dass wir Kinder alle Möglichkeiten der Ausbildung hatten, meine Mutter hätte uns aber auch keinerlei Hilfestellung zum Themenkomplex Verbeamtung geben können.
Es ging mir in den letzten Posts nur darum, aufzuzeigen, dass ich den Unterschied GKV zur PKV durch Befragung meiner Eltern in 1977 nicht hätte erfahren können oder alternativ in eine Verbraucherzentrale hätte gehen können.
Denn oben wurde mir das von Organisator vorgehalten.

Dann hattest du leider nicht die von mir genannten Möglichkeiten, dich zu schlau zu machen. Diese waren auch nur exemplarisch - weitergedacht hättest du auch in die Stadt fahren können oder deine ehemaligen Lehrer befragen und und und. Hätte, hätte, Fahrradkette. So hast du eine schlecht informierte Entscheidung getroffen. Wie es manchmal mit Entscheidungen ist - mal stellen sie sich als gut heraus, manchmal als schlecht. Und nach den vorliegenden Informationen teile ich Moins Ansicht, dass auch ein Angestelltenverhältnis nicht besser gewesen wäre.