Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

Begonnen von E15TVL, 09.10.2024 18:47

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NelsonMuntz


UNameIT

Zitat von: BAT am 07.11.2024 13:45man sachgerecht normieren würde, es gibt eine gleichmäßige Erhöhung z. B. anhand der Preisindizies für Alle

wie hoch ist der im Moment?

BAT

Immer besser als was Verdi für höhere Entgeltgruppen als sachgerecht erachtet.

Zudem stände ja eine 100 % JSZ für alle dann fest, da vier Pizzen im Regelfall viermal so viel kosten wie eine Pizza ;)

Ich habe zumindest den Preis einer Funghi nie nach EG bezahlt.

7564

Zitat von: BAT am 07.11.2024 13:39
Zitat von: 7564 am 07.11.2024 13:31
Also brauch man sich keine Sorgen machen das wegen der aktuellen Lage die Tarifverhanldungen ausfallen?

Du meinst eher Hoffnungen? ;)

Wie meinst das?

BAT

Es sitzt seitens der AN eigentlich kein Partner mit Prokura dort. Hierzu sind die Umfragen zu den Wünschen der Beschäftigen einzusehen. Die Forderungen sind diamatral zu den Ergebnissen. Mithin lässt sich nur auf Verwirrtheit von Verdi oder Ideologie schließen.

Herbert Meyer

Zitat von: 7564 am 07.11.2024 14:01
Zitat von: BAT am 07.11.2024 13:39
Zitat von: 7564 am 07.11.2024 13:31
Also brauch man sich keine Sorgen machen das wegen der aktuellen Lage die Tarifverhanldungen ausfallen?

Du meinst eher Hoffnungen? ;)

Wie meinst das?

Verdi verhandelt jedes mal Müll-Ergebnisse, die unterhalb dessen liegen, was selbst die menschenfeindlichste China-Heuschrecke ihren Mitarbeitern freiwillig an Lohnerhöhung gewährt. Deshalb wäre es für die Lohnsteigerungen mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr positiv, wenn die Verhandlungen einfach ausfallen.

Martin82

Selten hat es jemand so kurz auf den Punkt gebracht.

Wenn ich dann Sprüche lese wie "Wenn wir mehr Mitglieder hätten bekämen wir bessere Ergebnisse" möchte ich 🤮

Es ist eher so: Dass sie so wenig Mitglieder haben zeigt, wie sehr sie keine Interessen der Beschäftigten vertreten.

Ramirez

Zitat von: Herbert Meyer am 07.11.2024 12:33
Wäre als kinderloser Mensch jederzeit bereit, aus dem aktuellen Rentensystem auszutreten und das freigewordene Geld in eine kapitalgedeckte Altersvorsorge zu investieren. Dieses infantile "Wer soll denn dann die Renten finanzieren!?!?!?" ist lediglich ein Schein-Argument, um ein bereits gescheitertes Rentensystem noch künstlich zu verlängern, obwohl es bessere Alternativen gibt (siehe z. B. die USA).

Das glaube ich, würde ich auch und ich habe Kinder.
Nur verwechseln Sie da etwas, Sie zahlen nicht für Ihre Rente, Sie zahlen die Rente für Ihre Vorfahren und sonst gar nichts. Aus einem Kredit kann man auch nicht einfach aussteigen.

Und als zweites, die Kapitalrente ist ein Schmu, am Ende zahlt immer die arbeitende Generation für die Alten, es ändert sich nur der Rechenweg.

miloe

Hallo,

so jetzt meine angepasste Einschätzung unter Berücksichtigung des Ampel-Chaos.

Um zu verstehen, warum ich das Ampelchaos für bedeutend halte muss man sich die veränderte Ausgangslage ansehen.

Wir hätten einen Bundeshaushalt gehabt. In dem wäre zwar wohl lediglich eine tariflich bedingte Erhöhung des Personalkostenbudget von ca.1 bis 1,5 % veranschlagt gewesen, dass wäre aber bei der Haushaltsplanung letztendlich ohne Bedeutung gewesen. Warum? Die Bundestagswahl wäre am 28. September 2025 gewesen. Somit wäre keine Abrechnung mehr erfolgt. Bis dorthin hätte das Geld gereicht. Auch deswegen konnte man einfach so einen globalen Minderaufwand von über 12 Mrd. Euro in den Haushalt einplanen.

Jetzt werden wir keinen Haushalt mehr verabschiedet bekommen. Somit muss im Bundeshaushalt 2025, welcher jetzt erst nach der Regierungsbildung verabschiedet werden kann, vermutlich also frühestens im Juni kommenden Jahres, den Tarifabschluss vollumfassend korrekt eingeplant werden. Bei der Haushaltslage und dem Scherbenhaufen, den die neue Regierung übernehmen muss, ist da kaum Luft für hohe Abschlüsse.

Die Bundestagswahl findet nun vermutlich im Februar statt, bis nach der Wahl in Hamburg wird es Scholz wohl eher nicht packen. Somit werden die Verhandlungen erst nach der Wahl abgeschlossen werden. Der für uns positive Nebeneffekt, dass man mit einem höheren Abschluss indirekt Wahlerstimmen gewinnen kann, fällt somit aus. Das wäre lediglich bei einer Bundestagswahl im September möglich gewesen. Somit fällt dieses Argument aus.

Weiterhin bedeutet der Wahltermin, dass Nancy Faeser nur noch geschäftsführend verhandeln wird. Als geschäftsführende Bundesministerin hält man sich aber zurück. Damit fällt ein Korrektiv weg, welches wohl bei den letzten Verhandlungen eher vermittelnd auf die Arbeitnehmerseite zugegangen ist, während die kommunalen Arbeitgeber eher weniger Kompromisse wollten. Das fällt jetzt weg. Faktisch werden somit nur noch die kommunalen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften verhandeln. Auch das schätze ich eher als schlecht für uns ein.

Im Ergebnis führt dies dazu, dass ich nun davon ausgehe, dass der Abschluss eher niedriger ausfallen wird, wie ich das zuvor erwartet hatte. Zudem werden die Gewerkschaften sich leichter auf die unteren Entgeltgruppen konzentrieren dürfen.

Wir werden daher wohl im Jahr 2025 wieder einen Mindestbetrag erleben. Zudem wird es mehr um das Personalkostenbudget gehen. Dieses wird sich im Jahr 2025 wegen dem Bundeshaushalt um maximal 1,5 % steigern dürfen. Natürlich wird es einen höheren prozentualen Abschluss geben, weil die Gewerkschaften das Gesicht waren müssen. Das wird man erreichen in dem man einige Monate Nullrunde vereinbaren wird.

Somit rechne ich mit folgendem Ergebnis
   2025:    Entgeltgruppen bis E8: ca. 3 bis 3,5 %    ab 01.07. oder 01.08.2025
              Entgeltgruppen ab E9: ca. 2 %       ab 01.07. oder 01.08.2025
   2026    ca. 1,5 % bis 2 % zum 01.04.2025

Das mein angepasster Tipp.

7564

Zitat von: miloe am 07.11.2024 21:19
Hallo,

so jetzt meine angepasste Einschätzung unter Berücksichtigung des Ampel-Chaos.

Um zu verstehen, warum ich das Ampelchaos für bedeutend halte muss man sich die veränderte Ausgangslage ansehen.

Wir hätten einen Bundeshaushalt gehabt. In dem wäre zwar wohl lediglich eine tariflich bedingte Erhöhung des Personalkostenbudget von ca.1 bis 1,5 % veranschlagt gewesen, dass wäre aber bei der Haushaltsplanung letztendlich ohne Bedeutung gewesen. Warum? Die Bundestagswahl wäre am 28. September 2025 gewesen. Somit wäre keine Abrechnung mehr erfolgt. Bis dorthin hätte das Geld gereicht. Auch deswegen konnte man einfach so einen globalen Minderaufwand von über 12 Mrd. Euro in den Haushalt einplanen.

Jetzt werden wir keinen Haushalt mehr verabschiedet bekommen. Somit muss im Bundeshaushalt 2025, welcher jetzt erst nach der Regierungsbildung verabschiedet werden kann, vermutlich also frühestens im Juni kommenden Jahres, den Tarifabschluss vollumfassend korrekt eingeplant werden. Bei der Haushaltslage und dem Scherbenhaufen, den die neue Regierung übernehmen muss, ist da kaum Luft für hohe Abschlüsse.

Die Bundestagswahl findet nun vermutlich im Februar statt, bis nach der Wahl in Hamburg wird es Scholz wohl eher nicht packen. Somit werden die Verhandlungen erst nach der Wahl abgeschlossen werden. Der für uns positive Nebeneffekt, dass man mit einem höheren Abschluss indirekt Wahlerstimmen gewinnen kann, fällt somit aus. Das wäre lediglich bei einer Bundestagswahl im September möglich gewesen. Somit fällt dieses Argument aus.

Weiterhin bedeutet der Wahltermin, dass Nancy Faeser nur noch geschäftsführend verhandeln wird. Als geschäftsführende Bundesministerin hält man sich aber zurück. Damit fällt ein Korrektiv weg, welches wohl bei den letzten Verhandlungen eher vermittelnd auf die Arbeitnehmerseite zugegangen ist, während die kommunalen Arbeitgeber eher weniger Kompromisse wollten. Das fällt jetzt weg. Faktisch werden somit nur noch die kommunalen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften verhandeln. Auch das schätze ich eher als schlecht für uns ein.

Im Ergebnis führt dies dazu, dass ich nun davon ausgehe, dass der Abschluss eher niedriger ausfallen wird, wie ich das zuvor erwartet hatte. Zudem werden die Gewerkschaften sich leichter auf die unteren Entgeltgruppen konzentrieren dürfen.

Wir werden daher wohl im Jahr 2025 wieder einen Mindestbetrag erleben. Zudem wird es mehr um das Personalkostenbudget gehen. Dieses wird sich im Jahr 2025 wegen dem Bundeshaushalt um maximal 1,5 % steigern dürfen. Natürlich wird es einen höheren prozentualen Abschluss geben, weil die Gewerkschaften das Gesicht waren müssen. Das wird man erreichen in dem man einige Monate Nullrunde vereinbaren wird.

Somit rechne ich mit folgendem Ergebnis
   2025:    Entgeltgruppen bis E8: ca. 3 bis 3,5 %    ab 01.07. oder 01.08.2025
              Entgeltgruppen ab E9: ca. 2 %       ab 01.07. oder 01.08.2025
   2026    ca. 1,5 % bis 2 % zum 01.04.2025

Das mein angepasster Tipp.

Sehe ich genauso irgendwas mit 5% werden es schon werden.

miloe

Zitat von: miloe am 07.11.2024 21:19
Somit rechne ich mit folgendem Ergebnis
   2025:    Entgeltgruppen bis E8: ca. 3 bis 3,5 %    ab 01.07. oder 01.08.2025
              Entgeltgruppen ab E9: ca. 2 %       ab 01.07. oder 01.08.2025
   2026    ca. 1,5 % bis 2 % zum 01.04.2025

Das mein angepasster Tipp.

Das Datum im Jahr 2026 muss natürlich 01.04.2026 lauten. Laufzeit 24 Monate.

NelsonMuntz

Zitat von: 7564 am 07.11.2024 22:33
Sehe ich genauso irgendwas mit 5% werden es schon werden.

Ich glaube, Du hast miloe nicht ganz verstanden: Für >E8 werden es maximal 4% werden.

Insgesamt wird sich die Beitragspolitik von verdi und der konsequente Fokus auf die niedrigen EG in der kommenden Runde rächen, denn mit einem höheren Organisationsgrad hätte man im Chaos der Neuwahlen sicher die Chance, etwas mehr zu erreichen.

BTSV1




Und am Ende des Tages kann sich glaub ich keiner Leisten bzgl. Rente nur auf das Rentensystem zu vertrauen - Private Vorsorge ist hier sehr wichtig.

[/quote]

Hm, private Vorsorge ist wichtig. Korrekt. Aber wie viele Millionen Bürger haben gerade so viel Geld, dass sie ihre monatlichen Ausgaben decken können, was zur Seite legen können, damit sie sich eine neue Waschmaschine, einen neuen Fernseher oder sonst was leisten können. Eventuell noch alle 2-3 Jahre einen kleinen Urlaub.

Willst du denen auch sagen: Ihr müsst privat vorsorgen? Und komm mir bitte nicht mit dem Spruch, Augen auf bei der Berufswahl.


JahrhundertwerkTVÖD

Nun ja, mit scheitern der Ampel ist auch bundesweit die Ideologie des Omnipräsenten Sozialstaates wohl gescheitert.
Ich bin absolut nicht gegen den Sozialstaat und Unterstützung der schwächeren in unserer Gesellschaft.
Ich bin aber gegen die vorhandene Mentalität des Selbstbedienungsladens und das für Empfänger von Sozialleistungen die arbeiten könnten, kein Anreiz besteht arbeiten zu gehen.

Nun kommt Verdi ins Spiel mit ihrer noch linkeren Ideologie und sozialistisch geprägten Weltanschauung.
Diese wurde ja mit Einführung des TVÖD und den zwischenzeitlich durchgeführten Verhandlungen immer wieder neu bestätigt.

BAT

Zitat von: BTSV1 am 08.11.2024 08:21

Hm, private Vorsorge ist wichtig. Korrekt. Aber wie viele Millionen Bürger haben gerade so viel Geld, dass sie ihre monatlichen Ausgaben decken können, was zur Seite legen können, damit sie sich eine neue Waschmaschine, einen neuen Fernseher oder sonst was leisten können. Eventuell noch alle 2-3 Jahre einen kleinen Urlaub.

Willst du denen auch sagen: Ihr müsst privat vorsorgen? Und komm mir bitte nicht mit dem Spruch, Augen auf bei der Berufswahl.

Derzeit sind die Zinsen wieder runter. Es gibt sehr viele Leute, die anstatt 60 Jahre Mietzahlungen dieses Geld 35 oder 40 Jahre für eine Immobilie verwenden können.