Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II

Begonnen von Admin, 17.02.2025 21:39

« vorheriges - nächstes »

monkey

Zitat von: cyrix42 am 15.03.2025 20:20
Ramirez' Überlegung geht wohl in die folgende Richtung: Wenn das Tabellenentgelt unterhalb des Mindestlohns liegt, wird anstatt des von den Tarifparteien ausgehandelten Entgelts der Mindestlohn gezahlt. Entsprechend führt dies dazu, dass diese Tätigkeiten im öD wahrscheinlich genauso hoch bezahlt werden wie in der Privatwirtschaft, nämlich mit dem Mindestlohn.

Wäre das nicht ein unglaubliches Armutszeugnis? Ich glaube nicht, dass dies passiert und zugelassen wird.

Johannes1893

In das ,,Angebot" verhandelt Verdi jetzt noch einen Mindestbetrag rein, 24 Monate Laufzeit und die erste Erhöhung von ca. 2% ab Mai. Für die EF 9+ gibt es max. 4% auf die Tabelle über die Laufzeit.

Ramirez

Zitat von: cyrix42 am 15.03.2025 20:20
Ramirez' Überlegung geht wohl in die folgende Richtung: Wenn das Tabellenentgelt unterhalb des Mindestlohns liegt, wird anstatt des von den Tarifparteien ausgehandelten Entgelts der Mindestlohn gezahlt. Entsprechend führt dies dazu, dass diese Tätigkeiten im öD wahrscheinlich genauso hoch bezahlt werden wie in der Privatwirtschaft, nämlich mit dem Mindestlohn.
Ja, nur eben plus Jahressonderzahlung, LOB, Krankengeldzuschuss, Zusatzversorgung..., wenn man es nicht mehr auslagern muss. Die Privatisierer haben dann keine Munition mehr.

Fragender2024

Die Zeichen stehen wohl auf Schlichtung,  damit erkaufen sich die Arbeitgeber Zeit und die Verhandlungen werden von anderen Personen fortgeführt werden müssen- Faeser und Co. sind dann hoffentlich in Rente. Ich muss mich täglich um neue Mitarbeiter bemühen und habe seit Jahren keine Fachkräfte mehr einstellen können,  selbst für Quereinsteiger ist mein AG kaum noch finanziell interessant. Azubis flüchten nach der Ausbildung und gehen in die Privatwirtschaft. Lediglich das zumeist pünktliche Gehalt und die geregelten Arbeitszeiten sind in einzelnen Bereichen positiv zu benennen,  ansonsten ist der TVÖD nicht mehr attraktiv. Das wird mit einem schlechten Lohnabschluss nicht besser,  Hauptsache für die Wohltaten der Politiker ist gesorgt.

Admin

Sobald es zu einer Tarifeinigung kommt, beginnen wir der Übersichtlichkeit halber einen neuen Thread
  TVöD 2025 - Diskussion III
Falls wir zu langsam sind, kann auch gerne ein Leser diesen dann einrichten. Aber bitte erst wenn die Tarifeinigung da ist.

regas

Zitat von: Fragender2024 am 15.03.2025 20:29
Die Zeichen stehen wohl auf Schlichtung,  damit erkaufen sich die Arbeitgeber Zeit und die Verhandlungen werden von anderen Personen fortgeführt werden müssen- Faeser und Co. sind dann hoffentlich in Rente. Ich muss mich täglich um neue Mitarbeiter bemühen und habe seit Jahren keine Fachkräfte mehr einstellen können,  selbst für Quereinsteiger ist mein AG kaum noch finanziell interessant. Azubis flüchten nach der Ausbildung und gehen in die Privatwirtschaft. Lediglich das zumeist pünktliche Gehalt und die geregelten Arbeitszeiten sind in einzelnen Bereichen positiv zu benennen,  ansonsten ist der TVÖD nicht mehr attraktiv. Das wird mit einem schlechten Lohnabschluss nicht besser,  Hauptsache für die Wohltaten der Politiker ist gesorgt.

Da verstehe ich halt nicht, was deine Erwartung ist. Wenn nicht mal von den Sozialdemokraten ein anständiges Angebot kommt, soll es dann ein Verhandlungsführer aus einer anderen Partei (CDU?) regeln, die wahrscheinlich am liebsten direkt 0% durchdrücken würden?

Es braucht halt mind. 3% p.a. damit wir nicht von einem Reallohnverlust sprechen und aktuell sehe ich keine Realität, in der so etwas auch wirklich abgeschlossen wird.

Ich verstehe übrigens auch nicht, warum Verdi nicht mal das Thema Arbeitszeit anprangert. 37h für Tarifangestellte, 39h für Beamte und ich würde auch die 2,3% p.a. auf 3 Jahre nehmen. 35h Tarifangestellte und 37h für Beamte und ich nehme 3 Jahre Nullrunde in Kauf, Hauptsache man macht da mal was an der Arbeitszeit.

XLS

Zitat von: xirot am 15.03.2025 13:11
Hoffentlich werden die Verhandlungen abgebrochen und Montag direkt wieder Flughäfen bestreiten. Ich habe ne Dienstreise außer Landes und 0 Bock so wie nach einer neuen Studie nunmehr rund 78% die ohne Motivation auf Arbeit gehen.

Warum denkst Du so kompliziert, gib doch einen Krankenschein ab und bleibe zu Hause.

daseinsvorsorge

Zitat von: DerTechniker am 15.03.2025 20:02
... Die VKA will nichts verbessern und möchte auch nichts zur Attraktivität im öD beitragen. Mitarbeiter die auf Verbesserungen gehofft haben werden maßlos enttäuscht.
Aber was ist daran neu ?Das war schon immer so. Nur ein paar Versprengte  ,,hoffen" mehr auf die AG als auf die Gewerkschaften. Ich kann das ganze Geschrei auch nicht wirklich verstehen. Das Angebot der vka bewegt sich in dem Bereich, der vorher angekündigt wurde=maximal Inflationsausgleich.

Selbst für die Ostkommunen und ähnlich schlecht ausgestatteten Kommunen im Westen ist dies schon eigentlich viel zu hoch. Dass die vka für dieses Angebot drei Runden gebraucht hat, musste sie doch mit den Streiks zb an den Flughäfen sehr teuer bezahlen. Als Flughafenbetreiber würde ich die vka fragen, ob sie noch ganz richtig ticken. Aber das müssen die untereinander klären.

Morgen wird es darum gehen, auf 3% pa zu kommen, wenn die vka unbedingt auf drei Jahre abschließen will. Mehr wird nicht drin sein. Womit wollen die Gewerkschaften denn drohen? Mit einem Erzwingungsstreik, an dem noch nicht ein Mal die überwiegende Mehrheit der Mitglieder teilnimmt? Oder mit denjenigen, die hier einen sofortigen Abbruch fordern, aber selbst nicht streiken würden? Vielleicht kann eine Schlichtung ein besseres Ergebnis bringen.

monkey

Zitat von: regas am 15.03.2025 20:41
Ich verstehe übrigens auch nicht, warum Verdi nicht mal das Thema Arbeitszeit anprangert. 37h für Tarifangestellte, 39h für Beamte und ich würde auch die 2,3% p.a. auf 3 Jahre nehmen. 35h Tarifangestellte und 37h für Beamte und ich nehme 3 Jahre Nullrunde in Kauf, Hauptsache man macht da mal was an der Arbeitszeit.

Dann hast du dich nicht ausgiebig mit den Forderungen befasst. Meine-Zeit-Konto mal googeln. Man wollte individuelle Flexibilität ermöglichen, deine Stundenreduzierung hättest du dir "erkaufen" können ohne andere in Mitleidenschaft zu ziehen, die gar keine AZV wollen.

Alitalia

Zitat von: LisaSimpsonÖD am 15.03.2025 19:52
Gut das es freie Auswahl an Stellen bei uns ab 9c gibt😅 überlege auch schon seit paar Monaten die E11 mit Führung an den Nagel zu hängen und mir was als Sachbearbeiterin zu suchen. Würde auch die E10 in Kauf nehmen. Leider wird Führung immer undankbarer und gescheites Personal fehlt leider auch. Bei und bekommen Ausbildungsbeender direkt die E8 und verlangen nach 1-2 Jahren eine E9a..

Das o.g. Vorgehen verwundert mich nicht, dafür ist die Bezahlung einfach nicht entsprechend höher. Wenn ich sehe, dass die eigenen Sachbearbeiter mit E9a "nur" 700€ weniger bekommen, als man selbst mit E11 und entsprechender Verantwortung.

Bei uns bekommen die Leute mitunter direkt die E9a, schließlich haben viele dieser Stellen und man wird entsprechend selbiger bezahlt. Gut das es dieses "hocharbeiten/dienen" nicht mehr im klassischen sinn gibt.

regas

Zitat von: monkey am 15.03.2025 20:48
Zitat von: regas am 15.03.2025 20:41
Ich verstehe übrigens auch nicht, warum Verdi nicht mal das Thema Arbeitszeit anprangert. 37h für Tarifangestellte, 39h für Beamte und ich würde auch die 2,3% p.a. auf 3 Jahre nehmen. 35h Tarifangestellte und 37h für Beamte und ich nehme 3 Jahre Nullrunde in Kauf, Hauptsache man macht da mal was an der Arbeitszeit.

Dann hast du dich nicht ausgiebig mit den Forderungen befasst. Meine-Zeit-Konto mal googeln. Man wollte individuelle Flexibilität ermöglichen, deine Stundenreduzierung hättest du dir "erkaufen" können ohne andere in Mitleidenschaft zu ziehen, die gar keine AZV wollen.

Es geht aber nicht um das "erkaufen" der Arbeitszeit, sondern um die Anpassung der wöchentlichen Arbeitsstunden auf den ursprünglichen Standard. Die 41h-Regelung für Beamte war immer nur "vorübergehend" vorgesehen.

ZitatDer Bund hat 2006 einseitig die Wochenarbeitszeit für Bundesbeamte/innen auf 41 Stunden erhöht. Damals hieß es, dieses Sonderopfer sei nur temporär. Jetzt läuft es fast 18 Jahre. Aus Sicht des BDZ ist dieser Vorgang eine dauerhafte Missachtung berechtigter Interessen unserer Kolleginnen und Kollegen und ein massiver Vertrauensbruch der Politik. Quelle: https://www.bdz.eu/aktuelles/news/bdz-fordert-neue-arbeitszeitmodelle/

Ich habe dem Bund 2 zusätzliche Stunden meines Lebens pro Woche geschenkt, die ich wieder zurückhaben will, ohne mir diese erkaufen zu müssen. Das sollte meiner Meinung nach schon ein Skandal sein, und trotzdem akzeptieren die AN des öD dies mit Schulterzucken.

SGLBund

Zitat von: regas am 15.03.2025 20:41

Ich verstehe übrigens auch nicht, warum Verdi nicht mal das Thema Arbeitszeit anprangert. 37h für Tarifangestellte, 39h für Beamte und ich würde auch die 2,3% p.a. auf 3 Jahre nehmen. 35h Tarifangestellte und 37h für Beamte und ich nehme 3 Jahre Nullrunde in Kauf, Hauptsache man macht da mal was an der Arbeitszeit.

Bloß nicht! Mir würden 40h für Beamte reichen, weniger brauche ich nicht. Aber selbst auf die 40 könnte ich verzichten, muss ja eh exakt das gleiche Pensum schaffen wie mit 41 Stunden. Mich interessiert keine AZV, ich will nicht mehr Urlaub und ich will auch keine Mindesterhöhung, mich interessiert nur eine möglichst hohe Zahl vor dem Komma der prozentualen Steigerung.

Wenn ich irgendwann mal weniger Stunden arbeiten will, dann kann ich einfach meine Stundenzahl reduzieren und fertig.

daseinsvorsorge

Zitat von: Fragender2024 am 15.03.2025 20:29
Die Zeichen stehen wohl auf Schlichtung,  damit erkaufen sich die Arbeitgeber Zeit und die Verhandlungen werden von anderen Personen fortgeführt werden müssen- Faeser und Co. sind dann hoffentlich in Rente. Ich muss mich täglich um neue Mitarbeiter bemühen und habe seit Jahren keine Fachkräfte mehr einstellen können,  selbst für Quereinsteiger ist mein AG kaum noch finanziell interessant. Azubis flüchten nach der Ausbildung und gehen in die Privatwirtschaft. Lediglich das zumeist pünktliche Gehalt und die geregelten Arbeitszeiten sind in einzelnen Bereichen positiv zu benennen,  ansonsten ist der TVÖD nicht mehr attraktiv. Das wird mit einem schlechten Lohnabschluss nicht besser,  Hauptsache für die Wohltaten der Politiker ist gesorgt.
Wenn das so ist: Warum bleiben Sie?

Pfleger000

Zitat von: pascal am 15.03.2025 18:38
im Angebot der AG

- keine Erhöhung der JSZ für die oberen EG...

- keine zusätzlichen Erhöhungen für Mangelberufe wie die Pflege...

Verantwortungslos!


Bin fassungslos....... :-\ gerade in der Pflege, Frechheit, weiter an die Wand fahren....!

K

Zitat von: monkey am 15.03.2025 20:21
Aber da wir gerade beim Mindestlohn sind:

Ab dem 01. Juli 2025 gilt ein Mindestlohn von 20,50€ für examinierte Pflegekräfte. P7 Stufe 2 unterschreitet dies aktuell (liegt bei 19,49€). Zum 01.Juli müsste dort also etwas geschehen, es bedarf dort eine Steigerung von 5,18% im Tabellenentgelt.
19,49€ unterschritten seit Mai 2024 den Branchenmindestlohn bereits um 1 Cent.
Wissen Sie etwas darüber, wie das in der Praxis gehändelt worden ist?