Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 176201 times)

MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1305 am: 15.05.2024 17:11 »
Wenn es nach unserem Bundes-Olaf geht, soll ja der Mindestlohn auf 15€/Stunde angehoben werden.

Würde bedeuten, dass in EG 1 - Stufe 2 (Derzeit ein Stundenlohn 13,89€) mindestens 2€/Stunde mehr gezahlt werden müsste. Das entspräche einer Steigerung von 14,4%.
Das wäre mal eine Anständige Erhöhung - sofern das Ganze für alle EGs durchgesetzt würde.

Am Ende wird wieder mit Sockelbeträgen in den unteren EGs gearbeitet, die Mitte wird noch Wohlwollend abgefrühstückt und alles ab EG10 aufwärtst wird wieder dafür zur Kasse gebeten.

Wenn ich Brutto 2355,52 € durch 156 Arbeitsstunden rechne komm ich auf 15,10 €. Selbst bei 160 Stunden wären es 14,72 €.

Was rechne ich falsch weshalb ich nicht auf deine 13,89 € komme?
Ein Monat hat 4,348 Wochen.

UNameIT

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« Antwort #1306 am: 15.05.2024 21:28 »
Zitat
Viele Beschäftigte wünschten sich gesicherte freie Zeit, um ihre Belastungen im Job zu senken, sowie höhere Zuschläge bei Schichtarbeit.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Verdi-will-bessere-Arbeitszeiten-fuer-oeffentlichen-Dienst-article24940897.html

Tja, das war es dann wohl mit höherem Entgelt. Verdi ist ein saftladen

NelsonMuntz

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« Antwort #1307 am: 15.05.2024 22:01 »
Zitat
Viele Beschäftigte wünschten sich gesicherte freie Zeit, um ihre Belastungen im Job zu senken, sowie höhere Zuschläge bei Schichtarbeit.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Verdi-will-bessere-Arbeitszeiten-fuer-oeffentlichen-Dienst-article24940897.html

Tja, das war es dann wohl mit höherem Entgelt. Verdi ist ein saftladen

Habe gerade "Jetzt red i" im BR geschaut. Zu Gast: Christiane Benner von der IGM.

Erkenntnis: Die sind keinen Deut besser oder gar anders ;)

DerTechniker

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« Antwort #1308 am: 16.05.2024 07:22 »
Wer seine Arbeit in einer 39 stunden Woche nicht schafft wird sie mit 35 Stunden erst recht nicht schaffen.

Philipp

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« Antwort #1309 am: 16.05.2024 08:15 »
Wer seine Arbeit in einer 39 stunden Woche nicht schafft wird sie mit 35 Stunden erst recht nicht schaffen.

Was hat das eine mit dem anderen zutun?
Wenn ich soviel Arbeit habe, dass ich die in 39 Stunden nicht schaffe, dann muss mein Arbeitgeber mehr Personal einstellen. Das ist doch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Am Ende führt es vielleicht zu mehr Stellen: Wenn ich zehn MA von 39 auf 35h runterstufe, aber soviel zu tun ist, dass die Arbeit nicht mehr erfüllt wird (ich unterstelle mal Akkordarbeit ohne Pausen), dann muss halt ein neuer MA her und das Verhältnis Arbeitsaufkommen/Mitarbeiterstunden passt wieder.
Nennt sich Personalwirtschaft - dafür gibts eine Fachabteilung in jeder Behörde, nennt sich Personalamt. Auch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

NelsonMuntz

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« Antwort #1310 am: 16.05.2024 08:37 »
...
Nennt sich Personalwirtschaft - dafür gibts eine Fachabteilung in jeder Behörde, nennt sich Personalamt. Auch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Die Leute bewerben sich aber nicht. Und wenn Sie es doch tun, dann sind Sie oft ungeeignet, oder gehen nach der Einstellung relativ schnell wieder.

Dass eine 35h-Woche daran etwas ändern würde, halte ich für eine schon fast infantile Illusion.

DerTechniker

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« Antwort #1311 am: 16.05.2024 09:46 »
Wer seine Arbeit in einer 39 stunden Woche nicht schafft wird sie mit 35 Stunden erst recht nicht schaffen.

Was hat das eine mit dem anderen zutun?
Wenn ich soviel Arbeit habe, dass ich die in 39 Stunden nicht schaffe, dann muss mein Arbeitgeber mehr Personal einstellen. Das ist doch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Am Ende führt es vielleicht zu mehr Stellen: Wenn ich zehn MA von 39 auf 35h runterstufe, aber soviel zu tun ist, dass die Arbeit nicht mehr erfüllt wird (ich unterstelle mal Akkordarbeit ohne Pausen), dann muss halt ein neuer MA her und das Verhältnis Arbeitsaufkommen/Mitarbeiterstunden passt wieder.
Nennt sich Personalwirtschaft - dafür gibts eine Fachabteilung in jeder Behörde, nennt sich Personalamt. Auch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Es wird aber das Problem vieler Arbeitnehmer. Wenn du keine Leute bekommst, bleibt die Mehrarbeit trotzdem und da die meisten nun mal nicht genau nach 35 Stunden den Stift fallen lassen ist das Ganze eine Illusion.

KlammeKassen

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« Antwort #1312 am: 16.05.2024 10:00 »
Wer seine Arbeit in einer 39 stunden Woche nicht schafft wird sie mit 35 Stunden erst recht nicht schaffen.

Was hat das eine mit dem anderen zutun?
Wenn ich soviel Arbeit habe, dass ich die in 39 Stunden nicht schaffe, dann muss mein Arbeitgeber mehr Personal einstellen. Das ist doch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Am Ende führt es vielleicht zu mehr Stellen: Wenn ich zehn MA von 39 auf 35h runterstufe, aber soviel zu tun ist, dass die Arbeit nicht mehr erfüllt wird (ich unterstelle mal Akkordarbeit ohne Pausen), dann muss halt ein neuer MA her und das Verhältnis Arbeitsaufkommen/Mitarbeiterstunden passt wieder.
Nennt sich Personalwirtschaft - dafür gibts eine Fachabteilung in jeder Behörde, nennt sich Personalamt. Auch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Es wird aber das Problem vieler Arbeitnehmer. Wenn du keine Leute bekommst, bleibt die Mehrarbeit trotzdem und da die meisten nun mal nicht genau nach 35 Stunden den Stift fallen lassen ist das Ganze eine Illusion.

Eben.... und je voller der Schreibtisch wird, desto größer wird der Druck (teilweise extern, aber auch bei vielen innerlich, da es kein gutes Gefühl ist, wenn einem die Arbeit über den Kopf wächst).
Daher ist Stundenreduzierung komplett widersinnig - insbesondere weil es kein Personal auf dem Arbeitsmarkt mehr gibt, wir sind nicht mehr in den 2000ern, wo im öD immer gesagt werden konnte "dann gehen Sie doch, stehen mindestens 10 geeignete Bewerber Schlange für Ihre Stelle"

KlammeKassen

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« Antwort #1313 am: 16.05.2024 10:05 »
Zitat
Viele Beschäftigte wünschten sich gesicherte freie Zeit, um ihre Belastungen im Job zu senken, sowie höhere Zuschläge bei Schichtarbeit.
Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Verdi-will-bessere-Arbeitszeiten-fuer-oeffentlichen-Dienst-article24940897.html

Tja, das war es dann wohl mit höherem Entgelt. Verdi ist ein saftladen

Würde ich so pauschal nicht sagen; Geld wird immer auch erwähnt. Auch "Geld gegen Zeit" steht nun explizit auf der Liste. Ich bin gespannt. Am 09.10.2024 wissen wir, wie die genauen Forderungen lauten werden (sicherlich wird vorher schon einiges durchsickern)

"Wie lassen sich die Probleme lösen?

Natürlich haben wir auch gefragt, wie Lösungen aussehen können – Eure Vorschläge sind vielfältig und differenziert, zeigen aber auch übergreifende Bedarfe. So wünschen sich beispielsweise Beschäftigte in Schichtarbeit höhere Zuschläge für Schichtarbeit oder auch die bezahlte Pause bei Wechselschicht, die wir heute für die Beschäftigten in den Krankenhäusern nicht haben. Unter den Top 10 der Wünsche finden sich aber auch Altersteilzeitregelungen, das Wahlmodell Zeit gegen Geld ebenso wie der generelle Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung.

Wie geht es jetzt weiter?

Die vielfältigen Erkenntnisse unserer großen Arbeitszeitbefragung werden jetzt weiter ausgewertet und bezogen auf einzelne Berufsgruppen in den Blick genommen. Im Juni starten wir unsere Forderungsdiskussion für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, bei der mehr Geld und Entlastung sowie Arbeitszeit eine maßgebliche Rolle spielen werden. Du kannst Dich daran beteiligen und uns sagen, wofür Du bereit bist, Dich einzusetzen. Am 9. Oktober stellt unsere Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst die Forderung für die Tarifauseinandersetzung mit Bund und Kommunen auf, die Verhandlungen starten dann im Januar 2025. Die Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder folgt dann im Anschluss."

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9ed8ade0-12a1-11ef-b8fd-0db5bd6c9048

UNameIT

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« Antwort #1314 am: 16.05.2024 10:59 »

Würde ich so pauschal nicht sagen; Geld wird immer auch erwähnt. Auch "Geld gegen Zeit" steht nun explizit auf der Liste. Ich bin gespannt. Am 09.10.2024 wissen wir, wie die genauen Forderungen lauten werden (sicherlich wird vorher schon einiges durchsickern)

"Wie lassen sich die Probleme lösen?

Natürlich haben wir auch gefragt, wie Lösungen aussehen können – Eure Vorschläge sind vielfältig und differenziert, zeigen aber auch übergreifende Bedarfe. So wünschen sich beispielsweise Beschäftigte in Schichtarbeit höhere Zuschläge für Schichtarbeit oder auch die bezahlte Pause bei Wechselschicht, die wir heute für die Beschäftigten in den Krankenhäusern nicht haben. Unter den Top 10 der Wünsche finden sich aber auch Altersteilzeitregelungen, das Wahlmodell Zeit gegen Geld ebenso wie der generelle Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung.

Wie geht es jetzt weiter?

Die vielfältigen Erkenntnisse unserer großen Arbeitszeitbefragung werden jetzt weiter ausgewertet und bezogen auf einzelne Berufsgruppen in den Blick genommen. Im Juni starten wir unsere Forderungsdiskussion für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, bei der mehr Geld und Entlastung sowie Arbeitszeit eine maßgebliche Rolle spielen werden. Du kannst Dich daran beteiligen und uns sagen, wofür Du bereit bist, Dich einzusetzen. Am 9. Oktober stellt unsere Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst die Forderung für die Tarifauseinandersetzung mit Bund und Kommunen auf, die Verhandlungen starten dann im Januar 2025. Die Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder folgt dann im Anschluss."

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9ed8ade0-12a1-11ef-b8fd-0db5bd6c9048

Geld wird aber immer nur in Verbindung mit Schichtarbeit, Bereitschaft und Co. erwähnt - nie allgemein für alle Beschäftigten

BAT

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« Antwort #1315 am: 16.05.2024 11:00 »
Na, die Bereitschaft/ Rufbereitschaft ist von der Bezahlung auch nicht wirklich attraktiv.

Bob Kelso

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« Antwort #1316 am: 16.05.2024 12:32 »
...
Nennt sich Personalwirtschaft - dafür gibts eine Fachabteilung in jeder Behörde, nennt sich Personalamt. Auch nicht mein Problem als Arbeitnehmer.

Die Leute bewerben sich aber nicht. Und wenn Sie es doch tun, dann sind Sie oft ungeeignet, oder gehen nach der Einstellung relativ schnell wieder.

Dass eine 35h-Woche daran etwas ändern würde, halte ich für eine schon fast infantile Illusion.

Kinder sind deutlich realistischer und nicht ideologisch geblendet und verbohrt.

KlammeKassen

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« Antwort #1317 am: 16.05.2024 13:38 »

Würde ich so pauschal nicht sagen; Geld wird immer auch erwähnt. Auch "Geld gegen Zeit" steht nun explizit auf der Liste. Ich bin gespannt. Am 09.10.2024 wissen wir, wie die genauen Forderungen lauten werden (sicherlich wird vorher schon einiges durchsickern)

"Wie lassen sich die Probleme lösen?

Natürlich haben wir auch gefragt, wie Lösungen aussehen können – Eure Vorschläge sind vielfältig und differenziert, zeigen aber auch übergreifende Bedarfe. So wünschen sich beispielsweise Beschäftigte in Schichtarbeit höhere Zuschläge für Schichtarbeit oder auch die bezahlte Pause bei Wechselschicht, die wir heute für die Beschäftigten in den Krankenhäusern nicht haben. Unter den Top 10 der Wünsche finden sich aber auch Altersteilzeitregelungen, das Wahlmodell Zeit gegen Geld ebenso wie der generelle Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung.

Wie geht es jetzt weiter?

Die vielfältigen Erkenntnisse unserer großen Arbeitszeitbefragung werden jetzt weiter ausgewertet und bezogen auf einzelne Berufsgruppen in den Blick genommen. Im Juni starten wir unsere Forderungsdiskussion für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, bei der mehr Geld und Entlastung sowie Arbeitszeit eine maßgebliche Rolle spielen werden. Du kannst Dich daran beteiligen und uns sagen, wofür Du bereit bist, Dich einzusetzen. Am 9. Oktober stellt unsere Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst die Forderung für die Tarifauseinandersetzung mit Bund und Kommunen auf, die Verhandlungen starten dann im Januar 2025. Die Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder folgt dann im Anschluss."

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++9ed8ade0-12a1-11ef-b8fd-0db5bd6c9048

Geld wird aber immer nur in Verbindung mit Schichtarbeit, Bereitschaft und Co. erwähnt - nie allgemein für alle Beschäftigten

Man wird sehen, also wenn die wirklich keine Forderung einer "normalen" Tabellenentgelterhöhung stellen.... dann ist denen echt nicht mehr zu helfen. Dann gibt es hoffentlich mehr Austritte als Eintritte im Zusammenhang mit den letzten Tarifverhandlungen

BAT

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« Antwort #1318 am: 16.05.2024 15:04 »
Äh, es sind doch zum großen Teil die Mitglieder, die eher eine AZV anstatt Geld fordern, das ist doch Kernaufgabe einer Gewerkschaft.

NelsonMuntz

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« Antwort #1319 am: 16.05.2024 15:32 »
Äh, es sind doch zum großen Teil die Mitglieder, die eher eine AZV anstatt Geld fordern, das ist doch Kernaufgabe einer Gewerkschaft.

Nanana, 48% wollen keine TZ, weil das finanziell gar nicht geht.

Dass die sich trotzdem 32h oder weniger "wünschen", zeugt zunächst von einem kognitiven Dilemma. Aufgabe der Gewerkschaft wäre hier, dieses Dilemma aufzulösen.

Ich wünsche mir auch einen Catering-Service, der mich mittags (ohne Zuzahlung) verköstigt. Ich schätze, würde verdi diesen Wunsch in einer Umfrage in der Breite ventilieren, dann gäbe es da hohe Zustimmungswerte. ;)