Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung

Begonnen von armerknecht, 08.10.2019 07:42

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Organisator

Zitat von: BAT am 31.03.2020 18:32
Zitat von: Organisator am 31.03.2020 17:53

Daher meine Aussage: Wer sich im großen und ganzen mit dem Tarifgefüge und den Rahmenbedingungen des öffentlichen Dienstes nicht wohlfühlt, ist dort falsch aufgehoben. Was man leisten muss und als Gegenleistung bekommt ist hinlänglich bekannt.

Grundsätzlich d`accord, aber mit einer kleinen Einschränkung in Bezug auf die Personen, die mit der Systematik des BAT eingestiegen sind.

Nun gut, das wird wohl auch bei den Änderungen der VBL der Fall sein. Aber die Gnade der späten Geburt und Besitzstandsregelungen schützen so manchen :)

mafr

Also ich kann gut mit der Antwort von Bastel umgehen.
Ja in der freien Wirtschaft gibt es mehr Geld. Kann jetzt nur aus meinen Bereich Sprechen von den Werkfeuerwehren bei z.B.: Bayer, BASF, Evonik etc. dort werden aber auch mehr 24h Schichten im Monat gearbeitet i.d.R. 12 24h Schichten im Monat.
Bei uns in den kommunalen Feuerwehren sind es je nach Dienstplan Model um die 10 24h Schichten. Ausnahmen wie Krankheit, Lehrgänge, Personalmangel lasse ich jetzt mal außen vor da es hier um eine reine Theoretische Antwort geht.

Von den 24 Stunden wird bei keiner Feuerwehr nur auf die Einsätze gewartet und die restliche Zeit auf dem Sofa gesessen ;-). Sondern es werden je nach Größe der Stadt (größere Stadt= mehr Einsätze=weniger Zeit für andere Aufgaben) Arbeitsdienst geleistet und das min.8h nach Abzug von Pausen, das heißt für die eigene Feuerwehr evtl. für die eigenen freiwilligen Kräfte bzw. Feuerwehren aus den Umland die Technick geprüft/Repariert. Zudem kommt die tägliche Ausbildung und auch Hauswirtschaftliche Tätigkeiten und ja auch Toilette putzen ;-).

Worauf ich hinaus will ist aber das wir in den 24h oder die Rettungsdienstler in ihren meist 12h Schichten eben nicht mit den Finger in der Nase bohren und uns beschweren das der Facharbeiter im Chemiebetrieb für täglich 8 Stunden mehr bekommt. Sondern das eben bei den Verhandlungen für unsere Berufsgruppen solche Dinge wie Zeit und Gefährdungszuschläge nicht auf einen Stand aus den 90ern verharren.

caaaaalu

Zitat von: caaaaalu am 31.03.2020 18:31
BT-K?!
Um meine Frage noch mal auszuformulieren: Was genau hat das hier mit dem BT-K zu tun?

Spid

Nur der BT-K - und der BT-B - läßt die geschilderte Arbeitszeitgestaltung zu.

caaaaalu

Also.. offenbar scheint es ja doch zu gehen.

Hast du jetzt einfach irgendeinen Tarifvertrag/"BT" heraus gesucht, der deiner Meinung nach irgendwie "auf die Arbeitszeit im Rettungsdienst passt"?!  :o

WasDennNun

Es könnte ja auch sein, das ihr während der Bereitschaft doch arbeitet, aber nicht entsprechend bezahlt werdet und von daher da verarscht werdet?

caaaaalu

Sooooo könnte man das leider vielleicht ausdrücken..


Ich war eben etwas sehr verwundert, dass plötzlich wie selbstverständlich von Bereitschaftsdienst-Stufen und sogar Vergütung gesprochen worden ist.

Spid

Zitat von: caaaaalu am 31.03.2020 19:17
Also.. offenbar scheint es ja doch zu gehen.

Hast du jetzt einfach irgendeinen Tarifvertrag/"BT" heraus gesucht, der deiner Meinung nach irgendwie "auf die Arbeitszeit im Rettungsdienst passt"?!  :o

Nein, ich habe Deine Schilderung eines Arbeitszeitmodells genommen und die dafür zutreffende Regelung herausgesucht. Sie ist nur in BT-K und BT-B möglich - und da es zwar Krankenhäuser als Rettungsdienstbetreiber gibt, aber keine Pflegeeinrichtungen, kam nur eine Lösung in Betracht. Da Du ausweislich Deiner Äußerungen eine tarifliche Lösung eines Problem suchtest, kam ein krimineller AG nicht in Betracht. Für den braucht es nämlich keine tarifliche Lösung, sondern hinsichtlich der individuellen Ansprüche einen Arbeitsrichter und hinsichtlich der Überschreitung des ArbZG eine bußgeldfreudige Aufsichtsbehörde.

caaaaalu

Ach, ArZG  ::)

Für jede Vorschrift und Grenze gibt es zwei Ausnahmen und für diese ebenfalls wieder je zwei Ausnahmen. Auch die 11h Ruhezeit zwischen den Diensten ist eher pi-mal-Daumen und kann nach belieben ausgesetzt werden.
Und zur Not wird alles im 10 Jahresdurchschnitt gerechnet, dann passt das wieder alles.



sr4711

Ich nehm es mal vorweg: Wer es mit sich machen lässt ...

caaaaalu

 ::)

Ja, nun, die Gesetze und vor allem der scheiß Tarifvertrag, über den wir hier jetzt gerade sprechen, geben es doch her.


"Wer er mit sich machen lässt.." - was willst du machen? Den Dienst verweigern? Mit den Füßen auf den Boden stampfen? Ach ja.. einfach Beruf wechseln und Millionär werden, stimmt.

Spid

Einen gegen das ArbZG verstoßenden Dienst darf man problemlos verweigern, für alles andere gibt es ArbG. Rechtswidrige Dienstpläne lassen sich auch leicht zunächst im Wege des vorläufigen Rechtsschutzes angreifen. Aber wie schon geschrieben wurde: wer es mit sich machen läßt...

caaaaalu

Ja, natürlich, in der Theorie liest sich das immer schön - zumindest für jemanden, der augenscheinlich noch nie wirklich versucht hat, etwas rechtlich zu erreichen. Dann wird man nämlich schnell mit der Realität konfrontiert und die ist, wie ich erwähnte, voller Ausnahmen und Ausnahmen der Ausnahmen.

So einfach ist das eben alles nicht, schon gar nicht mit Gesetzen.

Aber um Gesetze soll es hier ja auch gar nicht gehen; es geht hier um den Tarifvertrag und gewünschte Änderungen, um die o.g. Missstände zu beseitigen. Diese Änderungswünsche haben ich nun mehrfach für den Bereich Rettungsdienst formuliert - ich weiß gar nicht, wieso das direkt hier wieder zerredet wird oder die Tatsachen direkt angezweifelt werden.

Ja, kein Wunder, dass nichts erreicht wird und man mit 1,xx oder 2,xx % abgespeist wird - bei gleichzeitiger Kürzung von anderen Sachen. Dafür braucht es allerdings auch keine über 200 Seiten Diskussion.

Spid

Inwiefern sollte dieses Geblubber als Entgegnung geeignet sein?

Bastel

Zitat von: caaaaalu am 31.03.2020 20:34
Ja, natürlich, in der Theorie liest sich das immer schön - zumindest für jemanden, der augenscheinlich noch nie wirklich versucht hat, etwas rechtlich zu erreichen. Dann wird man nämlich schnell mit der Realität konfrontiert und die ist, wie ich erwähnte, voller Ausnahmen und Ausnahmen der Ausnahmen.

So einfach ist das eben alles nicht, schon gar nicht mit Gesetzen.

Aber um Gesetze soll es hier ja auch gar nicht gehen; es geht hier um den Tarifvertrag und gewünschte Änderungen, um die o.g. Missstände zu beseitigen. Diese Änderungswünsche haben ich nun mehrfach für den Bereich Rettungsdienst formuliert - ich weiß gar nicht, wieso das direkt hier wieder zerredet wird oder die Tatsachen direkt angezweifelt werden.

Ja, kein Wunder, dass nichts erreicht wird und man mit 1,xx oder 2,xx % abgespeist wird - bei gleichzeitiger Kürzung von anderen Sachen. Dafür braucht es allerdings auch keine über 200 Seiten Diskussion.

Zeige uns doch mal die Ausnahme von der Ausnahme von der Ausnahme.

Dein Berufstand hat das Problem dass er sich zu wichtig nimmt und nichts den Bach runter gehen lassen will.

Das nutzen gewiefte AGs halt aus.