Autor Thema: Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität  (Read 108722 times)

Matti101

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #315 am: 18.12.2022 21:17 »
Wieviel mehr Netto vom Brutto bleibt dann ab Januar für uns so über?

Was soll da "über" bleiben? Zeitgleich steigen die KK-Zusatzbeträge und ebenfalls die Beiträge zur AL-Versicherung und für die Pflegeversicherung. Falls da wirklich noch etwas "übrig" bleiben sollte, kannst Du Dir damit hoffentlich noch einen Döhner leisten. Ob es im Januar etwas mehr Netto geben sollte, wissen wir nicht vor Ende Januar 2023.
Das wird verutlich eher nur eine Art Umverteilung (klingt aber als "Entlastung für die Bürgr" schicker für die Politiker).

....es wird ab Januar etwas Entlastung durch die Erhöhung des Grundfreibetrages bei der Einkommenssteuer kommen. Ich rechne damit, dass diese durch Erhöhung d. Zusatzbeitrages der KK, Pflege und Aloversicherung "aufgefressen" wird.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #316 am: 18.12.2022 23:20 »
Bürgergeldempfänger werden entlastet, der Rest wird über die SV Beiträge abkassiert. Läuft.

Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #317 am: 18.12.2022 23:29 »
Wunschvorstellung:

Bis einschließlich E8: Mind. 9 % und 100 % Einmal Zahlung!   LZ. 18 Monate!
E9 bis E12: Min. 12 %   und 90 % Einmalzahlung
E13 bis E15: Mind. 18 %  und 75 % Einmalzahlung!

So werden auf bedeutsame Positionen / Führungspositionen wieder attraktiv!

Sleyana

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #318 am: 19.12.2022 01:15 »
Wunschvorstellung:

Bis einschließlich E8: Mind. 9 % und 100 % Einmal Zahlung!   LZ. 18 Monate!
E9 bis E12: Min. 12 %   und 90 % Einmalzahlung
E13 bis E15: Mind. 18 %  und 75 % Einmalzahlung!

So werden auf bedeutsame Positionen / Führungspositionen wieder attraktiv!

Ich will dein Weltbild nicht zerstören, aber bei 9% für bis E8 wirst du keine ausgebildete Fachkräfte finden.

BAT

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #319 am: 19.12.2022 08:55 »

Was soll da "über" bleiben? Zeitgleich steigen die KK-Zusatzbeträge und ebenfalls die Beiträge zur AL-Versicherung und für die Pflegeversicherung. Falls da wirklich noch etwas "übrig" bleiben sollte, kannst Du Dir damit hoffentlich noch einen Döhner leisten.

Ich habe die 45 € mehr netto über den Rechner hier auf der Seite ermittelt, sind dort die SV-Abzüge für 2023 noch nicht hinterlegt?

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #320 am: 19.12.2022 09:01 »
Als ob die vorhandenen Probleme wirklich jemanden interessieren würden.

Verdi will seinen Sozialismusgedanken durchbringen und die Verhandlungsführer müssen ja auch noch an ihre üppige Vergütung und spätere Pöstchen denken. Da kann man es sich nicht mit der Politik verscherzen.
Die AG Seite freut sich über solch einen Verhandlungspartner und schiebt die Schuld auf Verdi, die ja ausschließlich die unteren Gruppen überproportional besser stellen, zu Lasten der höheren Gruppen. Sie würden ja gerne, aber Verdi will ja nicht.

Wie jedes Jahr: Pseudo Fähnchen schwenken, Verhandlung bis mitten in die Nacht bei Wein, Weib und Gesang und am nächsten Morgen das Beste Ergebnis aller Zeiten verkünden.

Lächerlich!

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #321 am: 19.12.2022 09:18 »
Ich will dein Weltbild nicht zerstören, aber bei 9% für bis E8 wirst du keine ausgebildete Fachkräfte finden.

Was wünschen sich denn ausgebildete Fachkräfte? UNBEFRISTETE Verträge. Perfekt.
Es gibt immer noch genügend Zeitarbeitsfirmen mit ausgebildeten Fachkräften.
Gemietet wird also der benötigte Mitarbeiter und wird aller paar Wochen notfalls getausscht oder ersetzt und die Bezahlung nach TVÖD. So klappt  preisgünstige Arbeit und niemals Sorgen um irgendwelchen Kündigungsschutz.
Sehr das doch mal mit den Augen eines Arbeitgebers. Ich war damals zwar erster aber nicht letzter Mitarbeiter, der aus der ZA-Schiene kam. Keiner nach mir bekam einen unbefristeten Vertrag ... 
Unvergessen krass war in meinem Fall - dass die ZA-Firma 50% des ausbezalten Gehalts für sich einbehielt. Ich erfuhr davon erst viel später.

Flying

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #322 am: 19.12.2022 09:22 »
Ich will dein Weltbild nicht zerstören, aber bei 9% für bis E8 wirst du keine ausgebildete Fachkräfte finden.

Was wünschen sich denn ausgebildete Fachkräfte? UNBEFRISTETE Verträge. Perfekt.
Es gibt immer noch genügend Zeitarbeitsfirmen mit ausgebildeten Fachkräften.
Gemietet wird also der benötigte Mitarbeiter und wird aller paar Wochen notfalls getausscht oder ersetzt und die Bezahlung nach TVÖD. So klappt  preisgünstige Arbeit und niemals Sorgen um irgendwelchen Kündigungsschutz.
Sehr das doch mal mit den Augen eines Arbeitgebers. Ich war damals zwar erster aber nicht letzter Mitarbeiter, der aus der ZA-Schiene kam. Keiner nach mir bekam einen unbefristeten Vertrag ... 
Unvergessen krass war in meinem Fall - dass die ZA-Firma 50% des ausbezalten Gehalts für sich einbehielt. Ich erfuhr davon erst viel später.

Hab ich ja - mit Ausnahme der Reinigungskräfte - noch nie gehört, dass sich die Kommunen/Städte etc. an Zeitarbeitsfirmen bedienen. Wo wird denn so gearbeitet?

Zumal ein unbefristeter Arbeitsvertrag bei der aktuellen Lage kein Kriterium mehr sein sollte. Wenn der Vertrag dann ausläuft, kann man sich aktuell doch überall super bewerben.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #323 am: 19.12.2022 09:46 »
Ich will dein Weltbild nicht zerstören, aber bei 9% für bis E8 wirst du keine ausgebildete Fachkräfte finden.

Was wünschen sich denn ausgebildete Fachkräfte? UNBEFRISTETE Verträge. Perfekt.
Es gibt immer noch genügend Zeitarbeitsfirmen mit ausgebildeten Fachkräften.
Gemietet wird also der benötigte Mitarbeiter und wird aller paar Wochen notfalls getausscht oder ersetzt und die Bezahlung nach TVÖD. So klappt  preisgünstige Arbeit und niemals Sorgen um irgendwelchen Kündigungsschutz.
Sehr das doch mal mit den Augen eines Arbeitgebers. Ich war damals zwar erster aber nicht letzter Mitarbeiter, der aus der ZA-Schiene kam. Keiner nach mir bekam einen unbefristeten Vertrag ... 
Unvergessen krass war in meinem Fall - dass die ZA-Firma 50% des ausbezalten Gehalts für sich einbehielt. Ich erfuhr davon erst viel später.

Hab ich ja - mit Ausnahme der Reinigungskräfte - noch nie gehört, dass sich die Kommunen/Städte etc. an Zeitarbeitsfirmen bedienen. Wo wird denn so gearbeitet?

Zumal ein unbefristeter Arbeitsvertrag bei der aktuellen Lage kein Kriterium mehr sein sollte. Wenn der Vertrag dann ausläuft, kann man sich aktuell doch überall super bewerben.

Vor allem können viele Tätigkeiten nicht nach 2-3 Tagen "anlernen" ausgeführt werden. Wie soll da also alle 4 Wochen rotiert werden?


Beamtenmichel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #324 am: 19.12.2022 09:55 »
Bürgergeldempfänger werden entlastet, der Rest wird über die SV Beiträge abkassiert. Läuft.

Zum Glück ist man Beamter und zahlt keine SV Beiträge. Dann gibt es ab nächsten Monat tatsächlich übige 45 Euro (netto) mehr geil haha.

Ich kotze gleich im Strahl!

alterschlingel

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #325 am: 19.12.2022 11:21 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.


Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #326 am: 19.12.2022 11:41 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.
In den vergangenen 18 Jahren gab es 6 (dieses Jahr mitgerechnet) mit Reallohnverlust. Und das mit Gewerkschaften. Ohne würden wir den AG für unsere Arbeit bezahlen. Verstehe also die Kritik an verdi nicht.

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #327 am: 19.12.2022 11:44 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.
In den vergangenen 18 Jahren gab es 6 (dieses Jahr mitgerechnet) mit Reallohnverlust. Und das mit Gewerkschaften. Ohne würden wir den AG für unsere Arbeit bezahlen. Verstehe also die Kritik an verdi nicht.
Interssant!
Welche Jahre waren das?
Hast du da irgendwo nen Link für das Zahlenmaterial?


Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
« Antwort #328 am: 19.12.2022 11:47 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.
In den vergangenen 18 Jahren gab es 6 (dieses Jahr mitgerechnet) mit Reallohnverlust. Und das mit Gewerkschaften. Ohne würden wir den AG für unsere Arbeit bezahlen. Verstehe also die Kritik an verdi nicht.
Interssant!
Welche Jahre waren das?
Hast du da irgendwo nen Link für das Zahlenmaterial?
Ich habe an einem langweiligen Sonntag mal die Tarifrundenergebnisse neben die für die entsprechenden Jahre ausgewiesenen Inflationsraten gelegt. 2005, 2006, 2007, 2011, 2021, 2022.

Opa

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« Antwort #329 am: 19.12.2022 11:59 »
Also klar..... wir versuchen jetzt hier die eeeeeeeeeeeeeeewig lange Wartezeit (für mich ein Unding !!) zu überbrücken mit unseren ganzen Wünschen und Gedankenmodellen.

Ich glaube, man kann da um ein paar Prozentpunkte diskutieren, am Ende werden die Abschlüsse deutlich (!!) unter den Steigerungsraten der Lebenshaltungskosten liegen und wir alle einen deutlichen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen. Wie hoch er auch immer sein mag im Endeffekt. Die meisten von uns kennen dies aber nicht aus der Vergangenheit, es ging zumeist nur bergauf oder wenigstens waagerecht, nicht bergab. Es zeigt uns aber, nichts ist für die Ewigkeit und nichts ist in Stein gemeiselt !!

Und ein Recht auf Wohlstand gibt es auch nicht in letzter Konsequenz.
Genauso wenig hat man ein Recht auf das Glücklichsein.
In den vergangenen 18 Jahren gab es 6 (dieses Jahr mitgerechnet) mit Reallohnverlust. Und das mit Gewerkschaften. Ohne würden wir den AG für unsere Arbeit bezahlen. Verstehe also die Kritik an verdi nicht.
Interssant!
Welche Jahre waren das?
Hast du da irgendwo nen Link für das Zahlenmaterial?
Ich habe an einem langweiligen Sonntag mal die Tarifrundenergebnisse neben die für die entsprechenden Jahre ausgewiesenen Inflationsraten gelegt. 2005, 2006, 2007, 2011, 2021, 2022.
Hätte ich nicht gedacht. Die für den öD schlechten Jahre hätte ich jetzt eher in oder unmittelbar nach den größeren Weltkrisen (Dotcom-Blase, Banken/Finanzkrise, Flüchtlingskrise etc.) vermutet. Bis auf das Jahr 2022, das ja erstmal Prognose ist, fielen die Reallohnverluste stattdessen in die eher fetten Jahre.