Autor Thema: Heizungsbetrieb ab 2024  (Read 45756 times)

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #15 am: 25.04.2023 19:38 »
Ich finde, man kann das durchaus unaufgeregt und frei von Ideologie betrachten. Aktuell haben alle eine Heizung, die sich in der Regel bei einem Defekt auch reparieren lassen. Erst wenn in den nächsten Jahren ein Austausch ansteht, kann man die Alternativen betrachten.

Und über die Energienetze kann man ruhig die dafür Zuständigen bzw. die politisch zu schaffenden Rahmenbedingungen betrachten ( lassen).

Für einen selbst kann man anhand von Anschaffungs- und Betriebskosten (unter Berücksichtigung von Förderung und steigenden Kosten bei fossilen Energieträgern) sich einen Überblick verschaffen.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #16 am: 25.04.2023 19:57 »
Es würde vielleicht eine konkrete Vorgabe an die Gemeinde gehören, schnellstens zu schauen, wo eine Wärmenetz sinnvoll betrieben werden kann.

Meine Heizung ist 22 Jahre.  ::)

MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #17 am: 26.04.2023 07:37 »
Vielleicht können wir hier noch mal die Diskussion zur Erneuerung von Heizungen ab 2024 bündeln.

Was denkt ihr bei Mehrparteienhäusern, bei der eine Person über 80 ist? Wäre der ganz raus aus der verpflichtenden 65 % erneuerbare Energieanlage, auch bei einer damit verbunden Sanierung des Gesamtgebäudes? Wie soll das konsistent gesetzlich geregelt werden? Wo wäre Platz für eine Wärmepumpe, wenn die Außenanlagen Sondereigentum sind?

Meinst du jetzt Eigentumswohnungen? Eine Zentralheizung für das Gesamte Gebäude? Jede Wohnung einzeln?
[...]
Auf dem Dach ev.?
Da wo eine Gasetagenwohnung ist, kann theoretisch (Baurecht, Denkmalschutz,...) jederzeit eine LWP eingebaut werden. Dann haben wir eine Fassadenbild wie im Süden, nur nicht Klimaanlage, sondern LWP.

Und da wo Zentral, muss man halt bisserl Rohre verlegen und nen Platz finden.
(Oder wieder Nachtspeicheröfen einbauen. :)


Hauptsach "CO2 Neutral)
Effizient? ist wurscht.

Forschung4u

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #18 am: 26.04.2023 07:53 »
Weiß jemand, ob es irgendwelche staatlichen Garantien für Wärmestromtarife geben wird?

Herbert Meyer

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #19 am: 26.04.2023 09:02 »
Weiß jemand, ob es irgendwelche staatlichen Garantien für Wärmestromtarife geben wird?

Also ich bin mit den 172 Seiten GEG-Novelle-Kabinettsentwurf noch nicht vollständig durch, bisher ist mir aber keine Passage aufgefallen, die irgendwelche Garantien verspricht.

Keeper83

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #20 am: 26.04.2023 09:07 »
Zitat
In Verbindung mit einer PV-Anlage wird es natürlich noch attraktiver.

Habe selber ein Balkonkraftwerk. Wer mit seiner PV-Anlage im Winter seine Wärmepumpe betreiben will, dem wünsche ich viel Spaß.

Bevor es nicht günstigen grünen Strom gibt, macht eine Wendewärme wenig Sinn.
Für günstigen grünen Strom ist Deutschland nicht wirklich geografisch geeignet. Und man darf auch nicht wie früher die Milchmädchenrechnungen ohne Netzkosten machen. Das Stromnetz ist für 24/7 Großkraftwerke gebaut und nicht für Zufalllsstrom. Möchtegern günstiger Strom bringt nichts, wenn für Netze und Speicher die zwei- bis vierfachen Kosten on top kommen.

Auch wenn ich die Hoffnung habe, dass meine 17,5 KWP Anlage auch im Winter die ein oder andere KWH abwirft und hin und wieder den Speicher füllt, muss es natürlich irgendwann und für alle über das Gesamtnetz funktionieren.

Fernwärme wird auch eine entsprechende Rolle spielen müssen.

Wird nicht auch politisch mittlerweile an der Möglichkeit Rückwärts laufender Zähler gearbeitet laut RH?

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #21 am: 26.04.2023 09:30 »

Da wo eine Gasetagenwohnung ist, kann theoretisch (Baurecht, Denkmalschutz,...) jederzeit eine LWP eingebaut werden. Dann haben wir eine Fassadenbild wie im Süden, nur nicht Klimaanlage, sondern LWP.


Nicht, wenn ab Hauswand einer der Eigentümer Sondereigentum hat. Da darf dann der andere nichts "überbauen". Frage mich weiterhin, wie das in der Praxis funktionieren soll in Mehrparteienhäusern.

(Sicherlich werden die Leute teils pragmatisch sein, aber es gibt auch andere...)

patrick0815

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #22 am: 26.04.2023 10:02 »
Was mich an der ganzen Sache am meisten ärgert ist, dass alle jetzt für die Verfehlungen der Politik büßen müssen. Grundsätzlich kann ich nachvollziehen und bin mittlerweile auch dafür, Energie einzusparen wo es nur geht. Energie ist teuer geworden und die falschen Energieträger schaden der Umwelt.

Nur wird jetzt bei vielen Häusern die nicht gerade zu den Neubauten zählen, der zweite vor dem ersten Schritt gemacht. Damit viele Wärmepumpen effizient (auch im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen) laufen, muss eine Entsprechende Dämmung vorherrschen (Wand, Dach und Fenster). Ansonsten verbraucht die Wärmepumpe zu viel Strom. Und Strom ist zurzeit nicht günstig und er wird mit dreckiger Kohle produziert. Also insgesamt unwirtschaftlich, ineffizient und klimaschädlich (bei sanierungsbedürftigen Häusern).

Klar gab es früher und heute auch noch Förderprogramme für die Sanierung von Häusern. Allerdings gab es keinen Zwang. Oder sagen wir mal, totschlagende Vorteile. Billiges Gas war im Übermaß da. Daher war es auch wirtschaftlich sinnvoll, in einem sanierungsbedürftigen Haus mit Gas zu heizen anstatt eine teure Sanierung durchzuführen.

Ich weiß die Handwerker sind auch in der Baubranchen rar. Aber dennoch sollte man erst die Häuser sanieren. Ein saniertes Haus benötigt weniger Heizenergie und damit wird trotz einer Gas- oder Ölheizung weniger CO2 ausgestoßen.

Hugo Stieglitz

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #23 am: 26.04.2023 10:42 »
Besonders sollten sich die Pläne der Politik an den Produktionskapazitäten des Landes orientieren und nicht anders herum.

Aber auch abgesehen davon, ist wohnen in den letzten Jahren deutlich teurer geworden und ist bei vielen der größte Haushaltsposten. Das wird auch künftig weiter so sein. Jetzt ausgerechnet das Wohnen noch weiter zu verteuern ist sozialer Sprengstoff.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #24 am: 26.04.2023 11:14 »
Ich bin kein Techniker oder Umweltökonom, aber ich glaube schon, dass in Bezug auf die Haushaltsenergie etwas passieren muss. Da würde ich auch nicht "die Politik" beschuldigen, wir haben alle als Land doch etwas verpennt. Soweit möglich, Wärmenetze und - pumpen 10 bis 20 Jahre früher jetzt ist die Not groß. Und auch bei der Energieerzeugung haben wir alle doch viel zu lange unentschlossen gehandelt. Da hat auch "meine" Partei etwas verschlafen in diesen 16 Jahren.

Ich verstehe nun zumindest nicht, warum man das wohl im Koaltionsvertrag vorgesehene Jahr 2025 ohne Not um ein Jahr vorzieht.


MoinMoin

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #25 am: 26.04.2023 11:21 »

Da wo eine Gasetagenwohnung ist, kann theoretisch (Baurecht, Denkmalschutz,...) jederzeit eine LWP eingebaut werden. Dann haben wir eine Fassadenbild wie im Süden, nur nicht Klimaanlage, sondern LWP.


Nicht, wenn ab Hauswand einer der Eigentümer Sondereigentum hat. Da darf dann der andere nichts "überbauen". Frage mich weiterhin, wie das in der Praxis funktionieren soll in Mehrparteienhäusern.

(Sicherlich werden die Leute teils pragmatisch sein, aber es gibt auch andere...)
Oder man Schwebt über dem Grundstück vom Nachbarn, oder oder oder.
Wenn die Politik so was mit dem Holzhammer will, dann müssen sie noch an vielen Stellen, den Presslufthammer rausholen, damit das geht.
Ich persönlich hätte als Vermieter kein Problem eine LWP einzubauen, wenn es baulich ginge.
Derzeit bliebe mir aber nur die Möglichkeit bei meinen Mietern ein Heizstab zu verbauen.
Extrem günstig. 100% Klimaneutral. Und bei denen die Bürgergeld beziehen auch noch kostenneutral für diese.

Herbert Meyer

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #26 am: 26.04.2023 11:24 »
Besonders sollten sich die Pläne der Politik an den Produktionskapazitäten des Landes orientieren und nicht anders herum.

Aber auch abgesehen davon, ist wohnen in den letzten Jahren deutlich teurer geworden und ist bei vielen der größte Haushaltsposten. Das wird auch künftig weiter so sein. Jetzt ausgerechnet das Wohnen noch weiter zu verteuern ist sozialer Sprengstoff.

Die Wärmewende ist halt ein politisches Wolkenkuckucksheim, das, falls überhaupt, nur zufällige Schnittstellen zur Realität besitzt. Niemand weiß, welche Handwerker die Wärmewende umsetzen sollen, woher das benötigte Material kommt, wie Privatpersonen das notwendige Kapital aufbringen, wo und wie der grüne Strom erzeugt wird, etc. pp. Ein tagesaktuelles Beispiel dieser endlosen Reihe an Absurditäten bietet ja Viessmann. Das Wärmepumpengeschäft wird in unternehmerisch weiser Vorahnung in die USA verkauft, weil man weiß, dass der Produktionsstandort Deutschland bei diesem disruptiven Eingriff nicht mit den USA sowie Asien mithalten können wird. Wir enteignen also die deutschen Bürger, lenken Milliarden an Förderungen bzw. Steuergeld in Richtung USA/Asien, um dank dieser ideologisch motivierten One-size-fits-all-Lösung von einer Abhängigkeit in die nächste zu taumeln. Statt von den Saudis und Russland, ist man dann halt zukünftig zusätzlich von China (Wind- und Solartechnik) sowie von den USA und dem demokratischen Asien (Klimatechnik) abhängig.

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #27 am: 26.04.2023 14:22 »
Ich finde, man kann das durchaus unaufgeregt und frei von Ideologie betrachten. Aktuell haben alle eine Heizung, die sich in der Regel bei einem Defekt auch reparieren lassen. Erst wenn in den nächsten Jahren ein Austausch ansteht, kann man die Alternativen betrachten.

Wer nicht möchte, muss in aller Regel mindestens die nächsten 10 Jahre überhaupt nix machen. Insofern verstehe ich die Aufregung nicht, nix muss übers Knie gebrochen werden.

Einfach einen Blick nach Dänemark werfen, da sind fossile Heizungen auch schon seit einiger Zeit verboten und mit einem ähnlichen Vorlauf wie hier ist auch dort die Welt nicht untergegangen.

BAT

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #28 am: 26.04.2023 14:29 »
Sprichst du mit dir selbst?

Woher kommt diese 10-Jahres-Frist?

Hugo Stieglitz

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Antw:Heizungsbetrieb ab 2024
« Antwort #29 am: 26.04.2023 14:37 »
Ich bin kein Techniker oder Umweltökonom, aber ich glaube schon, dass in Bezug auf die Haushaltsenergie etwas passieren muss. Da würde ich auch nicht "die Politik" beschuldigen, wir haben alle als Land doch etwas verpennt. Soweit möglich, Wärmenetze und - pumpen 10 bis 20 Jahre früher jetzt ist die Not groß. Und auch bei der Energieerzeugung haben wir alle doch viel zu lange unentschlossen gehandelt. Da hat auch "meine" Partei etwas verschlafen in diesen 16 Jahren.

Ich verstehe nun zumindest nicht, warum man das wohl im Koaltionsvertrag vorgesehene Jahr 2025 ohne Not um ein Jahr vorzieht.
Ich beschuldige niemanden, ich erwähne nur ein Problem. Ich befürchte, dass Wohnen so teuer wird, dass viele Menschen sich nicht mehr viel anderes werden leisten können. Kostet der qm 15 EUR in der Errichtung, muss auch die Miete in der Höhe liegen. Das ist schon schlimm genug aber findet man keine Handwerker mehr (weil alles gleichzeitig radikal ausgebaut werden soll), und steigt dann der CO2-Preis, dann wird es ungerecht.

Auch erkenne ich nicht, wo wir gepennt haben. Gibt es ein Land vergleichbarer Größe, mit vergleichbarem Wohlstand, welches nur 50% seines Primärenergiebedarfes aus erneuerbaren Energien deckt? Dann sollten wir uns da mal was abschauen.

Ich habe vielmehr das Gefühl, dass das eigentliche Ziel darin besteht, einen allgemeinen Wohlstandsverlust herbeizuführen, den man politisch so koordiniert, dass sich für die Ärmsten und die Reichsten nichts ändern muss.