Autor Thema: "Generalstreik"  (Read 22395 times)

Bastel

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #60 am: 11.01.2024 12:30 »
Wobei BG ja auch bei Einführung um 10% angehoben wurde. Ich glaube nicht, dass es einer weiteren Erhöhung in der Höhe bedurft hätte, um einen Rüffel des BVerG zu vermeiden. Ich hätte es zumindest darauf ankommen lassen.

Meiner Ansicht nach ist das eher ein Bedienen des typisch linkspolitisch orientieren sozialromantischen Affekts.

Zu den Protesten:
Ich verstehe ehrlich die Errgegung nicht. Wohlstand = Co2-Emission. Was würden wir denn mit dem Geld in unseren Brieftaschen machen? Heizen, Auto fahren, Fleisch futtern und in den Urlaub fliegen. Das ist aber nicht mehr drin und wird jetzt ausgeschlichen. Das ist kein Bug, das ist ein Feature.

Das Auto z.B. soll auf Dauer für Normalverdiener eben keine Option mehr darstellen. Stattdessen sollen die bitte alle in den ÖPNV. Habe ich inzwischen oft genug schön formuliert in Entwürfen von Regionalplänen, Klimamobilitätsplänen etc. gelesen. Da liest man dann schön versteckt Sachen wie "das oberste Ziel der Maßnahmen im MIV (Motorisierter Individualverkehr) ist seine Depriorisierung gegenüber dem Umweltverbund." oder "eine Verlagerung von MIV-Fahrten auf den Umweltverbund kann nur in Kombination mit restriktiven Maßnahmen im MIV (Push-Maßnahmen) erreicht werden." Bewusst immer schön formuliert, dass Karl-Heinz aus der Kneipe nebenan nur Bahnhof versteht, man später aber sagen kann "haben wir doch offen kommuniziert." Und dann wird schön über Taktverdopplungen fabuliert, ohne mir zu erklären, wo die ganzen Busfahrer plötzlich herkommen sollen.

Wohin die Reise geht sieht man allzu deutlich, wenn man nur hinschauen will. Parkplätze in den Kommunen sollen auch möglichst alle kostenpflichtig und zeitlich begrenzt werden. Super Idee für Pendler aus dem ländlichen Raum, die in der Kommune arbeiten und bei denen es mit ÖPNV z.B. zeitlich gar nicht reichen würde, wenn man vorher noch das Kind in den KiGa bringen muss. Konsequenz in meinem Fall wäre bei Umsetzung, dass meine Frau eben nicht mehr dort arbeiten wird und wahrscheinlich gleich zu Hause bleibt, kommt uns billiger. Das wäre dann eine wirklich effektive Maßnahme zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gewesen.

Das ist alles -wie so oft- von hinten her gedacht und wird ideologisch mit der Brechstange durchgesetzt. Die Frage nach der Realitätsnähe oder Machbarkeit stellt sich da gar nicht. Gleichzeitig interessiert das alles diejenigen am allerwenigsten, die pro Kopf sowieso schon am meisten Co2 emittieren. Man kann es sich ja leisten. Nur der Pöbel darf das dann nicht mehr. Aber der soll schön sein E-Auto kaufen, das er dann zur Feier des Jahres einmal um den Block fahren darf, bevor der Strom zum Aufladen reguliert wird. Parken kannst Du dann sowieso nur noch zu Hause und vorm Aldi. Aber das hat sich dann auch erledigt, wenn wir endlich wie gewünscht (zwecks Nachverdichtung) alle in den 60-stöckigen Blockghettos in den Städten auf 50qm für 3000 € kalt leben.

Diese grünen Traumstädte der Zukunft erinnern mich eher an Blade-Runner oder Robocop. Aber vielleicht ist das ja auch gewünscht...

Deshalb meide ich auch die Städte wo es nur geht und lache mir insgeheim ins Fäustchen wenn mal wieder über sterbende Innenstädte schwadroniert wird. Sollen Sie halt vor die Hunde gehen und von Gemüseläden, Barber Shops und Dönnerbuden leben.

Hain

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #61 am: 11.01.2024 12:58 »
Wobei BG ja auch bei Einführung um 10% angehoben wurde. Ich glaube nicht, dass es einer weiteren Erhöhung in der Höhe bedurft hätte, um einen Rüffel des BVerG zu vermeiden. Ich hätte es zumindest darauf ankommen lassen.

Meiner Ansicht nach ist das eher ein Bedienen des typisch linkspolitisch orientieren sozialromantischen Affekts.

Zu den Protesten:
Ich verstehe ehrlich die Errgegung nicht. Wohlstand = Co2-Emission. Was würden wir denn mit dem Geld in unseren Brieftaschen machen? Heizen, Auto fahren, Fleisch futtern und in den Urlaub fliegen. Das ist aber nicht mehr drin und wird jetzt ausgeschlichen. Das ist kein Bug, das ist ein Feature.

Das Auto z.B. soll auf Dauer für Normalverdiener eben keine Option mehr darstellen. Stattdessen sollen die bitte alle in den ÖPNV. Habe ich inzwischen oft genug schön formuliert in Entwürfen von Regionalplänen, Klimamobilitätsplänen etc. gelesen. Da liest man dann schön versteckt Sachen wie "das oberste Ziel der Maßnahmen im MIV (Motorisierter Individualverkehr) ist seine Depriorisierung gegenüber dem Umweltverbund." oder "eine Verlagerung von MIV-Fahrten auf den Umweltverbund kann nur in Kombination mit restriktiven Maßnahmen im MIV (Push-Maßnahmen) erreicht werden." Bewusst immer schön formuliert, dass Karl-Heinz aus der Kneipe nebenan nur Bahnhof versteht, man später aber sagen kann "haben wir doch offen kommuniziert." Und dann wird schön über Taktverdopplungen fabuliert, ohne mir zu erklären, wo die ganzen Busfahrer plötzlich herkommen sollen.

Wohin die Reise geht sieht man allzu deutlich, wenn man nur hinschauen will. Parkplätze in den Kommunen sollen auch möglichst alle kostenpflichtig und zeitlich begrenzt werden. Super Idee für Pendler aus dem ländlichen Raum, die in der Kommune arbeiten und bei denen es mit ÖPNV z.B. zeitlich gar nicht reichen würde, wenn man vorher noch das Kind in den KiGa bringen muss. Konsequenz in meinem Fall wäre bei Umsetzung, dass meine Frau eben nicht mehr dort arbeiten wird und wahrscheinlich gleich zu Hause bleibt, kommt uns billiger. Das wäre dann eine wirklich effektive Maßnahme zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gewesen.

Das ist alles -wie so oft- von hinten her gedacht und wird ideologisch mit der Brechstange durchgesetzt. Die Frage nach der Realitätsnähe oder Machbarkeit stellt sich da gar nicht. Gleichzeitig interessiert das alles diejenigen am allerwenigsten, die pro Kopf sowieso schon am meisten Co2 emittieren. Man kann es sich ja leisten. Nur der Pöbel darf das dann nicht mehr. Aber der soll schön sein E-Auto kaufen, das er dann zur Feier des Jahres einmal um den Block fahren darf, bevor der Strom zum Aufladen reguliert wird. Parken kannst Du dann sowieso nur noch zu Hause und vorm Aldi. Aber das hat sich dann auch erledigt, wenn wir endlich wie gewünscht (zwecks Nachverdichtung) alle in den 60-stöckigen Blockghettos in den Städten auf 50qm für 3000 € kalt leben.

Diese grünen Traumstädte der Zukunft erinnern mich eher an Blade-Runner oder Robocop. Aber vielleicht ist das ja auch gewünscht...

Moin,

als Stadtbewohner kann ich nur sagen, dass ich die sinkende Zahl an Parkplätzen nachvollzihen kann. Ich werde mir kein weiteres neues Auto kaufen. Ich kann mich in der Stadt ohne Pkw günstiger und ohne Einschränkung bewegen und die Angebote an Carsharing, Stadtteilauto, Mietwagen und ähnlichen Modellen sind für alles andere ausreichend. Das sieht eine steigende Zahl der Nachbarn auch so bzw. haben das auch umgesetzt.

Für Pendler gibt es ausreichend Möglichkeiten den ÖPNV von zu Hause zu nutzen oder am Stadtrand umzusteigen. Wir haben im Nahbereich kaum Parkmöglichkeiten und doch schaffen es auch die auswärtigen Kollegen die Dienststelle zu erreichen.

Gruß Hain

Hugo Stieglitz

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« Antwort #62 am: 11.01.2024 13:38 »
Wobei BG ja auch bei Einführung um 10% angehoben wurde. Ich glaube nicht, dass es einer weiteren Erhöhung in der Höhe bedurft hätte, um einen Rüffel des BVerG zu vermeiden. Ich hätte es zumindest darauf ankommen lassen.

Meiner Ansicht nach ist das eher ein Bedienen des typisch linkspolitisch orientieren sozialromantischen Affekts.

Zu den Protesten:
Ich verstehe ehrlich die Errgegung nicht. Wohlstand = Co2-Emission. Was würden wir denn mit dem Geld in unseren Brieftaschen machen? Heizen, Auto fahren, Fleisch futtern und in den Urlaub fliegen. Das ist aber nicht mehr drin und wird jetzt ausgeschlichen. Das ist kein Bug, das ist ein Feature.

Das Auto z.B. soll auf Dauer für Normalverdiener eben keine Option mehr darstellen. Stattdessen sollen die bitte alle in den ÖPNV. Habe ich inzwischen oft genug schön formuliert in Entwürfen von Regionalplänen, Klimamobilitätsplänen etc. gelesen. Da liest man dann schön versteckt Sachen wie "das oberste Ziel der Maßnahmen im MIV (Motorisierter Individualverkehr) ist seine Depriorisierung gegenüber dem Umweltverbund." oder "eine Verlagerung von MIV-Fahrten auf den Umweltverbund kann nur in Kombination mit restriktiven Maßnahmen im MIV (Push-Maßnahmen) erreicht werden." Bewusst immer schön formuliert, dass Karl-Heinz aus der Kneipe nebenan nur Bahnhof versteht, man später aber sagen kann "haben wir doch offen kommuniziert." Und dann wird schön über Taktverdopplungen fabuliert, ohne mir zu erklären, wo die ganzen Busfahrer plötzlich herkommen sollen.

Wohin die Reise geht sieht man allzu deutlich, wenn man nur hinschauen will. Parkplätze in den Kommunen sollen auch möglichst alle kostenpflichtig und zeitlich begrenzt werden. Super Idee für Pendler aus dem ländlichen Raum, die in der Kommune arbeiten und bei denen es mit ÖPNV z.B. zeitlich gar nicht reichen würde, wenn man vorher noch das Kind in den KiGa bringen muss. Konsequenz in meinem Fall wäre bei Umsetzung, dass meine Frau eben nicht mehr dort arbeiten wird und wahrscheinlich gleich zu Hause bleibt, kommt uns billiger. Das wäre dann eine wirklich effektive Maßnahme zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gewesen.

Das ist alles -wie so oft- von hinten her gedacht und wird ideologisch mit der Brechstange durchgesetzt. Die Frage nach der Realitätsnähe oder Machbarkeit stellt sich da gar nicht. Gleichzeitig interessiert das alles diejenigen am allerwenigsten, die pro Kopf sowieso schon am meisten Co2 emittieren. Man kann es sich ja leisten. Nur der Pöbel darf das dann nicht mehr. Aber der soll schön sein E-Auto kaufen, das er dann zur Feier des Jahres einmal um den Block fahren darf, bevor der Strom zum Aufladen reguliert wird. Parken kannst Du dann sowieso nur noch zu Hause und vorm Aldi. Aber das hat sich dann auch erledigt, wenn wir endlich wie gewünscht (zwecks Nachverdichtung) alle in den 60-stöckigen Blockghettos in den Städten auf 50qm für 3000 € kalt leben.

Diese grünen Traumstädte der Zukunft erinnern mich eher an Blade-Runner oder Robocop. Aber vielleicht ist das ja auch gewünscht...

Für Pendler gibt es ausreichend Möglichkeiten den ÖPNV von zu Hause zu nutzen oder am Stadtrand umzusteigen. Wir haben im Nahbereich kaum Parkmöglichkeiten und doch schaffen es auch die auswärtigen Kollegen die Dienststelle zu erreichen.

Gruß Hain
Also ich wohne im urbansten Teil dieses Landes und fahre seit Jahren häufig mit den Öffis und kann das nicht so stehen lassen. Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit und auch das Wohlbefinden in den Bahnen hat in den letzten Jahren massiv abgenommen. Dass die Kollegen die Dienststelle erreichen mag sein, fragt sich nur wann. Wenn man wichtige Termine hat, nimmt man besser das Auto oder macht eine Videokonferenz.

Auf dem Land kann man auf ein Auto nicht verzichten und die Mehrheit der Menschen lebt in Städten kleiner 100.000 Einwohner.

Hain

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #63 am: 11.01.2024 13:55 »
...
Auf dem Land kann man auf ein Auto nicht verzichten und die Mehrheit der Menschen lebt in Städten kleiner 100.000 Einwohner.

Das bestreite ich ja nicht. Mir geht es um den Verkehr in der Stadt. Wenn die Stadtbevölkerung für sich beansprucht weniger Autos in der Stadt haben zu wollen, sollte sie es auch regeln können. Es leben verschiedene Städte im In- und Ausland vor, dass dies funktionieren kann.

Johann

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« Antwort #64 am: 11.01.2024 13:59 »
Im Umland von Hannover ist das auch super anstrengend geworden mit ÖPNV. Selbst wenn du da zwar auf dem Land lebst, aber immerhin darauf geachtet hast, dass eine S-Bahn Haltestelle fußläufig zu erreichen ist, wird derzeit in der gesamten Region und im Speziellen auf einigen Strecken so richtig dein Darmausgang penetriert.

Dazu hier die Story, die auch gut aufzeigt, dass es absolut Quatsch ist, immer den günstigsten Bieter als Dienstleister zu wählen:
Im Juni 2022 hat die DB den Betrieb der Hannoverschen S-Bahn an Transdev abgegeben. In den ersten 6 Monaten war es noch einigermaßen vertretbar, wenn es noch nicht ansatzweise so lief wie zuvor mit DB (bei der es auch alles andere als rund lief). Aber auch im gesamten letzten Jahr wurde es nicht besser. Auch heute fallen noch reihenweise Züge aus und als Begründung wird genannt, dass sie Personalmangel, also zu wenig Zugführer und Zugbegleiter haben. Dass eine Bahn ohne Zugführer nicht fahren kann - logisch. Aber oft heißt es auch, dass gerade kein Zugbegleiter, also Fahrkartenkontrolleur da ist. Dann fällt die S-Bahn ebenfalls aus, obwohl sie eigentlich fahren könnte.

In 2023 waren dann zumindest auf der Strecke, die ich durch mein Umfeld mitbekomme, immer wieder irgendwelche Baustellen, sodass die S-Bahnen nur 1x statt 3x pro Stunde fuhren und zusätzlich noch an einem Zwischenbahnhof in die ebenfalls nur 1x statt 3x pro Stunde verkehrende S-Bahn einer anderen Strecke nach Hannover umsteigen musste. Und selbst da hat Transdev es regelmäßig vollbracht, für diesen brechend vollen Zug dennoch nur einen einzelnen Waggon statt normalerweise 2 oder möglichen 3 Waggons an Land zu bringen.

Kaum war eine Baustelle dann erledigt, kam von der DB Netz die Ankündigung für die nächste Baustelle auf der selben Strecke, die in wenigen Wochen beginnt. Zuletzt sollte im November mal für 14 Tage ein Streckenabschnitt komplett gesperrt werden, weil da Bauarbeiten anstanden. Der Abschnitt ist nach wie vor gesperrt, weil an einem Bahnhof der Bahnsteig dabei abgesackt ist.

Erklär mal den Leuten, dass sie mit ÖPNV fahren sollen. Bisher habe ich nur von Menschen mitbekommen, die sich zusätzlich zu dem einen Auto, das man auf dem Land nunmal braucht, noch ein zweites gekauft haben, weil man nicht 1,5 Stunden vor der Zeit zur Arbeit los möchte, weil es schon zu häufig vorgekommen ist, dass 3 Fahrten hintereinander ausgefallen sind und nicht jeder Gleitzeit hat.

Bei der DB hatte man diese extreme Ausfallquote höchstens dann, wenn unerwartet, weil nur 7 Tage vorher angekündigt, plötzlicher Schneefall eintrat. Bei Transdev läuft das seit über 1,5 Jahren täglich so, selbst ohne Frost.

Positiv dabei ist, dass man als S-Bahn Pendler hier fast nichts von den derzeitigen Streiks mitbekommt. Weil die S-Bahnen sowieso ständig ausfallen.

Faunus

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #65 am: 11.01.2024 14:01 »

Dinge nicht korrekt zu bezeichnen ist auch sicherlich ein Grund für Unzufriedenheit. Zur Not auch politisch unkorrekt, wie Entnahme statt abschießen, thermische Verwertung statt verbrennen.

Ich denke, die Leute fühlen sich einfach veräppelt.

Dieser Sprachgebrauch hat sich in den letzten 20 Jahren eingeschlichen & etabliert. Das hilft die eigentlichen Probleme zu verschleieren und damit den Problemlösungen aus dem Weg zu gehen.
Was in der Wissenschaft schön geredet wird, weil "Unfug" rauskommt und wenn tatsächlich belastbare/verifizierte/reproduzierbare Ergebnisse rauskommen, dann steht schon irgendeine finanzstarke Lobby eines Wirtschaftszweigs parat.

Alkohol ist in jeder Form und Dosis zu sich genommen gesundheitsschädlich. Das ist seit ca. 20 Jahren bekannt und seit 2018 mit einer erstklassigen Veröffentlicheung von ich weiß nicht wievielen Medizinern im  "Lancet" zementiert.
Polit-Riege: Sauforgie "Oktoberfest" ist Kulturgut.
"Wissenschaftler" (alles Nichtmediziner oder aber kurz vorm Ruhestand):  täglich ein Glas Wein/Bier erhält die Gesundheit.

Verschwiegen wird, dass wir 1,4 Mio Alkoholiker bzw. Alkoholgefährdete in D haben, die die Sozialversicherungen massivst belasten. Sei es in Form von Krankheit(Arbeitsausfälle, Unfallopfer bzw. soll angeblich jede 3 Straftat (oder waren es 2 von 3?) unter Alkoholeinfluß begangen werden.  Wir bräuchten weniger MA im ÖD (Justiz/Polizei/Gesundheitswesen/Pflegedienste/...).
Alleine für den Bereich kann das ewig weitergeführt werden und wenn ich mir da das "Schöngeblubbere" von allen Seiten lese/höre...
Da sind mir die paar BG-Empfänger, die lieber mit der Bierflasche vom Fernseher sitzen als zu arbeiten, egal!
Viele BG-Empfänger sind Rentner, die Ihr Leben lang im Niedriglohnsektor gearbeitet haben und sich ein paar Nutscherl vom Mund in 40 Jahren abgespart haben...

@BAT wenn jemand vor 40 Jahren begonnen hat sich 100 DM/EUR monatlich von seinem Niedriglohn zurückzulegen  hat er/sie heute rein rechnerisch (ohne Zinsen/Wertverlust/...) ca. 37.000 EUR. Glaubst Du, dass jemand, der sein Leben nicht auf die Reihe bringt so ein "Kleinvermögen" zusammensparen kann?
Damit lässt sich aber auch kein Wohnungseigentum finanzieren.
Alle, die glauben, dass sie mehr vom Bürgergeld haben als vom Arbeitslohn, können sich kein Vermögen aufbauen, dass geschont werden müsste.
Mach mal wegen 40.000 EUR Schonvermögen keinen Terz.





 

Taigawolf

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #66 am: 11.01.2024 14:01 »
Moin,

als Stadtbewohner kann ich nur sagen, dass ich die sinkende Zahl an Parkplätzen nachvollzihen kann. Ich werde mir kein weiteres neues Auto kaufen. Ich kann mich in der Stadt ohne Pkw günstiger und ohne Einschränkung bewegen und die Angebote an Carsharing, Stadtteilauto, Mietwagen und ähnlichen Modellen sind für alles andere ausreichend. Das sieht eine steigende Zahl der Nachbarn auch so bzw. haben das auch umgesetzt.

Für Pendler gibt es ausreichend Möglichkeiten den ÖPNV von zu Hause zu nutzen oder am Stadtrand umzusteigen. Wir haben im Nahbereich kaum Parkmöglichkeiten und doch schaffen es auch die auswärtigen Kollegen die Dienststelle zu erreichen.

Gruß Hain

Mag als Stadtbewohner auch so sein. Aber hättest Du meinen Beitrag richtig gelesen, dann hättest Du z.B. gesehen, dass in meinem persönlichen Fall es für meine Frau schlicht unmöglich wäre, mit den Öffis rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Das habe ich mir nicht ausgedacht, das ist in unserem Fall so. Und wir wohnen nicht in ner gottverlassenen Gegend, sondern gerade mal 12min Autofahrt von nem Mittelzentrum in Baden-Württemberg entfernt.

Aber das ist immer das, was "Stadtbewohner" oft einfach nicht wahrhaben wollen. Es divergiert zu stark mit ihrer eigenen Weltansicht, dass es da draußen auch noch andere Lebensrealitäten geben könnte. Es ist eben nicht so, dass es flächendeckend ausreichend Möglichkeiten bzgl. ÖPNV gibt. Deshalb wird ja ständig von Taktverdichtungen etc. geträumt, die aber in der Realität ebenso schönes Wunschdenken sind.

BAT

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #67 am: 11.01.2024 14:13 »

Alkohol ist in jeder Form und Dosis zu sich genommen gesundheitsschädlich. Das ist seit ca. 20 Jahren bekannt und seit 2018 mit einer erstklassigen Veröffentlicheung von ich weiß nicht wievielen Medizinern im  "Lancet" zementiert.

Mach mal wegen 40.000 EUR Schonvermögen keinen Terz.


Beim ersten Punkt treffen sich die Thematiken, denn ÖPNV ist immer gesundheitsschädlich ob der Infektionsgefahr. Das merkt man meist bei Kollegen, die mit ÖPNV fahren wegen der Ausfallzeiten (und natürlich auch der eigenen Konditionierung).

Das Schonvermögen ist sicherlich interessant, wäre mal schön, wenn man Daten dazu hätten. Ein Viertel der Bezieher sind nur kurz im Bezug. Wenn das dann irgendwelche Arbeitnehmer zwischen 30 und 60 sind, wird ein anständiger Teil davon einige Monate aus dem Vermögen leben können, ohne in den Bezug zu gehen.

Selbst wenn, es reicht allein das politsche Signal, Papa Staat kauft äuch auch den Käse, wenn ihr auch zigtausende rumliegen habt. Das kommt schlecht an und macht das - in vielen Bereichen - richtige System madig.

Und mir soll mal endlich einer erklären, ob das BVerfG bei Unterschreiten des Regelsatzes und 30.000 € Schonvermögen eine Gefährdung des Existenzminimuns sieht.

Faunus

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #68 am: 11.01.2024 14:17 »
@Taigawolf
Unmöglich ist es sicherlich nicht, aber es dürfte euch zu aufwendig sein. Das ist auch legitim! Nicht missverstehen.

« Last Edit: 11.01.2024 14:26 von Faunus »

BAT

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #69 am: 11.01.2024 14:25 »
Aber ist es nicht dieses System, was die Leute auf die Zinne bringt?

Geschenke verteilen (z. B. auch das 49 € Ticket) - aber die Infrastruktur vernachlässigen? Was bringt mir ein günstiger Fahrpreis, wenn der Zug nicht pünktlich fährt?

Faunus

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #70 am: 11.01.2024 14:25 »

Das Schonvermögen ist sicherlich interessant, wäre mal schön, wenn man Daten dazu hätten. Ein Viertel der Bezieher sind nur kurz im Bezug. Wenn das dann irgendwelche Arbeitnehmer zwischen 30 und 60 sind, wird ein anständiger Teil davon einige Monate aus dem Vermögen leben können, ohne in den Bezug zu gehen.


Dann ist es aber nicht Bürgergeld sondern Arbeitslosengeld/Krankengeld, dass da zuerst greift!
Wer mit 30 Bürgergeld bezieht, hat ein überzogenes Konto!
Und wer mit 50 arbeitslos wird, um dann nach 2 Jahren (oder ist es ein Jahr? k.A.)  in Bürgergeld rutscht, weil er/sie zu alt ....  ich kann das Rumgeheule vom Fachkräftemangel dann nicht so ganz glauben.
« Last Edit: 11.01.2024 14:40 von Faunus »

Faunus

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #71 am: 11.01.2024 14:35 »
Aber ist es nicht dieses System, was die Leute auf die Zinne bringt?

Geschenke verteilen (z. B. auch das 49 € Ticket) - aber die Infrastruktur vernachlässigen? Was bringt mir ein günstiger Fahrpreis, wenn der Zug nicht pünktlich fährt?

Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden und Neiddebatten "der/die hat und ich nicht" machen gerade unser Land kaputt!
 Ich habe mich noch nie über die Kilometerpauschale aufgeregt. Man spart Bau-(land)-kosten und arbeitet in der Stadt. Ich lebe, wo ich arbeite. Ich habe ein anderes Lebenskonzept und komme mit meinen 2 km steuerlich nirgendwo hin. Soll jetzt deswegen das "Geschenk""Kilometerpauschale gestrichen werden?! Das ist doch Quatsch - solange der ÖVPN auf dem Land nicht ausgebaut wird ;-)

Allerdings könnte endlich mal die Steuerbegünstigung von zu groß geratenen Firmenautos angepackt werden und langfristig ganz fallen.
« Last Edit: 11.01.2024 14:53 von Faunus »

Bauernopfer

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #72 am: 11.01.2024 14:46 »
Ich frage mich, was passiert, wenn die BRD sich das Bürgergeld nicht mehr leisten kann. Das ist wohl nicht vorgesehen.

Da wäre die Frage, wieso eine offenbar so große Anzahl an Rentnern so wenig Rentenpunkte gesammelt haben, dass sie heute davon nicht leben können. Ich weiß nicht genau, wie das 1989 war, aber die Bürger aus den neuen Bundesländern, die dieses Jahr in Rente gehen, hatten ja nur knapp 35 Jahre lang Zeit (und frühere Rentner noch weniger), um Rentenpunkte zu sammeln. Da dürfte die Quote derjenigen, deren Rente nicht zum Leben reicht, relativ groß sein. Genauso bei Personen, die erst mit 40+ nach Deutschland gekommen sind. Die meisten dürften zu wenig Zeit gehabt haben, um ausreichend viele Rentenpunkte zu sammeln, um davon in der Rente leben zu können. Auch wenn sie qualifiziert waren und anständig verdient haben.
Im Arbeiter- und Bauernstatt DDR gab es 0,0% Arbeitslosigkeit. Damals waren alle qualifiziert und haben gearbeitet. Inwiefern dies zu einer hohen Produktivität beigetrug, konnte man ja zum Ende hin sehen. Viele Rentnerehepaare aus der ehemaligen DDR bezogen/beziehen deshalb vermutlich beide Renten, ohne viel in die Rentenkasse einbezahlt zu haben. Dies hat mit Sicherheit die Rentenkasse geschwächt.
Von der gesetzlichen Rente profitieren auch Versicherte, die nur wenige Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben sowie Geringverdiener, Mini-Jobber oder Bürgergeldempfänger. (Sehr gut verdienende Sozialversicherte wie z. B. Ärzte oder Rechtsanwälte werden zudem ausgeklammert, weil sie in der Regel ihre Rente über eigene Versorgungswerke beziehen).
Dass für viele die Rente heutzutage nicht mehr für einen angemessenen Lebensabend reicht, liegt vermutlich nicht daran, dass die gesammelten Rentenpunktenzahl zu gering sind, sondern dass zuviele Nicht/Geringeinzahler von der Rentenkasse profitieren sollen.

Faunus

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #73 am: 11.01.2024 14:49 »

Beim ersten Punkt treffen sich die Thematiken, denn ÖPNV ist immer gesundheitsschädlich ob der Infektionsgefahr. Das merkt man meist bei Kollegen, die mit ÖPNV fahren wegen der Ausfallzeiten (und natürlich auch der eigenen Konditionierung).


Wie viele Deiner Kollegen fahren infiziert Menschen tot, verprügeln Ihre Frauen oder Dich und müssen auf wochenlange Enzugskuren, die eine Rückfallquote von über 80 % haben. Auch kenne ich noch keinen Zusammenhang zwischen Grippe/Erkältung und Kreislauferkrankungen/Gelenkserkrankungen/usw.

Übrigens eine Grippe nimmt man von geschönten Worten nicht freiwillig zu sich und man kann auch Maske tragen! UPS!

BAT

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Antw:"Generalstreik"
« Antwort #74 am: 11.01.2024 14:57 »


Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden und Neiddebatten "der/die hat und ich nicht" machen gerade unser Land kaputt!
 Ich habe mich noch nie über die Kilometerpauschale aufgeregt. Man spart Bau-(land)-kosten und arbeitet in der Stadt. Ich lebe, wo ich arbeite. Ich habe ein anderes Lebenskonzept und komme mit meinen 2 km steuerlich nirgendwo hin. Soll jetzt deswegen das "Geschenk""Kilometerpauschale gestrichen werden?! Das ist doch Quatsch - solange der ÖVPN auf dem Land nicht ausgebaut wird ;-)


Du interpretierst sehr viel in diese Aussage rein. Was ist an der Forderung nicht zu verstehen, Gelder sinnvoll einzusetzen?

Und dein Vergleich hinkt nun vollständig. Während ÖPNV - Kosten komplett abzusetzen sind, ist das bei der Kilometerpauschale nicht der Fall.