Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1103826 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1620 am: 20.11.2024 14:00 »
Na, das mit der Heizung ist im Kern schon richtig, wenn ab 2045 keine "alte Heizung" mehr drin bleiben darf.

Nur die Ausführung war miserabel und ist es weiterhin.

Ich sehe das etwas anders. Wenn man jetzt Ende 60 ist, eine kleine Rente hat, aber ein altes Eigenheim besitzt. Woher die Mittel nehmen für die komplette Umgestaltung? Die Rente reicht heute ggf. schon nicht einmal für eine Wohnung als Ersatz dann.... bei den steigenden Mietpreisen
Nur eine Wärmepumpe bringt nichts, da müssen noch mehr energetische Sanierungen erfolgen.
Daher: Für Neubauten komplett in Ordnung.

Es gibt ja scheinbar auch einen Grund, weshalb die CDU das Gesetz rückabwickeln will

Gifty

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1621 am: 20.11.2024 14:05 »
@Garfield:

Natürlich ist das "politischer Wille" - trotzdem gibt man den Euro nur einmal aus.

Verkehrspolitik ist wie Energiepolitik leider hochideologisch belastet. Bei mir gibt es kein "Öffis" und meine Frau kotzt regelmäßig im Strahl, wenn irgendwelche hippen "Verkehrswender" aus den Großstädten mit tollen, fluffigen Konzepten für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum unter Vermeidung des Individualverkehrs in Konferenzen salbadern. Lustig in dem Zusammenhang auch Meldungen, die bei einem Ausbau des urbanen ÖPNV eine Reduktion des Angebots auf dem Land zwingend erforderlich sehen.

Und nicht mal Kanzler Robert der Grüne würde daran etwas ändern. Ernsthaft.

Ich habe das mal so verstanden, dass der Staat die Möglichkeit zur Mobilität gewährleisten muss - aber eben nicht deren (fast) Gratis-Nutzung.

Ich schließe mich an, ist bei mir ebenso.
Zur Arbeit müsste ich mit Öffis 3 Mal umsteigen, die allerdings auch nur 3 Mal am Tag fahren. Ich wäre glaube ich etwa 4 Stunden unterwegs, wenn ich das Auto gar nicht benutze. Ist halt alles weltfremd.
Für die Landbevölkerung ist die Bezuschussung ein Supergau, da man diese Gelder sinnvoller anderweitig nutzen könnte. Wenn jemand vernünftig (!!) mit Öffis pendeln kann (ausreichend hohes Angebot), macht er das auch; die Studien haben ja auch ergeben, dass nicht sonderlich viele umgestiegen sind. Nur diejenigen, die mit Öffis pendeln können, haben jetzt einen billigen Arbeitsweg....

Diesel wird subventioniert ....

Achja?
Weil ein paar Cent weniger Energie- Steuern zu zahlen sind? Auf Kraftstoffen ist so viel Steuer, das ist schon abartig mittlerweile (Energiesteuer, Co2 Abgabe, Umsatzsteuer); wenn nur die Umsatzsteuer bliebe, wären wir etwa bei 1,00 Euro oder ggf. sogar etwas drunter...

Außerdem ist das Argument ziemlich schlecht, weil alle Traktoren und LKW mit Diesel fahren.... wenn die Subvention fällt, werden alle Produkte teurer (oder noch mehr Selbstständige/Unternehmen) gehen insolvent, was wieder zu weniger Steuereinnahmen und Sozialbeitragseinnahmen führt.

Und nur weil jetzt die Person mit dem ÖPNV Ticket etwas mehr Geld sparen kann als du, bist du der Meinung, dass das Deutschland-Ticket schlecht ist? Bloß niemanden etwas gönnen und Fortschritt ins negative ziehen, weil man selber nicht profitiert .. nice


KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1622 am: 20.11.2024 14:17 »
@Garfield:

Natürlich ist das "politischer Wille" - trotzdem gibt man den Euro nur einmal aus.

Verkehrspolitik ist wie Energiepolitik leider hochideologisch belastet. Bei mir gibt es kein "Öffis" und meine Frau kotzt regelmäßig im Strahl, wenn irgendwelche hippen "Verkehrswender" aus den Großstädten mit tollen, fluffigen Konzepten für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum unter Vermeidung des Individualverkehrs in Konferenzen salbadern. Lustig in dem Zusammenhang auch Meldungen, die bei einem Ausbau des urbanen ÖPNV eine Reduktion des Angebots auf dem Land zwingend erforderlich sehen.

Und nicht mal Kanzler Robert der Grüne würde daran etwas ändern. Ernsthaft.

Ich habe das mal so verstanden, dass der Staat die Möglichkeit zur Mobilität gewährleisten muss - aber eben nicht deren (fast) Gratis-Nutzung.

Ich schließe mich an, ist bei mir ebenso.
Zur Arbeit müsste ich mit Öffis 3 Mal umsteigen, die allerdings auch nur 3 Mal am Tag fahren. Ich wäre glaube ich etwa 4 Stunden unterwegs, wenn ich das Auto gar nicht benutze. Ist halt alles weltfremd.
Für die Landbevölkerung ist die Bezuschussung ein Supergau, da man diese Gelder sinnvoller anderweitig nutzen könnte. Wenn jemand vernünftig (!!) mit Öffis pendeln kann (ausreichend hohes Angebot), macht er das auch; die Studien haben ja auch ergeben, dass nicht sonderlich viele umgestiegen sind. Nur diejenigen, die mit Öffis pendeln können, haben jetzt einen billigen Arbeitsweg....

Diesel wird subventioniert ....

Achja?
Weil ein paar Cent weniger Energie- Steuern zu zahlen sind? Auf Kraftstoffen ist so viel Steuer, das ist schon abartig mittlerweile (Energiesteuer, Co2 Abgabe, Umsatzsteuer); wenn nur die Umsatzsteuer bliebe, wären wir etwa bei 1,00 Euro oder ggf. sogar etwas drunter...

Außerdem ist das Argument ziemlich schlecht, weil alle Traktoren und LKW mit Diesel fahren.... wenn die Subvention fällt, werden alle Produkte teurer (oder noch mehr Selbstständige/Unternehmen) gehen insolvent, was wieder zu weniger Steuereinnahmen und Sozialbeitragseinnahmen führt.

Und nur weil jetzt die Person mit dem ÖPNV Ticket etwas mehr Geld sparen kann als du, bist du der Meinung, dass das Deutschland-Ticket schlecht ist? Bloß niemanden etwas gönnen und Fortschritt ins negative ziehen, weil man selber nicht profitiert .. nice

Ne, ich habe nur ein schlechtes Argument von dir ausgekontert ("Diesel wird subventioniert") - die Folgen habe ich dir aufgeführt; außerdem ist es eine etwas geringere Besteuerung...
beim ÖPNV wird subventioniert, weil die öffentliche Hand massiv Geld dafür in die Hand nehmen muss.

Ich stehe dem wirklich kritisch gegenüber, weil jeder, der zur Arbeit kommen muss, sich auch das Ticket vorher auch gekauft hat... Und das war eigentlich nie wirklich teurer als Auto fahren. Wer keine Möglichkeit hat, ÖPNV zu fahren, ist hier halt der Gelackmeierte (das betrifft ja neben der Landbevölkerung auch bestimmte Berufsgruppen in normal großen Städten... zum Beispiel Nachtschichten, Bäcker etc.; ab 21/22 Uhr ist da auch meistens nicht mehr viel mit ÖPNV in Städten bis 200.000 Einwohnern) und sieht zu, dass ein Teil der Bevölkerung eine Entlastuing erhält. Dass nun der Arbeitslose jeden Tag ÖPNV fahren muss, sehe ich nicht.... für Studierende war es vorher auch ermäßigt, Kinder bis zur 10. Klasse fahren gratis; da wäre es eher noch sinnvoller Schüler bis zur 13. gratis fahren lassen.

Durch die Suventionierung fehlen Mitte, die besser für den Ausbau von Schienen und Straßen genutzt werden könnten, die nun einmal alles andere als gut in Deutschland sind.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1623 am: 20.11.2024 14:27 »
@Garfield:

Natürlich ist das "politischer Wille" - trotzdem gibt man den Euro nur einmal aus.

Verkehrspolitik ist wie Energiepolitik leider hochideologisch belastet. Bei mir gibt es kein "Öffis" und meine Frau kotzt regelmäßig im Strahl, wenn irgendwelche hippen "Verkehrswender" aus den Großstädten mit tollen, fluffigen Konzepten für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum unter Vermeidung des Individualverkehrs in Konferenzen salbadern. Lustig in dem Zusammenhang auch Meldungen, die bei einem Ausbau des urbanen ÖPNV eine Reduktion des Angebots auf dem Land zwingend erforderlich sehen.

Und nicht mal Kanzler Robert der Grüne würde daran etwas ändern. Ernsthaft.

Ich habe das mal so verstanden, dass der Staat die Möglichkeit zur Mobilität gewährleisten muss - aber eben nicht deren (fast) Gratis-Nutzung.

Ich schließe mich an, ist bei mir ebenso.
Zur Arbeit müsste ich mit Öffis 3 Mal umsteigen, die allerdings auch nur 3 Mal am Tag fahren. Ich wäre glaube ich etwa 4 Stunden unterwegs, wenn ich das Auto gar nicht benutze. Ist halt alles weltfremd.
Für die Landbevölkerung ist die Bezuschussung ein Supergau, da man diese Gelder sinnvoller anderweitig nutzen könnte. Wenn jemand vernünftig (!!) mit Öffis pendeln kann (ausreichend hohes Angebot), macht er das auch; die Studien haben ja auch ergeben, dass nicht sonderlich viele umgestiegen sind. Nur diejenigen, die mit Öffis pendeln können, haben jetzt einen billigen Arbeitsweg....

Diesel wird subventioniert ....

Achja?
Weil ein paar Cent weniger Energie- Steuern zu zahlen sind? Auf Kraftstoffen ist so viel Steuer, das ist schon abartig mittlerweile (Energiesteuer, Co2 Abgabe, Umsatzsteuer); wenn nur die Umsatzsteuer bliebe, wären wir etwa bei 1,00 Euro oder ggf. sogar etwas drunter...

Außerdem ist das Argument ziemlich schlecht, weil alle Traktoren und LKW mit Diesel fahren.... wenn die Subvention fällt, werden alle Produkte teurer (oder noch mehr Selbstständige/Unternehmen) gehen insolvent, was wieder zu weniger Steuereinnahmen und Sozialbeitragseinnahmen führt.

Und nur weil jetzt die Person mit dem ÖPNV Ticket etwas mehr Geld sparen kann als du, bist du der Meinung, dass das Deutschland-Ticket schlecht ist? Bloß niemanden etwas gönnen und Fortschritt ins negative ziehen, weil man selber nicht profitiert .. nice

Ne, ich habe nur ein schlechtes Argument von dir ausgekontert ("Diesel wird subventioniert") - die Folgen habe ich dir aufgeführt; außerdem ist es eine etwas geringere Besteuerung...
beim ÖPNV wird subventioniert, weil die öffentliche Hand massiv Geld dafür in die Hand nehmen muss.

Ich stehe dem wirklich kritisch gegenüber, weil jeder, der zur Arbeit kommen muss, sich auch das Ticket vorher auch gekauft hat... Und das war eigentlich nie wirklich teurer als Auto fahren. Wer keine Möglichkeit hat, ÖPNV zu fahren, ist hier halt der Gelackmeierte (das betrifft ja neben der Landbevölkerung auch bestimmte Berufsgruppen in normal großen Städten... zum Beispiel Nachtschichten, Bäcker etc.; ab 21/22 Uhr ist da auch meistens nicht mehr viel mit ÖPNV in Städten bis 200.000 Einwohnern) und sieht zu, dass ein Teil der Bevölkerung eine Entlastuing erhält. Dass nun der Arbeitslose jeden Tag ÖPNV fahren muss, sehe ich nicht.... für Studierende war es vorher auch ermäßigt, Kinder bis zur 10. Klasse fahren gratis; da wäre es eher noch sinnvoller Schüler bis zur 13. gratis fahren lassen.

Durch die Suventionierung fehlen Mitte, die besser für den Ausbau von Schienen und Straßen genutzt werden könnten, die nun einmal alles andere als gut in Deutschland sind.

Der letzte Absatz stimmt einfach nicht, da die Mittel für den Ausbau massiv angehoben wurden. Hatten wir gestern schon und die Diskussion dreht sich im Kreis. Vor allem die Schiene hier zu erwähnen ist fast schon lächerlich.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1624 am: 20.11.2024 14:32 »
Und nur weil jetzt die Person mit dem ÖPNV Ticket etwas mehr Geld sparen kann als du, bist du der Meinung, dass das Deutschland-Ticket schlecht ist? Bloß niemanden etwas gönnen und Fortschritt ins negative ziehen, weil man selber nicht profitiert .. nice

Kannst Du den "Fortschritt" hier mal etwas konkretisieren? Das Deutschland-Ticket wird im Wesentlichen von denen gekauft, die auch bereits vorher ein Monatsticket genutzt haben. Dabei ist anzumerken, dass auch früherTM ein ÖPNV-Ticket bereits deutlich günstiger war, als der Kauf und Unterhalt eines Automobils. Dieses Ticket macht den ÖPNV nicht schneller, zuverlässiger, flexibler, pünktlicher oder besser. Es ist lediglich eine preisliche Subvention ohne Lenkungswirkung.

Wo ist da der "Fortschritt"?

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1625 am: 20.11.2024 14:43 »

Ich sehe das etwas anders. Wenn man jetzt Ende 60 ist, eine kleine Rente hat, aber ein altes Eigenheim besitzt. Woher die Mittel nehmen für die komplette Umgestaltung? Die Rente reicht heute ggf. schon nicht einmal für eine Wohnung als Ersatz dann.... bei den steigenden Mietpreisen
Nur eine Wärmepumpe bringt nichts, da müssen noch mehr energetische Sanierungen erfolgen.
Daher: Für Neubauten komplett in Ordnung.


Altbestand: wenn es wirklich alt ist, dann ist da bis 2045 entweder sowieso ein Riesenbedarf an Sanierung oder es  wird abgerissen.  Eine ganz optimale Lösung wird es sicher nicht geben. Ich hätte das Gesetz aber nicht unnötig von 2025 auf 2024 vergezogen, evtl. wäre es ansonsten nie gändert worden und politisch war es natürlich völlig unklug, zumal die Förderkulisse weit später erst stand.

Neubauten: hier ist das größére Problem, da öffentliche BAuten ausgenommen sind. Politisch noch unkluger.

SimsiBumbu

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1626 am: 20.11.2024 14:51 »
Wo ist da der "Fortschritt"?

https://mcc-berlin-ariadne.shinyapps.io/dticket-tracker/

Fortschritte nach einem Jahr Deutschland-Ticket
-6,7 Mio t CO2 im PKW-Verkehr (-4,7 % der gesamten Verkehrsemissionen)
Anstieg des Modal Split um 2 %
-7,6 % gefahrene Autokilometer

Verwaltungsfritze

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1627 am: 20.11.2024 14:57 »
Es wurde schon mal gefragt und ich frage es erneut.

Was haben energiepolitische Fragestellungen, das Deutschlandticket und die ÖPNV-Anbindung im Örtchen von "KlammeKassen" mit der Tarifrunde zu tun?

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1628 am: 20.11.2024 14:58 »
Na, das mit der Heizung ist im Kern schon richtig, wenn ab 2045 keine "alte Heizung" mehr drin bleiben darf.

Nur die Ausführung war miserabel und ist es weiterhin.

Ich sehe das etwas anders. Wenn man jetzt Ende 60 ist, eine kleine Rente hat, aber ein altes Eigenheim besitzt. Woher die Mittel nehmen für die komplette Umgestaltung? Die Rente reicht heute ggf. schon nicht einmal für eine Wohnung als Ersatz dann.... bei den steigenden Mietpreisen
Nur eine Wärmepumpe bringt nichts, da müssen noch mehr energetische Sanierungen erfolgen.
Daher: Für Neubauten komplett in Ordnung.

Es gibt ja scheinbar auch einen Grund, weshalb die CDU das Gesetz rückabwickeln will
Das man alte Heizungen  irgendwann nicht weiterbetreiben darf wurde schon von Merkel eingeführt (wenn nicht sogar von Schröder oder Kohl).
Das man auch nicht mehr alle Auto überall fahren darf ist auch ein alter Hut .

und wenn man keine Rücklagen im üblichen Rahmen für sein Eigenheim bildet, dann hat man in der Tat ein Problem, wenn man dann plötzlich die Heizung austauschen muss.

Und eine energetische Sanierung bringt fast immer was, egal ob man mit Kohle Torf Gas oder Stromheizt
und wenn man mit 60 in einem Haus aus den 60er wohnt und nicht saniert hat, dann wird es halt mit 60 teuer.
Das ist auch korrekt.

Also was willst du mit deiner Argumentation erzählen?
Das eine dämliche Hauruckaktion nach jahrelangem schlafen die Leute überfordert?
Oder das man mit 60 nicht investieren sollte, da man nur noch 20 Jahre hat?

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1629 am: 20.11.2024 15:11 »
Es wurde schon mal gefragt und ich frage es erneut.

Was haben energiepolitische Fragestellungen, das Deutschlandticket und die ÖPNV-Anbindung im Örtchen von "KlammeKassen" mit der Tarifrunde zu tun?

Nichts, aber es wird bis Ende Januar auch keine Neuigkeiten zur Tarfirunde geben, daher schweifen diese Threads immer ab und die Mods haben extra reine Infothreads zur Tarifrunde geschaffen.

Daher geht es eben immer um die Themen, von denen die Menschen glauben, dass sie schuld dran sind, dass es im öffentlichen Dienst keine satten Tarifrunden gibt. Da ist abwechselnd der Flüchtling, das Deutschland-Ticket, der Habeck, die Arbeitslosen, die Energiewende, der Russe, der Ami oder sonst wer dran schuld.

Also weiter beten, dass in 2 Jahren Friede auf der Welt herrscht, Migration zum Stillstand kommt, die AfD Atomkraftwerke baut und VW den Verbrenner rettet. Weil DANN, dann wird ganz bestimmt irgendein Politiker denken: Jetzt ist so viel Geld übrig, jetzt kriegt der öffentliche Dienst das. Ganz bestimmt.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1630 am: 20.11.2024 15:22 »
Wo ist da der "Fortschritt"?

https://mcc-berlin-ariadne.shinyapps.io/dticket-tracker/

Fortschritte nach einem Jahr Deutschland-Ticket
-6,7 Mio t CO2 im PKW-Verkehr (-4,7 % der gesamten Verkehrsemissionen)
Anstieg des Modal Split um 2 %
-7,6 % gefahrene Autokilometer

Ich zitiere aus oben genanntem Projekt:

Vorher-Nachher-Vergleiche von Mobilitätsmustern innerhalb Deutschlands können nur Korrelationen aufzeigen, denn wir wissen nicht, was ohne das D-Ticket passiert wäre (Cunningham, 2021). Wenn wir in einem Vorher-Nachher-Vergleich zum Beispiel Mobilitätsmuster von Deutschland im Jahr 2019 als Referenz heranziehen würden (was ein Ansatz bei bisherigen Evaluierungen des 9-Euro-Tickets ist) und wir einen positiven Effekt des D-Tickets fänden, könnte dieser Effekt tatsächlich durch veränderte Home Office- oder Pendelgewohnheiten im Nachgang der Corona-Pandemie getrieben sein...

Ich würde das mal als "schwierig" bezeichnen wollen.

Um auf den Begriff des "Fortschritts" zurückzukommen: Wäre der Umstieg vom Automobil auf das Lastenrad ebenfalls ein Fortschritt? Und wie würde der ÖPNV dadurch profitieren?

Herbert Meyer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1631 am: 20.11.2024 15:25 »
Zitat

Erneuerbare sind sofort und günstig verfügbar da brauchen wir keine Nebelkerzen in diese Richtung.

Da sagt meine Photovoltaikanlage auf dem Dach dieser grauen Tage aber etwas ganz anderes, derzeit kommt mein Strom wieder aus der Müllverbrennungsanlage, also aus der Verfeuerung von Erdölprodukten :) Da dies unsere Kommune aber als "nachhaltig" deklariert, habe ich natürlich trotzdem ein erhabenes Gefühl.

Kubus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1632 am: 20.11.2024 15:35 »
Mit dem Bachelor kannst du aber ebenfalls in die EG11 oder EG12 kommen. Deshalb finde ich es schwierig. Meiner Meinung nach ist deshalb auch der Abstand zwischen EG9a und EG9b ein Witz....
Ja, aber das ist dann auch eine höherwertige Tätigkeit und nicht mehr die reine Tätigkeiten des BSCs und es ist eben der "Karriere Weg" eines BSC im Tarifgefüge (also die Aufbauentgeltgruppen)
EG10 dann 11 dann 12 damit ENDE
und nur neuerdings gibt es da dann noch den EG13 (und nur bei der IT und Ings glaube ich) in dieser Linie und das ist eben der Gedankenfehler den die Gewerkschaften aufgrund seiner Ignoranz? zugelassen hat.
Hier müsste dann nach 12 eben 14 folgen.
Der Weg eines Masters ist halt: 13-14-15 ENDE


und 9a und 9b sind halt Korrekturen die ihre Wurzeln im BAT und dem daraus geborenen 9klein und 9groß und hat.
Altlasten halt, die nur bisserl sinnvoller geworden sind.
Naja. Ich bin mit Bachelor (IT) in EG14 mit 34J. Das geht theoretisch bis zur EG15Ü. Wird auch ab und an gemacht.
Nach der Ausbildung EG7 1 Jahr
6 Monate EG8
2 Jahre E9a, dann mit Zulage auf EG11 4 Jahre (Stelle war aber EG12, aber damals Studium noch nicht fertig)
Dann AG-Wechsel und in EG14 Bund.

Trotzdem verdient ein A13er mehr

Herbert Meyer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1633 am: 20.11.2024 15:41 »
Zitat

Und noch einer der auf den Populismus reingefallen ist. Es war nie beschlossen worden das Rentner eine neue Heizung einbauen müssen. Bleiben wir bitte Sachlich und wenn du meinst es war dumm ein AKW auszuschalten. Auch dies wurde von der CDU beschlossen. Als nächstes haben diese 5% nahezu nichts ausgemacht in der Energieversorgung dies war noch immer lächerlich gering. Ebenso ist ein AKW zu teuer um es Wirtschaftlich zu betreiben, Endlager ist das nächste Thema.

Und dieses endlose Kinderbuchauthor Thema wenn das euer gröbster Angriffspunkt ist dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Letztendlich hat Hr. Habeck die Probleme erkannt und versucht zu lösen. Dieses Ideologische Festhalten an alten Konzepten wird uns nicht mehr weiter bringen in Deutschland und das ist das große Problem von heute.

Als Betroffener des Heizungsgesetzes muss ich leider darauf hinweisen, dass es dabei um eine Lüge handelt. Habeck hat sich dreist vor die Kamera gestellt und entweder in völliger Unkenntnis seines eigenen Gesetzes gesprochen oder offensiv gelogen. Denn die Bedingungen zur Fortführung oder Stilllegung älterer Heizungsanlagen wurden durchaus verschärft. Zwar sind die "großen Ausnahmeregelungen", die in den Medien immer wieder rezitiert wurden, erhalten geblieben, die "kleinen Ausnahmeregelungen" aber sang und klanglos verschärft worden bzw. entfallen. Das hatte zur Folge, dass wir auf einmal unsere Heizungsanlage, die immer noch perfekte Abgas- und Feinstaubwerte besitzt, stilllegen sollten. Zum Glück kamen wir zu einem Gentlemen's agreement mit unserem Schornsteinfeger, der ebenfalls kein Fan der Grünen ist, und nun sagt "Warten wir erstmal die nächste Wahl ab, bevor Sie überstürzt handeln. Ich notiere mir einfach mal ein anderes Heizungsmodell...". Sonst wären das mal eben unerwartete 60.000 Euro+ Investition gewesen, die man sich als Tvöd-Leidgeplagter ziemlich aus den Rippen schneiden muss.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1634 am: 20.11.2024 15:42 »
Und nur weil jetzt die Person mit dem ÖPNV Ticket etwas mehr Geld sparen kann als du, bist du der Meinung, dass das Deutschland-Ticket schlecht ist? Bloß niemanden etwas gönnen und Fortschritt ins negative ziehen, weil man selber nicht profitiert .. nice

Kannst Du den "Fortschritt" hier mal etwas konkretisieren? Das Deutschland-Ticket wird im Wesentlichen von denen gekauft, die auch bereits vorher ein Monatsticket genutzt haben. Dabei ist anzumerken, dass auch früherTM ein ÖPNV-Ticket bereits deutlich günstiger war, als der Kauf und Unterhalt eines Automobils. Dieses Ticket macht den ÖPNV nicht schneller, zuverlässiger, flexibler, pünktlicher oder besser. Es ist lediglich eine preisliche Subvention ohne Lenkungswirkung.

Wo ist da der "Fortschritt"?

Flexibler und besser macht es ihn sehr wohl, da es entgegen deiner Darstellung sehr viele Nutzer gibt, die nicht Monatstickets genutzt haben oder immer wieder Einzeltickets zukaufen mussten, weil ihre Pendlertickets nur für Zone 165b von Mo-Fr Gültigkeit hatten.
Das Deutschlandticket hat die Vereinfachung und Digitalisierung des gesamten Ticketssystem weiter voran gebracht als jahrzehntelanges Herumdoktorn an Ticketportalen, Verkehrsverbünden etc.

Dass das System von Städtern eher genutzt werden kann als von Bewohnern ländlicheren Gegenden ist richtig. Dass die einzige Idee der FDP als Kompensation für diese Menschen ein Tankrabatt war, den die Öllobby lachend eingesackt hat ist halt die traurige Wahrheit, da hätte man sich sicherlich etwas besseres überlegen können. Aber das könnte ja durchaus in Form einer E-Auto Prämie auch wieder kommen.