@KlammeKassen:
Ich mag das Thema Bürgergeld nicht weiter vertiefen. Wir reden hier von Menschen, die in der Regel keine oder nur eine geringe Qualifikation mitbringen. Dazu gesellen sich Leute mit zum Teil erheblichen physischen und/oder psychischen Einschränkungen. Die populistischen Forderungen "Jetzt aber ab ins Arbeitslager mit denen!" sind für diese Fälle sinnbefreit. Das Thema "Flüchtlinge im Bürgergeld" ist noch mal ein ganz anderes und separat zu beleuchten. Aber natürlich: Die echten Faulpelze gibt es natürlich, und die kann man da auch mit Druck herausbewegen. Nur sind das eben keine Millionen und die vielen offenen Stellen für VFA, Controller, Informatiker etc. sind hier auch wenig zielführend. Volkswirtschaftlich gilt eine Arbeitslosenquote von 5% übrigens als Vollbeschäftigung.
Was auch ganz richtig ist: Menschen in Arbeit setzen sich im Netto-Einkommen nicht ausreichend vom Existenzminimum ab. Da könnte man jetzt auf die Idee kommen, im Rahmen von Tarifverhandlungen den Fokus auf die unteren EG zu legen
- aber da ergibt sich dann das Problem der Tabellenstauchung mit dem perspektivischen Einhaltsgehalt. Hier sind wir uns einig, dass das abzulehnen ist. Das löst man aber nicht durch Absenkung des Existenzminimums, sondern da muss man sich Gedanken über den Verlauf der Steuer und Abgabenlast machen.
Als Gedankenanregung noch dies hier: Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist am Ende genauso eine "sozialistische Wohlfühlerfindung": Wer krank ist, leistet auch nix - Welchen Grund sollte ein AG haben, das Nichtstun eines Mitarbeiters zu vergüten? Einfach mal ausrechnen, wie hoch die Schäden sind, die AG durch die kumulierten Krankentage der Arbeitnehmer erleiden. Karenztage senken die Personalkostenquote und schützen die Wirtschaft vor betrügerischer Blaumacherei. Alles andere ist "Mimimi" - Wer zu oft krank ist, kann ja eine Krankengeldversicherung abschließen 
Ich verstehe deine Sicht einfach nicht, also blau machen bei Angestellten geht nicht, dann soll kein Gehalt fliesen, aber bei den 5,5 Millionen Bürgergeldempfängern ist dies zu akzeptieren weil ggf. ein paar Leute davon psychische Probleme haben? Ok davon sind 1,8 Millionen Kinder, obwohl wie ich schon sagte, wären die Eltern keine Bürgergeldempfänger, wären es auch die Kinder nicht. Wir reden dann immer noch von 3,7 Millionen Erwachsenen die nicht arbeiten gehen. Sagen wir davon sind 10 % Arbeitsunfähig oder von mir aus 700.000 Menschen, obwohl das schon viel zu hoch geschätzt wäre. Das heißt 3.000.000 Menschen könnten arbeiten oder meinst du das sind alles misshandelte, psychisch kranke und und und?
Selbst wenn man nur die hälfte von denen in Arbeit zwingen würde, würden von den 1,8 Millionen Kindern auch viele da raus fallen. Und ja ich benutze das Wort zwingen. Nicht bitten.
Ich gebe dir vollkommen recht, dass misshandelte oder sonst eingeschränkte Menschen psychische und ggf. physische Einschränkungen haben. Aber es sind doch nicht alle von den 3,7 Millionen Menschen.
Natürlich gibt es auch viele wie Ukrainer die erstmal einen Deutschkurs belegen müssen und und und. Diese Kurse dauern aber nicht Jahre.
Ich bin voll dafür das wir ein Sozialstatt sind und das bei uns keiner verhungern oder unter der Brücke schlafen muss. Es gibt aber einfach viel zu viel Anreiz da rein zu gehen bzw. da nicht mehr raus zu kommen.
Würde es den Bürgergeldempfängern nicht soooo gut gehen, dann würden die sich mehr bewegen. Es ist auch egal was die gelernt haben, ich habe nach meiner Ausbildung auch erstmal ein ganzes Jahr was ganz anderes gemacht, hauptsache nicht dem Staat auf der Tasche liegen.
Wenn die Bürgergeldempfänger aber sich rausnehmen können, zu sagen, nö den Job möchte ich nicht, dann muss es vom Bund lauten, pech, dann gibt es kein Geld mehr.
Das ist meine Meinung, du kannst natürlich gerne eine andere haben.
Wir leisten was für unser Geld und für uns wird alles teurer. Wird die Heizung teurer, versucht man ggf. weniger zu heizen etc. Den Bürgergeldempfänger interessiert es nicht, die müssen kaum was von den Nebenkosten bezahlen, die könnten ja sogar mit offenem Fenster bei 0 °C heizen.
Das System ist sehr ins Wanken gekommen, es gibt doch einen guten Grund warum sich so viele darüber beschweren, die Sätze wurden extrem erhöht, die Differenz ist nicht mehr groß zum Arbeitenden Menschen.
Habe mich erst die Tage mit einer Verkäuferin im Supermarkt unterhalten, sie geht vollzeit arbeiten und hat inkl. Kind nur ca. 200 € mehr als wenn sie Bürgergeld bekommen würde. Dafür muss sie aber täglich arbeiten, früh aufstehen, Kind muss zur Schule bzw. später sich selbst versorgen etc.
Wie man das immer noch für Fair halten kann ist für mich einfach nicht verständlich.