Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1109178 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3495 am: 14.01.2025 09:51 »
Der Grundgedanke dahinter ist schlicht das Grundprinzip der sozialen Marktwirtschaft: Jeder leistet seinen Beitrag anhand seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Starke Schultern tragen mehr als schwache.

Das impliziert ja, dass Beamtenschultern immer schwach sind? Merkwürdig, ich dachte, dass vor der Verbeamtung immer eine umfängliche Gesundheitsuntersuchung stattfindet.
Und die Schultern von den Menschen, die mehr als 73.800 Euro jährlich verdienen, sind auch entweder schwach, wenn sie in die PKV wechseln oder stark, wenn sie in der GKV bleiben.

Dieser Blödsinn mit Solidarprinzip erübrigt sich, so lange in GKV und PKV unterschieden wird und PKV Patienten so viel besser behandelt werden (Beiträge oftmals niedriger, Leistungen besser, finanzieren die Krankenhausreform und die zu geringen Zahlungen für Bürgergeldempfänger nicht mit).

Entweder alle gleich stellen - oder halt eben nicht, aber dann muss man auch nichts von Solidargemeinschaft faseln. Zumal es auch grenzwertig ist, wenn Menschen selbst nie in diese einzahlen, aber immer herausnehmen (kranke Menschen jetzt bewusst ausgenommen).

Interessant hierzu:

"SPD, CSU und FDP: Kein Griff in die Altersvorsorge der Bürger

Gesundheitsminister Karl Lauterbach reagierte mit einem Gegenvorschlag. „Bevor wir bei GKV Versicherten auch noch die Rücklagen für das Alter mit Beiträgen belasten, sollten wir privat Versicherte an Solidarität beteiligen“, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. „Sie zahlen für Familien, Arbeitslose, Geringverdiener, Menschen mit Behinderung nicht mit. Das ist falsch.“"

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/habeck-sozialabgaben-auf-kapitalgewinne/

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3496 am: 14.01.2025 09:53 »
Zitat
Niedlich dass du glaubst mit 20 Jahren a 200 Euro hätte man ein relevantes Vermögen zur Verfügung, das für die Krankenkassen-Finanzierung herangezogen werden soll. Zu lustig.

Aber bei dir schwarz-gelb-blau-purpur-lilablassblauem Freak fällt mir echt nichts mehr ein...

Eigentlich lese ich hier nur mit, aber bei einer solch unqualifizierten und realitätsverweigernden Aussage, sehe ich mich gezwungen was zu schreiben.

Wer rechnen kann ist klar im Vorteil:

20 Jahre bei 200,-€ monatlicher Sparrate bei einer durchschnittlichen Rendite von 7% (MSCI World als Bsp.) ergibt 98.389€,-€.

Wenn du ab diesem Zeitpunkt die Erträge am Ende des Jahres entnimmst, sind das bei durchschnittlicher Rendite 6887,23€ jährlich.

Teilfreistellung 30% (da Bsp. MSCI World)

Verbleiben 4821,06€

Freistellungsbetrag 1000,-€

Ergibt unterm Strich 3821,06€ auf die Steuern gezahlt werden müssen, auf diesen Betrag soll nun auch noch Sozialabgabe bezahlt werden.

Na Herzlichen Glückwunsch!

Wenn Habeck dazu gesagt hätte, dass er den Freistellungsbetrag anheben will, oder irgend etwas anderes in die Richtung, dann würde ich deine Aussage vielleicht verstehen. HAT ER ABER NICHT! Und so lange es Leute wie dich gibt, kommen Leute wie er an die Macht - ohne irgendwelche nennenswerte Qualifikationen im Bereich Ökonomie an die Spitze der deutschen Wirtschaftspolitik und ist verantwortlich für ein BIP von über 4.000.000.000.000€.

Und genau deswegen steht die AFD bei 22%, genau das ist das Problem!

Vielen Dank für diesen Beitrag. Links-Grüne gucken immer ganz verdutzt, wenn man mit Grundschulmathematik ihre Politik und Falschaussagen widerlegt.

 :D :D :D

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3497 am: 14.01.2025 09:55 »
Zitat

https://x.com/phoenix_de/status/1878814400112439737?s=46&t=S3_HbzvGgxkU60RxvaT8Iw

" darum solle es hohe Freibeträge geben."

Dann sind sich ja nun alle einig und wir können uns wieder hinsetzen.

Wenn die Grünen von "hohen Freibeträgen" faseln, sollte sich der Wähler daran erinnern, wie sich die Grünen mit Zähnen und Klauen gegen Lindners Vorstoß gestemmt haben, den lächerlichen Freibetrag von 800 Euro auf den lächerlichen Freibetrag von 1.000 Euro zu erhöhen.

Und auch gegen die Anhebung des Grundfreibetrags....  ;)
Ich wette, dass gleich wieder die Aussage kommt, dass das nicht stimmt - diese aber mal wieder nicht belegt wird

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3498 am: 14.01.2025 09:58 »
Im Prinzip bekommen doch die jüngeren Generationen vorgelebt, dass Arbeiten verpönt ist. Dies wird auch durch die Medien noch weiter unterstützt.

Wie soll dies auf Dauer funktionieren, wenn immer weniger bereit sind mittels ihrer Arbeitskraft und auch Engagement sich für die Gemeinschaft einzubringen?

Spartensender bedienen ihr Publikum. RTL2-Shows schauen entsprechende Leute, inbesondere die das unterhaltsam finden. Ob sie sich nach unten abgrenzen wollen, sich lustig machen wollen oder warum auch immer.

Allerdings - die Anzahl der abhängig Beschäftigten ist so hoch wie nie und die Anzahl der Arbeitslosen so gering wie nie. Ich glaube es ist daher weniger schlimm als oftmals kolportiert und Teil des menschenüblichen Meckerns über andere, die Jugend usw.

Problem ist die sehr hohe Teilzeitquote und auch der relativ hohe Niedriglohnsektor - daher kommen nicht wirklich viele Sozialabgaben in den Kassen an.

Bei den Renteneinnahmen kann man das immer ganz gut sehen, die nicht wirklich steigen, obwohl es immer mehr Beschäftigte gibt. Die kleinen Einnahmesteigerungen sind kaum zu erklären bei den großen Lohnsprüngen (nominal) der letzten 2 Jahre - und das, obwohl gleichzeitig Rekord-Beschäftigung.

Und so krass viele Leute sind jetzt nicht über der BBG für die Rentenversicherung

Sukram10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3499 am: 14.01.2025 10:00 »
Nur zwei Anmerkungen zu Habeck:

Für das Überschreiten des Freibetrages braucht es nur 5 - 6000 € an Anlage, wenn man z. B. Mercedes Aktien 2021 gekauft hat für diesen Betrag. Dividende derzeit äquivalente 10 %.

Hier in der CDU rotiert es wegen dem Vorschlag. Auch die Bundesländern außerhalb von Bayern scheinen auf das kategorische Nein zur den (nicht diesen) Grünen umzuschwenken.
Und doch fordert genau diese CDU das gleiche. Da wird nur weniger drüber gesprochen.
Quelle: https://www.versicherungsbote.de/id/4911733/CDU-Politiker-wollen-alle-in-Sozialversicherung-einbeziehen/

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3500 am: 14.01.2025 10:08 »
...
Dabei gibt es schon jetzt durchaus Ungerechtigkeiten: Wer freiwillig krankenversichert ist und in Immobilien investiert, muss aus den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung Beiträge entrichten. Wer dagegen einen Immobilienfonds kauft, muss das nicht. Es gibt noch weitere Beispiele dafür.
...

Zunächst einmal: Ein schöner (und vor allem unaufgeregter) Text zu den Grundlagen unserer KV.

Zum zitierten Absatz aber ein kleiner Einwand unter Berücksichtigung der aktuellen Beitragsgestaltung in der GKV: Mit den aktuellen Parametern wird man insbesondere durch die BBG die wirklich "großen Fische" an der Verbesserung der Einnahme-Situation nicht beteiligen. Faktisch würde es ausschließlich jene treffen, deren Einkünfte unterhalb der BBG liegen, die aber dennoch Kapitalerträge oberhalb der Freigrenze erzielen. Ich fürchte, deren Zahl ist überschaubar und überdies werden viele auch Angehörige der profanen Mittelschicht sein.

Grundsätzlich irritiert mich die generell steigende Ablehnung gegenüber unseren Sozialversicherungen und der zunehmende Glaube an libertäre Systeme. Dabei wird vielleicht vergessen, dass es eben auch jene soziale Absicherung ist, die das Kleinbürgertum überhaupt zur heutigen Blüte hat reifen lassen. Leider erzeugt diese Absicherung aber auch Begehrlichkeiten, die gegenfinanziert werden müssen.  Dass durch höhere Lebenserwartung und die Ausweitung des medizinischen Leistungskatalogs durch Fortschritt auch höhere Gesamtkosten entstehen, sollte offenkundig sein.

@KlammeKassen: Das Thema Ärzte und Termine triggert Dich in hohem Maße - Ich würde daraus schließen, dass Du doch häufiger medizinische Versorgung benötigst. Wer solidarische Systeme ablehnt, sollte sich aber gewiss sein, dass eine wirklich frei operierende PKV sich den Gesundheitszustand eines Versicherungsnehmers genau anschaut, und entsprechend Beiträge erhebt. Hier geht es schlicht um Rendite - und wenn Du mehr kostest, als Du einbringst, dann ist das nicht so töfte. Dabei nochmal: Ich kann trotzdem über die vielen, lustigen Ideen bei SPD und Grünen nur den Kopf schütteln. Wenn Du aber das Grundsätzliche in Frage stellst, dann musst Du Dir der Konsequenzen auch bewusst sein: Ich hätte dann mehr brutto, aber müsste dank meiner hervorragenden Gesundheit viel weniger KV zahlen - Deal? ;)

Daryl

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3501 am: 14.01.2025 10:08 »
Bezüglich der anstehenden Bundestagswahl dachte ich ja vor 2 Wochen noch, dass es entweder auf schwarz/rot oder schwarz/grün hinausläuft. Wenn man sich so die aktuellen Umfragen ansieht und dann auf den entsprechenden Seiten wie bspw. DAWUM beim Koalitionsrechner die FDP auf 5% stellt, wären diese beiden Konstellationen zum Teil nicht mehr möglich, was ich schon sehr interessant fände. Ich denke, dass meine Zweitstimme daher an die FDP geht, damit rot oder grün in der voraussichtlichen 3er Koalition kleinere Brötchen backen müssen. Zu schön wäre auch, wenn Olaf dann mit Christian wieder zusammen im Kabinett sitzen müsste.....das wird wieder ein schönes Schauspiel ;D

DerTechniker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3502 am: 14.01.2025 10:14 »
Bezüglich der anstehenden Bundestagswahl dachte ich ja vor 2 Wochen noch, dass es entweder auf schwarz/rot oder schwarz/grün hinausläuft. Wenn man sich so die aktuellen Umfragen ansieht und dann auf den entsprechenden Seiten wie bspw. DAWUM beim Koalitionsrechner die FDP auf 5% stellt, wären diese beiden Konstellationen zum Teil nicht mehr möglich, was ich schon sehr interessant fände. Ich denke, dass meine Zweitstimme daher an die FDP geht, damit rot oder grün in der voraussichtlichen 3er Koalition kleinere Brötchen backen müssen. Zu schön wäre auch, wenn Olaf dann mit Christian wieder zusammen im Kabinett sitzen müsste.....das wird wieder ein schönes Schauspiel ;D

Das wird nicht funktionieren. Spätestens nach einem Jahr fällt das Konstrukt zusammen.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3503 am: 14.01.2025 10:22 »
Bezüglich der anstehenden Bundestagswahl dachte ich ja vor 2 Wochen noch, dass es entweder auf schwarz/rot oder schwarz/grün hinausläuft. Wenn man sich so die aktuellen Umfragen ansieht und dann auf den entsprechenden Seiten wie bspw. DAWUM beim Koalitionsrechner die FDP auf 5% stellt, wären diese beiden Konstellationen zum Teil nicht mehr möglich, was ich schon sehr interessant fände. Ich denke, dass meine Zweitstimme daher an die FDP geht, damit rot oder grün in der voraussichtlichen 3er Koalition kleinere Brötchen backen müssen. Zu schön wäre auch, wenn Olaf dann mit Christian wieder zusammen im Kabinett sitzen müsste.....das wird wieder ein schönes Schauspiel ;D

hätte, wäre, wenn zum Teil.
Wenn man auf dawum die aktuellste Umfrage nimmt reicht es auch bei 5% für die FDP noch für schwarz/rot.
In anderen Umfragen liegt dafür das BSW unter 5% und es reicht für beide Konstellationen.
Ich gehe nach wie vor davon aus, dass wir nen Kanlzer Merz mit Vizekanzler Pistorius sehen werden. Für alles andere müsste eine der beiden Partien noch ganz schön einbrechen.

Bei der FDP fände ich es ganz spannend, was passiert wenn sie nicht reinkommt. Wissing ist weg und Lindner wäre ziemlich verbrannt. Aber die Partei hat dahinter nur wenig bekannte Namen. Wäre vielleicht die Gelegenheit für eine komplette Neuausrichtung.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3504 am: 14.01.2025 10:24 »

Und doch fordert genau diese CDU das gleiche. Da wird nur weniger drüber gesprochen.
Quelle: https://www.versicherungsbote.de/id/4911733/CDU-Politiker-wollen-alle-in-Sozialversicherung-einbeziehen/

Ja, zwei einzelne Politiker im August 23.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3505 am: 14.01.2025 10:25 »
Bezüglich der anstehenden Bundestagswahl dachte ich ja vor 2 Wochen noch, dass es entweder auf schwarz/rot oder schwarz/grün hinausläuft. Wenn man sich so die aktuellen Umfragen ansieht und dann auf den entsprechenden Seiten wie bspw. DAWUM beim Koalitionsrechner die FDP auf 5% stellt, wären diese beiden Konstellationen zum Teil nicht mehr möglich, was ich schon sehr interessant fände. Ich denke, dass meine Zweitstimme daher an die FDP geht, damit rot oder grün in der voraussichtlichen 3er Koalition kleinere Brötchen backen müssen. Zu schön wäre auch, wenn Olaf dann mit Christian wieder zusammen im Kabinett sitzen müsste.....das wird wieder ein schönes Schauspiel ;D

;) - Der Christian hat hat mit "Mehr Musk wagen" in seiner Naivität eine klare Wahlempfehlung für die AfD ausgesprochen. Die 5% sind also nur noch eine Illusion.

So sehr ich die FDP in der Ampel als zwingend notwendiges Korrektiv erachtet habe, so überflüssig fände ich deren zielloses Gehampel im kommenden Bundestag. Aus den zum Teil notwendigen Stopp-Schildern in der Regierungskoalition konnte an keiner Stelle etwas Konstruktives erwachsen.

Aber Christian wird doch jetzt Papa. Kann er Hausmann an der Seite einer erfolgreichen Frau werden! ;)

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3506 am: 14.01.2025 10:53 »
Zitat
Grundsätzlich irritiert mich die generell steigende Ablehnung gegenüber unseren Sozialversicherungen und der zunehmende Glaube an libertäre Systeme. Dabei wird vielleicht vergessen, dass es eben auch jene soziale Absicherung ist, die das Kleinbürgertum überhaupt zur heutigen Blüte hat reifen lassen. Leider erzeugt diese Absicherung aber auch Begehrlichkeiten, die gegenfinanziert werden müssen.  Dass durch höhere Lebenserwartung und die Ausweitung des medizinischen Leistungskatalogs durch Fortschritt auch höhere Gesamtkosten entstehen, sollte offenkundig sein.
Nimmst Du denn gesellschaftlich eine starke libertäre Stimme wahr? Ich nicht. Letztlich kann es keine uneingeschränkte Freiheit geben aber es gibt eben auch nicht den Vorrang des Gemeinwesens vor dem Privateigentum. Beides muss immer wieder neu ausgehandelt werden. Dabei schneidet unser Sozialversicherungssystem, im historischen und geographischen Vergleich nicht schlecht ab.

Ergänzen möchte ich noch, dass unsere Beiträge auch deshalb steigen, weil teurere und bessere Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen und dafür zahle ich zumindest gern.

Rentenonkel

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« Antwort #3507 am: 14.01.2025 10:59 »

Dieser Argumentation, dass eine nicht erhobene Abgabe eine Subvention darstellt, kann ich nicht folgen, weil sie impliziert, dass zunächst mal alles Geld dem Staat bzw. der Allgemeinheit zusteht. Das ist aber nicht der Fall.

Das Leistungsfähigkeitsprinzip ist dadurch gewahrt, dass höhere Einkommen jetzt schon mehr belastet werden als geringere. Frau Quandt würde ja gar nicht zur Finanzierung herangezogen werden, da sie nicht Bestandteil des Solidarsystems GKV ist. Wenn man gar keine Leistungen aus dem System erhält oder diese nach oben gekappt sind, wird man nicht subventioniert, wenn man keine oder nicht die vollen Beiträge für eben jenes System entrichtet.

Ich habe bei meiner These natürlich unterstellt, dass sie freiwillig gesetzlich versichert ist. Ausgehend von der These, dass sie sich gesetzlich und nicht privat versichert hat, müsste sie, sofern sie nur Kapitaleinkünfte hätte, auch nur den Mindestbeitrag zahlen, um als freiwillig Versicherte in der GKV einen vollen Leistungsanspruch für sich und ihre familienversicherten Kinder zu haben.

Sollte sie tatsächlich privat versichert haben, gilt diese Aussage natürlich nicht mehr. Allerdings kenne ich durchaus den einen oder anderen Privatier, der das genauso macht, da die Mindestbeiträge zur gesetzlichen KV selbst inklusive privater Zusatzversicherung (bspw Einzelzimmer und Chefarztbehandlung) deutlich günstiger sind.

@NelsonMuntz: Harbeck hat auch eine Erhöhung oder Veränderung der BBG ins Spiel gebracht und im Übrigen geht es da auch um Rentner und Privatiers. Die dürften es schwer haben, im Ruhestand ein Einkommen oberhalb der BBG zu erzielen.

Hugo Stieglitz

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« Antwort #3508 am: 14.01.2025 11:24 »

Dieser Argumentation, dass eine nicht erhobene Abgabe eine Subvention darstellt, kann ich nicht folgen, weil sie impliziert, dass zunächst mal alles Geld dem Staat bzw. der Allgemeinheit zusteht. Das ist aber nicht der Fall.

Das Leistungsfähigkeitsprinzip ist dadurch gewahrt, dass höhere Einkommen jetzt schon mehr belastet werden als geringere. Frau Quandt würde ja gar nicht zur Finanzierung herangezogen werden, da sie nicht Bestandteil des Solidarsystems GKV ist. Wenn man gar keine Leistungen aus dem System erhält oder diese nach oben gekappt sind, wird man nicht subventioniert, wenn man keine oder nicht die vollen Beiträge für eben jenes System entrichtet.

Ich habe bei meiner These natürlich unterstellt, dass sie freiwillig gesetzlich versichert ist. Ausgehend von der These, dass sie sich gesetzlich und nicht privat versichert hat, müsste sie, sofern sie nur Kapitaleinkünfte hätte, auch nur den Mindestbeitrag zahlen, um als freiwillig Versicherte in der GKV einen vollen Leistungsanspruch für sich und ihre familienversicherten Kinder zu haben.

Sollte sie tatsächlich privat versichert haben, gilt diese Aussage natürlich nicht mehr. Allerdings kenne ich durchaus den einen oder anderen Privatier, der das genauso macht, da die Mindestbeiträge zur gesetzlichen KV selbst inklusive privater Zusatzversicherung (bspw Einzelzimmer und Chefarztbehandlung) deutlich günstiger sind.

@NelsonMuntz: Harbeck hat auch eine Erhöhung oder Veränderung der BBG ins Spiel gebracht und im Übrigen geht es da auch um Rentner und Privatiers. Die dürften es schwer haben, im Ruhestand ein Einkommen oberhalb der BBG zu erzielen.
Da es sich bei Frau Quandt/Klatten um eine der reichsten Frauen des Landes handelt, halte ich die Annahme, sie sei freiwillig gesetzlich versichert für wild.  ;D
Die Menschen, die freiwillig gesetzlich versichert sind, dabei aber kein Erwerbseinkommen und gleichzeitig ein hohes Zins- und Dividendeneinkommen haben, mag es geben. Das ist aber ungeachtet Deiner anekdotischen Evidenz eher eine akademische Betrachtung, als ein echter Beitrag zur Sanierung der GKV.
Mal abgesehen davon, dass so ein Gesetz genau diese Klientel einladen würde, dann halt in die PKV zu wechseln, um der Verbeitragung der Erträge zu entgehen.

Letztlich bleibt bei der Ausweitung der BBG der GKV eine Belastung der Einkommen ab EG11 St.5 in Verbindung mit dem Recht, bezogen auf dieses Einkommen Krankengeld zu erhalten. Es sei denn Habeck plant hier eine Reform der BBG, die diese Verpflichtung aufhebt. Dann wäre es einfach nur eine geplante Verschlechterung für Entgelte ab EG 11 St. 5. Da fängt man offenbar an reich zu sein.

Wie man es dreht und wendet, die Grünen machen keine Politik für die GKV-Versicherten, sondern für ihr Wählerklientel, die Beamten, die von all diesen Vorschlägen nicht betroffen sind.

Rentenonkel

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« Antwort #3509 am: 14.01.2025 11:25 »

Aber Christian wird doch jetzt Papa. Kann er Hausmann an der Seite einer erfolgreichen Frau werden! ;)

und sich außerdem nach Beendigung seiner Bezüge als Ex- Minister kostenlos bei seiner Frau in deren gesetzlicher KV familienversichern, da er ab da ja nur noch Vermögenseinkünfte hat  ;)