Autor Thema: Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst  (Read 51116 times)

BAT

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Mindestlohn sorgt aber für Mehreinnahmen und eine stabilere Ausgabenseite - Arbeitslosigkeit bei fallenden AN-Zahlen... eher unwahrscheinlich.

Es ging mir doch nicht um den Inhalt.

Aber wir sind uns doch wohl einig, dass bei einem bereits knappen Haushalt, man nicht sofort wieder mit Milliardengeschenken anfangen muss.

Faunus

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Aber wir sind uns doch wohl einig, dass bei einem bereits knappen Haushalt, man nicht sofort wieder mit Milliardengeschenken anfangen muss.

"nicht sofort wieder" indiziert bei mir "unüberlegt".
Wenn das so ist, bin ich vollständig bei Dir.
*Gießkannenprinzip ist unüberlegt*  ???.


Warnstreik

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Mindestlohn sorgt aber für Mehreinnahmen und eine stabilere Ausgabenseite - Arbeitslosigkeit bei fallenden AN-Zahlen... eher unwahrscheinlich.

Es ging mir doch nicht um den Inhalt.

Aber wir sind uns doch wohl einig, dass bei einem bereits knappen Haushalt, man nicht sofort wieder mit Milliardengeschenken anfangen muss.

Ich sehe es grundsätzlich genauso - aber das Wort "Geschenke" finde ich immer befremdlich - in jeglicher Hinsicht. So werden auch Steuerentlastungen als "Geschenke" deklariert und jegliche Leistungen/Vergünstigungen/Einsparungen unisono. Politik muss und soll gestalten - dafür muss ich nunmal Dinge ändern. Die Grundideen des Bürgergeldes hat die SPD jetzt nach knapp 3 Jahren wieder begraben - das ist einer Mitte-Rechts-Koalition auch absolut ok, sonst hätte man mehr Sitze holen müssen.   



Faunus

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Die Steuergelder müssen da ankommen, wo sie tatsächlich benötigt werden.
Ich denke, da sind wir uns einig.

Wo wenig Einigung herrscht ist dann letztlich bei dem Inhalt des Wortes "Benötigt".

Ich stehe zu 100% zu der sozialen Verantwortung des Stärkeren gegenüber dem Schwächeren, der Hilfe benötigt und diese auch bekommen muss, bis er wieder auf eigenen Füßen stehen kann. Aber mir gibt es inzw. auch zu viele (dauerhafte) Trittbrettfahrer oder unötige "Gutis" an Mtglieder der Gesellschaft, die diese schlichtweg nicht benötigen. Da sehe ich viel Einsparpotential und ich erhoffe mir vom Bürokratieabbau auch die eine ode randere Streichung von "Extra-Zuwendung für alle", die man dann gerne im Bürgergeld wieder integrieren kann.










Paul Stanley

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Von :: Faunus:
"Ich bin kein Fan von der Pendlerpauschale, da man vorprogrammiert, dass Menschen Autos für jeden "Furz" benötigen, weil sie am A der Welt bauen/wohnen. Das will ich eigentlich nicht gefördert haben. Auf der anderen Seite sollten die Ballungsräume entlastet werden.
Persönlich würde ich im Alter sehr gerne auf's Land ziehen, aber ohne Auto kommt man an keine Lebensmittel/keine ärztliche Versorgung/ keine Physiotherapie/ keine Kneipen oder Theater oder Konzerte - da der ÖPNV ein Stiefkind in diesem Land ist. Die sollten mal einen Bliclk in die Schweiz werfen! O.K. diese ist kleiner und reicher!" (Zitatende)




Und wie ist nun Ihre Position?

BAT

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Ich sehe es grundsätzlich genauso - aber das Wort "Geschenke" finde ich immer befremdlich - in jeglicher Hinsicht. So werden auch Steuerentlastungen als "Geschenke" deklariert und jegliche Leistungen/Vergünstigungen/Einsparungen unisono. Politik muss und soll gestalten - dafür muss ich nunmal Dinge ändern.

Zunächst sind wir uns dann beim nächsten Wort nicht einig, du bei den Geschenken, ich dann bei "gestalten", auch sich mal nicht überall einzumischen, ist gestalten.

Und Politik muss natürlich handeln nach dem Votum des Souveräns. Weit mehr als die Hälfte haben rechts/ konservativ gewählt. Das muss sich auch im Handeln niederschlagen.  Passieren tut das Gegenteil. So treibt man die Leute an die Ränder.

BAT

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Ich stehe zu 100% zu der sozialen Verantwortung des Stärkeren gegenüber dem Schwächeren, der Hilfe benötigt und diese auch bekommen muss, bis er wieder auf eigenen Füßen stehen kann. Aber mir gibt es inzw. auch zu viele (dauerhafte) Trittbrettfahrer oder unötige "Gutis" an Mtglieder der Gesellschaft, die diese schlichtweg nicht benötigen. Da sehe ich viel Einsparpotential und ich erhoffe mir vom Bürokratieabbau auch die eine ode randere Streichung von "Extra-Zuwendung für alle", die man dann gerne im Bürgergeld wieder integrieren kann.

Nun ja, ist die Frage, ob Asylanten Mitglieder der Gesellschaft sind...

Jedoch ist die Verwendung politisch entschieden. Zur Not bis hin zur Verfassungsänderung.

Faunus

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Von :: Faunus:
"Ich bin kein Fan von der Pendlerpauschale, da man vorprogrammiert, dass Menschen Autos für jeden "Furz" benötigen, weil sie am A der Welt bauen/wohnen. Das will ich eigentlich nicht gefördert haben. Auf der anderen Seite sollten die Ballungsräume entlastet werden.
Persönlich würde ich im Alter sehr gerne auf's Land ziehen, aber ohne Auto kommt man an keine Lebensmittel/keine ärztliche Versorgung/ keine Physiotherapie/ keine Kneipen oder Theater oder Konzerte - da der ÖPNV ein Stiefkind in diesem Land ist. Die sollten mal einen Bliclk in die Schweiz werfen! O.K. diese ist kleiner und reicher!" (Zitatende)




Und wie ist nun Ihre Position?

Immerhin haben Sie bemerkt, dass ich keine Das-Muss-Position vertrete. Kann ich auch garnicht, da Rahmenbedingungen erst Mal geschaffen werden müssten, um sinnvolle langfristige Entscheidungen treffen zu können.
Aktuell würde ich an der Pendlerpauschale garnichts "schrauben".
Aber förderlich wäre u.U. Produktionsstätte (welche auch immer ;)) und/oder "altersgerechte Residenzen" in strukturschwache Gebiete verstärkt sinnvoll anzusiedeln. Stellschrauben gibt es sicherlich sehr viele. Es ist ein langer Weg bis auch der ÖPNV im ländlichen Raum sinnvoll nachziehen kann und dann... sehen wir weiter.
Aber es soll ja Politiker mit einfachsten Patentrezepten geben, die alles in kürzester Zeit perfekt lösen können 8)
Schwarz-weiß-Malerei funktioniert halt bei einfachen Gemütern. Manchmal beneide ich diese!

Eukalyptus

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Und Politik muss natürlich handeln nach dem Votum des Souveräns. Weit mehr als die Hälfte haben rechts/ konservativ gewählt. Das muss sich auch im Handeln niederschlagen.  Passieren tut das Gegenteil. So treibt man die Leute an die Ränder.

Das obige kann man nicht deutlich genug hervorheben. Die Konsequenz des gegenwärtigen Handelns der, selbst ernannten, demokratischen Parteien ist die Beerdigung dieser deutschen Demokratie im Namen der Demokratie.

Ich habe eine Diktatur noch miterlebt, und ein sozialistisches Gedankengerüst und Menschenbild. Das letztere kommt mir in der Diskussion um Bürgergeld und Mindestlöhne seltsam vertraut vor. Das erstere (die Diktatur) ist, noch, um Größenordnungen entfernt. Die Weimarer Republik ist an den Rändern zugrundegegangen. Und nein, für alle Verfechter von (Brand-)Mauern: ausdrücklich nicht nur am rechten Rand.

Faunus

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Der antisozialistische Russe und der kapitalistische Amerikaner haben sicherlich ein besseres Demokratieverständnis und die Bürger dieser Länder können die Meinungsfreiheit in vollen Zügen genießen, wenn Sie neben Ihren 2-3 Jobs dazu noch Zeit hätten.


Faunus

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Die Konsequenz des gegenwärtigen Handelns der, selbst ernannten, demokratischen Parteien ist die Beerdigung dieser deutschen Demokratie im Namen der Demokratie.

Ich habe eine Diktatur noch miterlebt, und ein sozialistisches Gedankengerüst und Menschenbild. Das letztere kommt mir in der Diskussion um Bürgergeld und Mindestlöhne seltsam vertraut vor. Das erstere (die Diktatur) ist, noch, um Größenordnungen entfernt. Die Weimarer Republik ist an den Rändern zugrundegegangen. Und nein, für alle Verfechter von (Brand-)Mauern: ausdrücklich nicht nur am rechten Rand.

Noch nie war ich mit allen Entscheidungen einer Regierung in (West-) Deutschland mehrheitlich oder gar vollständig einverstanden und ich bin in einem Bundesland aufgewachen, dessen Landesregierung mich schon früh politisch aktiv werden ließ, da diese mit dem "Wirtshausstil" immer wieder satte 60-70 % der Wählerstimmen eingefahren hatte.
Weder mit der Stationierung von Pershings, dem Bau eine Großflughafens in einem Natur-/Landschaftsschutzgebiet noch mit dem Bau einer WAA war ich einverstanden und ich konnte & habe meine Bürgerrecht wahrgenommen. Auch ich habe die eine oder andere "interessante" Erfahrung mit "Vater Staat" gemacht - aber in West-Deutschland damals und Deutschland heute hat man  niemanden an einer Flucht durch Kinder wegnehmen/Einsperren/ Erschießen gehindert. NIEMALS!

Für Ex-DDRler mag die Groko normal sein, für Westdeutsche wa diese eher ungewöhnlich. Es war normal, dass die größte Partei so viel Stimmen hatte, dass diese mit der kleinesten Fraktion eine Regierung stellen konnte, d. h. die zweitgrößte  Partei mit 35-45 % der Stimmen war in der Opposition. Die FDP war über Jahrzehnte das sogenante "Zünglein an der Waage", die mit beiden Großen verhandelte und da, wo Sie am meisten rausgeholt hat, dann die Regierung bildete - mal CDU/CSU und mal SPD.  Da fanden sich weit mehr Stimmen von Wähler einer Partei in der Opposition wieder, als aktuell die 20-25 %, die nun meint, dass Ihre Stimmen nicht zählen und alle Nase lang mit Verunglimpfungen wie"Diktatur" "Beerdigung der Demokratie", "Ausländer raus" und sonstigem Unsinn um die Ecke kommt. Sie behandelt 3/4 der Wähler respektlos und vergiften das Klima in diesem Land - wie mir scheint: erfolgreich!

"Mein Wille wird nicht umgesetzt" deshalb beerdigt sich die Demokratie selbst? Das ist schon irgendwie paradox!

BAT

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"Mein Wille wird nicht umgesetzt" deshalb beerdigt sich die Demokratie selbst? Das ist schon irgendwie paradox!

Genau das ist doch passiert. Es geht doch nicht um Sachentscheidungen und deren Inhalt.

Es geht darum, dass der Wähler sich entschieden hat, eine Sperrminorität in den Bundestag zu wählen, womit gewisse Sachen nicht mehr umzusetzen waren und man noch schnell mit dem alten Bundestag den Wählerwillen (den ich nicht teile) ignorierte. Verfassungsrechtlich in Ordnung, politisch aber Selbstmord.

Zudem auch inkonsistent: wäre die Bedrohungslage so große, dass 500 Mrd. für die Bundeswehr noch schnell mit alter Mehrheit beschlossen werden müssen, so gilt gleiches natürlich auch für die Wehrpflicht, deren Aktivierung gleiche Mehrheiten braucht.

Faunus

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Es geht darum, dass der Wähler sich entschieden hat, eine Sperrminorität in den Bundestag zu wählen, womit gewisse Sachen nicht mehr umzusetzen waren und man noch schnell mit dem alten Bundestag den Wählerwillen (den ich nicht teile) ignorierte. Verfassungsrechtlich in Ordnung, politisch aber Selbstmord.


Eben!
Und wenn dann bitte politischer Selbstmord-Versuch.
Merz ist nicht mein Wunsch, Söder kann ich nicht ausstehen und Klingbeil....und die Putin-andienende-Sperrminorität kann gerne weiter den Verfassungsschutz beschäftigen. 
Abwarten und sehen, was die nächsten 2-3 Jahre passiert.

Ich bin zuversichtlich!


Zudem auch inkonsistent: wäre die Bedrohungslage so große, dass 500 Mrd. für die Bundeswehr noch schnell mit alter Mehrheit beschlossen werden müssen, so gilt gleiches natürlich auch für die Wehrpflicht, deren Aktivierung gleiche Mehrheiten braucht.


Für den Friedensfall gilt:
Zitat
...Änderung des WPflG (mit „einfacher“ Mehrheit der abgegebenen Stimmen, Art. 77 Abs. 1 i.V.m. Art. 42 Abs. 2 GG5 ) wieder in Kraft gesetzt werden.

Was ist daran inkonsistent?!
Es ist aber korrekt, dass eine  2/3 Mehrheit benötigt wird, um auch Frauen in die Wehrpflicht zu bekommen.

Hat aber alles nix mit dem Mindestlohn zu tun.


BAT

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Ich meinte die Wehrpflicht natürlich inklusive Frauen. Wohlgemerkt, es gibt einen scheinbar extremen Casus belli, wenn man  zig 100.000.000.000,00 € dafür aufnimmt.

Formell ist die Regierung schon gescheitert, inhaltlich nichst angegangen bei den SV - Systemen und Klimaschutz. Zumindest sind die grünen Umweltschweine erstmal raus.

cyrix42

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Ich bin ja für eine Wehrpflicht für diejenigen, die eine Wehrpflicht fordern. Andere zu Zwangsarbeit verpflichten, ist immer recht einfach formuliert, wenn man selbst nicht davon betroffen ist…