Autor Thema: Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst  (Read 51121 times)

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 564
Dafür gibt es die Taufe. Die Erbsünde ist hochaktuell, ist der Mensch von Grund auf Böse oder von Grund auf gut? Du weißt sicher, dass dies nicht mit einer Schlange mit Beinen zu tun hat?

Die Frage ist nicht aktuell, da eine Antwort auf eine so gestellte Frage defintiv nicht richtig gegeben werden kann. Ich lese hier tatsächlich aber eher Philosphen ohne den dogmatischen Anspruch einer umfassenden Weltsicht. Aber die Frage zum Thema Religionen müssen und sollten wir hier nicht diskutieren - das führt zu weit und macht nur rote Köpfe :-)

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589

Eine Sichtweise/steile These (und niemand wird gezwungen diese zu teilen!):
unsere Gesellschaft subventioniert die PW über die Sozialkassen (Krankengeld, Bürgergeld, etc.) weil
- zu viele trotz Arbeit aufstocken müssen,
- mit Wohngeld unterstützt werden müssen,
- ihr Krankenkassenbeitrag bei weitem nicht Ihre Kosten decken
usw.


Na da haste ja dein Feindbild gefunden. Lass uns doch eine LPG gründen. 8)

Könnte es sein, dass an allen o. g. Sachen die Gemeinschaft Schuld ist?

Aufstocken? Nein, dass Arbeitszeigesetz lässt 48 Stunden zu. Fordert dies für Unterhaltszahlungen, warum das für den eigenen Unterhalt nicht der Maßstab sein soll, ist mir nicht bekannt.

Wohngeld? Der Staat lässt nicht genug bauen und wenn, viel zu umständlich. Wohnen wird künstlich verteuert und Eigentumserwerb erschwert.

Krankenversicherung? Der Staat befreit Millionen Versicherte von einer Beitragszahlung.

Aber ja, Tischlerei Klöckel & Furz sowie Bäckermeister Hodenleck sind die Pösen.

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342

Grundsätzlich unterscheide ich (persönlich) Menschen nicht nach Einkommen, Job oder sozialer Stellung. Ich bemesse ihren "Wert" auch nicht am Humankapital. Wobei das hier eh falsch rüberkommt: Für mich ist das Humankaptial eben das, was ich aus meiner Arbeitskraft an Wohlstand erschaffen kann. Aus Sicht des Arbeitgebers ist es eine eher wohlwollende Formulierung dafür, dass nicht die Produktionsmittel sondern die Arbeitskraft seiner Angestellten für seinen Wohlstand verantwortlich ist. Und daraus leitet sich ab, dass man mit seinen Arbeitnehmern gut umgeht - eben um dieses Kapital im Unternehmen zu halten.

Ich selbst sehe demütig auf die vielen vielen Menschen, ohne die unsere Gesellschaft nicht laufen würde: Pflegerinnen, Putzkräfte, Paketlieferanten. Die verdienen einen Bruchteil meines Gehaltes und arbeiten deutlich mehr und körperlich härter. Natürlich bin ich privilegiert: Ich komme aus einer bildungsnahen Umgebung/Familie die mich wo sie konnte unterstützt hat. Das ist nicht meine Leistung sondern die meiner Eltern. Gleiches sehe ich jetzt auch: Meine Kinder haben alle - wirklich alle Chancen dieser Welt. Einige Flüchtlingskinder oder Kids aus anderen Verhältnissen nicht. Hier versuche ich zu unterstützen - das geht aber nur sehr begrenzt auf persönlicher Ebene.
Die Frage aber, welche Arbeit mehr "wert" ist kann man aus zwei Positionen betrachten: Natürlich bezahlt mich mein Arbeitgeber nur so hoch, weil ich etwas kann was er dringend braucht und was nicht viele andere können. Stelle ich mir aber die Frage, ob ich den Job hin zu den oben genannten tauschen würde, wenn alle Jobs gleich vergütet würden, dann wäre es ein klares nein. Und das liegt nicht an der Schönheit meiner Tätigkeit sondern daran, dass die anderen Jobs schlicht hart belastend sind.

+

@Faunus
Wir haben keinen Zwang zur Arbeit. Wir haben aber auch keinen Zwang dass andere für einen Arbeiten. Wenn ich mich ernähren/wohnen/gesundhalten kann, dann muss niemand arbeiten. Je niedriger die Ansprüche, desto weniger muss man tun. (Stichwort "Frugalismus") Aber am Ende funktionieren Gesellschaften oft nur über Arbeitsteilung: Nur wer etwas liefert kann auch etwas aus dem Pott bekommen. Ausnahmen sind die Jungen und die Alten.
 

Du hast ja recht. "Zwangsarbeit" haben wir sicherlich nicht
Frugalisten sind letztlich Aussteiger aus dem System Konsumgesellschaft und entziehen sich der "Arbeit für Konsum".

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342

Aber ja, Tischlerei Klöckel & Furz sowie Bäckermeister Hodenleck sind die Pösen.

Ist Dir gerade im Büro langweilig?

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 564
Du hast ja recht. "Zwangsarbeit" haben wir sicherlich nicht
Frugalisten sind letztlich Aussteiger aus dem System Konsumgesellschaft und entziehen sich der "Arbeit für Konsum".

Es muss aber niemand am System Konsumgesellschaft teilnehmen. Leider wird genau das vorausgesetzt - zum Menschenwürdigen Leben gehören KFZ, Flugreisen und stehts die neueste Unterhaltungselektronik dazu... Tun sie nicht :-)  Dazu versucht jeder sich den deutschen Traum vom Eigenheim zu erfüllen obwohl es defintiv weder zum Eigenkapital noch zu den Einkünften passt.

Und ja - vieles wird über die Gesellschaft induziert. Wer nichts hat ist auch nichts - aber sieht man das wirklich so? Warren Buffet fährt nen Jahrzehnte alten Cadillac und wohnt seit Jahrzehnten in einem recht bescheidenen Einfamilienhaus. Mit ausreichend Selbstbewußtsein kann jeder erkennen, was für einen wirklich wichtig ist. Und wenn man sich das, was objektiv wirklich unwichtig ist (neue Autos, Eigenheime, neue IPhones...) nicht leisten kann, dann ist das halt so und definitiv kein Grund zum jammern sondern eben sich anzustrengen. Mindestlohnempfänger gehören aber hier eher nicht dazu - da isses schon mit Wohnen und gesunder Ernährung knapp.

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
Es muss aber niemand am System Konsumgesellschaft teilnehmen. Leider wird genau das vorausgesetzt - zum Menschenwürdigen Leben gehören KFZ, Flugreisen und stehts die neueste Unterhaltungselektronik dazu... Tun sie nicht :-) ...

So einfach ist es nicht. Am Gesellschaftsleben ohne "digitale Verbindung" teilzunehmen, wird immer schwieriger. Ich sehe es in meinem Verwandten- und Freundeskkreis. Es wird schon z.T. bei Anträgen im Dunstkreis Kranken-/Pflegekassen auf digitale Form gedrängt. Vorteile/Bonuspunkte teilweise nur noch digital, Präventionskurse werden vermehrt digital angeboten. Oder ist das D-Ticket nicht auch nur digital? Da war doch was.
Menschen werden digital ausgegrenzt.

Hast Du ein Computer/Smartphone, wirst Du durch Software-Updates wiederum "gezwungen" neuer Modelle zu kaufen, da sonst immer weniger an Anwendungsprogrammen läuft. Meinen ersten PC hatte ich 11 Jahre am Laufen gehalten - mit vielen Klimmzügen. Den Zweiten dann nur noch 9 Jahre und meine Dritten habe ich jetzt seit 6 Jahren.... und Speichererweiterungen sind nicht mehr die Problembehebung, das Teil am Laufen zu halte.
Smartphones - nach der Veröffentlichung der 3 vielleicht 4 Androidversion benötigt man ein Neues oder steigt aus.
Ich habe immer noch eine UKW-Tuner und bin inzw. jeden Morgen genervt, den Nachrichtensender neu einregeln zu müssen, da er die Programmierung immer wieder verliert. Muss ich mir jetzt ein DAB+-Tuner kaufen? Das kann es nicht sein.



Und ja - vieles wird über die Gesellschaft induziert. Wer nichts hat ist auch nichts - aber sieht man das wirklich so? Warren Buffet fährt nen Jahrzehnte alten Cadillac und wohnt seit Jahrzehnten in einem recht bescheidenen Einfamilienhaus. Mit ausreichend Selbstbewußtsein kann jeder erkennen, was für einen wirklich wichtig ist. Und wenn man sich das, was objektiv wirklich unwichtig ist (neue Autos, Eigenheime, neue IPhones...) nicht leisten kann, dann ist das halt so und definitiv kein Grund zum jammern sondern eben sich anzustrengen.

Der Mann mag als Philanthrop gelten, aber der ist soweit weg und die Legendenbildung entsprechend hoch. Mich interessierten die Menschen in meinem Umfeld... und das ist so wiedersprüchlich... je mehr im Umweltschutz/Sozialbereich/etc tätig, desto mehr wird von den Tätigen "Wasser gepredigt & Wein getrunken". Die Kritik, die an anderen geübt wird, wird selbst nicht gelebt - im Gegenteil.
Ich werde langsam zum Misanthrop ;)



Mindestlohnempfänger gehören aber hier eher nicht dazu - da isses schon mit Wohnen und gesunder Ernährung knapp.

Und da sind wir wieder beim Thema. Gesundes Wohnen/gesunde Ernährung sind in manchen Regionen Deutschlands für z.B. eine 4-Köpfige Familie kaum mit einem Mindestlohn von 15 EUR erreichbar, wenn nicht beide Elternteile Vollzeit arbeiten. Ich persönlich finde das für die Entwicklung Kinder nicht gut!
Aber das ist meine persönliche Meinung.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,412
Mindestlohnempfänger gehören aber hier eher nicht dazu - da isses schon mit Wohnen und gesunder Ernährung knapp.

Und da sind wir wieder beim Thema. Gesundes Wohnen/gesunde Ernährung sind in manchen Regionen Deutschlands für z.B. eine 4-Köpfige Familie kaum mit einem Mindestlohn von 15 EUR erreichbar, wenn nicht beide Elternteile Vollzeit arbeiten. Ich persönlich finde das für die Entwicklung Kinder nicht gut!
Aber das ist meine persönliche Meinung.
darum plädiere ich für 600-700€ Kindergeld für alle!
Denn damit sind diverse Diskussion erledigt:
Arbeiten lohnt sich wieder für Menschen mit Kinder, da dann der Abstand zum Bürgergeld "gigantisch" ist.
Beamte und Angestellte werden gleich behandelt und die Grundbesoldung muss nicht gigantisch angehoben werden.

Ok einziger Nachteil für mich: Ich muss dafür Steuern zahlen und meine Kinder sind schon aus dem Haus (aber die Enkel wird es freuen)

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Na, wenn sich das mal nicht in Sofia und Aleppo rumspricht.

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
Ketzersiche gefragt @MoinMoin
Könnte das eine oder andere Paar dann u.U. "Kinder" mit Mietübernahme samt Nebenkosten als "Geschäftsmodell" sehen? Mit 5 Kindern sind schon 3000 - 3500 netto drin und dann noch die Mietübernahme..da muss keiner mehr arbeiten.

Arbeit muss sich lohne!

Auch bin ich zur der Meinung gekommen, dass Steuergelder zur Finanzierung des Lebensunterhalts von AN eine Quersubventionierung der Industrie darstellt. Die Löhne müssen soweit steigen, dass Familien, die davon "gesundes Wohnen/gesunde Ernährung/Gesundheitsprävention/Bildung zahlen können müssen, aber letztlich noch keine Einkommenssteuer in die Gemeinschaftskasse zahlen müssen und dem AG versüßt man das ebenfalls, indem man den Abgabensatz der Steuer für AN mit Kindern vermindert - abhängig von...k.A. Müsst eman mal durchdenken & durchrechnen.



 

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,412
Ketzersiche gefragt @MoinMoin
Könnte das eine oder andere Paar dann u.U. "Kinder" mit Mietübernahme samt Nebenkosten als "Geschäftsmodell" sehen? Mit 5 Kindern sind schon 3000 - 3500 netto drin und dann noch die Mietübernahme..da muss keiner mehr arbeiten.
Natürlich wird es solche Menschen geben, die Kinder als Geschäftsmodell betreiben. Die große Mehrheit der Bürger wird es aber anders handhaben.
Und die 3000 Netto sind halt auch 3000€ Kosten für die Kinder. Und bei uns in unserer Stadt hat ein 7 Kopf BG Familie einen Bedarf (bei maximaler KdU) von 4312€
Papa und Mama würden also 1312€ on Top erhalten. Also die 4312€ erhalten sie egal wie hoch das KG ist.

Und der EG5er der Vollzeit buckelt für die Familie, der hätte dann halt 1340€ netto (ohne Wohngeld) mehr als der BGler.

Zitat
Arbeit muss sich lohne!

Stand jetzt würde der EG5er nur 330€ mehr haben als der BGler, also bei krass höherem KG würde sich arbeiten durchaus wieder lohnen, oder?

Zitat
Auch bin ich zur der Meinung gekommen, dass Steuergelder zur Finanzierung des Lebensunterhalts von AN eine Quersubventionierung der Industrie darstellt.
Nicht für AN sondern Steuergelder zur Finanzierung des Lebensunterhalts von Kinder.
Ein AN bekommt keine Steuergelder zur Finanzierung des Lebensunterhalts als VZ AN.

(Daher plädiere ich ja schon länger für einen reduzierten Bürgergeldsatz für voll erwerbsfähige AN, die arbeitslos sind. Da Positionen der sozialen Teilhabe für diese Menschen mE rausfliegen sollte, ob und wie das GG mäßig geht.... keine Ahnung, aber dann muss Merz halt das GG ändern lassen  ;D ist ja eine Sache von ner Woche)

Zitat
Die Löhne müssen soweit steigen, dass Familien, die davon "gesundes Wohnen/gesunde Ernährung/Gesundheitsprävention/Bildung zahlen können müssen, aber letztlich noch keine Einkommenssteuer in die Gemeinschaftskasse zahlen müssen und dem AG versüßt man das ebenfalls, indem man den Abgabensatz der Steuer für AN mit Kindern vermindert - abhängig von...k.A. Müsst eman mal durchdenken & durchrechnen.
Familiensteuertarif?
Wenn man den obigen EG5er nimmt, so zahlt er eh nur 142€ Steuern, die machen den Kohl auch nicht wirklich fett, sollten aber bei Kinder gestrichen werden, korrekt. Dann hätte er wenigsten 470€ (10%) mehr als der BGler

Du möchtest also die AGs dazu motivieren ein Entgelt zu zahlen, welche an die Anzahl der Kinder geknüpft ist?

Organisator

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 7,502
Zuerst sollte man sich fragen, ob mehr staatliche Transferleistungen wirklich hilfreich sind. Wie machen es denn andere Länder mit ähnlichem Wohlstand, in denen es kein Kindergeld gibt?

Wenn der Staat Geld investiert sollte dies erstmal einen Nutzen haben, sonst kommt es zu solch komischen Verwerfungen wie im Nachbarthread, wo Beamte des höheren Dienstes Homepages pflegen oder die Bücherausleihe übernehmen.

Ich werfe "Kostenlose Studentenwohnheime" mal einfach so in den Raum....

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 564
Es muss aber niemand am System Konsumgesellschaft teilnehmen. Leider wird genau das vorausgesetzt - zum Menschenwürdigen Leben gehören KFZ, Flugreisen und stehts die neueste Unterhaltungselektronik dazu... Tun sie nicht :-) ...

So einfach ist es nicht. Am Gesellschaftsleben ohne "digitale Verbindung" teilzunehmen...

...da sind wir wieder beim Thema. Gesundes Wohnen/gesunde Ernährung sind in manchen Regionen Deutschlands für z.B. eine 4-Köpfige Familie kaum mit einem Mindestlohn von 15 EUR erreichbar, wenn nicht beide Elternteile Vollzeit arbeiten. Ich persönlich finde das für die Entwicklung Kinder nicht gut!
Aber das ist meine persönliche Meinung.

"Digitale Verbindung": Ich rede nicht davon, dass ein Smartphone und ein Laptop/Tablet heute notwendig sind. Das ist für niemanden ein Problem - selbst von namhaften Herstellern gibt es Neugeräte mit mindestens 2 großen Updates für ~150€. Gleiches gilt für Rechner - refurbished gibt es business-Maschinen von Dell, Lenovo oder HP für einen schmalen Taler - mit denen kann ich jeweils viele viele Jahre meine Behördengeschäfte machen.
Mir ging es darum, dass man jedes Jahr das neueste iPhone haben will und zum Teil mehrere Verträge abschließt um das zu erreichen. Oder mit immer größeren Fernsehern oder Konsolen zu protzen. Das muss nicht sein.

Zum Thema Mindestlohn in der Familie habe ich eine ganz klare Meinung: Wer von einem Einkommen keine Familie ernähren kann, muss halt mit zwei Leuten arbeiten gehen. Wenn es die Betreuungssituation zulässt würde ich genau das auch vorraussetzen von Seite der Ämter. Es ist aber schon nen Unterschied, ob zwei Leute für 8€ oder für 15€ arbeiten gehen - von daher lohnt sich das schon.

@MoinMoin
Ein solchen Kindergeld würde eine in jede Richtung miese Steuerungswirkung haben. Wir brauchen mehr Frauen in Arbeit und keine Herdprämie durch die Hintertür.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Ein Mindestlohn muss auf 48 Stunden hochgerechnet werden.

Wir haben dies gestern mit dem örtlichen CDU - Bundestagsabgeordneten besprochen und gebeten, dies in die Verhandlungen mit einzubringen.

Dass ein höherer Mindestlohn das für den Rentenpunkt wichtige Einkommen erhöht und damit alle anderen weniger Rentenpunkte erwerben, dürfte bekannt sein...

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 564
Ein Mindestlohn muss auf 48 Stunden hochgerechnet werden.

Wir haben dies gestern mit dem örtlichen CDU - Bundestagsabgeordneten besprochen und gebeten, dies in die Verhandlungen mit einzubringen.

Dass ein höherer Mindestlohn das für den Rentenpunkt wichtige Einkommen erhöht und damit alle anderen weniger Rentenpunkte erwerben, dürfte bekannt sein...

Machen wir sofort. Dann aber wird die Arbeitszeit für die amtsangemessene Alimentierung auch auf 48 Stunden hochgesetzt bzw. die Bezüge entsprechend gekürzt.

Nein, im Ernst: Die Diskussion ist abwegig, so gut wie niemand arbeitet regulär 48 Stunden und die Unterhaltsbehörde ist auch die Einzige, die das überhaupt (und auch da nur im Ausnahmefall) so annimmt. Aber viel relevanter: Der Mindestlohn wird doch gar nicht über eine Komplettarbeitszeit gesetzt sondern auf eine Stunde. Wieviel man dafür arbeitet ist absolut egal - es gibt 12€ und ein paar zerquetschte die Stunde. Eine echte Logik gibt's bei der Höhe übrigens auch nicht - der Wert ist rein politisch - genauso wie alle anderen Werte wie Höchststeuersatz, Abgeltungssteuer oder Hundesteuer rein politisch sind. Soviel Weitsicht traue ich auch deinem Bundestagsabgeordneten zu - dass er gegen einen höheren Mindestlohn ist liegt in der Natur der Dinge ;-)  (und das ist auch absolut ok so)


BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Nö, du musst schon ehrlich bleiben. Oder mir erklären, warum man beim Unterhalt für Kinder und Partner bis 48 Stunden fordert, beim Mindestlohn aber irgendwie eine Berechnung über andere reine Privatsachen, wie z. B. Tarifverträge, anstellt.

Eine Auskömmlichkeit kann sich systemimmanent  nur an den sonstigen gesetzlichen Parametern des Staates zum Arbeitsrecht bemessen.