Autor Thema: Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst  (Read 51138 times)

FGL

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 674
Wenn man sich lang genug einredet, dass der Tausch von Geld gegen Zeit freiwillig ist, dann glaubt man daran.
Daran muss man nicht glauben. Es ist schlicht Fakt.

Auch bekommen manche für die "gleiche" Zeit so viel Geld, dass sie theoretisch mit 40 als Privatier leben können und andere andere müssen bei gleichem Zeitaufwand am Ende Ihres Arbeitslebens zur Rente Bürgergeld beantragen werden.
Ja, und dass es Unterschiede gibt, ist auch gut so. Die Arbeitskraft von Menschen ist nicht gleich viel wert.

Den Privatier gönne ich jedem, aber in der Rente betteln gehen zu müssen... muss das in so einen reichen Gesellschaft wie unserer wirklich sein?
Das muss in Deutschland niemand. Aber darüber hinaus widerstrebt es mir, die Ressourcen der Menschen und Unternehmen als sozialstaatliche Umverteilungsmasse zu betrachten.

Übrigens entwickelt sich die Gesellschaft gegen den Willen der Plantagenbesitzer/Fürsten: Sklaverei/Frohnarbeit ist heute immerhin weltweit geächtet - auch wenn es sie nach wie vor in Teilen der Welt noch gibt.
Jep. Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.

Das Handeln eines Menschen von seinem Sein getrennt betrachten und unterschiedlichen Werten zuzuordnen...
Was ist der Mensch ohne seine Handlung? Profan ausgedrückt: tot.
Unsinn.

Du hast das System wirklich bis ins Mark verinnerlicht ;)
Ich habe wirtschaftliche Bildung genossen und mit 25 oder 26 Jahren meine recht marxistischen Überzeugungen endgültig als Unsinn verworfen, ja.

Der, der sich den Schuh anzieht. ;D
Also wieder nur bloßes Gelaber.

FGL

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 674
In dem Sinne natürlich schon. Aber worauf ich hinaus wollte: Es hat keinen relevanten Einfluß auf den Markt der Produkte bzw. Dienstleistungen. Es ist halt eine der Regelungen, denen eine Geschäftstätigkeit in der jeweiligen Gesellschaft unterliegt.
Und genau das ist das Problem. Der Mindestlohn ist ja nur eine Stellschraube, die - wenn ein Unternehmen Personen zum Mindestlohn beschäftigt, der Wert ihrer Arbeitskraft aber eigentlich darunter liegt - die Gestehungskosten der Unternehmen in die Höhe treibt. Die überbordende Bürokratie kommt ja noch dazu. Das ist nicht ganz so problematisch, wenn es nur um inländischen Wettbewerb geht, weil alle derselben Gängelei unterworfen sind; ärgerlich ist es nur für die Verbraucher, die nachdem die zweithöchsten Steuern und Abgaben weltweit abgedrückt haben, dann durch staatliche Gängelei nach oben getriebene Preise bezahlen dürfen. Problematisch wird es dann, wenn man mit ausländischen Anbietern konkurrieren muss, die diesen Regelungen nicht unterworfen sind.

Für die Gesellschaft ist ein vernünftiger Mindestlohn zumindest nach meinem Dafürhalten sinnvoll. Z.B. ermöglicht dieser aus meiner Sicht auch eine Sanktionierung auf 0 - weils eben wirklich auskömmlich wäre.
Und da sind wir unterschiedlicher Meinung. Aber das ist okay.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 9,412
Wenn VZ Kräfte kein BG bekommen dürften, dann wäre es auch keine Subvention von Unternehmungen die auf mini Lohn basieren.
Es ist so oder so keine Subvention von Unternehmungen.
Doch natürlich ist es eine indirekte Subvention.
Ganz überspitz gesagt:
Wenn ein Arbeitnehmer von seinem Lohn nicht überleben könnte, weil er Essen Miete etc. nicht bezahlen kann, dann wäre er irgendwann nicht mehr da (verhungert oder verzogen) und der AG wäre gezwungen mehr zu bezahlen um an AN zu kommen.
Wenn der AN aber von seinem Lohn plus der staatlichen "Subvention" Namens Bürgergeld über die Runden kommt, dann braucht der AG sein Lohn nicht erhöhen und kann den AN unterhalb der Wertigkeit der Arbeitsleistung bezahlen.
Ganz simpel.
Hier werden diese Marktkräfte ausgehebelt, deswegen greift der Staat durch den Mindestlohn an andere Stelle in den Markt ein.

So ist doch auch Wohngeld ein Eingriff, da die Mieten dadurch höher bleiben können, da mehr Mieter sich die Wohnungen leisten können. Auch ein zweischneidiges Schwert.

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Die ANsicht ist insofern bereits Unfug, als das der Staat auch schlecht bezahlte Kräfte nicht unterstützt, sondern auch ihnen erst über die Lohnsteuer Geld nimmt und ihnen dann evtl. einen Teil davon wieder zu geben.

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,172
Übrigens entwickelt sich die Gesellschaft gegen den Willen der Plantagenbesitzer/Fürsten: Sklaverei/Frohnarbeit ist heute immerhin weltweit geächtet - auch wenn es sie nach wie vor in Teilen der Welt noch gibt.
Jep. Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.

Du hättest auch gerne Gesinde in Deinem Haus, das Dich mit "Meister" und welches Du in der dritten Person ansprichst, oder?

Lämpel

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 96
Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.

Wie hätte man das denn besser handhaben können?

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
Wenn man sich lang genug einredet, dass der Tausch von Geld gegen Zeit freiwillig ist, dann glaubt man daran.
Daran muss man nicht glauben. Es ist schlicht Fakt.

Fakt? Unsinn! 
Das ist Dein Glaube/Ideologie, durch wen auch immer beeinflußt.
Ich kann gedanklich da eher Hannah Arendt folgen (und damit Aristoteles) und stimme zu, dass Arbeit nicht mit Freiheit verbunden ist, sondern stellt einen Zwang zur Erhaltung des Lebens dar, dem der Mensch von der Geburt bis zum Tod ständig unterliegt.
Eine der Ersten, der nachweislich "Arbeit zur Pflicht/Muss" erhoben hat, war Luther: Fahrt aufgenommen hat die "Zwang zur Arbeit" durch die Industrialisierung und ist heute den meisten in Fleisch&Blut übergegangen. 


Auch bekommen manche für die "gleiche" Zeit so viel Geld, dass sie theoretisch mit 40 als Privatier leben können und andere andere müssen bei gleichem Zeitaufwand am Ende Ihres Arbeitslebens zur Rente Bürgergeld beantragen werden.
Ja, und dass es Unterschiede gibt, ist auch gut so. Die Arbeitskraft von Menschen ist nicht gleich viel wert.

Dann ist der "Gender Pay Gap" für Dich in Ordnung - also die Arbeitskraft von Frauen ist in Deutschland pro Stunde im Durchschnitt 16 Prozent weniger wert als von Männer?



Den Privatier gönne ich jedem, aber in der Rente betteln gehen zu müssen... muss das in so einen reichen Gesellschaft wie unserer wirklich sein?
Das muss in Deutschland niemand. Aber darüber hinaus widerstrebt es mir, die Ressourcen der Menschen und Unternehmen als sozialstaatliche Umverteilungsmasse zu betrachten.

Und mir widerstrebt es, dass Vermögenszuwachs weit niedriger besteuert wird wie vergleichbare Lohnarbeit.
Außerdem finde ich es bewerkenswert,


Übrigens entwickelt sich die Gesellschaft gegen den Willen der Plantagenbesitzer/Fürsten: Sklaverei/Frohnarbeit ist heute immerhin weltweit geächtet - auch wenn es sie nach wie vor in Teilen der Welt noch gibt.
Jep. Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.

*Ironie on*
Nein, wir haben die Quelle des Wohlstands nach China umgeleitet, wo durch die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen  unsere PCs, Autos, Konserven, usw. spottbollig hergestellt werden. *Ironie off*

Hast Du Mitleid mit dem einen Einheimischen pro 100/1000 Einheimischen, der dann nicht mehr vom Menschenverkauf profitieren konnte?


Das Handeln eines Menschen von seinem Sein getrennt betrachten und unterschiedlichen Werten zuzuordnen...
Was ist der Mensch ohne seine Handlung? Profan ausgedrückt: tot.
Unsinn.

Der Wert der Arbeit erschließt sich auf besondere Weise dann, wenn man keine Arbeit mehr hat. Denn was ist der Mensch ohne Arbeit? Viele Gutsituierte behaupten, er sei ein Nichts, ein Schmarotzer, der von dem Geld lebt, das andere erarbeitet haben.  (Quelle: Deutsche Welle)
Hegel hat noch vor der Industrialisierung erkannt, dass der Mensch das Produkt seiner eigenen Arbeit ist. Der Mensch wurde nicht von irgendwelchen höheren Wesen erschaffen, sondern das, was er ist, ist er durch das, was er tut.



Du hast das System wirklich bis ins Mark verinnerlicht ;)
Ich habe wirtschaftliche Bildung genossen und mit 25 oder 26 Jahren meine recht marxistischen Überzeugungen endgültig als Unsinn verworfen, ja.

Scheinbar bist Du im Sozialismus aufgewachsen, hast den Zusammenbruch inkl. des Lügengebäudes erlebt, und hast aus welchen Gründen auch immer dem Sozialismus den Rücken gekehrt und Dich mit Haut und Haaren dem Kapitalismus verschrieben.
Und der ist besser?
Macht es keinen Sinn, aus allem immer das beste zu verwenden?
Nennt man dann "soziale Marktwirtschaft", die auch gerade krieselt, weil die Habgier keine Grenzen kennt.

Ich möchte nicht, dass Wohlstand, Wert und Würde des Menschen an die Arbeit geknüpft werden.


Der, der sich den Schuh anzieht. ;D
Also wieder nur bloßes Gelaber.

Ich bin mal mit sehr viel Überzeugung in den Naturwissenschaften gelandet und habe das sozusagen als Hobby (= freiwilllige Arbeit) betrieben. 30 Jahren später war die Überzeugung weg, aber leider noch nicht genug Kapital zum Privatier vorhanden.
Ich würde mich jetzt  viel Lieber den ganzen Tag mit Theologie, Philosophie, Psychologie und Gärtnern. Leider muss ich der Lohnarbeit noch ca. 4 Jahre nachgehen.
« Last Edit: 15.03.2025 21:50 von Faunus »

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.

Wie hätte man das denn besser handhaben können?

Spannende Frage!
Warten wir die Antwort ab ;)
« Last Edit: 15.03.2025 22:05 von Faunus »

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589
Es ist halt in nichtreligösen Kreisen sehr schwierig, einen Wert des Menschen zu erkennen, wenn man ihn aus irgendwelchen Theorien zusammen reimen muss und er nicht eine Grundmaxime ist.

Hegel scheitert dann schon bei ein paar Monate alten Babys....

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
In Wirtschaftskreisen spricht man von Humankapital.
Man muss nicht religiös sein, um die problematischen Ausdrucksweise 
für arbeitende Menschen als planbare Ressourcen oder gar als Kapital zu erkennen.

Eukalyptus

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 348
In Wirtschaftskreisen spricht man von Humankapital.
Man muss nicht religiös sein, um die problematischen Ausdrucksweise 
für arbeitende Menschen als planbare Ressourcen oder gar als Kapital zu erkennen.

Ich wüsste nicht, was an an Begriffen einer Fachsprache, die in einem bestimmten Kontext charakteristisch beschreibend sein soll, ja muss! falsch sein kann. Menschen sind planbare Ressourcen, sie sind intelligent, sie sind interessant, sie sind Fleisch, sie sind böse, sie sind Liebende, sie hassen, sie sind beseelt, sie sind Kapital, sie leben, sie sind tot. All das, und noch viel mehr. Das ist nicht problematisch. Das ist.

Für problematisch halte ich das Ansinnen bestimmte Begriffe moralisch zu konnotieren, in der Absicht damit eine Wertung vorwegzunehmen. Wer hat dich und andere Menschen zu einer solchen Gatekeeper-Funktion der guten und bösen Worte ermächtigt?

Ich habe den Mut, mich meines Verstandes zu bedienen. Für Menschen die versuchen mich dabei zu bevormunden indem sie mir Worte, Begriffe und Konzepte verbieten wollen habe ich keinerlei Verständnis.
« Last Edit: 16.03.2025 17:18 von Eukalyptus »

Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
Pardon?
Wo verbiete ich?
Ich stelle in Frage!
Der Unterschied  sollte klar sein.

Ich frage mich jetzt allerdings, warum Du so "hoch gehst"  ???





Faunus

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,342
Die Frage lautet: Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst

Da gehe ich mit dieser Aussage am ehesten mit:
Zitat
Nein, das hat keine direkte oder unmittelbare Auswirkungen auf Menschen, die oberhalb des neuen Mindestlohnes verdienen, egal ob im öD oder in der pW.

Aber diese Angst ist nicht selten:
Zitat
Eine grundsätzliche Auswirkung einer jeden Erhöhung des Mindestlohns ist ja ganz simpel: Es wird einiges mal wieder teurer.

Eine Sichtweise/steile These (und niemand wird gezwungen diese zu teilen!):
unsere Gesellschaft subventioniert die PW über die Sozialkassen (Krankengeld, Bürgergeld, etc.) weil
- zu viele trotz Arbeit aufstocken müssen,
- mit Wohngeld unterstützt werden müssen,
- ihr Krankenkassenbeitrag bei weitem nicht Ihre Kosten decken
usw.
Nach 45/50 Arbeitsjahren fallen dann die Geringverdiener unserer Gesellschaft in die Grundsicherung und der Rest bleibt wie gehabt.

Ein Mindestlohn - richtig angesetzt - kann dazu führen, diese Situation zu ändern. Mein Verständnis, dass ich mit meinen relativ hohen Lohn-Abgaben einen VollzeitAN & Geringverdiener in der PW  quersubventionieren muss, ist gleich 0 - aber nicht gegenüber dem Geringverdiener.






« Last Edit: 16.03.2025 19:06 von Faunus »

Warnstreik

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 564
Es ist halt in nichtreligösen Kreisen sehr schwierig, einen Wert des Menschen zu erkennen, wenn man ihn aus irgendwelchen Theorien zusammen reimen muss und er nicht eine Grundmaxime ist.

Hegel scheitert dann schon bei ein paar Monate alten Babys....

Das ist garnicht schwer. Vieles hängt mit der Sozialisierung sowohl in der Familie als auch in den umgebenden gesellschaftlichen Gruppen ab. Ich habe absolut kein Problem meine Kinder zu empathischen, demütigen und gütigen Menschen zu erziehen - und das ganz ohne Religion und auch ganz ohne modern-humanistische Glaubensrichtungen. 

Hegel scheitert dann schon bei ein paar Monate alten Babys....

Und die christlichen Lehren, die mit dem Erbsündenquatsch schon Neugebohrene als Sünder sehen die erlöst werden müssen, scheitern hier nicht?




Grundsätzlich unterscheide ich (persönlich) Menschen nicht nach Einkommen, Job oder sozialer Stellung. Ich bemesse ihren "Wert" auch nicht am Humankapital. Wobei das hier eh falsch rüberkommt: Für mich ist das Humankaptial eben das, was ich aus meiner Arbeitskraft an Wohlstand erschaffen kann. Aus Sicht des Arbeitgebers ist es eine eher wohlwollende Formulierung dafür, dass nicht die Produktionsmittel sondern die Arbeitskraft seiner Angestellten für seinen Wohlstand verantwortlich ist. Und daraus leitet sich ab, dass man mit seinen Arbeitnehmern gut umgeht - eben um dieses Kapital im Unternehmen zu halten.

Ich selbst sehe demütig auf die vielen vielen Menschen, ohne die unsere Gesellschaft nicht laufen würde: Pflegerinnen, Putzkräfte, Paketlieferanten. Die verdienen einen Bruchteil meines Gehaltes und arbeiten deutlich mehr und körperlich härter. Natürlich bin ich privilegiert: Ich komme aus einer bildungsnahen Umgebung/Familie die mich wo sie konnte unterstützt hat. Das ist nicht meine Leistung sondern die meiner Eltern. Gleiches sehe ich jetzt auch: Meine Kinder haben alle - wirklich alle Chancen dieser Welt. Einige Flüchtlingskinder oder Kids aus anderen Verhältnissen nicht. Hier versuche ich zu unterstützen - das geht aber nur sehr begrenzt auf persönlicher Ebene.
Die Frage aber, welche Arbeit mehr "wert" ist kann man aus zwei Positionen betrachten: Natürlich bezahlt mich mein Arbeitgeber nur so hoch, weil ich etwas kann was er dringend braucht und was nicht viele andere können. Stelle ich mir aber die Frage, ob ich den Job hin zu den oben genannten tauschen würde, wenn alle Jobs gleich vergütet würden, dann wäre es ein klares nein. Und das liegt nicht an der Schönheit meiner Tätigkeit sondern daran, dass die anderen Jobs schlicht hart belastend sind.


@Faunus
Wir haben keinen Zwang zur Arbeit. Wir haben aber auch keinen Zwang dass andere für einen Arbeiten. Wenn ich mich ernähren/wohnen/gesundhalten kann, dann muss niemand arbeiten. Je niedriger die Ansprüche, desto weniger muss man tun. (Stichwort "Frugalismus") Aber am Ende funktionieren Gesellschaften oft nur über Arbeitsteilung: Nur wer etwas liefert kann auch etwas aus dem Pott bekommen. Ausnahmen sind die Jungen und die Alten.
 

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 6,589

Und die christlichen Lehren, die mit dem Erbsündenquatsch schon Neugebohrene als Sünder sehen die erlöst werden müssen, scheitern hier nicht?
 

Dafür gibt es die Taufe. Die Erbsünde ist hochaktuell, ist der Mensch von Grund auf Böse oder von Grund auf gut? Du weißt sicher, dass dies nicht mit einer Schlange mit Beinen zu tun hat?

Natürlich muss keiner Arbeiten. Irgendwann einmal. Sozialisten und Konservate sind sich da sehr einig. Nur der Zeitpunkt der Erfüllung liegt einige Jahrhunderte auseinander.  ;)

Wer jetzt näher an der Realität ist, kann das Publikum entscheiden.