So, mal eine kleine persönliche Analyse von mir, genau in meiner Situation, wie sich mein jetziges Gehalt zum 01. Mai 2026 verändert. Den Zwischenschritt für jetzt April 2025 lasse ich mal weg, da mich interessiert, wo ich am Ende dieser Tarifrunde stehe.
Ich bin Krankenpfleger und aktuell in P7 Stufe 3 eingruppiert. Das bin ich auch noch im Mai 2026. Ich arbeite in einer 5-Tage-Woche mit 80%/30,8h.
Ich bekomme zwei Zulagen:
Pflegezulage, die dynamisiert ist: jetzt 2025: 107,04€ // 2026: 113,45€
Wechselschichtzulage Krankenhaus: jetzt 2025: 124,00€ // 2026: 200,00€
Ich bekomme noch Stundenzuschläge wegen Nachtdienst und Wochenendarbeit, aber dies ist zu inkonstant, deshalb lasse ich es in der Berechnung außen vor und weg, aber theoretisch, kommt da noch etwas zu.
Ich bin schon seit immer bei der BKK firmus, glücklicherweise die günstigste Krankenkasse in Deutschland aktuell: 16,44% inkl. Zusatzbeitrag
Ich bin in Steuerklasse 1. Ich bin nicht in der Kirche.
Fangen wir mal mit den Zahlen aus den vorhandenen Rechnern an:
Monatsbrutto inkl. Zulagen:
2025: 3023,36€ // 2026: 3274,43€ // Veränderung: + 251,07€ bzw. + 8,30%
Monatsnetto:
2025: 2072,39€ // 2026: 2213,52€ // Veränderung: + 141,13€ bzw. + 6,81%
Nun zum Jahresbrutto und netto, dass die JSZ inkludiert. Die JSZ erhöht sich bei mir auf 90%, weil ich nicht die Möglichkeit erhalte meine Sonderzahlung in freie Tage umzuwandeln.
Mir ist bewusst, dass meinem Jahresbrutto 2025 nun die Erhöhung von April 2025 fehlt, aber wie schon erwähnt, geht es mit um den Ist-Zustand zum Zustand Mai 2026.
Jahresbrutto inkl. Zulagen und JSZ:
2025: 38.646,53€ // 2026: 41.958,01€ // Veränderung: + 3.311,48€ bzw. + 8,57%
Jahresnetto:
2025: 26.200,74€ // 2026: 28.042,53€ // Veränderung: + 1.841,79€ bzw. + 7,03%
Jetzt kann man sich natürlich hinstellen und sagen, dass ich mich über 8,57% Bruttoplus im Jahr freuen darf, gerade bei der ursprünglichen Forderung von 8% im Volumen, aber ich finde es in meinem Bereich teuer erkauft.
Ich kann meine JSZ nicht umwandeln, da der Krankenhausbereich davon ausgenommen wurde. Ich komme dafür ca. 5% mehr JSZ (von ca. 85% auf 90%), aber wie man schon rechnen kann, sind ein Tag Urlaub ca. 4,6% JSZ. Warum wird meine JSZ also nicht auf 100% erhöht um die fehlende, freiwillige Entlastung zu entlohnen? Alles mit dem Hinweis: Personalmangel. Der wird aber nicht besser werden.
Hinzukommt, dass meine Erhöhung nicht zu einem geringen Teil von der Erhöhung der Wechselschichtzulage kommt. Erstens ist die unfair gegenüber Bereiche ohne Wechselschicht, zweitens muss man als AN dafür Sorge tragen, dass man die Voraussetzungen dafür auch jeden Monat erfüllt (mindestens 2 Nächte, 1 Frühdienst, 1 Spätdienst). Anspruch auf einen solchen Dienstplan hat man nämlich nicht.
Ganz davon ab, dass ich enttäuscht bin, dass die bezahlte Pause wie in anderen Wechselschichtbetrieben nicht eingeführt wurde.
Außerdem tue ich mich schwer zu sehen wie damit ganz allgemein die Attraktivität in der Pflege gesteigert werden soll. Dies ist nun nicht finanziell und auch nicht bei den Arbeitsbedingungen geschehen. Da fehlt der große Wurf, übrigens auch bei Fachkräftemangel in den höheren Entgeltgruppen. Wie soll das weitergehen?
Bei der Mitgliederbefragung werde ich dann wohl mit "Ablehnen" stimmen.