Die letzte Partei, die das Streikrecht eingeschränkt hat, war die SPD. Verstehe gar nicht, warum hier immer die CDU ins Spiel gebracht wird.
Ich finde das Verhandlungsergebnis in Ordnung. Genauso wie das Letzte, unter Berücksichtigung der Umstände, akzeptabel war. Gleichwohl wurden beide Ergebnisse nur in der Schlichtung erzielt. Die Verhandlungskraft von Verdi allein scheint dafür nicht gereicht zu haben.
Mit Rechten ist es wie mit Muskeln, man muss sie anwenden, sonst verkümmern sie. Im Kontext Streikrecht bedeutet das, je weniger gestreikt wird, desto weniger zumutbar erscheint es der Gesellschaft so etwas auszuhalten und desto größer ist der Wunsch diese Rechte einzuschränken. Besonders vor den Hintergrund, dass viel von dem, was früher in Familien geleistet wurde, heute Dienstleistung vom Staat ist. Für Verdi wäre es gut mehr zu streiken, weil es den Organisationsgrad erhöht und damit die Interessen der MA besser vertreten werden könnten. Kann sich ja jeder selbst fragen, ob er lieber bei GDL oder Verdi Mitglied wäre.
Meine Auffassung ist, dass der MA im ÖD in D lebt und den Anspruch haben darf, hier an der Durchschnittslohnentwicklung teilzuhaben. Wenn das nicht eingehalten wird und der ÖD droht nach unten durchgereicht zu werden, entstehen Debatten über Renten- und Bürgergelderhöhungen (und weitere Sozialleistungerhöhungen), weil es den Anschein hat, man würde Sozialleistungen zu Tariflöhnen in Konkurrenz setzen.