Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion

Begonnen von Admin, 06.06.2020 20:50

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Schwabe

Zitat von: Otto1 am 22.06.2020 16:38
Zitat von: Warumdendas am 22.06.2020 14:28
Zitat von: Alfi am 22.06.2020 14:06
Wieso beschweren sich einige hier über die freigestellten, im öD gibt es eben keine Kurzarbeit.


Ich glaube es geht vor allem um diejenigen die sich mit ihrem, von Steuergeldern bezahlten Sonnenbrand unterbezahlt fühlen und eine tarifliche Entgelderhöhung von 10 % als notwendig ansehen.

Hier werden die Stellen im technischen Bereich immer wieder ausgeschrieben, leider meldet sich niemand. Bewirbt sich jemand passendes steht er im Bewerbungsgespräch auf, weil er nicht für 60-70% des Gehaltes der freien Wirtschaft arbeiten möchte. Die Differenz ist in diesem Bereich zu groß! Was soll der AG in diesen Fällen machen? Keine Schulen, Kitas oder Krankenhäuser mehr bauen? Hier sind zur Zeit etliche Stellen offen! Versuchen sie mal einen Bauingenieur oder Informatiker in den öD zu holen.

Bspw. Köln: https://www.ksta.de/koeln/derzeit-1400-offene-stellen-stadt-koeln-kaempft-mit-job-offensive-um-neues-personal-36217518

Laut Bitkom sind z. Z. 124.000 IT Stellen in DE offen. Vor Corona wurde bis Ende 2020 mit über 140.000 Stellen gerechnet. Es werden wohl noch mehr, da viele nun die Digitalisierung noch schneller vorantreiben wollen, da man nun die Zeichen der Zeit erkannt hat.

Hier in Oberbayern steigen die Absolventen mit ca. 50-60k ein. Wie wollen sie mit einer E11, die bei knapp 60k bereits aufhört denn dagegen anstinken? Das gilt erst recht für die gefragten Personen mit Berufserfahrung!

mimimimi ;D

öfföff

Ich bleibe dabei, angesichts Corona sollte die kommende Gehaltserhöhung gemäßigt ausfallen (es wird mich selbst "treffen"). In der PW wird dies ebenso sein.

Kat

#257
gemäßigt haben wir irgendwie immer, weil es immer einen Grund gibt. Hier wäre es vielleicht mal die Chance, den Abstand zwischen systemrelevanten Job im öffentlichen Dienst und PW etwas zu verkleinern.

Warumdendas

Als neu angemeldeter Kasper möchte ich zum Einen darauf hinweisen das systemrelevant zu einem großen Teil in der fW stattfindet (Gesellschaften des öD z. B. Kliniken) und zum Anderen das diejenigen im öD die sich auf Kosten ihrer Arbeitgeber voll bezahlt in die Sonne gehauen haben sicherlich nicht systemrelevant sind.

Kat

Die allermeisten haben sich nicht voll bezahlt die Sonne auf den Bauch scheinen lassen sondern haben gearbeitet. Entweder zu Hause oder im Büro.

Majon

Ich gehe auch davon aus, dass die Allermeisten ihre Arbeit weiterhin, ob nun im Büro oder im Homeoffice, erledigt haben!

Tatsächlich war ich angenehm überrascht, wie zügig unsere IT allen Mitarbeitern der Kernverwaltung Homeofficearbeitsplätze ermöglicht hat, und wie gut das Ganze funktioniert hat!

Bei uns wurden 2 Teams gebildet, die im wöchentlichen Wechsel im Büro bzw. zu Hause gearbeitet haben. Die Kollegen im Homeoffice sind dann abends, nach 18:00 Uhr, ins Büro gekommen, um Schriftstücke versandfertig und Ablage zu machen. Dieses System hat von Ende März bis Anfang Juni hervorragend funktioniert, und die laufende Arbeit wurde zuverlässig erledigt.

Seit dem 08.06. sind wieder alle im Büro tätig, aber die Ausstattung fürs Homeoffice bleibt uns, zumindest erst einmal, erhalten. Zukünftig dürfen wir, nach abteilungsinterner Absprache, ein Fünftel der wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice erledigen.

Vor Corona war Homeoffice bei uns so gut wie kein Thema!

Warumdendas

Zitat von: Kat am 23.06.2020 06:57
Die allermeisten haben sich nicht voll bezahlt die Sonne auf den Bauch scheinen lassen sondern haben gearbeitet. Entweder zu Hause oder im Büro.

Ich habe nichts anderes behauptet, ich glaube allerdings das diejenigen die viel Geld in Sonnencreme investiert haben auch die höchsten tariflichen Abschlüsse erwarten und gleichzeitig neu angemeldete User in diesem Forum als Kasper bezeichnen.

Kryne

Zitat von: Warumdendas am 23.06.2020 06:51
Als neu angemeldeter Kasper möchte ich zum Einen darauf hinweisen das systemrelevant zu einem großen Teil in der fW stattfindet (Gesellschaften des öD z. B. Kliniken) und zum Anderen das diejenigen im öD die sich auf Kosten ihrer Arbeitgeber voll bezahlt in die Sonne gehauen haben sicherlich nicht systemrelevant sind.

Warum hat denn ein Arbeigeber jemanden bezahlt in die Sonne geschickt ? Zu 99% ist das eigenes versagen.

Ich war auch 3 Wochen daheim. Mit Laptop und Zugang zu unserem System hätte ich 90% meiner Arbeit von Zuhause erledigen können. Mein Arbeitgeber ist aber dazu nicht in der Lage, da er in der digitalen Steinzeit lebt. Also ganz einfach: Nicht mein Problem, sondern versagen des AGs auf ganzer Linie !

Ich bin im übrigen Systemrelevant. Zumindest nach der Auflistung der "systemrelevanten Gruppen" meines Bundeslandes die ihre Kinder in die Notbetreuung hätten schicken dürfen. Trotzdem hat mich mein AG 3 Wochen heimgeschickt, damit die einzigen beiden systemrelevanten Ingenieure die er hat nicht gleichzeitig arbeiten und im worst case gleichzeitig ausfallen.


Wenn es nach mir geht, reicht es aus den Inflationsausgleich drauf zu packen für 24 Monate und die EGO anzupassen, so dass die "systemrelevanten Berufe" in höhere EGs wandern. Ingenieure, Architekten und Informatiker fangen bei E12 an, Bautechniker bei E10 usw., die handwerklichen Bereiche könnte man auch etwas höher setzen, insbesondere die Meister.

Kat

Inwieweit sind Architekten  systemrelevant? DAs sind wohl eher die Sachbearbeiter im Wohngeld, Sozialamt, Jobcenter und KUG sowie Müllwerker, Wasserwerker und Elektriker.

WasDennNun

Zitat von: Otto1 am 22.06.2020 16:38
Hier werden die Stellen im technischen Bereich immer wieder ausgeschrieben, leider meldet sich niemand. Bewirbt sich jemand passendes steht er im Bewerbungsgespräch auf, weil er nicht für 60-70% des Gehaltes der freien Wirtschaft arbeiten möchte. Die Differenz ist in diesem Bereich zu groß! Was soll der AG in diesen Fällen machen?
Im Bereich IT:
Sich als attraktive AG darstellen, nicht an Standorten wie München etc. neue Dienststellen für Cybercrime; kommunaler DV oder so aufbauen, sondern dort wo kleinere Unis sind mit den entsprechenden Fakultäten. (im Breich Bund/Land)
Die Personalabteilungen auswechseln oder bekehren, die sich gegen die tarifliche Möglichkeiten der Gehaltsgestalltung wehren.
Mehr Möglichkeiten mit den Gewerkschaften/Gesetzgeber verhandeln, dass mehr üT Bezahlung möglich ist.
Einfach mal ausrechnen und kapieren, das 10 SB locker nicht so viel so viel wuppen wie 5-7SB plus ein echter Informatiker (und entsprechende Ausstattung) und dann das auch noch weniger Kostet, obwohl man dem Informatiker eine paar tausender mehr als tarifliche bezahlt.

Städte wie Köln, Mü, FFM ... sind da natürlich benachteiligt, aber in den anderen Großstädten haben wir es geschafft die Informatiker Stellen mit hervorragenden Leuten zu besetzen.
Natürlich keine Harvardabsolventen, aber eben auch nicht die Graupen, die nix wuppen.

Lio1896

Zitat von: Kat am 23.06.2020 08:09
Inwieweit sind Architekten  systemrelevant? DAs sind wohl eher die Sachbearbeiter im Wohngeld, Sozialamt, Jobcenter und KUG sowie Müllwerker, Wasserwerker und Elektriker.

Da hast Du Recht. ÖD ist halt nicht gleich ÖD. Alle schreien hier immer nach besserer Bezahlung im IT Bereich usw. Wir haben hier einen Riesen Komplex mit Technikern, Nutzerbetreuern und was auch immer, die sind seit gut zwei Monaten zu Hause im "Home Office" und nur noch ein paar Peoples vor Ort. Hier läuft alles wunderbar :)

Die Ingenieure und Architekten wie z.B. in der Stadtplanung sind für die privaten Büros systemrelevant weil da wird ja immer die Arbeit hingeschoben. Der Stadtplaner setzt dann noch kurz seine Unterschrift unter das Gutachten.

Spid

Zitat von: Kat am 23.06.2020 08:09
Inwieweit sind Architekten  systemrelevant? DAs sind wohl eher die Sachbearbeiter im Wohngeld, Sozialamt, Jobcenter und KUG sowie Müllwerker, Wasserwerker und Elektriker.

Inwiefern sollte Leistungsverwaltung systemrelevant sein? Das System kommt auch hervorragend Wochen oder Monate aus, ohne daß Geld umverteilt wird.

MaBu

Zitat von: Lio1896 am 23.06.2020 08:23
Zitat von: Kat am 23.06.2020 08:09
Inwieweit sind Architekten  systemrelevant? DAs sind wohl eher die Sachbearbeiter im Wohngeld, Sozialamt, Jobcenter und KUG sowie Müllwerker, Wasserwerker und Elektriker.

[...]

Die Ingenieure und Architekten wie z.B. in der Stadtplanung sind für die privaten Büros systemrelevant weil da wird ja immer die Arbeit hingeschoben. Der Stadtplaner setzt dann noch kurz seine Unterschrift unter das Gutachten.

So eine Aussage lässt sich sicherlich für jede Berufsgruppe im ÖD finden. Bei einigen trifft Sie sicherlich zu, bei vielen jedoch nicht. Als was sind Sie tätig?

Und ja, ich bin ein Ingenieur, allerdings im Bauamt. Hier wird vieles in Eigenregie erledigt. Lediglich die Statik und die benötigten Zeichnungen (sind zeitlich schlichtweg nicht realisierbar) werden an externe Büros abgegeben.

Schmitti

Zitat von: öfföff am 22.06.2020 22:57
Ich bleibe dabei, angesichts Corona sollte die kommende Gehaltserhöhung gemäßigt ausfallen (es wird mich selbst "treffen"). In der PW wird dies ebenso sein.
Nein. In Teilen der PW wird das so sein. Es gibt auch Teile der PW, die krachen regelrecht zusammen. Und es gibt eben auch solche, die profitieren unterm Strich sogar von der Pandemielage.
Und genau diese Differenzierung gibt es so auch im öD. Nur die TVP werden das nicht auf die Reihe kriegen. So wie manche Forenuser offenbar auch nicht.

Lio1896

@ Mabu, die Bauleiter kann man auch nicht mit den Stadtplanern vergleichen. Ist aber auch off Topic: Nicht mal Kartierungen machen die "Landschaftsplaner" selber. Deren Tätigkeit besteht darin: Vergaben vorzubereiten, Angebote zu lesen und Mittel aus deckungsfähigen HH Stellen zu suchen weil die Leistungsphase 1-3 mal wieder 80 % teurer geworden ist,  als geplant. 

Ich bin in der Leistungsverwaltung eingesetzt und davor einige Jahre als Controller im Baudezernat.