Mittlerweile haben alle Bundesländer außer RLP und Thüringen die wirkungsgleiche Übernahme angekündigt… wieso lassen die sich so Zeit??
Das frage ich mich auch, und dann habe ich im Koalitionsvertrag geguckt: S 178: "Wir streben im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten an, die Tarifabschlüsse der Tarifgemeinschaft der Länder für die Beschäftigten des
Landes auch für die Beamt:innen sowie die Versorgungsempfänger:innen zu übernehmen"...
Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass hier erstmal keine extra Meldung der Landesregierung kommt. Die werden vielleicht einfach anfangen, das Gesetz zu erarbeiten?
Naja, was so ein Koalitionsvertrag am Ende wert ist, sieht man ja aktuell ganz gut bei der Bundesregierung.
In Rheinland-Pfalz hat man absolut nichts bis jetzt gehört. Das zeigt ganz gut, wie ehrlich die sogenannte Wertschätzung gemeint ist. Man hätte ja nach vier Tagen mal im Internet ein kurzes Statement veröffentlichen können, wann man darüber im Finanzministerium, Landtag etc. sprechen möchte, bzw. wie es weitergeht. Zwei Zeilen hätten gereicht, damit man weiß, was Sache ist. Man hält ein kaputtes System am Laufen, aber man hört nichts wie es mit dem Tarifergebnis weitergehen soll. Bei uns werden inzwischen die Quereinsteiger nach 2 bis 3 Jahren in EG 9a eingruppiert, während die Beamtinnen und Beamten, mit A6 anfangen und wenn es gut läuft nach 20 - 25 Jahren in A8 befördert werden und dann nach Abzug der PKV dann mal ungefähr so viel haben, wie die Beschäftigten Netto schon über all die Jahre hatten. Nicht falsch verstehen, für die Beschäftigten freut es mich, dass sie höhergruppiert wurden. Aber Beamte haben extra eine mehrjährige Ausbildung genau für den Arbeitsbereich gemacht, die Beschäftigten sind allesamt Quereinsteiger. So sieht hier die Wertschätzung aus. Und was man hier so hört, werfen die Hälfte der Anwärterinnen und Anwärter vor ihren Prüfungen hin und suchen sich was anderes. Wer kann es ihnen verübeln.
Ein Leidensgenosse, immerhin. Also auch Justiz? Läuft bei uns auch so, die erste Anwärterin wirft zum Jahresende hin und dann sind es nur noch drei, die wir sowieso nicht behalten dürfen, wir bilden sogar eine von denen für das Finanzgericht aus, es ist also jetzt schon klar dass wir das hier im Haus für "Umme" machen...
Und ich hoffe sogar dass sie alle gehen und sich als Quereinsteiger neu bewerben (sodenn ihnen der Beruf in der Justiz im mittleren Dienst Spaß macht), damit der Dienstherr weiter merkt dass er sich da nur teure Bedienstete heranzüchtet, nicht aber unbedingt ausgebildete mit Vorwissen.
Bei uns bekommen sie auch E9a und wissen nicht mal wie die Aktenordnung aussieht geschweige denn wo die Akten hängen und wie die Programme funktionieren. Als ausgebildeter mit 2,5 Jahren Ausbildung und insgesamt jetzt ca. 11 Dienstjahren, vorher auch als Angestellter weil man keine Beamtenstellen hatte, fühlt sich das wie die reinste Verarschung an. Es wird immer wieder geschrieben und gesagt es sei auch für die Beamten etwas geplant, aber mehr als dass wir A8 bekommen ohne dass wir entsprechende Dienstzeiten vorzuweisen haben, das wird die älteren Beamten, die dafür noch etwas tun mussten so weit zu kommen, wieder auf die Palme bringen, absehbar.
Spaß machts nicht.