Zugegeben: In der reinen Verwaltungstätigkeit sind die Möglichkeiten arg begrenzt, wirklichen Werkstolz zu entwickeln. Hier habe ich also durchaus Verständnis für Deinen Unmut.
Wie oft noch, Nelson?
Schauen dir bitte nochmals, die nun wirklich schon 100 mal kolportierten Sachargumente an.
Deine "Sach"-Argumentation fußt auf dem gewerkschaftlichen Kampfgeist des letzten Jahrtausends, in dem man weniger werdende Arbeit auf mehr Köpfe verteilen wollte. Die Welt dreht sich aber weiter: Die Köpfe werden heute weniger, die Arbeit jedoch immer mehr (Ich verweise auf den Hans-Klaus-Dieter, der jetzt endlich seinen Perso mit dem Namen Renate ausgehändigt haben möchte).
Wenn Du Dir Arbeitserleichterungen durch Digitalisierung versprichst, dann musst Du dafür sorgen, dass man in diesem Bereich a) arbeitet und b) vernünftige Leute durch gutes Gehalt aquiriert.
Erst hier:
Tatsächlich tendieren die wissenschaftlichen Stimmen eher zu der These, dass mit der Zunahme von KI-Anwendungen die Arbeitsverdichtung und Arbeitsintensivierung parallel zunehmen. In den kommenden Jahren wird KI im Sinne eines Werkzeugs vor allem Aufgaben abnehmen, die zur Strukturierung von Informationen dienen und eine gewisse Komplexität nicht überschreiten. Der westliche Arbeitnehmer gibt also Routine-Aufgaben an die KI ab, geht er in unserem Arbeitsmodell dadurch aber eine Stunde früher nach Hause? Nein. Es wird also befürchtet, dass die Erwartungshaltung der Arbeitgeber steigt, dass der Arbeitnehmer durchgehend 40 Stunden Kreativität beweist und hochkomplexe Aufgaben wie am Fließband löst. Die Entlastungsphasen, in denen zuvor Routine-Aufgaben mit wenig geistigen Einsatz abgearbeitet wurden, übernimmt ja dann gnädigerweise die KI.
... ist tatsächlich der Moment gekommen, in dem man über die Reduktion von AZ sprechen kann und auch muss!
Ich habe mehrfach erwähnt, dass auch mein Arbeitsalltag immer noch von Linientätigkeiten und Wartezeiten durchsetzt ist. Das gilt mit Sicherheit auch für Deine MA: Wenn sich ein Bürger ummelden möchte, dann ist das schlicht stupide Routine - und eben keine(!) geistige Arbeit. Ich wäre nach 8h intensiver Projektarbeit ebenfalls "durch" - aber das geschieht schlicht nicht. Nicht bei mir - und auch nicht in Deinem Melde-/Standesamt.