Ich versuche den Unterschied jetzt noch einmal deutlich aufzuzeigen:
Jemand, der in E10 jetzt in Rente geht zum 1.1.2025:
von mir aus 45 Jahre Erwerbsarbeit bei Vollzeit im öffentlichen Dienst:
im Jahr 2005: Gehalt knapp 36.000 Euro = 36.000 / 12000 = 3 x Altersfaktor 1,3 = 3,9 Versorgungspunkte = 15,60 Euro Rente
Da die Gehälter zuvor noch niedriger waren, hilft dort auch der etwas höhere Altersfaktor nicht
Jahr 2024:
Gehalt 69.022,32 Euro = 69.022,32 / 12.000 = 5,75 x Altersfaktor 0,8 = 4,60 Euro = 16,40 Euro Rente
d.h. im Schnitt etwa 16,00 Euro im Jahr
16 x 45 = 720,00 Euro VBL Rente
(Da mein Kollege vorher in EG4, EG6, EG7, EG9a (etwa umgerechnet aus BAT) noch unterwegs war und Höhergruppierungen nicht stufengleich waren, finde ich knapp 500 Euro daher durchaus realistisch)
Sagen wir 1,2 RentenPunkte pro Jahr (was schon viel wäre aufgrund der unteren Stufen in E10, die ja genauso viel zählen wie später) = 45 x 1,2 Punkte x 39,32 Euro = 2.123,28 Euro
Rente Deutsche Rentenversicherung 2.123,28 + 720,00 Euro VBL = 2.843,28 Euro
Beamter
4.774,53 Euro Gehalt in Endstufe bei A11
71,75 % von 4.774,53 Euro = 3.425,73 Euro
Das hieße die Pension wäre bei A11 etwa 580 Euro geringer.
Das finde ich durchaus nicht wenig und ist nicht - wie Organisator sagt - nahezu identisch.
Den Fehler den ihr bei den Berechnungen macht (Verwaltungsfritze und Organisator)
Ihr rechnet die VBL Rente mit dem heutigen Gehalt aus (rechnet das hoch) und setzt es der Pension von jetzt gegenüber.
Die Pension kann man aber nur mit jemandem vergleichen, der jetzt schon die VBL Anrechte hat - und der kommt eben nicht auf 1.000 Euro (zumindest nicht E10).
Wenn ihr mit den heutigen Zahlen rechnet (eure ca. 1.350 Euro) dann müsstet ihr es auch der Pension von in 40 Jahren gegenüberstellen; da wohl davon auszugehen ist, dass die Besoldung bis dahin deutlich größer sein wird, ist auch die Pension dann höher und liegt dann mit Sicherheit auch (wir rechnen mal konservativ mit 2 % pro Jahr) bei 4.774,53 x 1,02^60 = 10.542,53 Euro; davon 71,75 % = 7.564,14 Euro.
Da kommt dann eine VBL Rente E10 jetzt im Alter von 22 Jahren über 45 Jahre
ausgehend von Beginn in Stufe 6 (was schon unrealistisch ist): 69.022,23 / 12.000 x Altersfaktor 2,6 = 14,95 Euro pro Jahr
45 Jahre x 14,95 x 4 =59,80 Euro x 45 Jahre, dann hätten wir eine VBL Rente von 2.691 Euro.
Diese dürfte im Verhältnis zur Pension von 7.564,14 Euro jedoch kaum ins Gewicht fallen.
Diese Berechnung ist äußerst konservativ, da
A) Die Besoldung nur um 2 % steigt (dürfte eher etwas mehr sein)
B) Bei der VBL 45 Jahre gerechnet werden, die man in E10 kaum erreichen dürfte
C) außerdem wurde bereits zu Beginn Stufe 6 unterstellt und dass der Altersfaktor sich nicht negativ auswirkt, obwohl bereits zu Beginn Stufe 6 unterstellt wird.
D) Es wird ausgeblendet, dass Beamte (zumindest auf kommunaler Ebene nicht unüblich) 3,4 Jahre vor Pensionsbeginn gerne nochmal eine Gruppe hochgestuft werden, um die etwas höhere Pension zu erhalten
=> im Klartext: die 2.691 Euro sind schon sehr übertrieben (in Wahrheit wird es auf weniger hinauslaufen, da man nicht in Stufe 6 startet und falls dem so wäre, würde der Altersfaktor schon deutlich über die Jahre reduzieren).
Dieses Rechenbeispiel dürfte nun die Unterschiede deutlich illustrieren.
Da ich einerseits beides aus dem Jetzt genommen habe und beides aus der Zukunft.
Ich kann aber nicht das Gehalt von heute für die VBL Berechnung heranziehen und diesen gegenüber die Pension von heute stellen.
Ich hoffe, dass es jetzt deutlich wurde, dass es doch noch einen großen Unterschied gibt, auch wenn man Rente + VBL zusammenträgt