Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1083724 times)

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #660 am: 21.10.2024 18:25 »
Im Unterhaltsrecht gilt eine Ausschöpfung der 48 Stunden - Woche zur Zahlung der Leistungen als erzwingbar. Nun wäre halt die Frage, wenn Konstellationen nach Grenzwerten zu bemessen sind - bei Hartz halt das Existenzminium - wäre auf der anderen Seite die Frage, ob auch die "Arbeitszeit" bei den Beamten im Extrem mit 60 Stunden als Parameter für den Verglich anzugedeihen ist bzw. die entsprechende Besoldung.

Das ist ein interessanter, aber irgendwie auch sehr böser Gedanke ;)

Zitat
Die fehlende Öffnung - zumindest im Tarif - nach oben, als Kontrast zur Teilzeit, habe ich nie verstanden.

Da hast Du sicher Recht - aber das wird wohl genausowenig Teil der aktuellen Verhandlungen werden, wie die AZV. Dieses "Meine-Zeit-Konto" ist nur ein aufgebohrtes Lebensarbeitszeit-Konto mit nem doofen Namen ;)

Könnte aber auch der beliebten SPD und grünen Taktik entgegenkommen "Wir verschieben Probleme einfach in die Zukunft."
Wenn jetzt alle ansparen und 3 Jahre früher in Rente gehen, kommt dann das teure Erwachen zu dem Zeitpunkt. Der Werneke ist ja SPD Leader und vorher Bsirske Grüner

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #661 am: 21.10.2024 18:27 »
Es gibt noch eine alternative Möglichkeit:

Das Bürgergeld soweit zu kürzen, dass es mindestens 15% unter der Beamtenbesoldung liegt.

Ich kenne das Beamtenrecht zu wenig. Aber das hat für mich schon einen ernsthaften Hintergrund.

So sollte man den Mindestlohn in seiner Auswirkung nicht auf 35 oder 40 Wochenstunden, sondern halt auf das im gleichen Rechtskreis geltende Maximum an Wochenstunden von 48 anwenden. Aber auch hier gilt: römische Dekadenz.

Die Wochenstunden der Beamten spielen keine Rolle. Es wird immer die monatliche bzw. jährliche Nettoalimentation betrachtet (unabhängig davon, ob die Arbeitszeit 35, 39, 40, 41 oder gar 48 Stunden beträgt).

Und zum Thema "Bürgergeld" hier nochmal der aktuelle (für den Vergleich mit der Besoldung im Bund relevante) Grundsicherungsbedarf einer vierköpfigen Bürgergeldfamilie in Höhe von 3.860 €:

- Regelbedarf 1.850 €
- Unterkunftskosten 1.550 €
- Heizkosten 240 €
- Bildung/Teilhabe 80 €
- Sozialtarife 140 €

Falls "Fritze" (Merz) unser nächster Kanzler wird, werden wir sehen, ob und gegebenenfalls wie viel er davon kürzen wird, was er ja nach meinem Verständnis tun möchte. Meine Glaskugel sagt jedoch, dass sein Einsparpotenzial aufgrund verfassungsrechtlicher Vorgaben sehr begrenzt sein dürfte..

Dann können wir ja alle zum Amt rennen und aufstocken oder wie ist das dann? Es kommt nicht jeder mit 2 Kindern auf 3.360 (ist es ja abzgl. 500 Euro Kindergeld) Euro netto

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,928
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #662 am: 21.10.2024 18:28 »
Könnte aber auch der beliebten SPD und grünen Taktik entgegenkommen "Wir verschieben Probleme einfach in die Zukunft."
Wenn jetzt alle ansparen und 3 Jahre früher in Rente gehen, kommt dann das teure Erwachen zu dem Zeitpunkt. Der Werneke ist ja SPD Leader und vorher Bsirske Grüner

Und Weselsky ist CDU-Mitglied. Was genau leitest du jetzt daraus ab?

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #663 am: 21.10.2024 18:31 »
Nur um es noch einmal klarzustellen.

Die Einführung von Erfahrungsstufen ist nichts anderes als dem AN das ihm zustehende Gehalt vorzuhalten.

Drei Erfahrungsstufen sind völlig ausreichend, alles andere ist zum Nachteil der Arbeitnehmer.
Stufe 1: ohne Berufserfahrung. Maximal 1 Jahr um die Basics kenn zu lernen
Stufe 2: 2 bis 3 Jahre um die Abläufe und spezielleren Tätigkeiten kennen zu lernen.
Stufe 3: Nach 3 bis maximal 5 Jahren im Betrieb. danach gibt es im Normalfall keine weiteren neuen und spezielleren Kenntnisse

Bei neueren und hochwertigeren Kenntnissen und Anforderungen muss halt die EG geändert werden.

Was auch immer die neuen Verhandlungen mit sich bringen, wird es leider nicht der große Wurf sein.
Die Kombination Sozialstaat mit nicht mehr finanzierbaren Sozialleistungen und der sozialistischen Weltanschauung von Verdi ist eine super Kombination.

Ich gebe dir voll Recht! Allerdings klappt dies im ÖD wegen der Eingruppierungsregeln gar nicht: "Bei neueren und hochwertigeren Kenntnissen und Anforderungen muss halt die EG geändert werden."
Es sei denn, man begründet es vielleicht mit § 13 statt § 12 TVöD

Gab es im BAT nicht auch Bewährungsaufstiege oder was war damit gemeint?

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #664 am: 21.10.2024 18:35 »
Irgendwie dreht sich das Thema ja überhaupt nicht mehr über die Tarifrunde, sondern eher über Gott und die Welt.

Mein Tipp für die kommende Tarifrunde:

Laufzeit: 28-29 Monate (24 Monate muss Verdi eigentlich verhindern, da zum 31.12.2026 die Sonderregeln für den SUE gekündigt werden können und ich mir nicht vorstellen kann, das Verdi die "normalen" Tarifverhanldungen parrallel zu den SUE Verhanldungen machen möchte. Dabei könnten die Arbeitgeber sonst alle Beschäftgiten gegeneinander (Erzieher vs. alle anderen) ausspielen und das kann nicht in Verdis interesse sein.)

01.04.25 -> 3,2 % min. 110 €
01.04.26 -> 3,0 % min. 100 €

Anhebung einiger Zuschläge zum 01.01.26. um ca. 0,5 % aufs Volumen bezogen

31 Tage Urlaub ab 2026, 32 Tage Urlaub ab 2027

Verpflichtende Einführung eines Arbeitszeitkontos ab 2026 (Aushandlungen aber individuell pro AG) vermutlich mit einigen verpflichtenden Punkten (welche auch immer)

Besonderheit TVV
Erweiterung der Tabelle um eine Erfahrungsstufe 7 (jeweils bei allen Eingruppierungsstufen um 4,5 % höher als Stufe 6) Höherstufung nach 4 Jahren in Stufe 6, Stufe 1 bleibt. Dafür keine Anhebung der Zuschläge, sowie keine extra Urlaubstage. Lineare Erhöhung etwas höher als beim Rest, da vermtulich ohne Mindestbeitrag ca. 3,35 % und 3,15 %.

Ich denke aber dieses Ergebnis könnte oder wird durch eine Schlichtung vereinbart.

Falls die Ampel nicht platzt, wird Schlichtung spannend.,.... es geht dann immer näher an die Wahlen.
Bedenkt aber, dass die Arbeitgeberseite nächstes Mal den Vorsitz im Schlichtungsgremium hat; dletztes Mal war es die Arbeitnehmerseite (Hans-Henning Lühr). Ob das jedoch größere Auswirkungen hat, wird sich zeigen.

Wenn ver.di unter 3 % abschließt (ohne 3 Runden scheitern zu lassen und Schlichtung) wäre es echt arm.....
3 % gab es ja teilweise sogar in den 2010ern ohne so große Kaufkraftverluste; notfalls muss dieses Mal sonst mehr gestreikt werden

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #665 am: 21.10.2024 18:39 »
Gibt es denn bei dieser Runde die Möglichkeit einer Schlichtung?

Die gibt es im TVöD immer. Das ist dort verankert worden (im Gegensatz zum TV-L beispielsweise, dort gibt es das nicht).
Wenn die 3 angesetzten Runden zu keinem Ergebnis führen, kann eine Seite die Schlichtung anrufen. Das war letztes Mal die Arbeitgeberseite.... ich gehe aber davon aus, dass das immer die Arbeitgeberseite tun wird, weil ver.di nach der 3. Runde einfach ewig lange Streiks durchführen könnte.

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #666 am: 21.10.2024 18:41 »
Könnte aber auch der beliebten SPD und grünen Taktik entgegenkommen "Wir verschieben Probleme einfach in die Zukunft."
Wenn jetzt alle ansparen und 3 Jahre früher in Rente gehen, kommt dann das teure Erwachen zu dem Zeitpunkt. Der Werneke ist ja SPD Leader und vorher Bsirske Grüner

Und Weselsky ist CDU-Mitglied. Was genau leitest du jetzt daraus ab?

Dass die Haushaltspolitik der SPD auf ein Verschieben in die Zukunft beruht
siehe beispielsweise Rentenpolitik "wir halten die 48 %, ach wenn die jungen Menschen dann 36 % Beiträge zahlen müssen, ist das auch so... dann kann man ja immer noch gucken, ob es noch andere Lösungen gibt."

Außerdem, wenn du es so ansprichst, Weselsky hat doch immer toughe Ergebnisse geholt  8)

7564

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 46
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #667 am: 21.10.2024 19:16 »
Irgendwie dreht sich das Thema ja überhaupt nicht mehr über die Tarifrunde, sondern eher über Gott und die Welt.

Mein Tipp für die kommende Tarifrunde:

Laufzeit: 28-29 Monate (24 Monate muss Verdi eigentlich verhindern, da zum 31.12.2026 die Sonderregeln für den SUE gekündigt werden können und ich mir nicht vorstellen kann, das Verdi die "normalen" Tarifverhanldungen parrallel zu den SUE Verhanldungen machen möchte. Dabei könnten die Arbeitgeber sonst alle Beschäftgiten gegeneinander (Erzieher vs. alle anderen) ausspielen und das kann nicht in Verdis interesse sein.)

01.04.25 -> 3,2 % min. 110 €
01.04.26 -> 3,0 % min. 100 €

Anhebung einiger Zuschläge zum 01.01.26. um ca. 0,5 % aufs Volumen bezogen

31 Tage Urlaub ab 2026, 32 Tage Urlaub ab 2027

Verpflichtende Einführung eines Arbeitszeitkontos ab 2026 (Aushandlungen aber individuell pro AG) vermutlich mit einigen verpflichtenden Punkten (welche auch immer)

Besonderheit TVV
Erweiterung der Tabelle um eine Erfahrungsstufe 7 (jeweils bei allen Eingruppierungsstufen um 4,5 % höher als Stufe 6) Höherstufung nach 4 Jahren in Stufe 6, Stufe 1 bleibt. Dafür keine Anhebung der Zuschläge, sowie keine extra Urlaubstage. Lineare Erhöhung etwas höher als beim Rest, da vermtulich ohne Mindestbeitrag ca. 3,35 % und 3,15 %.

Ich denke aber dieses Ergebnis könnte oder wird durch eine Schlichtung vereinbart.

Falls die Ampel nicht platzt, wird Schlichtung spannend.,.... es geht dann immer näher an die Wahlen.
Bedenkt aber, dass die Arbeitgeberseite nächstes Mal den Vorsitz im Schlichtungsgremium hat; dletztes Mal war es die Arbeitnehmerseite (Hans-Henning Lühr). Ob das jedoch größere Auswirkungen hat, wird sich zeigen.

Wenn ver.di unter 3 % abschließt (ohne 3 Runden scheitern zu lassen und Schlichtung) wäre es echt arm.....
3 % gab es ja teilweise sogar in den 2010ern ohne so große Kaufkraftverluste; notfalls muss dieses Mal sonst mehr gestreikt werden
Das wird die Frage sein werden die Verhandlungsführer Nancy Faeser (SPD) und naja Karin Welge (SPD) eher nicht. Weil Bundestagswahlen nächstes Jahr stattfinden wieder so eine intensive TV verursachen wie letztes Jahr. Oder zumindest Nancy Faeser geht wegen den Wahlen auf die 2,5mio Beschäftigen mehr ein. Sodass ein Großteil der Forderungen erfüllt werden um noch ein paar Wähler auf die SPD zu ziehen.
#Theorie

schnitzelesser

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 374
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #668 am: 21.10.2024 19:19 »

Wir sind hier im VKA Forum, falls du es noch nicht gemerkt hast  :D.... Wo werden da die Teilnehmer wohl arbeiten???
Zumal es ein Extra-TVV Forum [...] gibt.

Das gibt es leider nicht, hingegen wird der TV-V explizit im VKA-Kommunen-Forum zur Diskussion freigegeben.

Nur um es noch einmal klarzustellen.

Die Einführung von Erfahrungsstufen ist nichts anderes als dem AN das ihm zustehende Gehalt vorzuhalten.

Drei Erfahrungsstufen sind völlig ausreichend, alles andere ist zum Nachteil der Arbeitnehmer.
Stufe 1: ohne Berufserfahrung. Maximal 1 Jahr um die Basics kenn zu lernen
Stufe 2: 2 bis 3 Jahre um die Abläufe und spezielleren Tätigkeiten kennen zu lernen.
Stufe 3: Nach 3 bis maximal 5 Jahren im Betrieb. danach gibt es im Normalfall keine weiteren neuen und spezielleren Kenntnisse

Bei neueren und hochwertigeren Kenntnissen und Anforderungen muss halt die EG geändert werden.

Was auch immer die neuen Verhandlungen mit sich bringen, wird es leider nicht der große Wurf sein.
Die Kombination Sozialstaat mit nicht mehr finanzierbaren Sozialleistungen und der sozialistischen Weltanschauung von Verdi ist eine super Kombination.

Das hatte ich so ja schon vorgeschlagen. Einfach die ungeraden Stufen streichen.

Die Inflation 2025 2% , 2026 nach Prognosen auch 2%
Macht in Summe 4% auf 24 Monate was die Welge auch als Angebot vorlegen wird 4% auf 24 Monate .
Was man aber vergisst sind die Reallohnverluste. Deshalb würde ich minimal noch 2% oben drauf als ,,fair" empfinden.
Und ja das kam hier auch schon mal auf das die Inflation kein Grund für eine Lohnerhöhung ist da die Wirtschaft auch damit zu kämpfen hat. Aber wie beschrieben 6%+ wären toll. Es werden auf keinen Fall 8% und ich bin gegen Sockel und Mindesbeträge.

Die in der Zukunft während der Vertragslaufzeit erwartete Inflation ist natürlich mindestens zusätzlich zur der mindestens den Reallohn vom Oktober 2020 wieder herstellenden Erhöhung zu verlangen, um während der Vertragslaufzeit keinen Reallohnverlust zu erleiden. Die niedrige erwartete Inflation ist aber keine Begründung dafür, dass man durch einen niedrigen Abschluss den Reallohnverlust seit Oktober 2020 nicht wieder zu beseitigen gedenkt.

Ich gebe dir voll Recht! Allerdings klappt dies im ÖD wegen der Eingruppierungsregeln gar nicht: "Bei neueren und hochwertigeren Kenntnissen und Anforderungen muss halt die EG geändert werden."
Es sei denn, man begründet es vielleicht mit § 13 statt § 12 TVöD

Es geht nicht, dass man die Arbeit neubewertet?

Brownyy

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 209
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #669 am: 21.10.2024 19:42 »
Na ja, für das Schaffen der Stellen dürfte wohl der Arbeitgeber zuständig sein, oder nicht? Es ist bestimmt nicht die Schuld des normalen Krankenpflegers, dass zwischen P7/8 und P11/12 (stellvertretende Stationsleitung) keine Stellen gibt.
Korrekt, aber der ag muss ja auch keine Stellen schaffen für Tätigkeiten die er nicht braucht.

Und wenn er nichts zwischen  P7/8 und P11/12 an Aufgaben hat, dann kann sie sich doch nicht ausdenken.

Dem stimme ich auch zu, aber wenn man das Gespräch verfolgt, dann war der Vorschlag "weiterbilden" und "hoch bewerben" und es wurde von "Schuld" gesprochen, wenn dies nicht getan wird. Entspricht ganz einfach nicht der Situation im Krankenhaus.

Und das ist schlichtweg Unsinn. Mit entsprechenden Tätigkeiten im Krankenhaus wird gemäß Eingruppierungsrichtlinien eine entsprechende Entgeltgruppe erreicht. Sofern die Tätigkeitsmerkmale erreicht werden ist es eben sehr leicht möglich P8 oder P9 zu erreichen. Wieso sollte hier ein Unterschied zu einer Behörde sein? Ohne entsprechenden Bildungsgrad und ohne entsprechende Personalverantwortung bleibt man eben einfache Fachkraft. In einer Behörde muss sich der Mitarbeiter u U. ja auch auf eine Tätigkeit bewerben, die eine höhere Wertigkeit hat. Aber so langsam erkenne ich das typische Muster eines Verdianers bei dir.

Bob Kelso

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 512
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #670 am: 21.10.2024 20:03 »
Wow, es ist echt armselig mit welchen Thesen hier um sich geworfen wird... Aber so richtig typisch für die vielen hier im öffentlichen Dienst. Jammern auf hohen Niveau!
Wir alle verdienen im Durchschnitt recht gutes Geld. Die Wenigsten arbeiten in Schichten, fast alle haben Gleitzeit, haben die Möglichkeit während ihres Homeoffices die Waschmaschine zu bestücken, Pakete anzunehmen und alle drei Minuten zum Kühlschrank zu wetzen oder sich die Klöten zu graulen. Der Arbeitgeber unterstützt zudem bei der Zusatzversorgung bzw. betrieblichen Altersvorsorge. In meinem Bekanntenkreis wären viele froh hierüber. Etliche liegen knapp über dem Mindestlohn.
 
Die eigene Unzufriedenheit mit sich wird anscheinend auf die übertragen die eh schon am Boden liegen. Tauschen möchte ich mit ihnen nicht, ich bin froh auch mal für nen Steak 30 € zu zahlen oder mal ein Konzert zu besuchen wo der Eintritt im dreistelligen Bereich liegt. Das geht nicht immer, aber man kann es sich leisten.

Abwertend über diejenigen zu sprechen die stempeln gehen müssen, ist relativ einfach. Es ist leichter nach unten zu treten, als nach oben. Das liegt aber meist am eigenen Ego und der Bequemlichkeit vom heimischen Sofa aus mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wer im ÖD so unglücklich ist kann doch gerne in die freie Wirtschaft wechseln. Oder wie hier lapidar geschrieben: Mit dem Mitgliedsausweis der Tafel zu wedeln um Futter abzufassen, oder die Gebärmaschine anzuwerfen und tausende Blagen zu produzieren um vom reichlichen Kindergeld zu leben, ist einfach nur erbärmlich. Wer so was schreibt ist geistig infantil...
Da haben die meisten die auf Bürgergeld angewiesen sind mehr Intellekt als so mancher hier seinen Schmonzes von sich gibt.

Wenn es den Bürgergeldbeziehern so wirtschaftlich gut geht, es wird hier im Forum keiner aufgehalten seinen Job im ÖD zu kündigen. Nur bitte daran denken, dass man bei Eigenkündigung zunächst für drei Monate eine Sperrzeit beim Arbeitsamt erhält und hiernach für 9 Monate ALG I beziehen kann. Also schon mal für 3 Monate die Miete und den Lebensunterhalt zurücklegen. Nach 9 Monaten kann man sich entspannt zurücklehnen, ausschlafen und dann alle 6 oder 12 Monate einen Weiterbewilligungsantrag im örtlichen Jobcenter stellen. Sollten die Regelleistungen nicht ausreichen weil die Stromkosten zu hoch sind, da ja jeden Tag der Fernseher läuft und im Sommer der Kühlschrank geöffnet bleibt um die Wohnung herunterzukühlen und im Winter der Backofen an ist, um die Wohnung zusätzlich zu heizen, keinen Zwang der bewerbe sich bei RTL2 für einen lukrativen Minijob um seine Karriere in den Sozialreportagen zu starten.

Ich selbst habe vergleichbar E9 und kann mich in keiner Weise über das Gehalt beschweren. Am Ende bin ich immer noch Dienstleister und lebe vom Steuerzahler aus der PW. Sprich der Staat benutzt das allgemeine Steuergeld um mich in Lohn und Brot zu halten.

1. Ich habe (noch) einen sicheren Job. Gruß an alle AFD-Wähler, immer schön am eigenen Ast sägen!!!
2. Es gibt eine faire und sichere Bezahlung.
3. Es gibt eine große berufliche Flexibilität innerhalb des ÖD.
4. Ich habe eine für mich sinnstiftende Tätigkeit.

Zur Neiddebatte hinsichtlich Verbeamtung und Angestellten, das man Polizei und Feuerwehr verbeamtet sehr gerne. Lehrer und Verwaltungsmitarbeiter muss man in der heutigen Zeit nicht mehr verbeamten.

Fertich aus.

Finde es immer spannend. Im Beamtenforum sagte einer mit A13, dass er völlig unterbezahlt ist und niemand in seinem Bekanntenkreis (der angeblich aus ganz normalen Menschen bestehe und nicht nur aus elitären Kreisen besteht) kenne, der unter 4.000 Euro netto nach Hause geht......
Ich weiß auch nicht, wo diese Leute sich alle tummeln  :o

Ein Bekannter: Lehrer (A13; St. 10 ; 3 Kinder ) in NRW: Netto bei Mietstufe I :: 5685 Euro

Bei Mietstufe V : 5870,00

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #671 am: 21.10.2024 20:55 »
Na ja, für das Schaffen der Stellen dürfte wohl der Arbeitgeber zuständig sein, oder nicht? Es ist bestimmt nicht die Schuld des normalen Krankenpflegers, dass zwischen P7/8 und P11/12 (stellvertretende Stationsleitung) keine Stellen gibt.
Korrekt, aber der ag muss ja auch keine Stellen schaffen für Tätigkeiten die er nicht braucht.

Und wenn er nichts zwischen  P7/8 und P11/12 an Aufgaben hat, dann kann sie sich doch nicht ausdenken.

Dem stimme ich auch zu, aber wenn man das Gespräch verfolgt, dann war der Vorschlag "weiterbilden" und "hoch bewerben" und es wurde von "Schuld" gesprochen, wenn dies nicht getan wird. Entspricht ganz einfach nicht der Situation im Krankenhaus.

Und das ist schlichtweg Unsinn. Mit entsprechenden Tätigkeiten im Krankenhaus wird gemäß Eingruppierungsrichtlinien eine entsprechende Entgeltgruppe erreicht. Sofern die Tätigkeitsmerkmale erreicht werden ist es eben sehr leicht möglich P8 oder P9 zu erreichen. Wieso sollte hier ein Unterschied zu einer Behörde sein? Ohne entsprechenden Bildungsgrad und ohne entsprechende Personalverantwortung bleibt man eben einfache Fachkraft. In einer Behörde muss sich der Mitarbeiter u U. ja auch auf eine Tätigkeit bewerben, die eine höhere Wertigkeit hat. Aber so langsam erkenne ich das typische Muster eines Verdianers bei dir.

Wenn man überhaupt nichts über die Arbeit und Organisation in einem Krankenhaus weiß, sollte man sich etwas zurückhalten und bestimmt nicht mit einer Behörde gleichsetzen. P9 und P10 sind laut Eingruppierungsregeln für Teamleiter bzw. deren Stellvertretung (P9) vorgesehen. Gibt es schlicht nicht, weil die Gruppen zu klein sind und von Stationsleitung abgedeckt werden. P9 geht zusätzlich bei "Beschäftigte der Entgeltgruppe P 7 Fallgruppe 1 mit abgeschlossener Fachweiterbildung und entsprechender Tätigkeit", heißt die Stelle muss es auch geben.

Und wenn man nicht weiter weiß, kommt natürlich der Versuch der persönlichen Verunglimpfung. Ist dir das nicht peinlich? Lass das doch bitte, ich sehe davon auch ab.
 
« Last Edit: 21.10.2024 21:01 von monkey »

Elur

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 208
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #672 am: 21.10.2024 21:39 »
Als Beamter ja kein Ding, keine Sozialabgaben, PKV wird sich beschwert, dass diese von 160 auf 205 Euro steigt, andere berichten von knapp über 300 Euro nun nach der krassen Erhöhung (siehe hier im Forum), ist natürlich sicherlich ein großer Sprung, aber zur Zahlung in der GKV ein absoluter Witz, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Leistungen bedeutend besser sind.


Was ist falsch mit dir? Ganz ehrlich mal.
Ich habe gar nichts behauptet, was nicht stimmt, sondern wiedergegeben, was im Beamtenforum geschrieben wurde:

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,124489.60.html

1.) Pendler 1: "Die Bayerische hat bei mir von 311,22 auf 361,98 € erhöht."
2.) BeuteZoellner: "Debeka ab 01.01.2025
P30+P20W steigen von 176,84 € auf 241,94 €
gestzl. Zuschlag dazu steigt von 12,11 € auf 16,48 €
Restl. Anteile stabil
D.h. der Tarif steigt um 36 Prozent."


https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,124489.75.html

3.) Hummel2805: "Von 140,62 € auf 180,81 € rauf zum 01.01.2025"
4.) TheBr4in: "Post kam heute. Debeka B30 Tarif. 160 € auf 205. 28 % Erhöhung.
Ähnlich für die Kinder, knapp 25 % Erhöhung. Macht bei mir am Ende an die 100 € Mehrbelastung mit den Erhöhungen für Pflege und Ergänzungstarife usw."
5.) JulianX1: "Ich glaube es ist kein Problem der Debeka.
UKV:
Tarif BA 30, BP, BW, BEZ, PVB  zum 01.05.23 --> von 250,17 auf 258,71
und                                        zum 01.05.24 --> von 258,71 auf 303,15"


https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,124489.90.html

6.) jeto: "Bei mir sind es 7 Euro pro Kind sowie bei mir 56 Euro mehr monatlich. Die Jahressumme will man gar nicht hochrechnen.."
7.) Cherry: "So. Heute auch den Liebesbrief der Debeka erhalten.
P30+P20 von 222,00 auf 304,62
Gesetzlicher Beitragszuschlag von der 14,65 auf 20,16
Die anderen Tarife unverändert. Macht ein Plus von 88,13"


https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,124489.105.html

8.) "Das Erhöhungsschreiben der Debeka hat mich heute erreicht:
P30+P20 von 296 € auf 375 € ab 01.01.2025, es sind nur bescheidene ~26 Prozent Erhöhung."



Aber alles klar,
also diese Beamten haben dann wohl alle gelogen, da du ja gesagt hast, dass das nicht stimmt. Finde ich merkwürdig, dass die das dann so darlegen. Wenn man sich beschwert, dass etwas so massiv teuer wird, übertreibt man eigentlich eher mit den Werten und untertreibt nicht....
Aber die zahlen wahrscheinlich eigentlich alle über 500 Euro, geben aber weniger an, um sich gleichzeitig dann zu beschweren, dass es so viel teurer ist... macht Sinn....


Und bitte bedenken, dass du für deine Kinder Kinderzuschlag bekommst, den kein anderer Angestellter bekommt. Wieso ist es nicht legitim, den für die Krankenversicherung zu nutzen? Selbst dann bleibt noch etwas von dem Zuschlag übrig, der anderweitig genutzt werden kann?! Also wenn du schon auf die 20 % gehst, dann rechne die Zuschläge auch dazu.


Du hast oben pauschal geschrieben, dass Beamte sich beschweren und dann hinzugefügt  siehe hier im Forum. Abgesehen davon, dass ein paar Beamte sicher nicht aussagekräftig sind, führst du selber zwei Beamte auf, die  über 360 und 370 Euro zahlen (also nichts mit knapp über 300). Ich habe meinen Brief von der Debeka noch nicht bekommen, rechne aber mit mindestens 450 Euro. Meine PKV-Beiträge, die früher rund 20 % meiner Bezüge ausmachten, hab ich im Übrigen nur für mich gezahlt. Die Kinder waren damals über meinen Mann gesetzlich krankenversichert und sind inzwischen längst erwachsen. Ist also nichts mit Kinderzuschläge, auf die du auch so neidisch bist. Aber dein Job war deine Wahl. Selbst schuld oder falscher Beruf oder falsche bzw. fehlende Qualifikation. Jeder ist seines Glückes Schmied.

370 Euro sind jawohl noch besser als 408? Zumal die 370 schon der neue Wert sind, die 408 der alte Wert. Den neuen hatte ich dir doch schon vorgerechnet
5.512,50 x 8,5 % = 468,56 Euro

Ich verstehe dein Aufgegehren einfach nicht.... Knapp 100 Euro weniger zahlen und wesentlich bessere Leistungen bekommen ist für mich definitiv ein Jammern auf hohem Niveau.

Internetrecherchen sprechen auch von ca. 250-300 Euro durchschnittlich bei 50 % Beihilfe (dann jetzt durch die Erhöhungen wohl 300-350 Euro). Also hast du entweder einen ganz schlechten Anbieter oder hast extrem vorteilhafte Leistungen. Für diese kann man dann auch ja auch mal 50 Euro hinlegen. Zumal die nächste Besoldungserhöhungen ja nicht (wie bei uns) automatisch zu höheren Beiträgen führt.'

Deine geschätzten 450 Euro wären ja sogar noch weniger als in der GKV, dafür keine Zeit vertrödeln im Wartezimmer, schnelle Termine, ist doch super.
Ich sehe den Grund nicht, sich zu beklagen?

Klar sind Erhöhungen ärgerlich, aber man kann es ja nur in einen Vergleich zur GKV setzen und die ist vielfach teurer und im Großen und Ganzen wesentlich schlechter von den Leistungen (alleine Neuarztsuche, Wartezeiten auf Geräte/Termine)
[/quote]

Ich wiederhole mich zum letzten mal. Ich habe mehrere Jahre 20 % meiner Bruttobezüge an die PKV gezahlt, also deutlich mehr als ein Arbeitnehmer. Und das liegt ganz einfach daran, dass ich nicht mehr so jung war bei meiner Verbeamtung. Wie gesagt, immer mehr Behörden verbeamten weiter munter. Ich war Ende 30 bei meiner Verbeamtung und da bekommt man die PKV nicht mehr zum Schnäppchenpreis. Wenn ich jetzt mit 450 Euro vielleicht ein paar Euro weniger (und sehr viel mehr sind es nicht)  zahle als GKV-Versicherte, dann gleicht sich das irgendwann in vielen Jahren aus dadurch, dass ich jahrelang mehr bezahlt habe.  Und bessere Leistungen bzw. schnellere Termine hatte ich bisher noch nicht bekommen. Wird oft behauptet, allerdings habe ich diese Erfahrung noch nicht gemacht. 

SchokoDieter

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 9
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #673 am: 21.10.2024 21:57 »
Wenn man überhaupt nichts über die Arbeit und Organisation in einem Krankenhaus weiß, sollte man sich etwas zurückhalten und bestimmt nicht mit einer Behörde gleichsetzen. P9 und P10 sind laut Eingruppierungsregeln für Teamleiter bzw. deren Stellvertretung (P9) vorgesehen. Gibt es schlicht nicht, weil die Gruppen zu klein sind und von Stationsleitung abgedeckt werden. P9 geht zusätzlich bei "Beschäftigte der Entgeltgruppe P 7 Fallgruppe 1 mit abgeschlossener Fachweiterbildung und entsprechender Tätigkeit", heißt die Stelle muss es auch geben.

Und wenn man nicht weiter weiß, kommt natürlich der Versuch der persönlichen Verunglimpfung. Ist dir das nicht peinlich? Lass das doch bitte, ich sehe davon auch ab.

Naja, es gibt schon ne Menge fachweiterbildungen in der Pflege. Intensiv, OP, Geriatrie, Onkologie, Psychiatrie usw.. So kommst du auch in die P9. Dauert halt 2 Jahre und viel mehr Geld ist es dann auch nicht...aber diese Zweige sind eigentlich in jedem Krankenhaus zu finden.

Brownyy

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 209
Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #674 am: 21.10.2024 23:34 »
Na ja, für das Schaffen der Stellen dürfte wohl der Arbeitgeber zuständig sein, oder nicht? Es ist bestimmt nicht die Schuld des normalen Krankenpflegers, dass zwischen P7/8 und P11/12 (stellvertretende Stationsleitung) keine Stellen gibt.
Korrekt, aber der ag muss ja auch keine Stellen schaffen für Tätigkeiten die er nicht braucht.

Und wenn er nichts zwischen  P7/8 und P11/12 an Aufgaben hat, dann kann sie sich doch nicht ausdenken.

Dem stimme ich auch zu, aber wenn man das Gespräch verfolgt, dann war der Vorschlag "weiterbilden" und "hoch bewerben" und es wurde von "Schuld" gesprochen, wenn dies nicht getan wird. Entspricht ganz einfach nicht der Situation im Krankenhaus.

Und das ist schlichtweg Unsinn. Mit entsprechenden Tätigkeiten im Krankenhaus wird gemäß Eingruppierungsrichtlinien eine entsprechende Entgeltgruppe erreicht. Sofern die Tätigkeitsmerkmale erreicht werden ist es eben sehr leicht möglich P8 oder P9 zu erreichen. Wieso sollte hier ein Unterschied zu einer Behörde sein? Ohne entsprechenden Bildungsgrad und ohne entsprechende Personalverantwortung bleibt man eben einfache Fachkraft. In einer Behörde muss sich der Mitarbeiter u U. ja auch auf eine Tätigkeit bewerben, die eine höhere Wertigkeit hat. Aber so langsam erkenne ich das typische Muster eines Verdianers bei dir.

Wenn man überhaupt nichts über die Arbeit und Organisation in einem Krankenhaus weiß, sollte man sich etwas zurückhalten und bestimmt nicht mit einer Behörde gleichsetzen. P9 und P10 sind laut Eingruppierungsregeln für Teamleiter bzw. deren Stellvertretung (P9) vorgesehen. Gibt es schlicht nicht, weil die Gruppen zu klein sind und von Stationsleitung abgedeckt werden. P9 geht zusätzlich bei "Beschäftigte der Entgeltgruppe P 7 Fallgruppe 1 mit abgeschlossener Fachweiterbildung und entsprechender Tätigkeit", heißt die Stelle muss es auch geben.

Und wenn man nicht weiter weiß, kommt natürlich der Versuch der persönlichen Verunglimpfung. Ist dir das nicht peinlich? Lass das doch bitte, ich sehe davon auch ab.

 ;D Amüsant, wirklich. Warum sollte es denn die Stellen nicht geben? Möglicherweise nicht in dem Maße, wie du sie gerne hättest, aber tatsächlich gibt es sie. Fachweiterbildung Anästhesie? Intensiv? Und warum sollten die Gruppen zu klein sein? Im Wald- und Wiesenkrankenhaus? Oder in der Charite?